Im ersten Spiel der Europe Live Tour 2012 haben die Boston Celtics eine 91:97-Niederlage bei Fenerbahce einstecken müssen. Überraschend liefen die NBA-Topstars um Kevin Garnett fast im kompletten Match einem Rückstand hinterher. Die Fener-Stars Bo McCalebb und Romain Sato schenkten den Gästen zusammen satte 45 Punkte ein.
Zu Beginn schien Boston die Gastgeber im Griff zu haben. Beim Zwischenstand von 9:8 für den Favoriten hatte Kevin Garnett zwar schon 4, Feners Romain Sato aber gar 5 Zähler auf dem Konto.
Der Small Forward aus Zentralafrika fand direkt seine Treffsicherheit bei den Distanzwürfen - es hätte den Celtics eine Warnung sein müssen.
11:0-Zwischenspurt von Fener
Im Anschluss setzte sich der Gastgeber mit einem 11:0-Lauf auf 18:8 ab. Fener brachte die gegnerische Defense mit sicherem Passspiel in die Bredouille. Boston leistete sich zudem beim Versuch, etwas Besonderes zu spielen, leichtsinnig etliche Turnover.
Die Celtics-Bank brachte bis zum Ende des 1. Viertels mit einem 19:8-Run die Leidenschaft zurück, zur Halbzeit jedoch führte Fener wieder mit 55:45. Boston fand kein Mittel gegen das herausragende Pick-and-roll der Türken, Sato steuerte bis zur Pause starke 16 Zähler bei.
45 Zähler durch Sato und McCalebb
Insgesamt verwandelte Fener 48 Prozent der Versuche aus dem Feld und 8/18 Dreiern. Sato mit 24 Punkten und Mazedoniens EM-Held Bo McCalebb mit 21 Zählern, 4 Assists, aber auch 5 Turnovers waren die herausragenden Akteure.
Stark bei den Celtics: Rajon Rondo, der in 30 Minuten 13 Punkte und 9 Assists auspackte. Beste Werfer waren Rückkehrer Jeff Green und Rookie Jared Sullinger mit je 16 Zählern.
Rivers testet zweite Garde
Bostons Coach Doc Rivers ging es in Istanbul nicht um jeden Preis um den Sieg. Im gesamten 4. Viertel ließ er seine Starter draußen.
"Wir wollten uns mal unsere zweite Garde anschauen, und dafür war es ein guter Abend", erklärte Rivers. "Ich glaube, wir haben bekommen, was wir wollten."
25 Turnover der Celtics
Rookie Fab Melo erwies sich neben einigen guten Blocks noch als sehr unerfahren. Doch mit Rückkehrer Green, der athletisch überzeugte, und dem unter dem Korb starken Sullinger gab es auch Lichtblicke.
Wenig amused konnte Rivers über die 25 (!) Turnover seines Teams sein, auch das Pick-and-roll funktionierte mitnichten. "Wenn wir so im April spielen, schaffen wir es nicht in den Mai", konstatierte Rivers trocken.
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