These: Wollen die Grizzlies etwas reißen, ist ein Blockbuster-Trade Pflicht
Haruka Gruber: Hängt davon ab, welche Zielsetzung der neue Memphis-Besitzer Robert Pera verfolgt. Der Trade mit Cleveland deutet ja daraufhin, dass er erstmal sparen will, weil er quasi ohne Gegenwert Wayne Ellington und Marreese Speights verschleudert hat. Aber heißt es jetzt, dass Pera weiter finanzielle Flexibilität will? Oder reicht ihm das? Wie auch immer: Sollte er die Topteams der NBA wirklich angreifen wollen und die jetzige Mannschaft für nicht stark genug befinden, gibt es im Grunde nur eine Option: Rudy Gay zum Tausch anbieten. Zach Randolph ist zwar schon 31, aber so einen Spielertyp findest du genauso selten wie einen Marc Gasol. Aber Gay? Klar, athletisch, ordentlicher Wurf, kann scoren und verteidigen. Aber ein Superstar ist er definitiv nicht. Zumal er im Verhältnis zu seinem Gehalt miese Stats auflegt. Daher: Warum sollte man nicht schauen, was man für ihn bekommt? Wenn Washington tatsächlich Bradley Beal anbieten sollte, dann müsste sich das Memphis schwer überlegen. Man hätte dann den nächsten Ray Allen, und einen athletischen Wingman zu moderaten Konditionen als Ersatz-Gay zu finden, sollte nicht allzu schwer sein.
Florian Regelmann: Wenn ich Grizzlies-Owner wäre, würde ich Rudy Gay traden. Aus finanzieller Sicht gibt es keinen anderen Weg. Es ist schlicht zu teuer, das Team so zusammenzuhalten, wenn man bedenkt, dass Memphis es trotz des besten Saisonstarts in der Geschichte nicht schafft, die Halle voll zu bekommen. Dazu kommt, dass Memphis gerade mal so zu den Top 50 TV Märkten in den USA gehört. Und Gay, bei all seinem Talent, schießt keine 42 Prozent aus dem Feld und ist mit seinen 2,5 Assists für das Mannschaftsspiel überhaupt nicht zu gebrauchen. Er verdient aber 18 Millionen Dollar, das ist er nie im Leben wert. Viel wichtiger für die Zukunft der Grizzlies ist es, Zach Randolph und Tony Allen, der Free Agent wird, zu halten. Die beiden stehen viel mehr für Grizzlies-Basketball - Defense, Turnover kreieren und am offensiven Brett Chaos veranstalten - als Gay. Wer auf jeden Fall auch traden muss, ist Utah. Und zwar Al Jefferson. Jefferson bringt denke ich einen besseren Return als Millsap. Mit Favors und Kanter sind die Jazz jetzt schon defensiv eine Klasse besser, der Nukleus für eine super Zukunft ist da, wenn sie jetzt Jefferson für einen jungen Top-Point-Guard traden, sind die Jazz richtig gefährlich.
Philipp Dornhegge: Eigentlich sehe ich es so: Memphis muss sich entscheiden, was es will. Ohne Trade halte ich die Truppe für enorm gefährlich, weil sie so bärenstark unter den Körben ist, einen Topscorer auf dem Flügel hat und exzellent verteidigt. Mit Trade, und dann wird es wahrscheinlich Rudy Gay treffen, ginge ein wichtiger Aspekt verloren. Die Grizzlies würden einen solchen Trade aufgrund der finanziellen Last machen, der in den nächsten Jahren droht, insofern ist auch klar, was da für Gay zurückkäme. Vielleicht gäbe es Picks, auslaufende Verträge und den einen oder anderen Rollenspieler. Aber ich habe mir kein Szenario ausmalen können, in dem Memphis Gay verliert, finanziell besser dasteht und sportlich zumindest nicht nachlässt. Wenn der neue Besitzer Robert Pera bereit ist, ordentlich Luxury Tax zu bezahlen, wäre es das beste, das Team so zu belassen wie es ist. Nach allem, was man hört und liest, ist Pera aber nicht die Art von Besitzer.
Frank Buschmann: Da bin ich mir gar nich sicher. Diese Saison läuft doch richtig gut. Mir gefällt die Mischung. Super Druck auf den gegnerischen Aufbau durch Tony Allen und Mike Conley und dazu den, für mich, defensiv besten Big Man Marc Gasol. Das ist mit die beste Defense der Liga! Randolph und Gay scoren zuverlässig. Also ich würde das Team zusammenhalten! Ich kenne die Gerüchte um einen Gay Trade, glaube aber, dass es falsch wäre. Ich würd gar keinen Trade machen. Eine Mannschaft, die so startet und so spielt, muss nichts verändern. Die Defense ist für mich die Beste der Liga. "Was sollen wir denn ändern?", sagt auch Coach Hollins. Ich habe mir zwar auch über einen Gay-Trade Gedanken gemacht. Er ist zwar ein Guter, hat Dream Team gespielt, gute Stats, aber irgenwie ist es "nur" Rudy Gay. Die Frage ist, wen man bekommen kann. Auf jeden Fall darf man einer Mannschaft, die so eine Spielweise hat, nicht das Herzstück, Zach Randolph, rausreißen. Und auch keinen Marc Gasol. Das sind Leutchttürme in der Verteidigung. Conley und Allen sind zwei Guards, die Druck auf den Ball machen in einer Art, wie ihn sonst in der NBA sonst kein Guard-Duo bringt. Insofern kommt, wenn überhaupt, nur Gay in Frage. Aber noch mal: Warum eigentlich? Unterschätzt die Teamchemie nicht. Nominell wird man vielleicht stärker mit einem Spieler, der billig ist und gleich gut - und dazu noch einen weiteren Spieler, der das Team in der Tiefe verstärkt. Aber wenn diese zwei Neuen das Gefüge durcheinanderbringen...
These 1: Dirk Nowitzki wird nie wieder wie ein All-Star spielen
These 2: Ein Kings-Umzug nach Seattle wäre schlecht für die NBA
These 3: LeBron James wird die Miami Heat 2014 verlassen
These 4: Boston ist nach wie vor das Dark Horse im Osten
NBA: Der Spielplan 2012/13