Dabei hielten die Gäste offensiv gut dagegen: Kobe Bryant war mit 29 Punkten (dazu 9 Assists) Topscorer der Partie, Steve Nash (16), Metta World Peace (15) und Antawn Jamison (14) punkteten ebenfalls zweistellig.
Center Dwight Howard gelang gar ein Double-Double (15 Punkte, 14 Rebounds, 4 Blocks).
Für die siegreichen Nuggets avancierte Wilson Chandler, der den angeschlagenen Danilo Gallinari kurzfristig ersetzte, zum erfolgreichsten Schützen (23), Ty Lawson kam auf 22 Zähler.
Kenneth Faried (12 Punkte, 10 Rebounds) und Andre Iguodala (14 Punkte, 12 Assists) verbuchten Double-Doubles, Corey Brewer (16) und JaVale McGee (4 Blocks) brachten Energie von der Bank.
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Die Reaktionen:
Kobe Byrant (Lakers): "Diese Fastbreak-Punkte, die haben uns umgebracht. Diese Truppe wirkt manchmal wie ein Leichtathletik-Verein. Sich auf solche Geschwindigkeit umzustellen, das ist hart. Sie haben den Druck immer hochgehalten, wir mussten für jeden Punkt arbeiten. Um diese Geschwindigkeit zu neutralisieren, muss man die Transition Defense fast übertreiben. Da darf eigentlich niemand mehr zum Offensivrebound gehen."
Ty Lawson (Nuggets): "Wir wissen natürlich, dass die Lakers letzte Nacht gespielt haben. Und dann müssen sie in dieser Höhe spielen, da waren sie im Rückwärtsgang einfach zu langsam. Jeder verpasste Wurf der Lakers war für uns ein Kommando auszuschwärmen."
George Karl (Trainer Nuggets): "Unsere Fastbreaks waren sensationell. Und wir haben gut genug verteidigt, um zu gewinnen."
Mike D'Antoni (Trainer Lakers): "Wir konnten sie einfach nicht mehr einfangen, sie waren so verdammt schnell. Selbst bei normalen Fehlwürfen waren wir nicht schnell genug hinten."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Gallinari fällt kurzfristig aus, zuletzt hatte der Italiener mit Hüftproblemen zu kämpfen. Für ihn startet Chandler an der Seite von Lawson, Iguodala, Faried und Koufos.
Die Lakers werfen ihre Stammformation aus Nash, Bryant, World Peace, Clark und Howard ins Rennen.
1.: Das hat nicht lang gedauert: World Peace zieht gegen Iguodala aggressiv zum Korb, vollstreckt und will noch ein Foul haben. Weil er das zu energisch fordert, gibt's gleich ein technisches Foul. 21 Sekunden, das ist das schnellste technische Foul der NBA-Historie. Die Nuggets versenken den Freiwurf, 2:1 Lakers.
5.: Jetzt ist auch noch Nuggets-Coach Karl fällig. Die Intensität hier ist mit den Händen greifbar, entsprechend groß ist der Jubel, als Nash den fälligen Freiwurf versemmelt. Im Anschluss trifft Koufos einen Hakenwurf gegen Howard. 12:10 Nuggets.
11.: Bryant mit einem Spin Move gegen Miller, der Superstar hat scheinbar einen blanken Layup. Doch da kommt McGee von der Weakside geflogen, blockt Bryant und Miller schickt Brewer auf die Reise. Im nächsten Angriff punktet der Routinier selbst, 10:1-Lauf der Nuggets. 31:26.
14.: Randolph bekommt nicht oft viele Minuten, in Abwesenheit von Gallinari darf er aber mal ran. Und der Forward dankt es dem Coach mit starkem Einsatz. Layup, Dunk, Layup: Im Alleingang schraubt Randolph innerhalb von 42 Sekunden die Nuggets-Führung auf 43:31.
21.: Was Howard von der Freiwurflinie nicht kann, kann Iguodala nicht viel besser. Der Flügel hat in diesem Jahr riesige Probleme mit seinem Wurf, trifft nur 59 Prozent. Nach einem Foul beim Dreier trifft Iggy wieder nur 1 von 3, dennoch führt Denver klar. 57:45.
24.: Bryant nimmt den letzten Wurf der ersten Halbzeit, wird seiner Meinung nach dabei gefoult und meckert. Das nächste technische Foul. Den fälligen Freiwurf versemmelt Lawson vor Beginn der zweiten Hälfte.
33.: Brewer erst mit dem Dreier, dann im Fastbreak mit feinem Pass auf Iguodala, der mit krachendem Dunk abschließt. Denver zieht jetzt davon 91:73.
38.: Die Lakers mit einem Comeback-Versuch: Meeks verkürzt auf 89:98, die Defense der Gäste legt einen Zahn zu. Denver erstmals mit einer Shot Clock Violation, da wirkten die Hausherren völlig ratlos.
40.: Da sieht Howard zwei Mal ganz schlecht aus! Zunächst geht er in der Offensive verhalten zu Werke und wird bei seinem kläglichen Hakenwurf von McGee abgeräumt, anschließend zieht Chandler aggressiv zum Korb und zeigt den Finger Roll - Goaltending von Howard. Aus solchen Sequenzen ziehen die Nuggets viel Energie, es steht 102:89.
43.: Howard versemmelt seinen 11. Freiwurf, doch beim Rebound setzt sich World Peace durch, Bryant staubt ab und trifft den Korbleger. Nach einem miesen Miller-Dreier legt der Megastar nach. 106:99, gibt es doch noch ein Comeback?
46: And there's your dagger! Chandler nagelt von der rechten Baseline den Dreier rein und erhöht auf 117:103, die Körpersprache der Lakers zeigt: Das Spiel ist gelaufen.
Nuggets vs. Lakers: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Corey Brewer. Die Quote des Flügelspielers war nicht berauschend (6/15 aus dem Feld), dennoch war Brewer derjenige, der den Lakers die größten Probleme machte. Der Reservist brachte Energie von der Bank, war bei jedem Fastbreak mit dabei und traf überwiegend kluge Entscheidungen. Es ist kein Zufall, dass Brewer das beste Plusminus-Rating aller Spieler aufwies (+17).
Der Flop des Spiels: Dwight Howard. Die Lakers schossen trotz aller Müdigkeit hochprozentig aus dem Feld (55 Prozent) und hätten in Denver eine Chance auf den Sieg gehabt - wenn Howard auch nur halbwegs verlässlich seine Freiwürfe treffen würde. Bei 14 Versuchen traf Howard nur 3 Würfe (21,4 Prozent!). Ebenfalls teuer: Die 10 Turnover des Starting Backcourts Nash und Bryant.
Analyse: Nur einen Tag nach dem wichtigen Sieg über die Dallas Mavericks mussten die L.A. Lakers in der Höhenluft von Denver antreten. Von mangelnder Energie konnte im ersten Viertel aber keine Rede sein.
Die alten Herren um Kobe Bryant und Steve Nash gingen das Tempo der dynamischen Nuggets mit und hielten das Spiel vor allem mit vier Dreiern eng. Und das, obwohl Denver 10 Fastbreak-Punkte erzielte, insgesamt 26 von 35 Punkten in der Zone machte und mit Dunks und Alley-Oops für mehrere Highlights sorgte.
Am Ende stand dennoch nur eine 6-Punkte-Führung zu Buche. Schon zu Beginn des zweiten Abschnitts jedoch bekamen die Gäste große Probleme. Eine Sorge der Lakers ist die dünne Rotation, zu oft können die Reservisten das Niveau der Starter nicht halten.
Mit Nash, Bryant und Dwight Howard auf der Bank kam die Offense ins Stottern, was wiederum weitere Fastbreaks des Gegners begünstigte. Die Führung der Nuggets wuchs in zweistellige Bereiche an, fortan liefen die Lakers diesem Rückstand hinterher.
Immer wieder gelang den Gästen ein kleiner Lauf, doch meist konterte Denver mit schnellen Punkten nach Fastbreaks, die vielfach durch Blocks von JaVale McGee oder Ballverluste der Lakers begünstigt wurden. Besonders Nash (Season-High 6 Turnover) tat sich in punkto mangelhafter Ballkontrolle negativ hervor.
Die Lakers wehrten sich, die Müdigkeit nach dem Mavs-Spiel verhinderte aber wohl ein echtes Aufbäumen. Der Gast verlor den Kampf an den Brettern (36:44 Rebounds), verbuchte zu viele Ballverluste (15). Und dann war da natürlich noch Howards Freiwurfquote. Um leichte Punkte zu verhindern, wurde der Center häufig an die Linie geschickt, eine Bilanz von 3 Treffern bei 14 Versuchen ist aber mit hundsmiserabel noch positiv beschrieben.
Am Ende war es doch wieder Bryant vorbehalten, alles für das mögliche Comeback zu tun, mit 29 Punkten (12/23 Field Goals) und 9 Assists machte der Topscorer erneut ein grandioses Spiel. Doch Ty Lawson und der starke Wilson Chandler hielten dagegen und sorgten mit wichtigen Würfen für die Entscheidung.
Die Lakers kassierten eine Pleite, die sie angesichts der Heimstärke der Nuggets (24-3) zwar einkalkulieren mussten, sich aber trotzdem eigentlich nicht leisten können. Mit Heimspielen gegen Minnesota und Atlanta gilt es nun, dem Run auf die Playoffs neue Impulse zu geben. Denver reist am Mittwoch nach Portland.