Wer ist derzeit das beste Team im Westen? Falls jemand daran noch einen Zweifel gehabt haben sollte, lieferte San Antonio eine eindrucksvolle Antwort!
Beim Statement-Sieg über die Clippers ließen die Gäste keinen Zweifel aufkommen. Kein einziges Mal gaben sie im Staples Center die Führung ab, konnten es sich erlauben, alle Spieler im Kader punkten zu lassen und gewannen am Ende völlig souverän.
Bester Spieler für San Antonio war dabei einmal mehr Tony Parker mit 31 Punkten, 7 Assists und 0 Turnover. Ebenfalls stark: Danny Green (15 Punkte, 3 Rebounds, 7 Assists), der zudem besonders in der Defensive gegen Caron Butler und Co. glänzte.
Bei den Clippers erzielte Matt Barnes mit 18 Punkten die meisten Zähler, gefolgt von Blake Griffin (17 Punkte, 8 Rebounds, 3 Assists) und Jamal Crawford (12 Punkte).
Insgesamt enttäuschte Los Angeles allerdings auf ganzer Linie, besonders All-Star MVP Chris Paul blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Am Ende hatte er mehr Fouls als Punkte oder Assists auf seinem Konto (4 Punkte, 3 Assists, 5 Fouls).
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Die Reaktionen:
Tony Parker (San Antonio): "Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns. Wir haben hier zuvor in dieser Saison nicht gewonnen, deshalb war es entscheidend, vor den Playoffs noch ein Statement zu setzen. Wir haben das mit guter Defense, gutem Ball Movement und gutem Shooting geschafft. Das gilt nicht nur für mich, sondern für das gesamte Team."
Gregg Popovich (San Antonio): "Der Schlüssel zum Sieg war heute unsere Defensive. Wir haben gut verteidigt und konnten die Minuten unserer Spieler gut managen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Vinny Del Negro kann erneut auf seine Ideal-Aufstellung setzen und schickt Griffin, Butler, Jordan, Billups und Paul auf das Parkett. Bei den Spurs stehen Duncan, Splitter, Parker, Neal und Green in der Starting Five. Leonard dafür nur auf der Bank.
2.: Parker on fire! Erst zwei schöne Pässe auf Splitter und Duncan, dann ein Floater und ein Jumper: Der Spurs-Guard ist weiter ganz heiß. 10:4-Führung für San Antonio.
8.: Ganz starker Drive von Ginobili. Die Spurs extrem gut in der Transition und Ginobili zieht von rechts in die Lane und versenkt den Layup. Und San Antonio legt gleich noch einmal nach: Duncan mit dem Defensive-Rebound, einem schnellen Pass zu Neal und der mit dem unbedrängten Dreier. 12:0-Run der Spurs - und die 29:17-Führung.
14.: Uii! Crawford mit gutem Move in die Paint und dem Pass in den freien Raum auf Barnes, der direkt unter den Korb zieht. Layup, drin. Die Clippers wieder ein bisschen besser im Spiel - doch Bonner und Green legen für die Spurs nach. 43:30 San Antonio.
20.: Unglaublich, wie Parker zum Korb zieht. Er lässt Crawford links liegen und steigt dann zum Layup hoch. Drin. Und bei der ganzen Aktion zieht er auch noch den Kontakt und das Foul. Die Spurs mittlerweile wieder mit 17 Punkten vorne.
26.: Das scheppert! Griffin off the Dribble zum Dunk - dabei wird er von Splitter hart geblockt. Auf dem Weg zum Korb wird Griffin mit dem Arm im Gesicht erwischt und geht zu Boden. Freiwürfe - beide drin. Auf der anderen Seite ganz feiner Pick-and-Roll mit Green und Diaw in den Hauptrollen. Diaw mit dem Dunk. 65:47 Spurs.
32.: Langsam wird es echt bitter für die Clippers. Nur einer der letzten 15 Würfe hat gesessen und die Spurs sind bereits auf 28 Punkte enteilt. Frust macht sich breit, das Spiel ist gelaufen - und dabei ist das dritte Viertel noch nicht einmal vorbei...
36.: Huch? Drei Spurs-Turnover in weniger als 30 Sekunden und zwei schnelle Dunks von Barnes. Nicht, dass das am Spielausgang noch etwas ändern würde, Coach Popovic gefällt es aber dennoch nicht. 92:64 San Antonio - und Popovic flippt aus.
40.: Hier ist jetzt Feierabend. Die Clippers nehmen alle Starter vom Parkett, bei den Spurs darf sich die Starting Five auch mittlerweile komplett schonen. 105:75.
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Der Star des Spiels: Tony Parker. Der Spurs-Guard bestimmte gleich zu Beginn das Tempo, zog gut zum Korb und scheute dabei auch den Kontakt nicht. Dazu war er extrem sicher beim Abschluss (12 von 16) und legte gut für seine Teamkollegen auf. Im Duell mit Chris Paul behielt er klar die Oberhand, die Clippers fanden einfach kein Mittel, um gegen ihn zu verteidigen.
Dies ist besonders bemerkenswert, da Parker in dieser Saison bisher in den Spielen gegen die Clippers nicht überzeugen konnte. Popovich ließ deshalb Leonard draußen, um Parker mehr Platz zu verschaffen. Das funktionierte gut.
Der Flop des Spiels: Chris Paul. Vor dem Spiel hatten sich alle auf das Duell mit Parker gefreut. Parker gegen Paul - zwei der besten Point Guards der Liga im direkten Duell miteinander. Aus dem geplanten direkten Schlagabtausch wurde allerdings eine einseite Veranstaltung.
Während Parker glänzte, wurde Paul von den Spurs nahezu komplett aus dem Spiel genommen. Keine Penetration, nahezu immer befand er sich unter Druck. Nur 1 von 6 Würfen aus dem Feld fanden ihr Ziel, bei 3 Assists (Durchschnitt: 9,6) und 3 Turnover. Im Gegennzug wusste sich Paul oftmals nur mit Fouls zu helfen.
Analyse: Die Spurs untermauern ihre Stellung als absolutes Top-Team der NBA. Gegen die Clippers waren sie in allen Belangen überlegen. Was allerdings besonders herausragte, war das Ball Movement.
Immer wieder kam San Antonio durch gutes Spacing und schnelles Spiel zu leichten Abschlüssen. Pass, Pass, Pass (30 Assists) - und wenn es gerade danach aussah, als müsse jemand doch einen toughen Wurf nehmen: noch ein Pass auf den frei stehenden Mann. Abschluss.
Worin diese vielen guten Looks resultierten? In einer lange Zeit unglaublichen Wurf-Quote. Zwischenzeitlich fiel fast alles. Bis zur Hälfte des zweiten Viertels fanden 65 Prozent aller Würfe aus dem Feld - und 60 Prozent der Dreier - das Ziel.
Was ebenfalls zum munteren Shooting einlud, war der Fakt, dass die Clippers physisch oft einfach nicht anwesend waren. Oftmals standen gleich mehrere Spieler um Parker und Co. herum und ließen die Spurs nach Lust und Laune kombinieren.
Auch in der Offensive lief es bei den Clippers überhaupt nicht. Der ballführende Spieler bekam viel zu selten Unterstützung und musste daher schwere Würfe nehmen. Und das gegen eine Defense, die trotz der zweistelligen Führung so spielte, als würde man mit zehn Punkten hinten liegen. Besonders Green spielte mit großem Einsatz und ließ es nicht zu, dass Griffin und Paul zu Highlight-Plays ansetzen konnten.
Spätestens im dritten Viertel machte sich dann der Frust bei Los Angeles breit. Besonders deshalb, da es sich die Spurs sogar erlauben konnten, ihre Starter früh zu schonen. Die Bank von San Antonio gehört weiterhin zu einer der besten der NBA.
Für die Spurs, die mittlerweile den besten Road-Record der NBA haben (22-10), geht es direkt weiter zu den Golden State Warriors, die Clippers müssen am Samstag gegen die Utah Jazz antreten.