NBA

"Ist Howard überhaupt noch so gut?"

Von SPOX
Die große Frage: Wo spielt Dwight Howard in der nächsten Saison?
© Getty

Vor dem nächsten Auftritt Frank Buschmanns als SPOX-Kommentator (Mavs vs. Lakers, So. ab 19 Uhr im LIVE-STREAM bei SPOX) ist es Zeit für eine neue Triangle Offense. Kultfigur Buschmann diskutiert mit Philipp Dornhegge, Haruka Gruber und Florian Regelmann die aktuellen Themen: Haben die Mavs mit Chris Kaman einen Fehler gemacht? Sollte Dwight Howard bei den Lakers verlängern? War LeBron James' Streak etwa überschätzt? Und wer ist eigentlich die Sensation der Saison? Dazu: Die Frage nach dem nächsten deutschen NBA-Spieler.

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These: Kaman zu holen war ein großer Fehler der Mavs

Florian Regelmann: Der größte Fehler der Franchise-Geschichte war es, Tyson Chandler gehen zu lassen. Im Vergleich ist Chris Kamans Verpflichtung, ob nun ein Fehler oder nicht, nur sehr geringfügig. Grundsätzlich möchte ich eine Lanze für Kaman brechen. Ich verstehe nicht, was Dallas mit ihm macht. Er gehört offensiv weiterhin zu den besten Centern der NBA, nach dem Punkteschnitt hochgerechnet auf 48 Minuten ist er gleichauf mit Chris Bosh. Trotzdem startete zuletzt, bei allem Respekt vor Energizer-Fähigkeiten, ein Bernard James und Kaman war vor seiner Verletzungspause plötzlich auch mal nur noch dritter Center. Oder Kaman wird in der Crunchtime komplett gebencht. Hallo? Das verstehe ich nicht! Wenn ich Kaman wäre, hätte ich keine große Lust mehr auf die Mavs. Das deutete er in einigen Aussagen ja schon an.

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Frank Buschmann: Ich muss mich anschließen. Kaman ist eine Offensivwaffe mit Centerbewegungen, die in der NBA selten sind. Dass er nicht die Physis besitzt und nie ein Defensivtier wird, darf einen nicht überraschen. Genauso wenig, dass er nicht die Rolle von Chandler übernehmen kann. Ich will dem großen Blonden nicht zu nahe treten, aber Chandler war der Schlüssel für die Championship. Dennoch fand ich, dass Kaman zu holen gegeben den Umständen im Sommer kein schlechter Move war. Nur: Es scheint ein großes Missverständnis zu sein.

Haruka Gruber: "Gegeben den Umständen" ist genau die richtige Formulierung. Wenn man sich die Free-Agent-Klasse von 2012 anschaut, wüsste ich nicht, wen die Mavs sonst hätten verpflichten sollen, nachdem es mit Dwight Howard nicht geklappt hatte. Ömer Asik und Roy Hibbert waren zu teuer. Ian Mahinmi ist kein Starter, das bewies er in Dallas bereits. Robin Lopez wäre im Nachhinein interessant gewesen, er spielt in New Orleans sehr ordentlich. Andererseits: Ob ein Robin Lopez wirklich Dallas deutlich besser machen würde als Kaman, zweifele ich mal an. Die viel interessantere Frage bei Kaman: Welchen Plan verfolgt Coach Rick Carlisle? Vor allem zu Saisonstart ließ er extrem schnell spielen, was so gar nicht zu Kaman passt. Oder warum wird Kaman in den entscheidenden Situationen so selten eingebunden? Er und Dirk Nowitzki passen zumindest offensiv ganz gut zusammen.

Philipp Dornhegge: Ich bin kein großer Kaman-Fan und ich glaube nicht, dass er eine Zukunft in Dallas hat. Mein Eindruck: Sobald er den Ball bekommt, schmeißt er ihn sofort auf den Korb, egal von wo, egal wie. Und seine Verteidigung ist nicht top, das wissen wir alle. Daher verstehe ich es komplett, dass Carlisle ihn und Dirk in der Crunchtime nicht gemeinsam spielen lassen kann, weil sie nass gemacht werden würden. Vor allem gegen Teams mit einem kleinen, wendigen Power Forward. Da rotieren sie nicht schnell genug und können keine Help Defense geben. Trotzdem fand ich im Sommer die Entscheidung richtig, weil Kaman nur einen Ein-Jahres-Vertrag bekam und die Saison schon von vornherein verschenkt war. Im Rückblick wäre aber Robin Lopez natürlich die Klassen bessere Wahl gewesen. Er hat sich in New Orleans toll entwickelt. Er ist ein bulliger Spieler mit gutem Rebounding, ordentlichem Wurf und dem einen oder anderen Low-Post-Move. Und vor allem: Er benötigt lange nicht so oft den Ball in der Hand wie Kaman, um zu seinen Punkten zu kommen.

These 1: Kaman zu holen war ein großer Fehler der Mavs

These 2: Howard sollte nicht bei den Lakers verlängern

These 3: Der LeBron-Hype ist maßlos überzogen

These 4: Indiana ist die Sensation der Saison

These 5: Schröder und nicht Pleiß wird der nächste NBA-Deutsche

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