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"Ist Howard überhaupt noch so gut?"

Von SPOX
Die große Frage: Wo spielt Dwight Howard in der nächsten Saison?
© Getty
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These: Schröder und nicht Pleiß wird der nächste NBA-Deutsche

Frank Buschmann: Dennis Schröder ist ein sehr, sehr talentierter deutscher Point Guard, das mal vorweg. Er zeigt tolle Leistungen und ich freue mich schon, ihn bei der EM 2013 in der deutschen Nationalmannschaft zu sehen. Nur: Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass er in näherer Zeit eine Rolle spielen kann für ein NBA-Team. Ich will ihm wirklich nicht zu nahe treten und mir macht es Spaß, ihm zuzuschauen. Aber: Das Talente-Paket von Schröder haben 759 College-Abgänger in jedem Jahrgang. Daher sollte Schröders Fokus auf anderen Dingen liegen: In Braunschweig eine zweite gute BBL-Saison spielen. Bei einem Top-BBL-Team Minuten bekommen. Dann beweisen, ob er auf europäischem Niveau eine Rolle spielen kann. Und erst dann sollte man überlegen, ob er bereit ist für die NBA. Doch dann ist er 25, 26 Jahre alt. Stand jetzt ist es allerdings aberwitzig, über die NBA zu sprechen. Ein Spieler wie Nowitzki ist eine andere Story: ein Jahrhunderttalent mit unfassbaren physischen Voraussetzungen. Da haben die NBA-Scouts sofort ein Auge drauf. Nicht auf einen 1,81 Meter Point Guard aus Deutschland.

Haruka Gruber: Naja, Buschi: So alltäglich ist es nicht, was Schröder kann. Selbst im europäischen Vergleich ist das sehr vorzeigbar: Er kommt vielleicht etwas zu klein und schmächtig daher, aber er ist schnell, kreativ, athletisch, hat ein Auge für den Mitspieler und neuerdings auch einen sehr zuverlässigen Dreier. So eine Mischung ist selten - und das fällt in den USA auf. Er wurde nicht umsonst zum Nike Hoop Summit eingeladen.

Buschmann: Sorry, Haruka, aber da musst Du mir glauben: Wenn Schröder bis 2015 in die NBA wechselt, darfst Du, Haruka, ein Jahr lang auf meine Kosten trinken, wenn wir zusammen rausgehen. Versprochen!

Florian Regelmann: Ich stimme Buschi zu: Man muss sich nur anschauen, wie viele College-Spielmacher das abliefern, was Schröder macht. College ist immer noch der beste Gradmesser - und deswegen sehe ich die größten Chancen bei Elias Harris. Er spielt bei Gonzaga eine starke Saison und die Bulldogs sind landesweit aktuell nicht umsonst auf Platz drei im Ranking. Das Potenzial, ins Final Four zu kommen und sogar das gesamte NCAA-Tunier zu gewinnen, ist vorhanden. Und ein weiter Run ist die beste Gelegenheit, sich ins Schaufenster zu stellen. Zwar steht Harris im Schatten von Kelly Olynyk, eine der Sensationen der College-Saison, aber wenn Gonzaga weit kommt, sehe ich gute Chancen, dass auch Harris gedraftet wird. Ein später Zweitrunden-Pick ist absolut drin. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass wir ihn in der nächsten Saison in einem NBA-Kader sehen.

Haruka Gruber: Ich sehe aber das Problem bei Harris, dass sein schwacher Dreier in dieser Saison ein Red Flag sein wird für die NBA-Teams. Ein Tweener, der am College zwar als Power Forward spielen kann, aber in der NBA als Small Forward spielen muss und einen wackeligen Dreier mitbringt - sehr schwierig. Wenn ich Harris wäre, würde ich mich auf Europa konzentrieren. Gute Vorbereitung mit dem DBB-Team absolvieren, eine gute EM spielen - und dann klopft vielleicht ein gutes Euroleague-Team an. Ich sehe ein Risiko, die Summer League und vielleicht die NBA-Preseason zu absolvieren, und dafür sich nicht voll auf die EM oder eine Zukunft in Europa zu konzentrieren.

Philipp Dornhegge: Wie Haruka sagt: Harris ist zu klein für die Vier, aber für die Drei besitzt er nicht den Wurf und das Ballhandling. Deswegen habe ich schon häufiger Harris mit Ademola Okulaja verglichen - wobei ich bei Okulaja Vorteile sehe, was das Kämpferische anbelangt. Und selbst er schaffte es nie wirklich in die NBA. Daher steht außer Frage, dass Harris niemand für die NBA ist. Viel größere Chancen sehe ich hingegen bei Tim Ohlbrecht. Er spielt in der D-League, lieferte beim All-Star-Game ein Double-Double und die Scouts und Kommentatoren sind ziemlich angetan von ihm. Zugleich sehe ich in der NBA Spieler ohne Basketball-Verstand und Wurf wie Ryan Hollins, der einige Minuten selbst bei den Clippers erhält. Warum sollte Ohlbrecht nicht eine ähnliche Rolle spielen können?

Buschmann: Ich lese auch Wunderdinge über ihn und ich finde es sensationell geil, dass er, der als schwieriger Spieler gilt in Deutschland, diesen Knochenweg D-League geht und belohnt wird. Das Problem: Ich wundere mich, warum er noch nicht von einem NBA-Team angerufen wurde. Ich würde ihm das wünschen.

Gruber: Das stimmt, Ohlbrecht ist einen mutigen Weg gegangen. Aber 13,3 Punkte und 7,3 Rebounds sind auch nicht so überragend, als ob ein NBA-Call-Up selbstverständlich wäre. Daher sehe ich am ehesten einen in der NBA, der noch gar nicht genannt wurde: Tibor Pleiß. Er ist den Weg gegangen, den Schröder noch vor sich hat: Er setzte sich in Bamberg durch, ging zu Caja Laboral und bekommt in seinem Debüt-Jahr in der Euroleague immerhin 15 Minuten im Schnitt, was sehr respektabel ist. Wenn es ihm nächste Saison gelingt, sich als Starter zu etablieren und entsprechende Stats abzuliefern, wird ihn Oklahoma City sicher in die NBA holen. Man darf nicht vergessen: Tibor wurde immerhin schon gedraftet. Schröder ist noch im Stadium von Robin Benzing vor drei, vier Jahren. Er liefert für einen mittelmäßigen BBL-Klub mit 19 Jahren rund 12 Punkte. Nicht mehr und nicht weniger.

Philipp Dornhegge: Wir können uns bei Schröder einigen: Egal ob es was wird mit der NBA oder nicht, wir können uns darauf freuen, dass er dem DBB-Team etwas Attraktives verleihen kann mit seinem fancy Spielstil. Ich glaube, dass er auch für die Außendarstellung dem deutschen Basketball gut tut.

Buschmann: Ich hoffe nur, dass aus ihm kein zweiter Misan Nikagbatse wird.

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These 5: Schröder und nicht Pleiß wird der nächste NBA-Deutsche

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