Die Thunder bleiben in der heimischen Arena das Maß aller Dinge dank Russell Westbrook (37 Punkte, 10 Rebounds, 5 Assists) und einer offensiv nahezu perfekt geführten Partie. Kevin Durant (26 PKT, 9 REB) und Serge Ibaka (13 PKT, 6 REB) punkteten ebenfalls zweistellig für Oklahoma City, das außerdem von der Bank erhebliche Unterstüzung erhielt: Kevin Martin (11 PKT), Derek Fisher und Reggie Jackson (jeweils 10 PKT) kamen auf insgesamt 31 Zähler und hielten die Konstanz des Angriffs aufrecht, als die Starter auf die Bank mussten.
Oklahoma City egalisierte mit nur zwei Ballverlusten einen NBA-Rekord - eigentlich untypisch für die Mannschaft von Scott Brooks, das normalerweise recht fahrlässig mit seinen Chancen umspringt.
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Die Lakers erholten sich von einem frühen 0:7 Rückstand nicht mehr und liefen dem Ausgleich über 48 Minuten vergeblich hinterher. Kobe Bryant war mit 30 Punkten (8/19 FG, 11/12 FT) Topscorer seines Teams, obwohl er schon nach vier Minuten verletzt vom Platz musste. Bryant kehrte zurück und drehte auf, konnte aber auch nicht verhindern, dass die Lakers wieder unter die .500 Marke fielen. Steve Nash (Saisonbestleistung 20 PKT) und Metta World Peace (16 PKT, 3/6 Dreier) zeigten ebenfalls eine ansprechende Leistung.
Die Reaktionen:
Russell Westbrook (Oklahoma City Thunder): "Ich weiß nie, wann ich was machen werde. Ich versuche einfach nur, den Spielfluß zu lesen und dann zu attackieren. Genau das verlangt das Team von mir."
Kevin Durant (Oklahoma City Thunder) über die Lakers: "Sie sind ein Meisterschaftsanwärter und geben nie auf. Aber wir sind gelassen geblieben, als es während ihres Runs brenzlig wurde, und haben ein paar ganz wichtige Würfe getroffen."
Kobe Bryant (Los Angeles Lakers) über seine Verletzung: "Jedes Mal, wenn ich den Arm beuge, gibt's so einen Widerstand und eine Menge Schmerzen dazu. Aber ich werde weiter spielen. Dieser Saisonabschnitt ist entscheidend."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Alles beim Alten, was die jeweiligen Starting Lineups anbelangt. Mike D'Antoni und die Lakers beginnen mit Nash, Bryant, World Peace, Clark und Howard. Auf der Gegenseite schickt Scott Brooks die angestammten Westbrook, Sefolosha, Durant, Ibaka und - natürlich - Kendrick Perkins ins Rennen.
4.: Schock für die Lakers! Nicht nur, dass die Hausherren hier das aggressivere Team in der Anfangsphase sind und bereits mit 9:2 führen. Jetzt hat sich auch noch Kobe Bryant verletzt und muss mit starken Armschmerzen vom Platz. Physiotherapeut Gary Vitti begleitet Kobe in die Kabine.
9.: Während Nick Collison an der Freiwurflinie auf 21:14 für Oklahoma City erhöht, kehrt Bryant auf's Parkett zurück. Sein rechter Ellbogen ist unter dem Shooting Sleeve dick ausgepolstert. Derek Fisher erkundigt sich an der Mittellinie gleich mal, wie es um den Gesundheitszustand seines guten Freundes und Ex-Teamkollegen bestellt ist.
11.: Perfektes Two-Man Game der Thunder. Durant schneidet backdoor in die Zone, wo er von dem glänzend aufgelegten Westbrook mit einem perfekten Pocket Pass bedient wird und mit Dunking abschließt. OKC baut seine Führung auf 35:21 aus. Die beiden All-Stars mit jeweils 11 Punkten bisher.
19.: Jetzt dreht Kobe auf. Unmittelbar, nachdem er beim Kampf um den Defensivrebound den nächsten Schlag auf den Arm bekommt, trifft Bryant vier Freiwürfe und zwei Transition-Dreier innerhalb von 47 Sekunden. Los Angeles verkürzt auf 54:44.
24.: Durants Killerinstinkt kurz vor der Halbzeitpause lässt den Vorsprung der Thunder auf 16 Punkte anwachsen. Der Topscorer der Liga erhöht mit seinen Punkten 19 und 20 auf 71:55 für den Vizemeister. Coach Brooks scheint auf dem Weg in die Umkleide hoch zufrieden zu sein.
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27.: Die Lakers kommen konzentrierter wieder raus und treffen zu Beginn der zweiten Hälfte besser. Jetzt müssen sie aber auch hinten ein paar Stops generieren, wenn sie beizeiten wieder in diese einseitige Partie zurückklettern wollen. Nash trifft den Midrange-Jumper zum 83:71.
33.: Wieder Nash, diesmal mit einem Dreier. Der Altmeister hat sich nach 0-6 Start aus dem Feld bestens erholt und sein Team hier im dritten Spielabschnitt bis auf 85:79 heran gebracht.
34.: Mögliche Schlüsselszene in diesem Spiel. L.A. hat zwei große Chancen, auf fünf Punkte zu verkürzen, kann aber keine davon nutzen. Erst wirft Jamison den Airball von der Dreierlinie, dann leistet sich Nash den 13. Turnover der Lakers, die im Gegenzug auch noch Westbrook für ein And-One an die Linie schicken. OKC erhöht wieder auf 90:79.
41.: Shootout jetzt in der Chesapeake Energy Arena. Die Thunder-Reservisten Fisher und Reggie Jackson haben zusammen 11 Punkte im Vierten markiert, während auf der Gegenseite Metta World Peace on fire ist (10 PKT im Viertel). OKC behauptet eine 8-Punkte-Führung (110:102).
47.: Der Mann des Spiels mit dem Sargnagel-Fastbreak-Dunk. Westbrooks 37. Punkt der Partie beendet einen 10:0 Lauf der Thunder, die auf 120:105 erhöhen - die Entscheidung. D'Antoni und Brooks ziehen ihre Starter ab, OKCs 27. Heimsieg ist unter Dach und Fach.
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Der Star des Spiels: Russell Westbrook. Welch ein Monsterspiel von Oklahoma Citys Point Guard Dynamo: 37 Punkte, 10 Rebounds, 5 Assists und ein wichtiger Korb nach dem anderen. Westbrook war von der ersten Spielminute an im Attacke-Modus und blieb durchgehend aggressiv - ohne zu überdrehen. 15 von 29 aus dem Feld und nur ein einziger Turnover trotz absurd hoher Nutzungsrate konstituierten sein wohl bestes Spiel in dieser Saison.
Der Flop des Spiels: Dwight Howard. Keiner kann sagen, wie sehr Howard Abend für Abend von seiner Schulterverletzung beeinträchtigt wird, aber heute zeigte der All-Star Center eine ganz schwache Leistung. Offensiv ein Non-Faktor (nur 6 Punkte bei 1/7 aus dem Feld), war Howard auch hinten nicht in der Lage, das Geschehen wie gewohnt zu kontrollieren. Während OKC zu 52 Punkten in der Zone kam, blieb Howard ohne einen einzigen Block - und foulte aus.
Analyse: Sollten die Los Angeles Lakers letzten Endes doch noch den Sprung in die Playoffs packen - ein mittlerweile realistisches Szenario nach 13 Siegen aus den letzten 19 Partien - dann müssen sie Oklahoma City in Runde eins um jeden Preis aus dem Weg gehen. Die Thunder setzten ihre Dominanz gegen die Kalifornier fort und kamen beim deutlichen 122:105 zu ihrem sechsten Heimsieg in Folge gegen L.A.
OKC hat nun drei von vier in dieser Saison mit durchschnittlich 12 Punkten Vorsprung gewonnen, weil Los Angeles einfach kein Mittel gegen Russell Westbrook und Kevin Durant findet. Heute war es Westbrook, der die poröse Lakers-Defensive ein ums andere Mal durchdrang und insgesamt 37 Punkte erzielte. Die beiden Steves (Nash und Blake) waren mit dem explosiven All-Star Point Guard völlig überfordert und konnten nur hinterher schauen, während Westbrook permanent den eigenen Abschluss suchte oder die Freiräume nutzte, um das Passspiel der Thunder anzukurbeln.
OKC verteilte insgesamt 20 Assists und leistete sich nur zwei Turnover - ein historischer Bestwert, erst recht im Kontrast zu L.A.s 16 im Spiel, die zu 22 direkten Thunder-Punkten führten. Die Gäste verfehlten ihre ersten 10 Wurfversuche und fanden erst spät ihren Rhythmus - zu spät. Insgesamt 40 Freiwurfversuche hielten sie zwar im Spiel, aber obwohl Bryant, Nash und World Peace immer wieder verkürzten, blieb ihnen der Ausgleich verwehrt.
Oklahoma City powerte derweil zu einer beeindruckenden Offensivdarbietung, die einmal mehr verdeutlicht, wer eigentlich das potenteste NBA-Team im Angriff stellt. Angeführt von Westbrook und seinem Backup Reggie Jackson gingen die Thunder immer wieder in die Zone (52:22 Punkte) oder drückten auf's Tempo (22:6 Fastbreak-Punkte). Das beste Freiwurfteam der Liga verwandelte 22 von 24 von der Linie und konservierte so stets seine Führung.
Auch die Ersatzbank war ein Faktor: als Westbrook und Durant eine Verschnaufpause brauchten, waren Fisher (mit seinen ersten Punkten nach seiner Rückkehr), Jackson, Martin und Nick Collison zur Stelle. Die Thunder-Reserve sammelte insgesamt 39 Zähler ein und riss die Fans von den Sitzen.
Oklahoma City hat nun 23 seiner letzten 25 Heimspiele gewonnen und schickt sich an, die San Antonio Spurs ohne Tony Parker doch noch vom Spitzenplatz in der Western Conference zu verdrängen. Der Vorsprung der Texaner beträgt nur noch 2,5 Siege. Los Angeles wird bereits morgen gegen New Orleans versuchen, seine 30-31 Bilanz wieder auszugleichen.