NBA

Die Enttäuschten formieren sich neu

Von Marc-Oliver Robbers
Bradley Beal (l.) und John Wall sind die Stützen der Washington Wizards in dieser Saison
© getty
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Toronto Raptors (Platz 11, 26-44)

Saisonverlauf: Der Saisonstart verlief äußerst bescheiden. 4-22 lautete die Bilanz nach 26 Spielen. Erst als Andrea Bargnani verletzt ausfiel, ging es bergauf. Nicht wenige Raptors-Anhänger forderten und fordern daher auch einen Trade des Italieners. Einen Trade gab es, aber es erwischte Jose Calderon und Ed Davis. Im Gegenzug kam Rudy Gay aus Memphis und mit dem neuen Franchise Player ging es für kurze Zeit aufwärts. 7 der ersten 10 Spiele mit Gay wurden gewonnen und der Forward überzeugte mit starken Leistungen und entscheidenden Punkten. Doch danach ging es wieder abwärts. Momentan warten die Kanadier seit vier Partien auf einen Sieg.

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Ausblick: Im Grunde steht der Kader der Raptors. Mit Gay hat man sich auf einen Führungsspieler für die nächsten Jahre festgelegt. Flankiert von DeMar DeRozan und den talentierten Rookies Jonas Valanciunas und Terrence Ross steht das Gerüst für die kommenden Jahre. Zwei wichtige Fragen bleiben aber: Wird der teure Center Bargnani getradet? Wer spielt in der kommenden Saison auf der Point-Guard-Position? Der Vertrag von Kyle Lowry läuft aus, aber Toronto besitzt eine Teamoption. Die Raptors werden die Option wohl ziehen und den Guard halten. Anders verhält es sich mit Bargnani. Der Italiener konnte die Erwartungen eigentlich nie ganz erfüllen. Der Nummer-1-Pick von 2006 wurde lange Zeit mit Dirk Nowitzki verglichen. Eine zu große Bürde für den Center. Wenn es eine Möglichkeit geben sollte, werden die Raptors den Big Man wohl abgeben. Auch die Amnesty Klausel wäre eine Option. Immerhin verdient Bargnani in den kommenden zwei Jahren 22,25 Millionen Dollar. Der Draft hingegen ist für Toronto nicht so spannend. Der Erstrundenpick gehört mittlerweile OKC, es sei denn, Toronto erhält in der Lottery einen der ersten drei Picks. Daher wurden Stimmen laut, dass die Raptors die Saison wegschenken sollten, um die Chancen auf den Pick zu erhöhen. Toronto gewann nur 4 der letzten 16 Spiele...

Washington Wizards (Platz 10, 26-44)

Saisonverlauf: Bis zum 7. Januar fehlte John Wall aufgrund seiner Knieverletzung. Die Bilanz der Wizards lautete bis dahin 5-28. Seit der Point Guard wieder an Bord ist, steht Washington bei 21-16. Zahlen, die verdeutlichen, wie wichtig Wall mittlerweile für die Wizards ist. Neben dem Franchise Player fehlten weitere Spieler immer mal wieder für ein paar Spiele. Bradley Beal plagt sich seit Wochen mit einer Schulterverletzung herum und auch Center Nene fiel mehrere Spiele aus. Ein gesundes Washington hätte wohl die Playoff-Teilnahme klar gemacht.

Ausblick: Die Fans werden dem Saisonende entgegenfiebern. Nicht nur, dass dann die Saison mit den vielen Verletzungen endlich ein Ende hat, auch im Draft winkt ein weiteres Talent. Zwar waren die guten Partien nicht sonderlich förderlich für einen hohen Pick, aber bei dem ausgeglichenen Draft muss das nicht unbedingt ein Nachteil sein. Auch in der Hauptstadt wird man sich mit Porter, Bennett und Muhammad auseinandersetzen. Ansonsten steht das Gerüst. Von den Rollenspielern Martell Webster, A.J. Price und Cartier Martin laufen die Verträge aus. Trevor Ariza (7,27 Mio.) besitzt eine Player Option, die er wohl ziehen wird. Webster würde ebenfalls gerne bleiben. Viel wird sicher davon abhängen, wen man im Draft bekommt. Auf jeden Fall sollte man die Wizards für die kommende Saison auf der Rechnung haben.

Philadelphia 76ers (Platz 9, 27-43)

Saisonverlauf: Die Sixers warteten die ganze Saison auf Andrew Bynum. Nach dem All Star Break sollte der Center, der von den Lakers kam, eigentlich wieder ins Spielgeschehen eingreifen können. Doch daraus wurde nichts, Bynum muss an beiden Knien operiert werden und wird wohl kein Spiel für Philadelphia absolvieren. Nach der Saison ist der Big Man Free Agent und hofft auf einen Max-Contract. Mit einer Pleitenserie von 7 Partien am Stück im Februar und einer kolossalen Auswärtsschwäche verspielten die Sixers früh alle Playoff-Chancen.

Ausblick: Steigen die 76ers ins Rennen um Bynum ein oder beenden sie das Kapitel endgültig? Letzteres wird wohl der Fall sein. Der Center rechnet sich nämlich eine Menge aus. "Wenn ich gesund bin, bekomme ich schon meinen Deal. Ich muss aber wieder an den Punkt gelangen, wo ich imstande bin zu spielen. Wie lange das auch immer dauern mag", sagte er unlängst. 16,8 Millionen Dollar verdient der Ex-Laker momentan. Ein großes Risiko für einen maladen Center. Aber nicht nur der Vertrag von Bynum läuft aus. Auch Nick Young und Dorell Wright sind nach der Saison auf dem Markt. Young konnte nicht überzeugen und wird daher wohl woanders sein Glück versuchen. Wright könnte dagegen einen weiteren Einjahresvertrag bekommen. Und was passiert mit Evan Turner? Der Nummer-2-Pick von 2010 blieb hinter den Erwartungen zurück und könnte daher im Sommer abgegeben werden. Im Draft könnte es Swing Man Victor Oladipo werden. Zudem verfügen die Sixers über genügeng Cap Space, um sich auf der 5 und auch auf der 2 zu verstärken. Mit einem Center sollte die Playoff-Teilnahme für Philadelphia im Bereich des Möglichen liegen.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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