NBA

Ohlbrecht spielt um seine NBA-Karriere

Von Marc-Oliver Robbers
Tim Ohlbrecht (l.) absolvierte bislang drei Partien für die Rockets in der NBA
© getty

Mit der Summer League in Orlando startet die NBA am Sonntag in die neue Saison. Für Tim Ohlbrecht geht es dabei um seinen Verbleib bei den Houston Rockets. Magic-Rookie Victor Oladipo muss sich als Point Guard beweisen. Michael Carter-Williams tritt ein schweres Erbe bei den Sixers an. Und: Jason Kidd gibt sein Debüt als Trainer.

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Die Finals sind gerade einmal 16 Tage vorbei, da geht die neue Saison auch schon wieder los. Summer League in Orlando! Sechs Tage lang dürfen sich die frisch gedrafteten Rookies und Talente von zehn NBA-Klubs austoben und eine Kostprobe ihrer Klasse geben. Am Ende wird sogar ein Meister im Amway Center von Orlando gekürt.

Doch ganz langsam. Der Turniermodus kommt ein wenig komplizierter daher. An den ersten fünf Tagen wird eine Art Vorrunde ausgespielt. Jedes Team muss insgesamt vier Mal ran. Pro Spiel kann eine Mannschaft bis zu 7 Punkte erspielen. Für einen Sieg gibt es 3 Punkte, dazu pro gewonnenes Viertel 1 Punkt. Geht ein Viertel unentschieden aus, werden die Punkte geteilt.

Am Freitag folgt dann der Championship Day. Die ersten beiden Teams der Tabelle spielen den Turniersieger aus. Dazu gibt es weitere Platzierungsspiele.

Experiment mit Oladipo

Doch letztendlich steht der Gesamtsieg weniger im Vordergrund. Da die Stars und die etablierten Spieler nämlich fehlen - nur Spieler, die noch keine drei Jahre in der Liga sind sowie Rookies sind spielberechtigt -, bietet die Summer League viel Platz zum Ausprobieren und Gastgeber Orlando macht das gleich einmal vor. No.2-Pick und Shooting Guard Victor Oladipo soll seine Spielmacher-Qualitäten unter Beweis stellen und wird als Point Guard getestet.

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Dabei passt der Sohn nigerianischer Einwanderer so gar nicht ins Profil eines Point Guards. Am College in Indiana fabrizierte Oladipo regelmäßig mehr Turnover als Assists und seine Ballkontrolle lässt noch zu wünschen übrig. Doch die Verantwortlichen der Magic wollen sich einen Combo Guard heranzüchten. Auf die Frage, ob der Rookie ein Point Guard oder ein Shooting Guard sei, anwortete GM Rob Hennigan: "Er ist ein Guard."

Ein Guard ist Trey Burke auf jeden Fall auch. Er ist sogar ein richtiger Point Guard und könnte mit den Utah Jazz für Aufsehen sorgen. Burke ist als Starter in der NBA vorgesehen und soll gleich einmal beweisen, dass er diese Rolle auch ausfüllen kann. An seiner Seite könnte Slam-Dunk-Contest-Teilnehmer Jeremy Evans für Spektakel sorgen, auch der französische Big Man Rudy Gobert gibt sein Debüt. Dabei spielt der Riese im Frontcourt mit dem österreichischen Nationalspieler Rasid Mahalbasic zusammen, der bislang beim polnischen Serienmeister Asseco Prokom sein Geld verdiente.

Ein Stockton für Utah

Dazu gibt es ein absolutes Highlight für alle Jazz-Nostalgiker: ein Stockton im Utah-Trikot. Michael Stockton, Sohn der Klublegende John, läuft für das Team auf.

Es ist so ein bisschen das Turnier der Point Guards. Denn auch Philadelphias Rookie Michael Carter-Williams steht im Fokus. Der an 11 gedraftete Aufbauspieler hat die schwere Aufgabe, All-Star Jrue Holiday bei den Sixers zu ersetzen. Pikante Randnotiz: Jrues älterer Bruder Justin steht auch im Team der 76ers.

Der Debütantenball macht dabei auch vor der Trainerbank nicht halt, denn Urlaub nimmt sich der neue Nets-Coach Jason Kidd nicht. Er stürzt sich gleich ins Getümmel und coacht Brooklyns Summer-League-Team höchstpersönlich. Es wird spannend zu sehen sein, wie der Trainer-Rookie nach 19 Jahren auf dem Feld die Transformation zum Coach meistert.

Ohlbrecht spielt um Verbleib in Houston

Insgesamt drei Deutsche sind in diesem Jahr in der Summer League aktiv. Allerdings greifen Dennis Schröder (Atlanta Hawks) und Elias Harris (L.A. Lakers) erst beim zweiten Turnier in der kommenden Woche in Las Vegas ins Spielgeschehen ein. So sind alle Augen auf Tim Ohlbrecht gerichtet. Für den Center geht es um nichts weniger als seine Zukunft in der NBA.

Da die Rockets wohl noch mindestens zwei Spieler waiven müssen, um Dwight Howard einen Maximumvertrag geben zu können, muss Ohlbrecht um seinen Verbleib in Texas bangen. Eine starke Leistung in der Summer League beugt einer Entlassung zwar nicht zwingend vor, aber so könnte er sich zumindest für andere Teams empfehlen.

Auch die anderen Spieler im Roster der Rockets stehen nun mehr im Fokus. Gefragt sind gute Shooter und starke Perimeter-Defense. Die Guards Isaiah Canaan, B.J. Young und Vander Blue sind da gefragt. Zudem muss Patrick Beverley beweisen, dass er eine gewichtige Rolle in der Rotation einnehmen kann. Die Zukunft vom etatmäßigen Point Guard Jeremy Lin steht bekanntlich in den Sternen. Und so könnte sich die Karriere einiger Talente bereits in Orlando am Scheideweg befinden.

Der Spielplan der Summer League im Überblick