Droht Schröder eine Sperre?

SPOX
06. November 201309:58
Dennis Schröder zeigte gegen die Sacramento Kings eine ansprechende Leistunggetty
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Mit einer Klasseleistung war Dennis Schröder mitverantwortlich dafür, dass die Atlanta Hawks einen Sieg bei den Sacramento Kings einfuhren. Allerdings fiel der Deutsche in einer Szene negativ auf, Konsequenzen drohen. LeBron James schreibt in Toronto Geschichte, die Knicks verlieren gegen Charlotte das Spiel und Tyson Chandler. Die Indiana Pacers bleiben unbesiegt, die Denver Nuggets ohne Sieg. Houston steht gegen Portland wieder auf.

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Detroit Pistons (2-2) - Indiana Pacers (4-0) 91:99 (BOXSCORE)

Für die Pistons könnte das Spiel gegen Indiana ein Blick in die Zukunft gewesen sein. "Sie spielen schon einige Jahre zusammen, wir müssen uns erst noch finden", wusste Josh Smith nach der zweiten Niederlage. "Das war ein wichtiger Faktor, auch wenn wir natürlich besser spielen müssen."

Sind die Pistons erst einmal zusammen gewachsen, kann die Spielidee der Indianas aber sehr ähneln. Denn eins haben beide Teams gemeinsam: "Sie haben eine wahnsinnige Größe unter den Körben", so Pacers-Coach Frank Vogel über Smith, Greg Monroe und Andre Drummond.

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Mit Roy Hibbert (8 Punkte, 10 Rebounds, 7 Blocks) und David West haben die Gäste selbst wahre Schränke vorzuweisen, die eine der besten Defenses der Liga dirigieren. Allerdings haben sie auch einen Spieler, der Detroit fehlt: Paul George.

Der All-Star setzte seinen furiosen Saisonstart fort und war mit 31 Punkten, 10 Rebounds, 4 Assists und 4 Steals erneut bester Mann auf dem Court.

Toronto Raptors (2-2) - Miami Heat (3-2) 95:104 (BOXSCORE)

Kein Chris Bosh, kein Problem. Naja, fast kein Problem. Denn der Start ins Spiel bei den Raptors geriet für den Meister aus Miami schon zu einer Geduldsprobe. Die Heat hatten Mühe mit Jonas Valanciunas (18 Punkte, 9 Rebounds) und verloren den Kampf um die Rebounds (38:40).

Toronto rückte aber aus unerklärlichen Gründen immer mehr davon ab, über den litauischen Center zu spielen, mit einem Schlussspurt in der ersten Hälfte übernahm der Gast dann die Kontrolle.

Natürlich kann es nie schaden, einen LeBron James im Team zu haben. Der MVP verbuchte 35 Punkte, 8 Rebounds und 8 Assists und machte die Abwesenheit des Teamkollegen, der bei seiner Frau und dem gerade geborenen zweiten Kind des Paares weilte, schon allein wett.

Und einmal mehr schrieb James Geschichte: Schon im ersten Viertel erzielte er 10 Punkte und avancierte damit zum erst fünften Spieler, der in 500 aufeinanderfolgenden Spielen immer zweistellig gepunktet hat. Vor ihm liegen nur noch Michael Jordan (866), Kareem Abdul-Jabbar (787 und 508), Karl Malone (575) und Moses Malone (526).

Brooklyn Nets (2-2) - Utah Jazz (0-4) 104:88 (BOXSCORE)

Für Jason Kidd war es das erste Heimspiel als Trainer, für Deron Williams der erste Sieg gegen sein altes Team - und insgesamt war es ein rumdum gelungener Abend für die Nets.

Die Gastgeber hatten von Anfang an wenig Mühe und führten die überforderten Jazz regelrecht vor. Kein Spieler Brooklyns musste 30 Minuten spielen, selbst der letzte Reservist bekam mindestens 11 Minuten.

Alles überragend war Brook Lopez (27 Punkte). Bei Utah war Gordon Hayward (22) Topscorer, Enes Kanter kam auf 21, aber auch 7 Ballverluste. Rookie Rudy Gobert sammelte 11 Rebounds und 2 Blocks ein.

Da die Jazz sowieso kein großes Interesse daran haben, diese Saison allzu erfolgreich zu sein, war die Niederlage zu verschmerzen. Stattdessen können sie sich über das Positive freuen, und das heißt Brandon Rush!

Nach über einem Jahr Pause kehrte der Flügelspieler von einem Kreuzbandriss zurück. Und trotz einigem Rost könnte Rush in den nächsten Wochen zu einem wichtigen Spieler werden.

New York Knicks (1-3) - Charlotte Bobcats (2-2) 97:102 (BOXSCORE)

Die Saison ist noch so frisch, und doch haben die New Yorker Fans offenbar schon genug von ihrer Mannschaft gesehen. Nicht zum ersten Mal quittierten sie die Leistung des Teams mit Buhrufen, sowohl zur Halbzeitpause als auch im Verlauf der zweiten Hälfte ging regelmäßig ein Stöhnen durch den Madison Square Garden.

Amar'e Stoudemire war dabei das ultimative rote Tuch: Der Big Man brachte in 11 Minuten nichts zustande, verbuchte aber 5 Ballverluste. Das Problem: Er musste spielen. Andrea Bargnani ist ob seiner noch schlechteren Defense und Reboundarbeit keine Option für die Crunchtime, Tyson Chandler konnte nicht mitmischen.

Der Center verletzte sich nach nur sieben Minuten am Knie und fiel aus, über die Schwere der Blessur gab es bis Spielschluss keinen Aufschluss. Fällt Chandler längerfristig aus, hätten die Knicks wohl ein echtes Problem.

Ohne den Center verlor man zumindest schon mal gegen Charlotte, dabei taten die Bobcats in den letzten 20 Sekunden viel, um den Sieg noch wegzuwerfen. Jeff Adrien verschlief beim Einwurf der Knicks eine Rotation und ließ Carmelo Anthony frei zum Dreier hochsteigen, der auf 96:99 verkürzte. Dann warf Josh McRoberts beim eigenen Einwurf den Ball direkt in Raymond Feltons Arme.

Zum Glück der Gäste ging Shumpert an die Linie und verwarf einen Versuch, danach machte Gerald Henderson den Sack zu.

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Der NBA-Spielplan im Überblick

New Orleans Pelicans (1-3) - Phoenix Suns (3-1) 98:104 (BOXSCORE)

Trotz eines weiteren Sahne-Auftritts von Anthony Davis (17 Punkte, 11 Rebounds, 5 Blocks) gab es die nächste Pleite für die Pelicans. Vor allem Jrue Holiday war eine reine Enttäuschung (1/7 Field Goals, 3 Punkte), Tyreke Evans blieb nach seinem starken Auftritt gegen Charlotte wieder unter seinen Möglichkeiten (9 Punkte).

Problematisch war zudem, dass niemand eine Antwort auf Eric Bledsoe zu wissen schien. Der Suns-Spielmacher zog zum Korb, wann immer er wollte, und richtete dort gehörigen Schaden an. Mit 25 Punkten war er Topscorer der Partie. Gerald Green durfte derweil starten, weil Goran Dragic (Knöchel) wenigstens zwei Spiele pausieren muss, und kam auf 18 Zähler (6 verwandelte Dreier).

"Heute war ein Paradebeispiel dafür, dass wir richtig Alarm machen können, wenn wir den Ball bewegen", sagte Green. "Als die Mavs Meister wurden, wurden sie es auch nicht mit Isolations. Sondern mit Ball Movement und Dreiern." Ein gewagter Vergleich, zweifelsohne.

Denver Nuggets (0-3) - San Antonio Spurs (3-1) 94:102 (BOXSCORE)

Nichts geht bisher bei den Nuggets. Gegen San Antonio hatte Denver das Spiel in der ersten Hälfte voll im Griff, nur um im Schlussspurt dann doch die Zügel aus der Hand zu geben und den ersten Sieg wieder zu verpassen. Foulprobleme der Big Men waren der Schlüssel.

Timofey Mozgov kassierte acht Minuten vor Schluss sein sechstes Foul, JaVale McGee saß mit fünf Fouls bis kurz vor Schluss auf der Bank. "Das war wichtig für uns", wusste Tim Duncan. "Diese Jungs sind groß und gute Shotblocker. Sie haben uns Probleme gemacht. Dass sie auf die Bank mussten, hat uns gut getan."

Die Abwesenheit eines Shotblockers machte unter anderem Tony Parker den Zug zum Korb leichter, mit 24 Punkten zeigte er sich in guter Form. Ein 11:2-Lauf Mitte des vierten Viertels sorgte für den entscheidenden Vorsprung der Spurs.

Denver brachte im Schlussviertel nur 4 seiner 19 Würfe im Korb unter. "Unsere Defense hat einen Zahn zugelegt", sagte deshalb Coach Gregg Popovich. "Unsere Offense hat sich daran aufgerichtet."

Portland Trail Blazers (2-2) - Houston Rockets (4-1) 101:116 (BOXSCORE)

Eigentlich hatte Coach Kevin McHale geplant, ihn langsam aufzubauen. Aber wenn er gleich wieder so gut drauf ist, warum sollte Patrick Beverley dann nicht kräftig Minuten sehen?

Wenige Tage nach seinem kolportierten Bauchmuskelriss stand der Point Guard wieder auf dem Parkett und verbuchte in 29 Minuten 12 Punkte und 4 Rebounds. Zwar startete er nicht, dafür beendete er das Spiel als Aktiver.

Nach der deutlichen Klatsche bei den Clippers am Vortag hätte Beverley aber wohl nicht gereicht, um Portland zu schlagen. Mindestens genauso wichtig war deshalb, dass James Harden (33 Punkte, 7 Rebounds) und Dwight Howard (29 Punkte, 13 Rebounds) so spielten, wie man sich das in Houston erhofft.

Und wieder war Omri Casspi von der Bank kommend einer derjenigen, die am kräftigsten mithalfen (7 Punkte, 8 Rebounds, 5 Assists).

Sacramento Kings (1-3) - Atlanta Hawks (2-2) 100:105 (BOXSCORE)

Wie so oft ging es in Sacramento heiß her. Die Gastgeber fielen im Verlauf des dritten Viertels deutlich zurück, kämpften aber und wurden einmal mehr vom unermüdlichen Isaiah Thomas (26 Punkte) angetrieben. Während die Kings am Comeback schraubten, wurde der Umgangston zunehmend rauer.

Ausgerechnet Dennis Schröder sorgte mit einem Tiefschlag gegen DeMarcus Cousins, als er in dessen Block lief, für eine unrühmliche Szene. Die Aktion des Deutschen wird wohl untersucht werden, eventuell droht Schröder sogar eine Sperre.

Cousins jedenfalls regte sich furchtbar auf und wollte seinen Frust an Al Horford (27 Punkte, 10 Rebounds) auslassen. Der wiederum gab nicht klein bei, nach dem x-ten Gerangel innerhalb weniger Minuten stellte der Hawks-All-Star klar: "It's enough!" Daraufhin beruhigten sich so langsam die Gemüter, das Spiel aber blieb bis zum Ende spannend.

Schröder sah das Finish nur von der Bank aus, war zuvor aber mit einer starken Leistung mitverantwortlich dafür, dass Atlanta schon wie der sichere Sieger aussah. Mit 6 Punkten und 7 Assists bei keinem Turnover spielte er eine weitere grundsolide Partie.

Beim Schlussspurt der Kings machte Jeff Teague (18 Punkte, 10 Assists), vorher bärenstark, keine gute Figur. Bester Gästespieler war derweil Paul Millsap (25 Punkte, 11 Rebounds, 4 Assists, 4 Steals und 1 Block). Vergleichbare Zahlen wie die des Power Forwards hatte in 35 oder weniger Minuten Einsatzzeit zuletzt Chris Webber im Jahr 2001 aufgelegt.

Bei den Kings deutete Rookie Ben McLemore an, warum er als talentiertester Spieler des aktuellen Draft-Jahrgangs gilt (15 Punkte, 6 Rebounds in 23 Minuten).

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