Dirk und Monta übernehmen im Vierten

SPOX
04. Dezember 201310:47
Gegen die Bobcats machte Dirk Nowitzki im letzten Viertel 14 Punktegetty
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Dallas liegt hinten, bis Nowitzki und Ellis am Ende heiß laufen. Kidd-Gilchrist wird zum nächsten Spieler mit Handbruch. Die Thunder und Nuggets setzen ihre Serien fort, bei Brooklyn kracht's im Trainerstab. Boston führt auf einmal seine Division an, Memphis schlägt Phoenix. Die Warriors schaffen ein Wahnsinns-Comeback, Oladipo und Carter-Williams schreiben Geschichte.

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Dallas Mavericks (11-8) - Charlotte Bobcats (8-11) 89:82 (BOXSCORE)

Dirk Nowitzki hatte das Spiel gegen die Bobcats zu einem "Must Win" auserkoren. Am Ende war er selbst der Hauptgrund dafür, dass die Mavericks im Soll blieben. In der ersten Halbzeit traf er nur einen von zehn Würfen aus dem Feld, danach übernahm er jedoch die Kontrolle und traf 9 von elf. Insgesamt kam Nowitzki auf 25 Punkte, 14 davon kamen im vierten Viertel.

Die letzten 19 Punkte der Mavs kamen alle entweder von ihm oder von Monta Ellis, der seinerseits den Großteil seiner 22 Punkte in Halbzeit zwei machte. "Dirk hat uns im Spiel gehalten und dann in Front gebracht. Dann haben wir das Spiel zu zweit übernommen und einfach darauf reagiert, was die Defense uns gegeben hat", sagte Ellis.

Neben den starken Leistungen des Duos konnten sich die Mavs über die Rückkehr von Jose Calderon freuen, der im Spiel zuvor gefehlt hatte. Der Spanier traf vier seiner fünf Dreier und kam am Ende auf 12 Punkte.

Der Gegner aus Charlotte hingegen hatte neben der Niederlage noch eine weitere bittere Pille zu schlucken: In der zweiten Halbzeit brach sich Michael Kidd-Gilchrist die Hand. "Es wird schwer, seinen Ausfall zu kompensieren", sagte Bobcats-Coach Steve Clifford. Es sei nicht abzusehen, wann MKG zurückkehren wird.

Die Bobcats hatten dank der soliden Leistungen von Al Jefferson (19 Punkte, 12 Rebounds), Kemba Walker, Gerald Henderson (beide 16 Punkte) und Josh McRoberts (10 Punkte, 8 Rebounds) lange geführt, konnten dem One-Two-Punch der Mavs am Ende aber nichts mehr entgegensetzen. "Nowitzki und Ellis haben das Spiel einfach übernommen", sagte Clifford später anerkennend.

Boston Celtics (8-12) - Milwaukee Bucks (3-14) 108:100 (BOXSCORE)

Erst am Samstag hatten die Bucks ihren ersten Sieg nach elf Niederlagen in Folge gegen die Celtics gefeiert. Beim Wiedersehen in Boston behielten diesmal die Kelten die Überhand - vor allem dank Jordan Crawford. 25 Punkte bei 8 von 14 aus dem Feld und 4 von 7 von der Dreierlinie sind aller Ehren wert für einen Spieler, dem immer mal wieder eine schlechte Wurfauswahl vorgeworfen wird. Zudem verteilte er 5 Assists.

Für Boston punktete jedes Mitglied der Starting Five zweistellig - dabei überzeugten vor allem Brandon Bass mit 18 Punkten und 9 Rebounds sowie Jeff Green, der für seine ebenfalls 18 Punkte nur 9 Würfe brauchte. Der Schlüssel für Boston war neben guten Quoten (49,4 Prozent FG, 45,8 Prozent 3FG) die Überlegenheit beim Rebound (40:33). Topscorer bei Milwaukee war Ex-Maverick O.J. Mayo mit 19 Zählern.

Boston führte im letzten Viertel schon mit 13 Punkten, ließ die Bucks allerdings noch einmal bis auf drei Punkte herankommen, bevor Avery Bradley (15 Punkte) und Crawford die Entscheidung brachten. "Wir müssen noch lernen, den Fokus zu wahren und solche Siege durchzubringen", sagte Crawford, der im letzten Viertel jeden seiner fünf Wurfversuche versenkte. Mit ihrer Bilanz von 8-12 führen die Celtics nun auf einmal die Atlantic Divison an.

Brooklyn Nets (5-13) - Denver Nuggets (11-6) 87:111 (BOXSCORE)

"Wir brauchen uns jetzt nicht selbst zu bemitleiden. Aber wir müssen hier bald mal eine Lösung finden. Ich glaube nicht, dass hier momentan irgendjemand Spaß hat, und verlieren macht definitiv keinen Spaß." Die Worte von Kevin Garnett nach der nächsten Niederlage sprechen Bände über den Zustand der Nets, die einst so optimistisch in die Saison gestartet waren.

Es passt nur ins Bild, dass Jason Kidd seinen Lead Assistant Coach Lawrence Frank vor der Partie degradiert hat. "ESPN"-Quellen zufolge soll ein persönlicher Zwist der Grund dafür sein, warum Frank fortan nicht mehr auf der Nets-Bank sitzen wird. Den Nuggets wird das freilich egal sein.

Denver hatte nach dem siebten Sieg in Folge ohnehin Grund zur Freude, ganz besonders freuten sich die Nuggets allerdings für Timofey Mozgov: Der Center kam auf 17 Punkte und 20 Rebounds (Career High) und spielte zudem wesentlich besser als Nets-Center Brook Lopez. "Er arbeitet extrem hart und hat einen überragenden Job gegen ihre Bigs gemacht", freute sich Nate Robinson.

Neben Mozgov war mal wieder die Ausgeglichenheit der Nuggets ausschlaggebend: Sechs Spieler punkteten zweistellig, niemand spielte mehr als 30 Minuten, alle 13 Spieler wurden eingesetzt.

Memphis Grizzlies (9-8) - Phoenix Suns (9-9) 110:91 (BOXSCORE)

Kein Zach Randolph, kein Marc Gasol? Kein Problem, wenn stattdessen Ed Davis und Jon Leuer heiß laufen. Ohne die beiden Frontcourt-Stars der Grizzlies überzeugte die zweite Garde. Jon Leuer erzielte mit 23 Punkten einen Karrierebestwert und Davis, der für Z-Bo startete, kam auf 21 Punkte und 12 Rebounds. Damit konnte Memphis nach vier Heimniederlagen in Folge mal wieder zuhause gewinnen.

Dabei hatte Phoenix bis zur Halbzeit noch geführt, insbesondere Marcus Morris trumpfte mit 15 Punkten in den ersten beiden Vierteln auf. In der zweiten Halbzeit liefen die Grizzlies jedoch heiß und trafen zwei Drittel ihrer Würfe - sehr zum Ärger von Suns-Coach Jeff Hornacek: "Die zweite Halbzeit war schrecklich. Wir müssen dem Ball nachgehen und dürfen uns nicht einfach herumschubsen lassen."

Bei Memphis kam Mike Conley mit 18 Punkten und 14 Assists auf ein Double-Double, ebenso wie Kosta Koufos (14 Punkte, 12 Rebounds). Auch Tony Allen (11), Tayshaun Prince und Jerryd Bayless (beide 10) punkteten zweistellig. Suns-Topscorer war Morris mit 18, Goran Dragic steuerte 16 Punkte bei. Eric Bledsoe enttäuschte mit nur 9 Punkten bei 13 Würfen aus dem Feld.

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Philadelphia 76ers (7-12) - Orlando Magic (6-12) 126:125 2OT (BOXSCORE)

Was für ein Spiel! Drei Career Highs bei den Punkten, 23 Führungswechsel, 58 Minuten Spielzeit - das alles wurde vom Duell der Top-Rookies Michael Carter-Williams und Victor Oladipo in den Schatten gestellt. Noch nie hatten zwei Rookies in einem Spiel Triple Doubles aufgelegt - bis jetzt! "MCW" (27 Punkte, 12 Rebounds, 10 Assists) behielt mit seinem Team dabei um Haaresbreite die Oberhand gegenüber Oladipo (26, 10, 10).

"Es geht nicht um mich gegen Oladipo, sondern um Sixers gegen Orlando. Es ist ein Teamspiel. Ich wollte nur gewinnen", wollte Carter-Williams nichts von den historischen Ausmaßen des Duells wissen, "wir haben alle großartig gespielt." Der Sixers-Guard wurde vor der Partie erst als Rookie des Monats im Osten geehrt.

Bei den Magic waren neben Oladipo vor allem Arron Afflalo mit 43 Punkten und Glen Davis mit 33 - beides Career Highs - bärenstark. Am Ende der regulären Spielzeit kam jeder der letzten 17 Magic-Punkte von einem der beiden Veteranen. "Ich bin wütend über die Niederlage, aber so wie wir uns im Spiel gehalten haben, bin ich trotzdem stolz auf die Jungs", kommentierte Afflalo. Unfassbar: Von den 125 Punkten der Magic wurden nur 9 (!!!) nicht von den Startern erzielt.

Bei den Sixers war die Scoring-Last etwas breiter verteilt. Thaddeus Young kam auf 25 Punkte und 12 Rebounds, Evan Turner machte 24, Spencer Hawes 17, James Anderson 19 und Hollis Thompson 10 Punkte. Dafür, dass beide Teams ja angeblich tanken wollen, ging es hier auf jeden Fall "relativ" hoch her.

Das passende Fazit lieferte Turner: "Wir haben es überstanden, und das ist ganz groß. Die Erfahrung ist großartig. Ich bin einfach nur glücklich, dass wir am Ende gewonnen haben. Es war eine verrückte Partie."

Sacramento Kings (4-12) - Oklahoma City Thunder (13-3) 95:97 (BOXSCORE)

Die Thunder fuhren ihren achten Sieg in Folge ein, hatten mit den normalerweise schwachen Kings jedoch mehr Probleme als erwartet. Der Grund dafür hat einen prominenten Namen: Isaiah Thomas. Früh im vierten Viertel führte OKC schon mit 17 Punkten, als der kleine Point Guard Sacramentos auf einmal Feuer fing. 21 seiner 24 Punkte machte Thomas im Schlussviertel, am Schluss hatte er sogar noch die Chance, das Spiel in die Overtime zu schicken - sein Wurf verfehlte jedoch das Ziel.

Die Kings, bei denen DeMarcus Cousins aufgrund einer Knöchelverletzung nur zuschauen konnte, haben nun fünf Spiele in Folge verloren. Neuzugang Derrick Williams kam immerhin auf 13 Punkte, griff sich in 27 Minuten Spielzeit allerdings keinen einzigen Rebound. Ben McLemore war mit 14 Punkten nach Thomas bester Werfer der Kings, Jason Thompson holte ein Double-Double mit 10 Punkten und Rebounds.

Topscorer der Partie war wie so oft Kevin Durant. 27 Punkte und 11 Rebounds konnte KD heute verbuchen, business as usual also. Unterstützung gab's (wie üblich) von Russell Westbrook (15 Punkte, 8 Rebounds, 7 Assists), Serge Ibaka (13 Punkte, 9 Rebounds), Reggie Jackson (13 Punkte) sowie Jeremy Lamb (14). Die Thunder sind gut gerüstet für das kommende Spitzenspiel gegen Portland.

Golden State Warriors (11-8) - Toronto Raptors (6-11) 112:103 (BOXSCORE)

In Oakland kennt man das ja: Es läuft mal nicht, dann laufen die Warriors auf einmal heiß, versenken Dreier um Dreier und schaffen es irgendwie, sich wieder ins Spiel zu bringen. In dem Ausmaß wie gegen die Raptors war es allerdings sogar für Golden-State-Verhältnisse ziemlich verrückt. 27 Punkte trennten beide Teams, nachdem drei Minuten im dritten Viertel gespielt waren.

Bis dahin hatten die Raptors nahezu jeden Rebound geholt und lagen dank der starken DeMar DeRozan (26 Punkte, 10/18 FG), Kyle Lowry (20 Punkte, 9 Assists), Amir Johnson (16 Punkte, 10 Rebounds) und Rudy Gay (18 Punkte) eigentlich komfortabel in Führung. Eigentlich. Denn man weiß ja nie, was passieren kann, wenn man gegen den wohl besten Distanzschützen der Liga auftritt.

Der hört auf den Namen Stephen Curry und war einmal mehr der spielentscheidende Mann bei den Warriors. Im letzten Viertel lieferte Curry alleine 14 Punkte und 5 Assists, insgesamt waren es 27 und 10. Nach seinen drei getroffenen Dreiern fehlen im jetzt nur noch drei auf den Franchise-Rekord von Jason Richardson (700). Er war jedoch nicht der einzige Krieger, der am Ende von draußen bombte.

Klay Thompson (22 Punkte) streute im vierten Viertel vier Dreier von draußen ein, insgesamt traf er sechs. Harrison Barnes traf ebenfalls zwei und kam am Ende auf 19 Punkte. Eine wichtige Rolle spielte allerdings auch Jermaine O'Neal. Der 35-Jährige soll seine Teammates in der Halbzeit ordentlich zusammengestaucht haben und ging im Anschluss auch auf dem Feld mit gutem Beispiel voran. Am Ende verbuchte er 11 Punkte und 8 Rebounds.

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Ergebnisse und Spielplan im Überblick