Orlando Magic (10-29) - Chicago Bulls (18-19) 125:126 3OT (BOXSCORE)
Irres Spiel in Orlando. Dass beide Teams (oder zumindest deren Verantwortliche im Front Office) eigentlich daran denken, zu tanken und sich so eine bessere Draft-Position zu verschaffen, merkte man zu keiner Sekunde des Spiels. 63 Minuten lang lieferten sich die Bulls und Magic in drei Verlängerungen einen erbitterten Kampf mit dem glücklicheren Ende für Chicago.
Jameer Nelson (31 Punkte, 10 Assists in 54 Spielminuten) brachte die Magic mit einem Jumper 11 Sekunden vor Schluss in die Overtime. Glen Davis (17 Punkte, 9 Rebounds) brachte die Magic durch einen Dreier 4 Sekunden vor Schluss der zweiten Overtime in die dritte Verlängerung, ehe sich Orlando doch noch geschlagen geben musste.
Jimmy Butler (19 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists), der unfassbare 60 Minuten auf dem Feld stand, entschied das Spiel an der Freiwurflinie. Während Joakim Noah mit 26 Punkten, 19 Rebounds und 6 Assists bester Spieler aufseiten der Bulls war, zeigte Victor Oladipo das beste Spiel seiner noch jungen Karriere. 35 Punkte (15/24 FG), 8 Assists und 3 Steals hatte der Rookie am Ende gesammelt, dabei leistete er sich aber auch 8 Ballverluste.
Beide Coaches vertrauten übrigens trotz des intensiven und langen Spiels einer relativ schmalen 9-Mann-Rotation. Bei den Magic lässt sich das vor allen Dingen durch das erneute verletzungsbedingte Fehlen von Vucevic und Afflalo erklären. Die Bulls dagegen gingen mit Butlers Franchise-Rekord von 60 Spielminuten humorvoll um. "Das ist toll für ihn. Wir sollten ihm einen Kuchen oder so backen", offenbarte Noah nach dem Spiel.
Philadelphia 76ers (13-25) - Charlotte Bobcats (16-24) 95:92 (BOXSCORE)
Auf Thaddeus Young (11 Punkte, 5 Rebounds) ist Verlass. Der Sixers-Forward ist seit Wochen in Top-Form und obwohl er gegen die Bobcats nicht so auffällig agierte, entschied er das Spiel 3 Sekunden vor Schluss mit einem Dreier. Dass die Sixers das Spiel überhaupt gewannen mutet merkwürdig an angesichts ihrer astronomisch hohen Zahl an Ballverlusten.
Ganze 25 Mal verlor Philly den Ball, allen voran Tony Wroten (9 Punkte, 5 Turnover) und Spencer Hawes, der neben 5 Turnovern aber auch 17 Punkte, 14 Rebounds und 7 Assists zum Sieg beitrug. Die Bobcats schlugen letztendlich zu wenig Kapital aus den Ballverlusten und trafen nur 39 Prozent ihrer Feldwürfe (5/20 Dreier). Nur Kemba Walker (26 Punkte, 8 Assists) und Al Jefferson (24 Punkte, 8 Rebounds) trafen sicher.
Während Michael Carter-Williams (20 Punkte, 8 Rebounds, 7 Assists) die nächste bärenstarke Leistung zeigte, gab es positive Meldungen vom anderen Top-Rookie der Sixers. Nerlens Noel befindet hat das Vollkontakt-Training aufgenommen und könnte nach dem All-Star-Break sein NBA-Debüt feiern.
Washington Wizards (18-19) - Miami Heat (27-11) 114:97 (BOXSCORE)
So langsam schlittern die Heat in die erste Mini-Krise der Saison. Der Ostküsten-Trip bekommt Miami nicht gut. Nachdem der amtierende Champion schon in New York gegen die Knicks und Nets leer ausgegangen war, gab es nun gegen die Wizards die dritte Niederlage in Folge, ein Novum in dieser Saison.
Dabei zeigten LeBron James (25 Punkte, 8 Rebounds, 7 Assists) und Co. sogar noch großartige Moral, indem sie einen zwischenzeitlichen 34-Punkte-Rückstand fast noch aufholten, doch im letzten Viertel blieben die Wizards abgezockt. Der Knackpunkt war das erste Viertel, das die Heat völlig verschliefen und das Washington mit 43:18 gewann. Gedanklich schien sich Miami wohl noch immer im Weißen Haus zu befinden, wo die Spieler am Dienstag von Präsident Obama geehrt wurden.
Die Wizards dagegen zeigten eine tolle Teamleistung und trafen 55 Prozent ihrer Feldwürfe. Saisonbestwert. Sieben Spieler punkteten zweistellig, John Wall war mit 25 Punkten Top-Scorer und schrammte mit 9 Assists nur knapp am Double-Double vorbei, ebenso wie Big Man Nene (19 Punkte, 9 Assists).
Die Heat hatten trotz der erneuten Niederlage Grund zur Freude: Erstmals seit mehr als 4 Jahren betrat Greg Oden während der Regular Season einen NBA-Court. Der Center stand 8 Minuten auf dem Feld und kam dabei auf 6 Punkte (2/3 FG) und 2 Rebounds, darunter ein beidhändiger Putback-Dunk nach Rebound gegen Gortat.
Boston Celtics (14-26) - Toronto Raptors (19-18) 88:83 (BOXSCORE)
Kurios: Nur zwei Stunden nachdem die Celtics Rajon Rondo zum Aufbautraining in die D-League geschickt hatten, holten sie ihn wieder zurück und stellten ihn gleich einmal in den Kader für das Spiel gegen die Raptors. Obwohl der Spielmacher noch nicht wieder spielte, sah er wie seine Celtics nach 9 Niederlagen in Folge den ersten Sieg im neuen Jahr feierten, indem sie die Raptors niederkämpften.
Gerade einmal 34,5 Prozent ihrer Feldwürfe verwandelten die Celtics, allerdings entschieden sie den Kampf unter den Brettern für sich. Mit 58:44 ging das Reboundduell deutlich an Boston, was vor allen Dingen an einem Mann lag: Jared Sullinger. Der Power Foward zeigte mit 25 Punkten, 20 Rebounds und 4 Assists bei keinem einzigen Ballverlust ein ausgezeichnetes Spiel. Phil Pressey gab derweil den Rondo-Verschnitt und verteilte 10 Vorlagen ohne einen Turnover oder Punkt zu sammeln.
Die Raptors dagegen kassierten nach drei Siegen in Folge mal wieder eine Niederlage. Dabei kam Toronto von einem 17-Punkte-Rückstand Anfang des letzten Viertels noch auf 3 Punkte ran. Letztendlich erhielten DeMar DeRozan (23 Punkte, 8 Rebounds) und Kyle Lowry (18 Punkte, 12 Assists) aber zu wenig Unterstützung vom Rest des Teams und die Freiwurfquote der Raptors (12/25 FT) war unterirdisch.
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