Wieder verloren! Dicke Luft in Miami

SPOX
23. März 201410:33
Anthony Davis (r.) war von LeBron James (l.) und den Miami Heat nicht zu stoppenGetty
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Anthony Davis macht mit den Miami Heat, was er will und führt die New Orleans Pelicans zum Sieg gegen den amtierenden Meister. In Miami herrscht dagegen richtig schlechte Laune und die Superstars wählen drastische Worte. Ein überragender James Harden besiegt die Cavaliers derweil im Alleingang und die Pacers unterliegen den Grizzlies in einer Defensivschlacht.

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Charlotte Bobcats (34-36) - Portland Trail Blazers (34-25) 124:94 (BOXSCORE)

Zwei Spiele in Folge hatten die Bobcats zuletzt verloren, gegen die Trail Blazers gelang der Befreiungsschlag. Und wie! Mit einem 30-Punkte-Blowout schickte man Portland nach Hause, 124 Punkte erzielten die Bobcats dabei - so viel wie noch nie zuvor in dieser Saison.

Während Portland den Ausfall von LaMarcus Aldridge in den letzten vier Spielen relativ gut verkraftet hatte und drei seiner vier Spiele ohne Aldridge gewann, fehlte der Power Forward, der derzeit wegen Rückenproblemen auf unbestimmte Zeit ausfällt, gegen Charlotte an allen Ecken und Enden. Der wieder einmal überragende Al Jefferson (26 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists, 2 Blocks) nahm die Blazers in der Zone auseinander.

Bereits zur Halbzeit führten die Bobcats, die starke 52 Prozent ihrer Feldwürfe und 42 Prozent ihrer Dreier verwandelten, mit 23 Punkten Vorsprung. Neben Jefferson spielten vor allem Kemba Walker (26 Punkte, 6 Assists) und Gerald Henderson (23 Punkte, 8/11 FG, 8 Rebounds) stark. Insgesamt leistete sich Charlotte gerade einmal 5 Turnover als Team, sammelte als Team 50 Rebounds (Portland: 36).

Bei den Blazers zeigte sich das alte Leid: Wenn bei Portland der Wurf nicht fällt, dann ist es gegen jeden Gegner schwer. Über die Defensive gewinnt man keine Spiele. Das Spiel gegen Charlotte ist der beste Beweis dafür. Damian Lillard war mit 20 Punkten zwar Top-Scorer der Trail Blazers, traf aber nur 7 seiner 19 Würfe aus dem Feld.

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Cleveland Cavaliers (26-44) - Houston Rockets (47-22) 111:118 (BOXSCORE)

Schon das dritte Mal in Folge mussten die Rockets auf den verletzten Dwight Howard verzichten. Blöd nur für die Cavaliers, dass James Harden einen extrem guten Tag erwischte. Mit 37 Punkten, 11 Assists und 4 Steals zerstörte der Shooting Guard Cleveland quasi im Alleingang.

"Großartige Spieler tun so etwas", zeigte sich Rockets-Coach Kevin McHale nicht überrascht über die Leistung seines Schützlings, der auch vorbildlich seine Mitspieler einsetzte. Dafür bedankten sich unter Anderem Chandler Parsons (16 Punkte, 7/17 FG) und Patrick Beverley (15 Punkte).

So konnte Houston die vierte Auswärtsniederlage in Folge abwenden und fügte dazu den Cavaliers deren vierte Niederlage in Serie zu. Seit der Verletzung von Kyrie Irving konnte Cleveland kein Spiel mehr für sich entscheiden. Immerhin sah man jetzt einmal eine starke Leistung von Tyler Zeller, der 23 Punkte und 6 Rebounds erzielte.

Auch Dion Waiters (26 Punkte, 8 Assists) machte offensiv ein starkes Spiel, hatte aber defensiv enorme Probleme mit Harden und konnte den Houston-Star genauso wie das gesamte Cavs-Team nicht stoppen. "Er hatte eindeutig ein Monster-Spiel", blieb Coach Mike Brown am Ende nur noch zu sagen.

Chicago Bulls (39-31) - Philadelphia 76ers (15-55) 91:81 (BOXSCORE)

Die gruselige Serie der Sixers geht weiter. In Chicago gab es die zu erwartende 23. Niederlage in Folge für Philadelphia, das ganze 5 Prozent seiner Dreier traf. Oder anders: Nur 1 von 20 Distanzwürfen fand den Weg in den Korb der Bulls. Den goldenen Schuss feuerte Byron Mullens ab.

Auch ansonsten lief erneut herzlich wenig zusammen bei den 76ers. Rookie Michael Carter-Williams (7 Punkte, 11 Rebounds) traf gerade einmal 3 seiner 14 Wurfversuche, Thad Young war erneut Top-Scorer mit 28 Punkten (10/26 FG). Sixers-Coach Brett Brown schaute sowieso auf die andere Seite und kam ins Schwärmen.

"Jedes Mal, wenn ich Joakim Noah sehe, dann hoffe ich, dass Nerlens Noel sich auch zu diesem Spieler entwickelt", betonte der 76ers-Übungsleiter, der wieder einmal eine tolle Gesamtleistung von Noah (20 Punkte, 8 Rebounds, 4 Assists, 3 Blocks) bestaunen konnte.

Taj Gibson kam mit 16 Punkten und 10 Rebounds ebenso auf ein Double-Dounle wie Gegenüber Henry Sims (18 Punkte, 15 Rebounds). Die Bulls spielten mehr als doppelt so viele Assists (23:11) wie ihr Kontrahent. Bei den Sixers merkt man, dass es viele Spieler gibt, die ihre Zukunft wohl nicht in Philadelphia sehen.

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Memphis Grizzlies (41-28) - Indiana Pacers (51-19) 82:71 (BOXSCORE)

Dass es hier eine Offensivspektakel geben würde, haben wohl nur die verrücktesten Fans gedacht und in der Tat entwickelte sich von der ersten Sekunde an eine wahre Schlacht in der Defensive. Eine Schlacht, in der die Grizzlies von Beginn an überlegen waren.

Memphis hielt das beste Team der Eastern Conference bei kümmerlichen 30 Punkten zur Halbzeit und 71 Punkten am Ende. So wenig Punkte erzielten die Pacers in dieser Saison noch nie. Mit purer Intensität hatte sich Memphis zur Halbzeit einen 13-Punkte-Vorsprung erarbeitet.

Wer die Defensive der Grizzlies an diesem Abend gesehen hatte, der wusste, dass es kaum möglich war, gegen dieses Team noch so einen Rückstand aufzuholen. Bei gerade einmal 36,5 Prozent erfolgreichen Würfen aus dem Feld hielt Memphis seinen Kontrahenten. Insbesondere Paul George (8 Punkte, 2/10 FG, 4 Turnover) zerbrach an der starken Memphis-Verteidigung. Nur Lance Stephenson (15 Punkte, 6/11 FG, 8 Rebounds) sorgte für etwas Schwung.

Mike Conley war offensiv gemeinsam mit Zach Randolph (18 Punkte, 13 Rebounds) der Aktivposten und erzielte 21 Punkte (9/15 FG). Coach Dave Joerger schwärmte nach dem Spiel: "Wir haben attackiert, offensiv und defensiv. Das war das wohl kompletteste Spiel von uns in dieser Saison."

New Orleans Pelicans (29-40) - Miami Heat (47-21) 105:95 (BOXSCORE)

Für die klaren Worte von Chris Bosh (12 Punkte, 6 Rebounds) nach der erneuten Niederlage der Heat bedarf es wohl keiner Übersetzung: "We suck!" Es herrscht dicke Luft beim amtierenden Champion nach der 7. Niederlage in den letzten 11 Spielen. Von Mannschaften wie den Pelicans oder den Celtics geschlagen zu werden, das schmeckt den Heat, bei denen Dwyane Wade geschont wurde, gar nicht.

LeBron James, der mit 25 Punkten (10/18 FG), 8 Rebounds und 9 Assists einmal mehr der beste Mann aufseiten Miamis war, schlug in die gleiche Kerbe. "Wir haben in der Defensive rein gar nichts getan. Wir suchen viel zu viele Entschuldigungen. Alles ist nur eine Entschuldigung", so der Forward.

Miami traf zwar 50 Prozent seiner Würfe aus dem Feld, ließ allerdings auch eine Feldwurfquote von 51 Prozent zu. Außerdem leisteten sich die Heat 15 Ballverluste, während die Pelicans nur sechsmal den Ball verloren. Die vielleicht einzig vertretbare Entschuldigung für die Niederlage der Heat trägt den Namen Anthony Davis.

Der Power Forward der Pelicans spielte einmal mehr unfassbar stark. 30 Punkte, 11 Rebounds und 3 Steals hatte der Sophomore am Ende des Spiels auf seinem Konto. Die Heat hatten einfach keine Lösung auf Davis und verteidigten zu zaghaft. "Da war nichts, keine Leidenschaft, gar nichts. In der Defensive hätten wir nicht einmal ein Nasenbluten stoppen können", meinte Chris Bosh deswegen auch am Ende.

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Utah Jazz (23-47) - Orlando Magic (19-51) 89:88 (BOXSCORE)

Es war richtig spannend im Duell zweier Teams, die sich eigentlich eher um die Kugeln in der Draft-Lotterie streiten. Spannend bis zur letzten Sekunde als Rookie Trey Burke (17 Punkte, 5/15 FG), der zuvor herzlich wenig getroffen hatte, mit einem fantastischen Dreier alles klar machte. "Ich habe immer das Selbstvertrauen, solche Würfe zu machen", gab der Matchwinner zu Protokoll.

Top-Scorer im jungen Team der Jazz war der alte Hase Richard Jefferson, der 21 Punkte auflegte. Derrick Favors kam auf 11 Punkte, 12 Rebounds und 5 Blocks. Vor dem Spiel wurden noch Erinnerungen an die guten alten Zeiten geweckt, als man das erste Playoff-Team der Franchise Geschichte (das 84er-Team um Mark Eaton) in Utah ehrte.

In der Gegenwart angekommen war dann nicht mehr alles so rosig. Beide Teams übertrafen sich lange im Vergeben ihrer Würfe. Die Jazz schossen 38,7 Prozent aus dem Feld, die Magic 39,2. Bester Mann bei Orlando war Nik Vucevic, der mit 16 Punkten und 13 Rebounds ein Double-Double verbuchte.

Victor Oladipo, der Burke bei dessen Dreier eine Sekunde vor Schluss eigentlich gut verteidigt hatte, war mit 19 Punkten (5/14 FG) Orlandos Top-Scorer und blickte in die Zukunft: "Wir versuchen beide besser zu werden und es wird in unserer Karriere sicherlich noch interessantere Begegnungen geben."

L.A. Clippers (49-21) - Detroit Pistons (25-44) 112:103 (BOXSCORE)

Angeführt von einem überragenden Chris Paul fügten die Clippers den Pistons deren fünfte Niederlage in Folge zu. Anfang des Spiels verteilte Paul den 6.000 Assists seiner NBA-Karriere und ließ daraufhin gleich noch ein paar weitere Vorlagen folgen. Am Ende stand der Point Guard bei 28 Punkten (10/15 FG), 15 Assists und 6 Steals.

Nicht nur Paul traf hochprozentig aus dem Feld. Insgesamt kamen die Clippers gegen eine schwache Pistons-Defensive zu einer Feldwurfquote von 54,2 Prozent. Blake Griffin verwandelte 12 seiner 17 Versuche und stand am Ende bei 25 Punkten, 7 Rebounds und 7 Assists.

Die Pistons machtem ihrem Ruf als schlechtestes Freiwurf-Team der Liga wieder alle Ehre. Nur 66,6 Prozent ihrer Freiwürfe verwandeln die Pistons in dieser Saison. Verängstigt davon nahm Detroit dieses Mal nur 13 Freiwürfe und kam dabei auf eine Quote von 53,8 Prozent. Dabei nahm Andre Drummond (16 Punkte, 12 Rebounds) nicht einen Wurf von der Foullinie.

Dafür vergab der ansonsten starke Jonas Jerebko (22 Punkte, 5/7 Dreier) gleich 3 seiner 4 Versuche von der Freiwurflinie. Im nächsten Spiel schließen die Pistons ihren 4-Spiele-Horror-Roadtrip in Utah ab. Da haben sie übrigens die letzten 10 Spiele verloren. Kein gutes Omen.

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