Die Phoenix Suns haben den Sieg über die L.A. Clippers bereits vor Augen, brechen aber ein und rutschen wieder aus den Playoff-Rängen. Auch die Memphis Grizzlies verlieren, die Golden State Warriors werden das nächste Opfer der San Antonio Spurs. Während die Houston Rockets nach der Pleite in Toronto in eine Krise schlittern, fallen im Osten die Atlanta Hawks hinter die Knicks zurück. Die Charlotte Bobcats dagegen schweben auf einer Euphoriewelle, die Wizards machen die Playoffs perfekt. Indiana findet mühsam in die Pur zurück, ein Kings-Rookie beschert den Lakers ihre 50. Saisonpleite.
Indiana Pacers (53-23) - Detroit Pistons (27-48) 101:94 (BOXSCORE)
Wenn man schlecht drauf ist und ein Erfolgserlebnis braucht, gibt es derzeit wohl keinen besseren Gegner als die Pistons. Nachdem Detroit schon den Prügelknaben für die zuvor 26 Spiele erfolglosen Sixers spielen musste, half das Team aus Motown nun dem Titelanwärter Pacers, seine Misere zu beenden.
Indiana hatte unlängst Platz eins im Osten eingebüßt und sich nach den jüngsten Pleiten selbst zerfleischt, gegen Detroit war zumindest der Spaß zurück. Es wurde viel gelacht, der Ball lief besser und Lance Stephenson zeigte den einen oder anderen Harlem-Globetrotters-Move.
Nur für Roy Hibbert war es kein witziges Spiel: Der Center wurde in der ersten Hälfte hart von Charlie Villanueva gefoult und fiel unsanft auf den Hinterkopf. Anschließend klagte Hibbert über Nackenschmerzen, konnte in der zweiten Hälfte aber doch spielen.
Mit einer Wahnsinnsvorstellung und 27 Punkten, 13 Rebounds sowie 7 Assists war Paul George der Garant für den Erfolg, um den die Pacers allerdings erneut hart kämpfen mussten. Ein George-Dreier aus rund elf Metern mit ablaufender Shot Clock erwies sich als der entscheidende Impuls, den Indiana in der Crunchtime brauchte.
"Wir freuen uns über den Sieg, aber wir haben größere Ziele", so Stephenson anschließend. "Wir wollen besser spielen als heute. Wir sind glücklich, aber nicht zu glücklich."
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Orlando Magic (21-54) - Cleveland Cavaliers (31-45) 98:119 (BOXSCORE)
Die Cavaliers sind jetzt so richtig drin im Playoff-Rennen. Nach dem Comeback von Kyrie Irving (17 Punkte, 6 Rebounds, 8 Assists), der sich nahtlos in die gut funktionierende Mannschaft integrierte, fehlt nur noch Anderson Varejao, damit Cleveland die letzten Spiele der regulären Saison mit voller Mannstärke angehen kann.
Orlando war allerdings auch ein dankbarer Gegner für Irving, um die Abstimmung mit den Kollegen wiederzufinden. Dion Waiters (26), der in der Starting Five bleiben und damit den Vorzug vor Jarrett Jack bekam, genoss sofort mehr Freiräume. Spencer Hawes machte 20 Punkte, Tristan Thompson staubte ein Double-Double ab (20 Punkte, 11 Rebounds).
Mit einem durchaus machbaren Restprogramm und zwei Spielen Rückstand auf die Knicks und Hawks könnte noch etwas gehen. Der Auftritt in Atlanta am Freitag ist dabei eine Riesenchance - könnte umgekehrt aber auch eine Vorentscheidung im negativen Sinn bedeuten.
Philadelphia 76ers (16-59) - Charlotte Bobcats (37-38) 93:123 (BOXSCORE)
Die Stimmung im Bobcats Locker Room könnte aktuell kaum besser sein. "Wir ziehen uns ständig gegenseitig auf", sagte Al Jefferson nach einer weiteren brillianten Vorstellung und 25 Punkten sowie 10 Rebounds. Als Jefferson anschließend auf seine Jumper angesprochen wurde, rief Jannero Pargo dazwischen: "Das tut nichts zur Sache. So oder so spielt er den Ball nicht ab."
Jeffersons Konter kam sofort: "Wenn ich Dir den Ball gebe, bekomme ich einen Turnover. Schließlich sitzt Du auf der Bank." Alles brach in Gelächter aus, die gute Laune hatten sich die Bobcats mit ihrer Leistung gegen Philly verdient.
Charlotte hat den Playoff-Platz noch nicht sicher, doch nach dem zweiten 30-Punkte-Blowout in den letzten sechs Spielen ist die Stimmung gut und die Playoff-Quali reine Formalität. "Hoffentlich können wir noch ein paar mehr solcher Siege mitnehmen", freute sich Coach Steve Clifford.
Toronto Raptors (43-32) - Houston Rockets (49-25) 107:103 (BOXSCORE)
Hundertster Sieg für Dwane Casey als Raptors-Coach, und das gegen eine Spitzenmannschaft und ohne die Hilfe von Kyle Lowry (Knie). Während des Spiels schied Amir Johnson (Knöchel) aus. Kurz vor Schluss zog sich dann auch noch DeMar DeRozan einen Cut an der Hand zu, der nachher mit mehreren Stichen genäht werden musste.
"Jeder Sieg ist super, aber unter diesen Umständen sollte er etwas für unser Selbstvertrauen tun", freute sich Casey. Apropos Selbstvertrauen: Das lassen die Rockets derzeit komplett vermissen: Erneut fehlten mit Dwight Howard und Patrick Beverley zwei Starter, bisher hat Houston noch nicht die richtige Reaktion zeigen können.
"Es gab Phasen, in denen wir uns nicht angestrengt haben", bescheinigte Coach Kevin McHale seinem Team eine partielle Leistungsverweigerung. "Wir haben das Spiel auf die leichte Schulter genommen und dem Gegner zu viel Raum gegeben." Terrence Jones' Comeback nach einer Grippe endete nach 10 punktlosen Minuten.
James Harden stellte nach der dritten Pleite in Folge fest: "Wir müssen irgendwie einen Weg finden, da rauszukommen. Jedes Team hat während der Saison mal eine schlechte Phase. Unsere ist eben jetzt." Mit 26 Punkten war der All-Star noch der beste Rocket. So gut wie DeRozan (29) war er aber nicht.
Jetzt droht den Rockets übrigens der nächste Ausfall: Laut Informationen von "Yahoo! Sports" wird Kelvin Sampson der neue Trainer der University of Houston. McHale verliert also während der wichtigsten Phase der Saison seinen obersten Assistant Coach.
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Washington Wizards (39-36) - Boston Celtics (23-52) 118:92 (BOXSCORE)
Playoffs, wir kommen! Nach sechs Jahren Dürre schnuppern die Wizards endlich mal wieder Postseason-Luft, und die Spieler sind ekstatisch: "Das ist alles, worauf ich immer gehofft habe", sagte John Wall (13 Punkte, 10 Assists). Als Point Guard dieses Teams musste ich lernen, was es heißt, zu führen und ein besserer Spieler zu werden. Unsere Fans haben das ebenfalls verdient. Sie haben viel mitgemacht."
Die Aussicht auf die Playoff-Teilnahme schien die Hauptstädter nicht im geringsten zu lähmen, im Gegenteil: Washington schoss 62,5 Prozent aus dem Feld (Season-High) - eine Quote, die kein Celtics-Gegner seit 2004 mehr hinbekommen hatte. Marcin Gortat (22 Punkte, 8 Rebounds) hatte gegen die kleine Frontline Bostons besonders viel Spaß.
Gästecoach Brad Stevens war von seiner Mannschaft enttäuscht: "Wir haben heute ein Ei gelegt. Da war keiner, der nötige Feuer mitgebracht hat." Jared Sullinger war mit 25 Punkten immerhin bester Scorer der Partie.
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Atlanta Hawks (32-42) - Chicago Bulls (43-32) 92:105 (BOXSCORE)
Noch Ende Januar waren die Hawks auf Kurs, den dritten Platz in der Eastern Conference einzufahren. Doch während sich die Raptors, Bulls, Nets und Co. seitdem weiter verbessert haben, befindet sich Atlanta im freien Fall. Die Heimpleite gegen Chicago bedeutete, dass Mike Budenholzer mit seinem Team erstmals in diesem Jahr aus den Playoff-Rängen rutschte. Und es ist nicht unbedingt zu erwarten, dass sich daran noch mal etwas ändert.
Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel hatten die Bulls die Partie gut im Griff und bescherten Coach Tom Thibodeau seinen 200. Sieg. "Ich habe eben ein gutes Team", bedankte sich Thibs für den Meilenstein. Meistens gewinnt der sechsmalige Meister seine Spiele über die Defense, diesmal lief es in der Offense.
Mit zwölf erfolgreichen Dreiern erwischte der Gast die Hawks kalt, ein Butler-Treffer 1:08 Minuten vor Schluss machte endgültig den Deckel drauf. Während die Playoffs also ohne Atlanta und ohne Dennis Schröder (5 Punkte) stattfinden könnten, kämpft Chicago noch um seine Position. "Spiele zu verlieren, nur um auf einen bestimmten Gegner zu treffen, ist soft. Wir sind nicht soft", stellte Joakim Noah klar, dass sein Team bis zum Ende Vollgas geben wird.
Miami Heat (52-22) - Milwaukee Bucks (14-61) 96:77 (BOXSCORE)
Wer erinnert sich noch an LeBron James' Dunk über Ben McLemore? Ekpe Udoh ereilte am Mittwochabend ein ganz ähnliches Schicksal, als er sich dem King beim Zug zum Korb in den Weg stellte. James sprang ab, flog durch die Zone und holte den Center der Bucks aufs Poster. Es war ein schönes Ausrufezeichen, mit Spannung war in diesem ungleichen Duell jedenfalls nicht zu rechnen.
Milwaukee machte seinem Ruf als schlechtestes Team der Liga alle Ehre und war von Anfang bis Ende chancenlos gegen den Meister. Chalmers war der einzige Heat-Spieler, der mehr als 30 Minuten bekam (33) und mit 14 Punkten einer von drei Spielern, die zweistellig scorten. James kam auf 17 Zähler, Chris Bosh auf 15.
Die Heat schicken sich an, erneut als topgesetztes Team im Osten in die Playoffs zu gehen, die Bucks verteidigen die mieseste Bilanz der Liga gegenüber den Sixers mit allem, was sie haben.
Minnesota Timberwolves (37-37) - Memphis Grizzlies (44-31) 102:88 (BOXSCORE)
Bewundernswert, dass diese Timberwolves den Kampf nicht längst aufgegeben haben. Minnesota war mit Playoff-Hoffnungen in die Saison gestartet, scheitert aber erneut. Und gibt dennoch in jedem Spiel Vollgas. Die Mentalität, die Saison nicht vorzeitig beenden zu wollen, verkörpert kein Spieler besser als Ronny Turiaf.
Der Franzose kämpfte die ganze Saison gegen Verletzungen, schuftete aber wie ein Irrer, um hinten raus noch so viele Spiele wie möglich absolvieren zu können, bedeutungslos oder nicht. In seinem ersten Spiel seit dem 19. Februar verbuchte der Center 11 Punkte, 7 Rebounds und 3 Blocks und vertrat den mal wieder pausierenden Nikola Pekovic hervorragend.
"Wir haben mal wieder ein Spiel gebraucht, dass uns motiviert", gab Kevin Love zu, dass Memphis genau zum rechten Zeitpunkt kam. "Wir wollten unbedingt eine Mannschaft schlagen, für die es um etwas geht." Love war mit einem weiteren Triple-Double (24 Punkte, 16 Rebounds, 10 Assists) einmal mehr bester Spieler.
Die Grizzlies sind nach fünf Auswärtsspielen in acht Tagen reif für eine Ruhepause: "Viele Zeitzonen. Viele Reisen. Viele Kämpfe", fasste Mike Conley zusammen. Bis auf Marc Gasol (18), Courtney Lee (14) und Ed Davis (10) schien kein Gästespieler in der Lage, die Müdigkeit abzuschütteln.
"Es gibt solche Spiele, in denen man keine Energie hat", weiß Coach Dave Joerger. "Seit Weihnachten bedeutet jedes Spiel so viel für uns. Das zehrt einen aus."
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San Antonio Spurs (59-16) - Golden State Warriors (46-29) 111:90 (BOXSCORE)
Es fehlen wichtige Leute, und so waren auch die Warriors keine echte Hürde für die Spurs. San Antonio schraubt seinen Winning Streak auf 19 Siege und lässt selbst Playoff-Teams aussehen wie Schulmannschaften.
Nach wenigen Minuten übernahmen die Texaner bereits die Kontrolle über das Spiel, sie spielten 29 Assists und dominierten die Bretter (45:33). Von elf eingesetzten Spielern punktete jeder einzelne, jeder holte mindestens einen Rebound und nur Tim Duncan spielte keinen Assist.
Golden State ist ohnehin einer der Lieblingsgegner der Spurs. Inzwischen stehen daheim 29 Siege in Folge gegen die Warriors zu Buche, das ist die längste Serie gegen einen einzelnen Gegner. Die Saisonserie wurde lässig gesweept.
Denver Nuggets (33-42) - New Orleans Pelicans (32-43) 137:107 (BOXSCORE)
Nach einem Spiel Pause war Anthony Davis gerade erst von einer Knöchelverletzung zurückgekehrt und hatte gegen Sacramento - natürlich - überzeugt. Gegen Denver schied der junge Big Man wieder aus, diesmal aufgrund von Rückenkrämpfen. Nach nur elf Minuten (und mit 6 Punkten, 3 Rebounds auf dem Konto) war Schluss für Davis, ohne ihn wird New Orleans nicht mehr allzu viele Spiele gewinnen können.
Das deutete sich gegen die Nuggets schon an, wo Kenneth Faried seinem aktuellen Lauf die vorläufige Krone aufsetzte und mit 34 Punkten ein Career-High aufstellte. Dazu griff er 13 Rebounds ab und blockte drei Würfe. Ty Lawson verbuchte ebenfalls ein Double-Double (14 Punkte, 12 Assists), vier weitere Spieler punkteten zweistellig.
Die Pelicans hatten ihren besten Spieler in Tyreke Evans (27 Punkte, 8 Rebounds), müssen aber auch auf die halbe Mannschaft verzichten. Neben Davis fehlen weiterhin Ryan Anderson, Jrue Holiday, Eric Gordon und Jason Smith.
Phoenix Suns (44-31) - L.A. Clippers (54-22) 108:112 (BOXSCORE)
Die Suns hatten den Big Point im Playoff-Kampf vor Augen: Nach einer spannenden ersten Hälfte zog der Gastgeber nach der Pause davon, lag sogar mit 17 Punkten vorn. Doch als Clippers-Coach Doc Rivers anfangs des vierten Viertels seine Reservisten auf den Court schickte, hörte Phoenix offenbar auf, das Spiel ernst zu nehmen.
Willie Green, Hedo Türkoglu und Jared Dudley hießen die Spieler, die die Clippers mit wichtigen Punkten in die Partie zurückbrachten, während die zuvor so heiße Offense der Gastgeber zunehmend stagnierte. Dudley war schließlich auch der Spieler, der L.A. mit 105:104 in Front brachte und ganz zum Schluss die entscheidenden Freiwürfe traf.
Die Clippers hatten sich vor Spielbeginn bereits über die Rückkehr von Blake Griffin gefreut, der nach überstandenen Rückenschmerzen 23 Punkte und 6 Rebounds verbuchte. Die Spielmacher Chris Paul und Darren Collison, die erneut gemeinsam starteten, kamen auf 20 und 23 Punkte.
Bei den Suns punkteten satte acht Spieler zweistellig, und doch reichte es nicht. Anstatt einen Schritt in Richtung Platz sechs zu machen, rutscht Phoenix vorerst wieder aus den Playoff-Rängen und hat das schwerste Restprogramm aller Anwärter.
Sacramento Kings (27-48) - L.A. Lakers (25-50) 107:102 (BOXSCORE)
Wo haben die Kings nur die ganze Zeit diesen Jungen versteckt? Ray McCallum durfte in Abwesenheit des weiter verletzten Isaiah Thomas erneut starten und legte die nächste Spitzenperformance hin. Der Rookie kam gegen die Lakers auf 27 Zähler, in den letzten vier Partien hat der Spielmacher jetzt im Schnitt 19,5 Punkte und 7 Assists aufgelegt. Nicht schlecht für einen Youngster, der bis zum All-Star-Break lediglich in 14 Spielen aufgetreten war und erst Anfang März zum ersten Mal zweistellig gepunktet hatte.
Die Lakers sind mit ihrer hundsmiserablen Defense natürlich ein dankbarer Gegner für Jungprofis, die sich die Hörner abstoßen wollen. Mike D'Antoni und seine Truppe kassierten die 50. Niederlage und sind damit der 1975er Mannschaft auf den Fersen - der letzten Lakers-Truppe, die diese Marke knackte (30-52).
McCallum wurde in seinem Unterfangen, nach fünf Niederlagen endlich mal wieder L.A. zu besiegen, besonders von Rudy Gay unterstützt, der 31 Punkte erzielte und in der Crunchtime übernahm. DeMarcus Cousins kämpfte anfangs gegen Foulprobleme, kam am Ende aber noch auf 20 Punkte und 10 Rebounds.
Die Lakers wiederum mussten erneut auf Pau Gasol verzichten, dessen Schwindelanfälle wieder auftraten. Dass es etwas damit zu tun haben könnte, dass die Lakers auch für die kommende Saison zu D'Antoni als Head Coach tendieren sollen, sind indes haltlose Gerüchte.
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