&quot;NBA-ready&quot; wie kein Zweiter

Doug McDermott

Statistiken: 26,7 Punkte, 7 Rebounds

College: Creighton, Senior

Alter: 22

Größe: 2,03 m

Gewicht: 109 kg

Im Idealfall ein Typ wie: Wally Szczerbiak

Stärken:

Starker Scorer
Überragender Distanzschütze
Sehr ausgeprägter Basketball-IQ

Schwächen:

Durschnittlicher Athlet
Schwacher Verteidiger
Muss kräftiger werden

Fazit:

gettyIn Zeiten der "One-and-Done"-Flut sticht Doug McDermott heraus. Der 22-Jährige absolvierte vier Jahre am College, wo er unter seinem eigenen Vater Greg spielte, und verlässt Creighton nun als fünftbester Scorer der NCAA Divison 1. Nicht in dieser Saison, über deren Geschichte! Ach, und "Consensus National Player of the Year" wurde er in diesem Jahr auch.

McDermott kam scheinbar auf die Welt, um Körbe zu werfen. Mit 26,7 Punkten pro Spiel führte er die NCAA in der vergangenen Saison an, beeindruckender als die schiere Punkteausbeute ist bei McDermott jedoch die Effizienz. Der 22-Jährige trifft 57 Prozent seiner Zweier und 45 Prozent vom Perimeter, auch in Sachen True Shooting (65 Prozent) waren nur Nik Stauskas und Joel Embiid besser - zwei Spieler mit deutlich weniger offensiver Verantwortung als McDermott.

Insbesondere mit seinem Jumper wird er in der NBA direkt weiterhelfen können, zumal er als Trainersohn über eine sehr ausgeprägte Spielintelligenz verfügt. Gute Distanzschützen sind in der heutigen NBA ohnehin immer gefragt, und einen besseren als McDermott wird man in diesem Draft - abseits von Nik Stauskas - kaum finden.

Die Gründe, weshalb McDermott nicht zu den absoluten Top-Prospects gezählt wird, sind allerdings auch einleuchtend: Am College spielte er häufig auf der Vier, um Mismatches auszunutzen. In der NBA ist er für diese Position jedoch zu leicht und auch ein bisschen zu klein. Da er kein besonders guter Athlet ist, dürften viele NBA-Small-Forwards gegen ihn jedoch auch klare Vorteile haben. Er muss hier in Sachen Kraft und Fußarbeit deutlich zulegen, dann kann er auch bei den Profis für Furore sorgen.

Prognose: Lottery Pick

Mögliche Teams: Celtics, Lakers, Kings, Hornets, 76ers

James Young

Statistiken: 14,3 Punkte, 4,3 Rebounds

College: Kentucky, Freshman

Alter: 18

Größe: 2,00 m

Gewicht: 106,5 kg

Im Idealfall ein Typ wie: Arron Afflalo

Stärken:

Starker Zug zum Korb
Shooter mit Range
Guter Motor

Schwächen:

Muss konstanter werden
Schwache Fundamentals
Wirkt teilweise unreif

Fazit:

gettyJames Young ist einer der jüngsten Spieler des Jahrgangs und gehört daher auch zu denen, die am schwersten einzuschätzen sind. Er hat in jedem Fall das richtige Rüstzeug - gute Länge, gute Spannweite, gute Athletik, guter Jumpshot - um zu einem starken Small Forward heranzuwachsen, allerdings hat er bis dahin noch sehr viel Arbeit vor sich.

Zum einen fehlt es ihm noch an Kraft, wobei sich daran natürlich schnell arbeiten lässt. Problematischer sind dagegen die mangelnden Fundamentals und der mangelnde Basketball-IQ, die ihm gerade beim Ballhandling oder auch in der defensiven Fußarbeit zum Verhängnis werden.

Auch in Sachen Effizienz drückt sich dieser Mangel an Spielintelligenz deutlich aus, da er zu oft Würfe erzwingt, anstatt den besser postierten Mitspieler zu bedienen. So traf Young am College nur 40 Prozent seiner Versuche und produzierte mehr Turnover (1,9) als Assists (1,7). Er ist durchaus in der Lage, Feuer zu fangen, leistet sich aber auch immer wieder schwache Phasen.

Dies sind allerdings Schwächen, an denen sich arbeiten lässt, wenn das Grundgerüst steht. Und Potenzial hat Young, daran gibt es keinen Zweifel. Ein weiteres College-Jahr hätte ihm sicher nicht geschadet - aber gezogen wird er sicherlich. Gibt ihm sein neues Team die richtige Anleitung und eine Situation, in der er lernen und sich weiterentwickeln kann, könnte Young in ein paar Jahren der zweitbeste Small Forward dieses Jahrgangs nach Parker werden.

Prognose: Midround-Pick

Mögliche Teams: Nuggets, Magic, Timberwolves, Suns, Hawks

T.J. Warren

Statistiken: 24,9 Punkte, 7,1 Rebounds

College: NC State, Sophomore

Alter: 20

Größe: 2,03 m

Gewicht: 110 kg

Im Idealfall ein Typ wie: Paul Millsap

Stärken:

Vielseitig einsetzbar
Guter, starker Scorer
Gutes Gefühl für das Spiel

Schwächen:

Kein Elite-Athlet
Muss defensiv zulegen
Kein guter Distanzschütze
Schlechter Passer

Fazit:

gettyT.J. Warren war am College ein Biest - zu schnell für langsame Vierer, zu stark für kleine Small Forwards. Ein wandelndes Mismatch, das in der letzten Saison die zweitmeisten Punkte aller NCAA-Spieler auflegte. Sein Offensivtalent wird in dem Jahrgang wohl nur von Parker überboten, so vielseitig zeigt er sich: Er hat Runner und Floater im Arsenal, starke Fußarbeit, ein effektives Midrange-Game, sogar Postmoves - nur der Dreier fehlt ihm.

Und genau das könnte auf dem nächsten Level zum Problem werden. Swingmen ohne Range haben in der NBA heutzutage einen extrem schweren Stand, daran wird er also in jedem Fall noch arbeiten müssen. Es ist aber nicht die einzige Baustelle im Spiel von Warren.

Zum einen ist er in der Offense oft ein schwarzes Loch - wenn er den Ball hat, will er auch abschließen. Assists spielt er nur an Feiertagen; in der abgelaufenen Saison waren es 40 Stück bei 1238 Spielminuten! Defensiv muss er vermutlich den Wechsel vom Post-Verteidiger am College zum Perimeter-Verteidiger bei den Profis vollziehen, da er für die echten Brecher in der NBA wohl nicht stark genug ist.

Es gibt also einige Fragezeichen, angesichts seines Alters wird sich Warren allerdings noch entwickeln können. Und einem offensivschwachen Team wie den Bulls sollte er von der Bank aus sofort helfen. Ob es dann in Zukunft auch für eine größere Rolle reicht, hängt von seinem Jumper und der Entwicklung seiner Defensiv-Skills ab.

Prognose: Midround-Pick

Mögliche Teams: Bulls, Celtics, Suns

Rodney Hood

Statistiken: 16,4 Punkte, 3,9 Rebounds

College: Duke, Sophomore

Alter: 21

Größe: 2,03 m

Gewicht: 104 kg

Im Idealfall ein Typ wie: Rashard Lewis

Stärken:

Einer der besten Schützen im Draft
Guter Athlet
Kann auch für andere kreieren

Schwächen:

Defensiv nicht immer voll engagiert
Schwacher Rebounder
Muss kräftiger werden

Fazit:

gettyRodney Hood hat im Prinzip genau die Werkzeuge, die ein Flügelspieler in der heutigen NBA braucht. Er ist lang, drahtig, mit überdurchschnittlicher Athletik gesegnet und hat eine nahezu perfekte Wurftechnik. Mit 42 Prozent vom Perimeter demonstrierte er in der vergangenen College-Saison, dass in ihm auf jeden Fall das Potenzial eines Eliteschützen steckt.

Er war zudem derjenige Small Forward, der in der letzten Spielzeit die meisten Pick-and-Rolls als Ballhandler startete und der diese auch am effektivsten nutzte. Auch in Sachen Pull-Up-Jumper zeigte sich Hood als der effektivste seines Jahrgangs. Er trifft generell gute Entscheidungen und verliert selten den Ball, zudem kann er auch seine Mitspieler gut einsetzen.

Seine Probleme hat Hood, wie so viele andere, auf der anderen Seite des Courts. Er gehörte bei den Blocks und Rebounds zu den schlechtesten Spielern seiner Position, was an einem Mangel an Kraft sowie relativ kurzen Armen liegt. Seine Grundgeschwindigkeit ist jedoch in Ordnung, investiert er genug Arbeit, sollte er zumindest im Eins-gegen-Eins besser seinen Mann stehen können.

Trotz seiner kurzen Zeit am College gehört Hood mit beinahe 22 zu den älteren Spielern seines Jahrgangs. Man kann bei ihm also bereits besser einschätzen, wozu er in der Lage sein wird, als beispielsweise bei James Young. Als Shooter oder Stretch-Vierer (wie Rashard Lewis zuletzt in Miami) dürfte er durchaus einen Platz finden, für alles weitere liegt noch viel Arbeit vor ihm.

Prognose: Late-/Midround-Pick

Mögliche Teams: Timberwolves, Bulls, Thunder, Grizzlies