LeBron James hat sich entschieden, aus seinem Vertrag bei den Miami Heat auszusteigen. Gleichbedeutend mit einem Wechsel ist das nicht, dennoch bieten sich dem vierfachen MVP nun einige Optionen. SPOX stellt drei Szenarien vor.
Alles ist geregelt und LeBron bleibt in Miami:
Am Ende wurde mal wieder mehr gesprochen als nötig gewesen wäre. LeBron hat bereits häufiger betont, Miami auch für die kommenden Jahre zu favorisieren. Zumal sich seine Familie in Florida bestens aufgehoben fühlt.
Es besteht deshalb durchaus die Möglichkeit, dass sich die Heat und James bereits im Vorfeld der Entscheidung abgesprochen haben und kurz nach Beginn der Free Agency ein neuer Vertrag aufgesetzt wird, den der vierfache MVP dann auch ohne große Umschweife unterschreibt. Zu geringeren Bezügen versteht sich.
20,5 Millionen Dollar hätte James kommende Saison verdient. Gibt er sich mit weniger zufrieden, eröffnet er den Heat wesentlich größeren Spielraum unter dem Salary Cap. Das Team könnte so wesentlich leichter und effektiver aufgerüstet werden.
Immerhin kursieren bereits seit längerem Gerüchte, James, Chris Bosh und Dwyane Wade könnten allesamt aus ihren Verträgen aussteigen, für geringeres Gehalt erneut unterschreiben und Miami so eine bessere Perspektive auf dem Free-Agent-Markt eröffnen.
Damit bestünde unter Umständen beispielsweise die Möglichkeit, ein Angebot für Kyle Lowry abzugeben, der ebenfalls Free Agent wird und den in den Finals enttäuschenden Mario Chalmers als Playmaker ersetzen könnte. Auch über ein mögliches Interesse der Heat an Carmelo Anthony wurde bereits berichtet.
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Seite 3: James zieht einen Wechsel in Erwägung
James möchte die Heat unter Druck setzen:
Das weit weniger harmonische Szenario. Die Finals liefen enttäuschend. Im Grunde hatten die Heat gegen überragende San Antonio Spurs nicht den Hauch einer Chance und verloren am Ende ihre zweite Final-Serie in den letzten vier Jahren. Zudem zählt Miamis Nukleus zu den ältesten der Liga. Chris Bosh ist soeben 30 geworden, Ray Allen ist bereits 39 und weiß noch nicht einmal, ob er seine Karriere kommende Saison fortsetzen wird.
Dazu kommt ein Dwyane Wade, dem seine 32 Jahre zusehends anzumerken sind. Aufgrund von Knieproblemen ist vom Flash vergangener Tage kaum mehr etwas übrig. Das Ziehen der Option könnte aus James' Sicht also schlicht Mittel zum Zweck sein. "Verstärke das Team, Pat Riley, oder ich bin weg" könnte die Botschaft lauten.
Auch als Fingerzeig Richtung Wade und Bosh kann die Entscheidung verstanden werden. James' Big-Three-Kollegen könnten ebenfalls aus ihren Verträgen aussteigen, um für geringere Bezüge zu unterschreiben, haben dies bislang aber noch nicht getan. Nun sind sie beinahe zum Handeln gezwungen. Ziehen sie ihre Option nicht und verdienen kommende Saison jeweils gut 20 Millionen, steigt die Wahrscheinlichkeit eines James-Wechsels. Gleichzeitig würden die Titelhoffnungen allerdings rapide gen Null sinken.
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James zieht tatsächlich einen Wechsel in Erwägung:
So oder so, das Wettbieten hat begonnen. Offenbar ist James nämlich zunächst einmal dazu bereit, sich die Angebote anderer Teams anzuhören. Das muss nicht zwingend heißen, dass er Miami verlässt, sollte eine Franchise aber ein überzeugendes Angebot vorlegen, ist LeBron unter Umständen vielleicht doch zu einem Wechsel zu bewegen.
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Finanzielle Aspekte dürften dabei eine untergeordnete Rolle spielen. Immerhin könnte James bei den Heat einen Fünfjahresvertrag über insgesamt 127,7 Millionen Dollar unterschreiben, während ihm jedes andere Team "nur" vier Jahre und 94,8 Millionen bieten kann.
Am Ende wird es also auf die sportliche Perspektive hinauslaufen. Stellen die Heat ein Team zusammen, das auch in den kommenden Jahren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die Meisterschaft mitspielen kann, oder bietet eine andere Franchise ein besseres Paket?
So sollen die Houston Rockets beispielsweise bereits signalisiert haben, alles in Bewegung zu setzen, das Duo James Harden/Dwight Howard um LeBron zu erweitern, sollte der vierfache MVP tatsächlich den Markt testen - was nun geschehen ist. Klappt es, dürfte Texas neben Tim Duncan, Manu Ginobili und Tony Parker gleich das nächste durchaus brauchbare Trio im Lonestar-State begrüßen.
Heimkehr nach Cleveland?
Zudem wird bereits seit geraumer Zeit eine Rückkehr James' in seine Heimat Cleveland diskutiert. Der Abschied war zwar hart, nach LeBrons "Decision" fielen eher böse Worte als nett gemeinte Abschiedsworte.
Bestünde die Möglichkeit, würden die Cavs den verlorenen Sohn sicherlich dennoch wieder in Ohio willkommen heißen. Zumal das Team um Kyrie Irving und den Nummer-1-Pick aus dem diesjährigen, bestens besetzen Draft durchaus Perspektiven bietet.
Am Ende wird James' Entscheidung aber sicherlich von den Heat abhängen. Zwingend wechseln möchte LeBron sicherlich nicht, sollte Miami für kommende Saison allerdings kein Team zusammenstellen können, das noch vor Saisonbeginn zu den absoluten Favoriten zählt, könnte er sich jedoch zum nächsten Wechsel gezwungen fühlen. Pat Riley ist also gefordert.
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