Die Cleveland Cavaliers rennen in Portland lange Zeit einem Rückstand hinterher und verlieren am Ende relativ deutlich gegen starke Trail Blazers. Anthony Davis wird nach der nächsten Monster-Leistung mit Sprechchören gefeiert und die Oklahoma City Thunder müssen den nächsten Verletzungsschock verkraften.
Indiana Pacers (1-3) - Milwaukee Bucks (2-2) 81:87 (BOXSCORE)
Gebrannt haben werden die League-Pass-Leitungen bei diesem Spiel nicht. Die beiden Teams hielten ihr Versprechen und boten relativ wenig Spektakel. Insbesondere die Pacers taten sich beim vierten Saisonspiel ohne Paul George, David West und George Hill erneut sehr schwer in der Offensive. Gerade einmal 39,7 Prozent traf Indiana aus dem Feld - das war auch gegen die Bucks zu wenig.
Milwaukee machte dagegen eine höchst außergewöhnliche Erfahrung: Die Bucks gewannen ein Auswärtsspiel. 16 Spiele war man vorher in auswärtigen Hallen ohne Sieg. In Indiana änderte sich das vor allem dank Brandon Knight. Der Point Guard befindet sich in starker Frühform und war mit 23 Punkten (10/16 FG) erneut Top-Scorer. Zudem griff sich der 1,91 Meter große Aufbauspieler gleich 7 Rebounds.
Insgesamt war Milwaukee an den Brettern allerdings unterlegen. Angeführt von Roy Hibbert (16 Punkte, 7 Rebounds, 5 Blocks) entschieden die Pacers das Reboundduell mit 47:39 für dich. Neben der schwachen Wurfquote war der Knackpunkt für die Niederlage aber vor allem die Turnoveranfälligkeit der Pacers. 19 Ballverluste leistete sich Indiana, daraus resultierten 28 Bucks-Punkte.
Rookie Jabari Parker holte sich alleine schon 3 Steals gegen unachtsame Pacers. Trotz allem erlebten die Bucks beinahe ein Dejavu. Wie schon im ersten Saisonspiel gegen die Hornets gab man beinahe eine riesige Führung her. Dieses Mal konnte man den Sieg aber über die Zeit retten. Bei den Pacers war Chris Copeland mit 19 Punkten (4/9 Dreier) der beste Punktesammler.
New York Knicks (2-2) - Washington Wizards (3-1) 83:98 (BOXSCORE)
Die Knicks schwanken weiterhin in ihren Leistungen. Die Niederlage gegen die Wizards dient als bestes Beispiel. Bis zum dritten Viertel erlebten die Fans im Madison Square Garden ein hart umkämpftes, sehr enges und spannendes Spiel. Dann allerdings startete Washington einen spielentscheidenden 14:0-Lauf, gewann das dritte Viertel mit 32:15 und somit auch das Spiel.
New York erlaubte sich zu viele einfache Ballverluste, allen voran die Nummer 7 im Roster der Knicks. Carmelo Anthony produzierte eben genau 7 Turnover und hatte auch sonst keinen guten Tag erwischt. Melo wollte das Glück erzwingen, traf nur 8 seiner 23 Feldwürfe und stand am Ende bei lediglich 18 Punkten. Top-Scorer der Knicks war mit Iman Shumpert (19 Punkte, 6/11 FG) ein anderer Spieler.
Generell funktionierte die Triangle der Knicks gegen Washington kaum. Die Wizards ließen den Ball deutlich besser in den eigenen Reihen laufen und sorgten so für viele offene Distanzwürfe (8/18 Dreier), die vor allen Dingen Paul Pierce (17 Punkte, 5 Rebounds) und Garrett Temple (17 Punkte, 5 Rebounds) effektiv zu nutzen wussten.
Anthony analysierte das Spiel treffend. "Ich denke, dass sie uns heute in der Offensive durcheinandergebracht haben. Sie haben uns den Rhythmus und den Flow genommen. Das war ein großer Schlüssel. Sie haben dazu dann noch den Lauf im dritten Viertel gehabt und so das Spiel kontrolliert", meinte der Small Forward.
Toronto Raptors (3-1) - Oklahoma City Thunder (1-4) 100:88 (BOXSCORE)
Es hatte so gut angefangen für die weiterhin arg dezimierten Thunder, die wieder nur mit einer 8-Mann-Rotation antraten. Reggie Jackson hatte bereits im ersten Viertel sieben Vorlagen verteilt und Oklahoma City schien auch ohne Durant und Westbrook ins Rollen zu kommen. Mit 30:23 gingen die ersten 12 Minuten an die Thunder.
Doch was wäre ein Thunder-Spiel ohne eine anständige Verletzung? Head Coach Scott Brooks musste Anfang der zweiten Hälfte hilflos und geschockt mitansehen wie Forward Perry Jones, in den letzten Spielen immerhin so etwas wie der Lichtblick in der Verletzungsmisere, nach einem Zusammenstoß mit Patrick Patterson vom Feld getragen werden musste. Jones konnte nicht mehr eigenständig in die Kabine gehen und kam so auch nicht mehr ins Spiel zurück.
Weil sich Sebastian Telfair gegen Ende des Spiels auch noch ein Flagrant-Two leistete und Tyler Hansbrough (12 Punkte, 7 Rebounds) ins Gesicht schlug, beendete OKC das Spiel mit lediglich sechs (!) einsatzbereiten Spielern. Serge Ibaka, der in seinen 46 Minuten Einsatzzeit 25 Punkte und 11 Rebounds auflegte, fasste die Gefühlsage aller nach dem Spiel zusammen: "Man fragt sich einfach nur: Was geht hier eigentlich ab?"
Darauf konnten die Raptors, die ihrerseits Jonas Valanciunas früh im Spiel durch eine Verletzung verloren, natürlich keine Rücksicht nehmen. Die Kanadier zogen gegen die übrig gebliebenen Thunder in der zweiten Hälfte davon und überzeugten erneut als Team. Fünf Spieler punkteten zweistellig, DeMar DeRozan (16 Punkte, 4/12 FG) und Patrick Patterson (14 Punkte, 8 Rebounds) sammelten die meisten Punkte. OKC-Coach Brooks blieb nach dem Spiel fast stoisch und meinte: "Wir werden weiter spielen müssen. Es ist ein 5-gegen-5-Spiel und fünf Leute haben wir immerhin noch."
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Chicago Bulls (3-1) - Orlando Magic (0-4) 98:90 (BOXSCORE)
So schlimm wie den Thunder ergeht es Chicago zwar noch nicht, dennoch traten die Bulls das Heimspiel gegen die Magic ohne zwei nicht ganz unwichtige Spieler an. Sowohl Derrick Rose wie auch Joakim Noah fehlten Coach Tom Thibodeau. Noah war krank, Rose hatte sich kurz vor dem Spiel nach dem Warmup abgemeldet - vor allen Dingen eine Vorsichtsmaßnahme seitens der Bulls.
Gegen Orlando reichte es am Ende trotzdem. Dabei entwickelte sich aber von Beginn an ein sehr enges Spiel. Nach dem dritten Viertel waren beide Teams exakt gleichauf. Dann zogen die Bulls allerdings noch einmal an. Nikola Mirotic (8 Punkte, 6 Rebounds) verwandelte dabei einen wichtigen Dreier. Rookie Doug McDermott (12 Punkte, 4/6 FG) machte ebenfalls ein gutes Spiel.
Bester Mann bei Chicago war aber der wiedergenesene Jimmy Butler. 21 Punkte (7/15 FG) und 9 Rebound legte der Shooting Guard auf. Unterstützt wurde er vom starken Frontcourt. Taj Gibson kam für Noah in der Startformation zum Einsatz und erzielte 16 Punkte, genauso viele wie Pau Gasol, der dazu noch 13 Rebounds holte und so ein Double-Double erzielte.
Orlando ist weiterhin sieglos und trifft morgen auf die Philadelphia 76ers. Gegen die Bulls fehlte es am Ende auch etwas am Glück. Nikola Vucevic legte mit 19 Punkten und 13 Rebounds wieder starke Zahlen auf, leistete sich aber auch 6 Turnover. Tobias Harris (21 Punkte, 9 Rebounds) war Top-Scorer, Rookie Elfrid Payton kam auf 9 Punkten, 6 Rebounds, 7 Assists und 3 Steals.
New Orleans Pelicans (2-2) - Charlotte Hornets (1-3) 100:91 (BOXSCORE)
Die Saison ist zwar noch jung, doch für MVP-Sprechchöre ist es bekanntlich nie zu früh, gerade dann, wenn sie ihre Berechtigung haben, so wie im Falle von Anthony Davis. Nach einem kleinen Dämpfer gegen die enorm defensivstarken Grizzlies legte Davis nur einen Tag später die nächste Monster-Leistung hin. 24 Punkte, 13 Rebounds und 3 Blocks schenkte er Charlotte beim Pelicans-Sieg ein - eine Statline, die sich für den Big Man mittlerweile zur Normalität entwickelt.
Davis selbst bleibt aber bescheiden und war fast ergriffen von den MVP-Rufen, die im Smoothie King Center von New Orleans bereits lautstark umhergingen. "Es ist verrückt. Als ich jünger war, da habe ich LeBron, Kobe und die ganzen Jungs im TV gesehen und die MVP-Rufe dabei gehört. Und plötzlich stehe ich an der Freiwurflinie und sie rufen für mich", fasste Davis die Situation nach dem Spiel noch einmal zusammen.
Zum Duell der beiden ersten Picks im NBA Draft 2012 kam es in New Orleans allerdings nicht, da Michael Kidd-Gilchrist wegen einer Rippenprellung nicht spielen konnte. Dafür machte Gary Neal von der Bank kommend ein starkes Spiel und legte 21 Punkte sowie 6 Rebounds auf. Al Jefferson steuerte 20 Punkte dazu. Gegen Davis war der gesamte Frontcourt der Hornets allerdings chancenlos.
Dabei waren es nicht einmal spektakuläre Dunks, mit denen Davis auffiel, sondern vor allem einfache Jumpshots. Immer wieder wurde er auch gut von Jrue Holiday (16 Punkte, 9 Assists) und Tyreke Evans (16 Punkte, 10 Rebounds, 5 Assists) bedient. So stand am Ende das bereits 18. Spiel von Davis mit mindestens 20 Punkte, 10 Rebounds und 3 Blocks. In Davis' Alter konnte in der NBA-Geschichte nur ein Spieler diese Zahlen aufweisen: Ein gewisser Shaquille O'Neal.
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Portland Trail Blazers (2-2) - Cleveland Cavaliers (1-2) 101:82 (BOXSCORE)
Es hat vier Spiele gedauert, doch ausgerechnet gegen die Cleveland Cavaliers ist Damian Lillard in der NBA Saison 2014/2015 angekommen. In seinen ersten drei Begegnungen hatte der Point Guard zusammen lediglich 11 von 41 Feldwurfversuchen getroffen. Es war also an der Zeit wieder zu alter Form zu finden. Gegen die teils desorientierte Deckung der Cavs-Guards war das kein Problem.
Mit 27 Punkten (6/13 FG, 5/10 Dreier) war Lillard am Ende des Spiels nicht nur der beste Punktesammler, mit seinen enorm wichtigen Distanzwürfen ebnete er den Trail Blazers auch den Weg zum zweiten Saisonsieg. Dabei konnten die Cavaliers lediglich im abwechslungsreichen ersten Viertel richtig überzeugen. Danach holten die Blazers auf und Cleveland rannte fortan immer einem kleinen Rückstand hinterher. Aus dem kleinen Rückstand wurde erst zum Schluss ein großer.
Sieht man einmal vom erneut starken Kevin Love (22 Punkte, 10 Rebounds, 5/8 Dreier) ab, war die Wurfquote der Cavaliers miserabel. Weder Kyrie Irving (9 Punkte, 3/17 FG) noch Dion Waiters (6 Punkte, 3/11 FG) konnten in irgendeiner Weise effektiv punkten und auch LeBron James blieb mit 11 Punkten und 4 von 12 verwandelten Feldwürfen blass, auch wenn er dazu je 7 Rebounds und Assists beisteuerte.
Am Ende hatte Cleveland eine fürchterliche Wurfquote von 36,5 Prozent vorzuweisen. Die Blazers setzten den Cavs in der Defensive zu und hatten in Robin Lopez einen bärenstarken Mann in der Zone. Der Center legte 19 Punkte (8/11 FG), 6 Rebounds und 3 Steals auf. Wesley Matthews zeigte neben starker Verteidigung noch 21 Punkte (8/14 FG). So schossen sich die Blazers vor dem Duell gegen die Mavs schon ein. Cleveland dagegen steht nach drei Spielen bei einer negativen Bilanz.
Los Angeles Lakers (0-5) - Phoenix Suns (3-1) 106:112 (BOXSCORE)
Knappe Kiste im Staples Center. Mit einem gut aufgelegten Kobe Bryant, der fast die Hälfte aller Lakers-Würfe nahm, bot Los Angeles den Suns bis zum Schluss Paroli. Bryant führte sein Team mit 39 Punkten und 9 Rebounds an, dabei traf der Shooting Guard 14 seiner 37 Wurfversuche.
Gereicht hat es am Ende trotzdem nicht, so dass die Lakers auch nach dem fünften Spiel noch sieglos sind. Die sehr alten NBA-Fans werden sich vielleicht erinnern, wann man das letzte Mal so schlecht startete. Für alle anderen die Aufklärung: In der Saison 1957/1958, damals noch als Minneapolis Lakers.
Die Suns hielten sich aus der Distanz merklich zurück und nahmen lediglich 18 Dreierversuche, nicht unbedingt typisch für Phoenix. Der Knackpunkt: Die Suns konnten sich auf ihre Bank verlassen, die Lakers nicht. So kam auch Phoenix' Top-Scorer von der Bank. Gerald Green erwischte einen seiner Tage, an denen fast alles zu funktionieren scheint. Am Ende hatte er 26 Punkte bei 11 von 19 Feldwürfen inklusive eines Monster-Dunks über Jordan Hill vorzuweisen.
Weil auch Isaiah Thomas (22 Punkte, 9 Assists, 3 Steals) wieder stark spielte, hatte die Phoenix-Bank mit 53:17 einen großen Vorteil gegenüber den Lakers, bei denen neben Bryant vor allem Jordan Hill (15 Punkte, 15 Rebounds) sowie Jeremy Lin (18 Punkte, 3 Assists) in Erscheinung traten.
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