Was ist passiert?
Im Grunde ganz einfach: Die Mavs haben eine Schwachstelle behoben, gleichzeitig jedoch eine potentielle Problemstelle geschaffen. Aber der Reihe nach. Rajon Rondo wechselt also nach Dallas, im Gegenzug geben die Mavs Brandan Wright, Jae Crowder, Jameer Nelson sowie einen First- und einen Second-Round Pick nach Boston ab. Sieht auf den ersten Blick nach einem vorzüglichen Geschäft für Dallas aus - und das ist es am Ende auch.
Offiziell! Rajon Rondo wechselt zu den Mavs
Mit Rondo erhält der Champ von 2011 den besten Assistgeber der laufenden Saison (10,8), noch dazu einen der besten Floor Generals der vergangenen Jahre. Der Playmaker weiß, wie er ein Team voll Veteranen zu führen, wie er den Ball zu verteilen hat und kann im Zweifel auch selbst übernehmen. Das bewies er speziell während der 2012er Playoffs, als er ganz deutlich bester Celtic war und sogar LeBron James und die Heat an den Rande eines vorzeitigen Ausscheidens brachte.
Kurz: Die Mavs erhalten einen Elite-Point-Guard. Einen, der es im Westen durchaus mit den Herren Chris Paul, Russell Westbrook, Steph Curry, Damian Lillard oder Tony Parker aufzunehmen vermag. Auch defensiv. Rondo sollte Dallas' Rotation auf der Eins relativ deutlich auf ein neues Level hieven und dürfte sich nach kurzer Eingewöhnungsphase auch in die bereits jetzt bestens funktionierende Offense der Mavs eingliedern. Ein Upgrade zum abgewanderten Nelson sowie den übrigen Einsern Devin Harris, Raymond Felton und J.J. Barea stellt Rondo in jedem Fall dar - offensiv wie defensiv.
Baustelle geschlossen. Vorläufig, jedenfalls. Denn Rondo wird im Sommer Free Agent, kann sich sein Team frei auswählen und Dallas deshalb unter Umständen bereits nach gut einem halben Jahr wieder verlassen. Laut übereinstimmenden Berichten aus den USA hat der Playmaker allerdings bereits signalisiert, einer Verlängerung bei den Mavs gegenüber nicht abgeneigt zu sein.
Alles perfekt also? Nicht ganz. Crowder, Nelson, der Pick - all das ist für die Mavs zu verschmerzen. Brandan Wright abzugeben, kann allerdings Probleme eröffnen. Immerhin war der Big Man im Grunde Dallas' einzig verlässlicher Backup auf den großen Positionen. Mehr noch: Wright spielt bislang eine unglaublich effektive Saison, trifft 74,8 Prozent seiner Würfe und nutzt seine 18,7 Minuten zu 4,1 Rebounds sowie 8,8 Punkten. Dazu gilt er als stiller Arbeiter, der sich vorbehaltlos den Zielen des Teams unterordnet.
Ohne Wright ist die Big-Man-Rotation der Mavs doch arg ausgedünnt. Im Grunde steht Tyson Chandler nun ganz alleine da und sollte sich deshalb auch besser nicht verletzen, soll Dallas' Defense und Rim-Protection nicht völlig von der Bildfläche verschwinden.
Seite 2: Wie gut ist Rondo noch?
Seite 3: Welchen Einfluss hat Rondo auf das Spiel der Mavs?