Kobe Bryant gelingt beim Sieg seiner Los Angeles Lakers gegen die Toronto Raptors, was noch niemanden gelungen ist. Dwyane Wade führt die Miami Heat mit einem starken Comeback zum Erfolg bei den New York Knicks. Die Chicago Bulls haben ihren Roadtrip mit einem Erfolg bei den Brooklyn Nets beendet. Die San Antonio Spurs konnten ihren Coach Gregg Popovich mit einem Sieg bei den Boston Celtics auf der Bank zurück begrüßen.
Boston Celtics (4-10) - San Antonio Spurs (12-4) 89:111 (BOXSCORE)
Zwei Spiele fehlte Gregg Popovich aufgrund eines medizinischen Eingriffs, gegen Boston saß er wieder auf der Bank und Pop war froh: "Ich weiß nicht, was ich sonst tun sollte." Und auch die Mannschaft schien ihren Coach mit einer starken Leistung begrüßen zu wollen.
Die Spurs ließen nach der Pause keinen Zweifel an ihrer Überlegenheit und so konnte Popovich früh viel rotieren. Kein Spieler stand mehr als 31 Minuten auf dem Parkett. Kein Wunder also, dass auch niemand groß scorte. Danny Green war mit 18 Zählern bester Werfer und hat zudem wohl Teamkollege Aron Baynes Nachhilfe in Sachen Distanzwürfe gegeben.
Der Australier versenkte nämlich überraschend einen Versuch vom Perimeter und brachte damit auch seinen Trainer zum Staunen. "Es ist sehr wichtig, dass Timmy nicht so viele Minuten bekommt. Ich kenne Tiagos aktuellen Gesundheitszustand nicht, aber Baynsie rettet uns gerade."
Boston haderte mit den zweiten 24 Minuten. Zur Pause lagen die Celtics noch mit mit vier Punkten vorne. Doch gerade im Schlussviertel fiel der Rekordmeister einmal mehr völlig auseinander (33:16). Zumindest hatte Coach Brad Stevens kostenlos Anschauungsmaterial bekommen. "Die Spurs spielen immer konzentriert. Sie machen das 48 Minuten lang und 82 Spiele."
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Brooklyn Nets (6-9) - Chicago Bulls (11-6) 84:102 (BOXSCORE)
Sieben Auswärtsspiele in 14 Tagen (4-3). Der Spielplan meint es in diesen Tagen nicht gerade gut mit den Chicago Bulls, das United Center war in den vergangenen Tagen durch einen Zirkus blockiert. Das Team lieferte aber seine ganz eigene Show und beendete Roadtrip mit einem überzeugenden Erfolg im Big Apple.
Die Entscheidung gab es dabei rund fünf Minuten vor dem Ende. Angeführt von Derrick Rose (14 Punkte) starteten die Bulls einen 9:2-Lauf und bauten ihre Führung auf 15 Punkte aus. Der Point Guard war aber nicht der dominierende Mann des Abends. Pau Gasol (25 Punkte und 13 Rebounds) zeigte wieder einmal eine starke Partie und auch Jimmy Butler überzeugte mit 26 Punkten.
Auf Seiten der Nets hatte nur Kevin Garnett einen Grund zum Feiern. Er absolvierte sein 1.391 Spiel in der NBA und zog damit mit Jason Kidd gleich. Beide liegen nun in der ewigen Bestenliste auf Platz 6. Noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit erhielt KG diesmal aber, da er dazu ansetzte, Joakim Noah in die Hand zu beißen. Vollendet hat Garnett den Biss freilich nicht. "Ich weiß schon, wie ich jemanden beiße", lachte Garnett später über die Aktion. "Offensichtlich habe ich in diesem Moment also nur Spaß gemacht. Hätte ich ihn beißen wollen, hätte ich es einfach getan - ein Gruß an Mike Tyson."
Ansonsten hatten die Nets allerdings nicht allzu viel zu lachen. Nachdem Garnett den Rückstand zu Beginn des dritten Viertels per Bankshot noch auf 46:48 verkürzt hatte, zogen die Bulls unaufhaltsam davon. Angeführt von Gasol startete Chicago einen 17:4-Run, der letztendlich entscheidend war. Brooklyn kam nie mehr ernsthaft zurück. Rookie Bojan Bogdanovic war mit 13 Punkten bester Werfer bei Brooklyn.
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Sacramento Kings (9-8) - Memphis Grizzlies (15-2) 85:97 (BOXSCORE)
Es war eigentlich bereits das zweite Duell des Wochenendes zwischen Grizzlies und Kings. Nachdem die NBA am Freitag Sacramentos Einspruch gegen Courtney Lees Buzzerbeater vom 13. November, der Memphis' 26-Punkte-Comeback gekrönt hatte, abgewiesen hatte, traf man sich diesmal auf dem Court. Jedoch unter eigentlich unfairen Voraussetzungen. Denn während die Grizzlies natürlich ihren beeindruckenden Froncourt um Marc Gasol und Zach Randolph aufboten, fehlte den Kings ihr Bester.
DeMarcus Cousins verpasste aufgrund eines Virus bereits sein zweites Spiel in Folge. Nachdem Vertreter Ryan Hollins nach seinem zweiten Technischen Foul dann auch noch bereits im dritten Viertel vorzeitig in die Kabine geschickt wurde, deutete nichts auf königliche Rache hin. Zumal Memphis gnadenlos startete und sich bereits im zweiten Viertel einen 21-Punkte-Vorsprung erspielt hatte.
Allerdings half den Kings einer, der in den vergangenen sieben Spielen keine einzige Minute auf dem Court gestanden hatte. Einer, dessen Name relativ selten unter den Topperformern eines Spiels auftaucht. Reggie Evans lieferte eine unglaubliche Partie, kam am Ende auf 17 Punkte sowie überragende 20 Rebounds und war damit mitverantwortlich, dass Sacramento im Schlussviertel plötzlich wieder auf 76:79 verkürzte.
Die Umkehr der Geschichte? Keinesfalls! Die Grizzlies starteten einen 19:6-Run und sicherten sich am Ende ihren fünften Sieg in Serie. "Es war wichtig für uns, Stärke zu zeigen. Und das haben wir auch getan", erklärte Coach Dave Joerger. "Mental war es einfach ein gutes Spiel für uns. Wir haben durchgezogen. Auch in der zweiten Hälfte." Die gute Nachricht für die Kings: Coach Mike Malone geht davon aus, im nächsten Spiel wieder auf Cousins zurückgreifen zu können.
New York Knicks (4-14) - Miami Heat (9-7) 79:86 (BOXSCORE)
Vor dem Spiel waren beide glücklich. Sowohl die Knicks als auch die Heat. Immerhin wurde jeweils ein Superstar wieder willkommen geheißen. Carmelo Anthony hatte seine Rückenkrämpfe nach nur zwei Spielen überstanden, Dwyane Wade seine Oberschenkelverletzung nach immerhin sieben. Groß eingewöhnen mussten sich beide nicht. Melo beendete das Spiel mit 31 Punkten, "Flash" mit 27.
Als es darauf ankam war Wade allerdings den entscheidenden Tick besser. Der Shooting Guard legte allein im vierten Viertel 13 Zähler auf - und das war auch bitter nötig. Nachdem sie bereits mit 16 Punkten zurückgelegen waren, starteten die Knicks im Schlussabschnitt nämlich einen brachialen Comeback-Versuch und lagen nach einem Layup von Tim Hardaway Jr. neun Minuten vor dem Ende plötzlich nur noch mit zwei zurück.
Auftritt: Dwyane Wade. Miamis Nummer drei antwortete per Baseline Jumper und war für 12 der nächsten 15 Heat-Punkte verantwortlich. "Das vierte Viertel ist für mich der einzige Zeitpunkt, an dem ich eigensinnig sein kann", erklärte Wade im Anschluss. Dennoch kam New York dank Amar'e Stoudemires (19 Punkte, 12 Rebounds) Tipin knapp 1,5 Minuten vor dem Ende noch einmal auf 77:79 heran, Chris Bosh (20 Punkte) brachte Miamis Sieg kurz darauf jedoch von Downtown über die Zeit.
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Phoenix Suns (10-8) - Orlando Magic (7-12) 90:93 (BOXSCORE)
Es mangelte ein wenig an Sicherheit. Phoenix war am Freitag in Denver unter die Räder gekommen (97:122), Orlando hatte deutlich gegen die Pacers verloren (83:98). Überhaupt verliefen die vergangenen Spiele beider Teams nicht wie gewünscht, was sich auf das Selbstbewusstsein auszuwirken schien. Oder die Selbstverständlichkeit. Insgesamt brachte das Duell 42 Turnover (23 Orlando, 19 Phoenix), einige Runs und ein Fast-Comeback.
Aber der Reihe nach: Die Magic, die zuvor vier Spiele in Serie verloren hatten, zogen gegen Ende der ersten Hälfte dank eines 13:1-Runs deutlich davon und führten zur Halbzeit mit 13. Lange schien es auch, als könnte Orlando seinen Vorsprung tatsächlich halten. Zumal man das Tempo kontrolliere und Elfrid Payton den Unterschied im vierten Viertel mit zwei erfolgreichen Freiwürfen noch einmal deutlicher werden ließ (74:58).
Plötzlich fanden die Suns jedoch ihren Rhythmus. Hier ein Steal, dort ein Dunk oder erfolgreiche Freiwürfe - und schon führte Orlando nur noch mit drei. Goran Dragic und Gerald Green legten in der finalen Minute sogar noch zwei Dreier obendrauf, was den Druck auf Evan Fournier deutlich erhöhte. Ausgemacht hat es dem Franzosen nichts. Er marschierte bei einem Punkt Vorsprung für die Magic an die Linie, traf beide Freiwürfe, Orlando gewann - und Jeff Hornacek war bedient.
"Orlando hat 48 Minuten hart gespielt", so der Suns-Coach. "Wir für ungefähr 12. Wir wollen einfach unser Spiel spielen und denken, dass wir andere Teams einfach so schlagen - ohne uns dreckig zu machen, ohne geschlagen zu werden, ohne uns wehzutun. Darauf kommt es aber an. Im vierten Viertel haben die Jungs gesehen, dass sie, wenn sie so spielen, ziemlich gut sind."
Portland Trail Blazers (13-4) - Minnesota Timberwolves (4-11) 107:93 (BOXSCORE)
Wirklich gut meint es das Schicksal derzeit nicht mit den Wolves. Ricky Rubio (Knöchel), Kevin Martin (Handbruch), Nikola Pekovic (Handgelenk verstaucht) und Ronny Turiaf (Hüfte) fehlten Minnesota ohnehin und nun waren auch noch Mo Williams und Andrew Wiggins erkrankt. Beide spielten zwar, Wiggins brachte es jedoch lediglich auf 19 Minuten und verpasste wegen seiner Grippe das Schlussviertel. Williams legte dagegen sogar ein Double-Double (21 Punkte, 11 Assists) auf.
Und auch sonst bereiteten die dezimierten Wolves Portland mehr Probleme als er wartet. Speziell Shabazz Muhammad. Der Sophomore legte von der Bank kommend ein Career High (28 Punkte) auf und sorgte so mit dafür, dass Minnesota im zweiten Viertel sogar mit 8 Punkten führte. Zur Halbzeit hatten sich die Blazers allerdings bereits in Führung gebracht und gaben diese bis zum Ende auch nicht mehr. Und das, obwohl auch LaMarcus Aldridge angeschlagen in die Partie gegangen war.
Zudem verkürzte Thaddeus Young Minnesotas Rückstand kurz vor Schluss noch einmal auf 7 Zähler, doch Damian Lillard antwortete per Dreier. Die Entscheidung. "Am Ende sah es wie ein gutes Spiel aus", erklärte Blazers-Coach Terry Stotts. "Aber wir haben einen Großteil des Abends Probleme gehabt, unseren Rhythmus zu finden. Minnesota hat es aber auch gut gemacht. Sie haben einiges verändert, auch mal Zonen-Defense gespielt. Das Spiel hatte keinen wirklich Rhythmus."
Los Angeles Lakers (4-13) - Toronto Raptors (13-4) 129:122 OT (BOXSCORE)
Kobe Bryant ist einzigartig. Was viele vermutet hatten, ist nun hoch offiziell. Mit einem Pass auf Wesley Johnson spielte die Mamba den 6.000. Assist ihrer Karriere und ist damit der erste Spieler der NBA-Geschichte mit mindestens 30.000 Punkten und 6.000 Assists. Dass Kobe dieser Meilenstein ausgerechnet gegen die Raptors gelang, überrascht kaum. Schließlich fiel Toronto vor knapp neun Jahren Bryants 81-Punkte-Performance zum Opfer und musste auch diesmal mit ansehen, wie dem Shooting Guard Besonderes gelang.
Potentiell hätten die Raptors Bryant dennoch seinen Abend vermiesen können. Immerhin führten sie trotz des Fehlens von DeMar DeRozan (Leiste) neun Minuten vor dem Ende mit sechs. L.A. kam jedoch zurück und führte nach einem Jumper Bryants über Terence Ross drei Minuten vor dem Ende sogar mit einem. Kobe war es dann auch, der die Lakers mit einem verwandelten Freiwurf in die Verlängerung hätte.
Doch wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätten die Refs im Anschluss nicht auf Offensivfoul entschieden. Kyle Lowry war gestürzt, hatte zuvor jedoch den Arm um Defender Ronnie Price gelegt. Eine harte, aber nicht gänzlich falsche Entscheidung. Kobe vergab im Anschluss die Chance zum Gamewinner, es ging in die Verlängerung.
Dort führte Toronto nicht ein einziges Mal, Bryant vollendete dafür das 20. Triple-Double seiner Karriere (31 Punkte, 11 Rebounds, 12 Assists). "Kobe war heute unglaublich", wurde Carlos Boozer geradezu euphorisch. "Er hat jeden angespielt, gereboundet, geworfen und war ein großartiger Playmaker. Wenn er so spielt, werden wir alle miteinbezogen. Er ist jede Nacht großartig, aber heute war es etwas Besonderes."
Bryant selbst sagte, dass er lediglich versucht habe, die richtigen Plays zu laufen, fügte jedoch an: "Der Unterschied ist eben, dass es meinen Job wesentlich einfacher macht, wenn die Jungs ihre Würfe treffen. Dann muss ich in der Offense nämlich nichts erzwingen. Wenn sie nicht treffen und wir 12-15 Punkte zurückliegen, muss ich alles ein wenig erzwingen, um uns im Spiel zu halten." Wie gesagt, Kobe ist einzigartig.
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