Phoenix Suns (10-8) - Orlando Magic (7-12) 90:93 (BOXSCORE)
Es mangelte ein wenig an Sicherheit. Phoenix war am Freitag in Denver unter die Räder gekommen (97:122), Orlando hatte deutlich gegen die Pacers verloren (83:98). Überhaupt verliefen die vergangenen Spiele beider Teams nicht wie gewünscht, was sich auf das Selbstbewusstsein auszuwirken schien. Oder die Selbstverständlichkeit. Insgesamt brachte das Duell 42 Turnover (23 Orlando, 19 Phoenix), einige Runs und ein Fast-Comeback.
Aber der Reihe nach: Die Magic, die zuvor vier Spiele in Serie verloren hatten, zogen gegen Ende der ersten Hälfte dank eines 13:1-Runs deutlich davon und führten zur Halbzeit mit 13. Lange schien es auch, als könnte Orlando seinen Vorsprung tatsächlich halten. Zumal man das Tempo kontrolliere und Elfrid Payton den Unterschied im vierten Viertel mit zwei erfolgreichen Freiwürfen noch einmal deutlicher werden ließ (74:58).
Plötzlich fanden die Suns jedoch ihren Rhythmus. Hier ein Steal, dort ein Dunk oder erfolgreiche Freiwürfe - und schon führte Orlando nur noch mit drei. Goran Dragic und Gerald Green legten in der finalen Minute sogar noch zwei Dreier obendrauf, was den Druck auf Evan Fournier deutlich erhöhte. Ausgemacht hat es dem Franzosen nichts. Er marschierte bei einem Punkt Vorsprung für die Magic an die Linie, traf beide Freiwürfe, Orlando gewann - und Jeff Hornacek war bedient.
"Orlando hat 48 Minuten hart gespielt", so der Suns-Coach. "Wir für ungefähr 12. Wir wollen einfach unser Spiel spielen und denken, dass wir andere Teams einfach so schlagen - ohne uns dreckig zu machen, ohne geschlagen zu werden, ohne uns wehzutun. Darauf kommt es aber an. Im vierten Viertel haben die Jungs gesehen, dass sie, wenn sie so spielen, ziemlich gut sind."
Portland Trail Blazers (13-4) - Minnesota Timberwolves (4-11) 107:93 (BOXSCORE)
Wirklich gut meint es das Schicksal derzeit nicht mit den Wolves. Ricky Rubio (Knöchel), Kevin Martin (Handbruch), Nikola Pekovic (Handgelenk verstaucht) und Ronny Turiaf (Hüfte) fehlten Minnesota ohnehin und nun waren auch noch Mo Williams und Andrew Wiggins erkrankt. Beide spielten zwar, Wiggins brachte es jedoch lediglich auf 19 Minuten und verpasste wegen seiner Grippe das Schlussviertel. Williams legte dagegen sogar ein Double-Double (21 Punkte, 11 Assists) auf.
Und auch sonst bereiteten die dezimierten Wolves Portland mehr Probleme als er wartet. Speziell Shabazz Muhammad. Der Sophomore legte von der Bank kommend ein Career High (28 Punkte) auf und sorgte so mit dafür, dass Minnesota im zweiten Viertel sogar mit 8 Punkten führte. Zur Halbzeit hatten sich die Blazers allerdings bereits in Führung gebracht und gaben diese bis zum Ende auch nicht mehr. Und das, obwohl auch LaMarcus Aldridge angeschlagen in die Partie gegangen war.
Zudem verkürzte Thaddeus Young Minnesotas Rückstand kurz vor Schluss noch einmal auf 7 Zähler, doch Damian Lillard antwortete per Dreier. Die Entscheidung. "Am Ende sah es wie ein gutes Spiel aus", erklärte Blazers-Coach Terry Stotts. "Aber wir haben einen Großteil des Abends Probleme gehabt, unseren Rhythmus zu finden. Minnesota hat es aber auch gut gemacht. Sie haben einiges verändert, auch mal Zonen-Defense gespielt. Das Spiel hatte keinen wirklich Rhythmus."
Los Angeles Lakers (4-13) - Toronto Raptors (13-4) 129:122 OT (BOXSCORE)
Kobe Bryant ist einzigartig. Was viele vermutet hatten, ist nun hoch offiziell. Mit einem Pass auf Wesley Johnson spielte die Mamba den 6.000. Assist ihrer Karriere und ist damit der erste Spieler der NBA-Geschichte mit mindestens 30.000 Punkten und 6.000 Assists. Dass Kobe dieser Meilenstein ausgerechnet gegen die Raptors gelang, überrascht kaum. Schließlich fiel Toronto vor knapp neun Jahren Bryants 81-Punkte-Performance zum Opfer und musste auch diesmal mit ansehen, wie dem Shooting Guard Besonderes gelang.
Potentiell hätten die Raptors Bryant dennoch seinen Abend vermiesen können. Immerhin führten sie trotz des Fehlens von DeMar DeRozan (Leiste) neun Minuten vor dem Ende mit sechs. L.A. kam jedoch zurück und führte nach einem Jumper Bryants über Terence Ross drei Minuten vor dem Ende sogar mit einem. Kobe war es dann auch, der die Lakers mit einem verwandelten Freiwurf in die Verlängerung hätte.
Doch wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätten die Refs im Anschluss nicht auf Offensivfoul entschieden. Kyle Lowry war gestürzt, hatte zuvor jedoch den Arm um Defender Ronnie Price gelegt. Eine harte, aber nicht gänzlich falsche Entscheidung. Kobe vergab im Anschluss die Chance zum Gamewinner, es ging in die Verlängerung.
Dort führte Toronto nicht ein einziges Mal, Bryant vollendete dafür das 20. Triple-Double seiner Karriere (31 Punkte, 11 Rebounds, 12 Assists). "Kobe war heute unglaublich", wurde Carlos Boozer geradezu euphorisch. "Er hat jeden angespielt, gereboundet, geworfen und war ein großartiger Playmaker. Wenn er so spielt, werden wir alle miteinbezogen. Er ist jede Nacht großartig, aber heute war es etwas Besonderes."
Bryant selbst sagte, dass er lediglich versucht habe, die richtigen Plays zu laufen, fügte jedoch an: "Der Unterschied ist eben, dass es meinen Job wesentlich einfacher macht, wenn die Jungs ihre Würfe treffen. Dann muss ich in der Offense nämlich nichts erzwingen. Wenn sie nicht treffen und wir 12-15 Punkte zurückliegen, muss ich alles ein wenig erzwingen, um uns im Spiel zu halten." Wie gesagt, Kobe ist einzigartig.
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