NBA

Eine Braue ist nicht genug

Von SPOX
Anthony Davis (l.) schrammte nur knapp an einem Quadruple-Double vorbei
© getty

Trotz einer Monster Performance von Anthony Davis müssen die New Orleans eine bittere Pleite gegen Denver hinnehmen. "The Brow" schrammt dabei nur knapp an einem Quadruple-Double vorbei. Russell Westbrook liefert gegen die Chicago Bulls das nächste überragende Spiel und führt die Oklahoma City Thunder zum wichtigen Sieg im Kampf um die Playoffs. Derweil fahren auch die Cavaliers, Spurs und Trail Blazers Erfolge ein.

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Oklahoma City Thunder (37-29) - Chicago Bulls (40-28) 109:100 (BOXSCORE)

Gerade einmal gut eine Woche war es her, dass E'Twaun Moores Dreier Sekunden vor der Schlusssirene den Thunder einen amtlichen Schock versetzte - und sie schlussendlich auch das Spiel kostete. Diesmal sollte alles anders laufen. Sogar vor Tipoff lief einiges anders. Denn erstens fehlte Serge Ibaka (Knie) erneut und zweitens startete Steven Adams im vierten Spiel nach seiner Rückkehr (Handbruch) erstmals wieder für OKC.

Wirklich positiv wirkte sich das Comeback zunächst allerdings nicht aus. Sowohl Thunder als auch Bulls fanden zu Beginn überhaupt keinen offensiven Rhythmus. Erst im zweiten Viertel wurde es langsam besser. Die Bulls bewegten den Ball besser, erspielte sich so immer wieder gute Würfe und auch OKC ließ seine Offense nun effektiver laufen.

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Kurzzeitig jedenfalls. Denn im dritten Abschnitt kehrte die alte Wurfallergie zurück. Ein Backstein hier, ein überhasteter Wurf dort - offensiv war das Spiel phasenweise nicht sonderlich schön anzusehen. Dramaturgisch dafür umso mehr. Denn so schwach die Quoten auf beiden Seiten zwischenzeitlich auch gewesen sein mögen, so spannend blieb es bis ins vierte Viertel hinein.

Ein Beispiel: Enes Kanters Tipin nach einem vergebenen Freiwurf von Russell Westbrook bescherte den Thunder mit Ablauf des dritten Viertels einen Fünfpuntkeführung. Doch Chicago schlug umgehend zurück und glich durch Noah wieder aus. Gut eine Minute vor dem Ende brachte Nicola Mirotic die Bulls abermals bis auf einen heran. Zum letzten Mal. Denn angeführt von Westbrook, dem diesmal jedoch kein Triple-Double gelang, zog OKC endgültig davon. Da halfen auch Mirotic' 27 Punkte nichts. Topscorer war ohnehin der Mann mit der Maske mit 36 Punkten (11 Rebounds, 6 Assists). Insgesamt scorten sechs Thunder zweistellig.

New Orleans Pelicans (36-30) - Denver Nuggets (26-41) 111:118 2OT (BOXSCORE)

Eine Braue reicht manchmal einfach nicht. Trotz einer Monster-Performance von Anthony Davis, trotz 36 Punkte, 14 Rebounds, 9 Blocks, 7 Steals sowie einiger Highlight-Plays des Superstars der Pelicans und trotz zweifacher Overtime ging New Orleans am Ende leer aus. In der zweiten Overtime war die Puste weg und so entschieden die Nuggets die letzten 5 Minuten der Partie mit 9:2 für sich.

Das lag vor allem an der starke Teamleistung der Gäste. Neben Topscorer Will Barton (25 Punkte, 9 Rebounds) steuerten noch Ty Lawson 19 Zähler (dazu 9 Assists), Jameer Nelson 18 und Danilo Gallinari 17 Punkte bei. Außerdem konnte sich Interims-Coach Melvin Hunt über eine klasse Leistung von Kenneth Faried freuen, der neben seinen 20 Punkten und 10 Rebounds auch noch mit starker Defense zu überzeugen wusste.

"The Brow" konnte aber dennoch niemand einschränken. Laut dem Elias Sports Bureau ist der 22-Jährige der erste Spieler seitdem die Blocks statistisch erfasst werden (1973/74) mit solch einer beeindruckenden Statline. Des Weiteren ist er erst der zweite Spieler in der NBA-Geschichte, der mehr als 30 Punkte, 10 Rebounds, 8 Blocks und 7 Assists in einer Partie auflegen konnte. Der andere war kein geringerer als die NBA-Legende David Robinson.

Allerdings setzte auch Davis in der zweiten Overtime seine einzigen beiden Würfe nur an den Ring und musste so trotz seinem Flirt mit einem Quadruple-Double die Niederlage hinnehmen. Da halfen dann auch die 25 Punkte von Eric Gordon nicht mehr. Da die Thunder gegen die Bulls einen Sieg einfahren konnten, steht OKC nun auf dem achten Platz in der Western Conference mit einem Spiel Vorsprung vor New Orleans.

Orlando Magic (21-47) - Cleveland Cavaliers (43-25) 108:123 (BOXSCORE)

Drittes Spiel für LeBron James ohne Headband, dritter Sieg. Dabei schrammte LBJ mit 21 Zählern, 13 Assists sowie 8 Rebounds nur denkbar knapp an einem Triple-Double vorbei - und dennoch stand seine Leistung wieder im Schatten von Kyrie Irving. Nach seinem Monster-Game gegen die Spurs mit 57 Punkten, erzielte der 22-Jährige gegen die Magic 33 Zähler.

Dabei verwandelte "Uncle Drew" hervorragende 12 seiner 15 Versuche aus dem Feld (5/6 Dreier) und hatte zudem jeweils 4 Rebounds und Assists auf dem Konto. "Wenn LeBron und ich so attackieren, dann ist es für die gegnerischen Big Men schwierig, uns in der Zone zu stoppen", erklärte Irving. "Wir haben immer weiter die Zone penetriert und damit den anderen gute Würfe erarbeitet."

Davon profitierte allen voran J.R. Smith, der 25 Punkte beisteuerte. James Jones hämmerte zusätzlich noch 4 Dreier durch die Reuse. Dank der starken Leistung von Irving und James sowie einem guten zweiten Viertel (40:27 für die Cavs) war die Partie bereits nach den ersten 24 Minuten entschieden.

Spannend wurde es anschließend nicht mehr, trotz guter Leistungen von Victor Oladipo (15 Punkte, 7 Rebounds), Tobias Harris (24 Punkte, 8 Rebounds) und Nikola Vucevic (22 Punkte, 15 Rebounds). In der Defense war für Orlando aber kein Kraut gewachsen: Cleveland traf fast 60 Prozent aus dem Feld und 51,4 Prozent von der Dreierlinie.

Eine kurze Schrecksekunde gab es für James, als er sich sein Knie in der zweiten Viertel verdrehte. Womöglich muss er beim Gastspiel in Miami vorsichtshalber aussetzen.

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