LeBron, wir kommen! Mit dem Sieg machen die Celtics Rang sieben perfekt und treffen somit in den Playoffs auf den No. 2 Seed, die Cleveland Cavaliers.
Für die Raptors bedeutet die Niederlage einen Rückschlag im Kampf um Platz drei. Siegen die Chicago Bulls gegen Atlanta, muss sich Toronto mit Rang vier begnügen, egal ob die Raptors gegen Charlotte gewinnen oder nicht.
Bei Boston zeigte Evan Turner mit 14 Punkten, 9 Assists und 7 Rebounds einmal mehr seine Allround-Fähigkeiten, während Brandon Bass mit 13 Punkten und 9 Rebounds knapp an einem Double-Double vorbei schrammte. Topscorer der Raptors waren Lou Williams und Kyle Lowry mit 16 Punkten.
Die Reaktionen:
Brad Stevens (Coach Celtics): "Die Möglichkeit zu haben, gegen die besten der Liga antreten zu können, ist eine gute Gelegenheit für uns. Es ist eine harte Aufgabe, aber auch eine große Chance."
Jae Crowder (Celtics): "Die Playoffs sind genau das, was wir unbedingt wollten - egal, gegen wen wir spielen müssen. Ob Atlanta oder Cleveland, das ist egal."
Dwane Casey (Coach Raptors): "Ich bin enttäuscht von der Art und Weise, wie wir heute verloren haben. Aber das ruiniert nicht die gute Saison, die wir gespielt haben."
So sehen die Playoff-Paarungen aktuell aus!
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Raptors schonen DeMar DeRozan, dafür startet Greivis Vasquez an der Seite von Kyle Lowry, Terence Ross, Tyler Hansbrough und Jonas Valanciunas. Für Boston stehen Marcus Smart, Avery Bradley, Evan Turner, Brandon Bass und Tyler Zeller auf dem Parkett.
6. Nach verhaltenen Minuten zu Beginn nimmt das Spiel jetzt Fahrt auf. Ross nagelt den ersten Dreier der Partie rein, Sweet Lou trifft aus der Mitteldistanz, doch Evan Turner hat die Antwort. Ausgleich - 14:14.
11. Ups! Da war Isaiah Thomas aber nicht glücklich über den No-Call bei seinem Drive gegen Williams. Er revanchiert sich in der Defense mit dem Touch-Foul und hat ein paar Worte für den Referee übrig. Das setzt ein T. Ein 10:0-Run verschafft den Raptors etwas Luft. 24:16 Toronto.
17. Es läuft für die Raptors! Vasquez trifft von Downtown, James Johnson packt den Double-Clutch-Dunk aus und blockt dann Zeller nach dem Offensiv-Rebound. Boston leistet aber auch nicht gerade viel Gegenwehr. 40:31 Toronto.
24. Der nächste Run von Toronto! Vasquez legt für Lowrys Jumper und Ross' Dreier auf, dann haut er selbst einen vom Perimeter rein. Doch mit einem sensationellen einhändigen Dunk zeigt Marcus Smart, dass noch Leben in den Celtics steckt. 53:46 Raptors.
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27. Aha! Jetzt stimmt die Intensität bei Boston! Bradley verliert den Ball an Lowry, doch macht seinen Faux-Pas mit einem Chasedown-Block wieder gut. Es folgt eine erzwungene Backcourt Violation und ein 9:0-Lauf der C's. Nur noch 55:58 und endlich ist das Publikum da.
32. Bittere Nachrichten aus dem Locker Room. Avery Bradley hat sich bei seiner starken Aktion verletzt und wird nicht aufs Parkett zurückkehren. Dafür trifft Zeller zwei Freiwürfe und bringt Boston nach langer Zeit wieder in Front. 64:63 Celtics.
38. Jae Crowder vollendet ein Dreipunktspiel in Transition, doch Johnson antwortet mit zwei Buckets und gleicht das Spiel aus. 76:76.
43. Brad Stevens gönnt IT4 eine Verschnaufpause und bringt den dritten Point Guard Phil Pressey. Der fügt sich mit einem schönen Drive ein, vergibt aber im Anschluss die ersten Freiwürfe der C's, die bis dahin perfekt von der Charity Stripe waren. Es bleibt spannend! 82:82.
48. Lowry kontert Turners Jumper und Zellers Layup mit zwei starken Drives zum Korb, doch mit 0,8 Sekunden auf der Uhr trifft Crowder einen unmöglichen Wurf im Fallen aus der Ecke! Turner blockt Lowrys letzten Wurfversuch, Boston siegt 95:93.
Celtics vs. Raptors: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Jae Crowder. Wow! Das sah aus wie Vince Carter in Spiel der 3 der Mavs-Playoff-Serie gegen San Antonio 2014! Ob sich Crowder den Wurf damals abgeguckt hat? Aber nicht nur für den Gamewinner war Crowder gut - er lebt die defensive Identität, die Brad Stevens seinen Spielern einzuimpfen versucht. Im Lauf des Spiels verteidigte er so ziemlich jeden Gegenspieler auf dem Feld. Vasquez oder Lowry auf der Eins, Williams auf der Zwei und zeitweise stand er auch gegen Valanciunas am Korb seinen Mann. Ebenfalls stark: Evan Turner.
Der Flop des Spiels: Kyle Lowry. Im dritten Spiel nach seiner Rückenverletzung konnte der Raptors-Spielmacher noch immer nicht überzeugen. Hatte Probleme mit der starken Defense von Smart und Crowder, traf einige falsche Entscheidungen und seine Wurfquote (6/20 FG) war mehr als ausbaufähig. Die zwei Körbe in der Crunchtime waren zwar gut herausgespielt, reichten aber nicht und waren damit ein Spiegelbild von Lowrys Partie.
Das fiel auf:
- Die Celtics trafen zwar nur 38 Prozent aus dem Feld und damit deutlich weniger als Toronto (44 Prozent), aber das Team von Brad Stevens erarbeitete sich satte 19 Würfe mehr als die Raptors. Ausschlaggebend dafür waren die Offensiv-Rebounds (17:7) sowie die 18 Turnover von Toronto. Das Duell der Bänke entschieden die Raptors trotz nur vier eingesetzter Reservisten mit 44:33 für sich.
- Jonas Valanciunas holte sich im dritten Viertel sein viertes Foul ab und musste vorzeitig auf der Bank Platz nehmen. Wirklich ausnutzen konnten die C's das in der Zone aber nicht, da ihnen dafür einfach das Personal fehlt. Im vierten Viertel trat Jonas dann kaum noch in Erscheinung, Dwane Casey nahm ihn für die letzten zwei Minuten sogar wieder vom Parkett.
- Marcus Smart lebt Einsatz. Der Celtics-PG traf nur 4 seiner 12 Würfe, doch er machte so viel, was nicht im Boxscore auftauchte. Zum Beispiel Verteidigen und Rebounden. Seine starke D gegen Williams (3/13 FG) und Lowry (6/20 FG) war wichtig für den Sieg. Dazu holte er sich 3 Offensiv-Rebounds, wovon er einen per Putback-Dunk durch die Reuse stopfte. Sein Dunk kurz vor der Pause gab den C's wieder Kraft. Und: Er rannte bei einem Close-Out sogar einmal einen der Referees über den Haufen. So geht Hustle.
- Im Kampf um den Award für den besten sechsten Mann standen sich mit Lou Williams und Isaiah Thomas zwei der Favoriten für die Auszeichnung gegenüber. Thomas hatte wie Sweet Lou keinen guten Shooting-Touch (4/13 FG), verteilte aber drei Vorlagen mehr (6:3 Assists). Dafür schnappte sich Williams mehr Boards (5:1 Rebounds) als der Pizza Guy und setzte mit einem starken Block im vierten Viertel im direkten Duell ein Ausrufezeichen.
- Die Ruhe vor dem Sturm? Das Publikum in Boston schien sich für die anstehenden Playoffs zu schonen, denn teilweise war es gespenstisch leise im TD Garden. Postseason-Atmosphäre ist anders, aber immerhin taute die Menge zum spannenden Ende auf. Und beim Gamewinner von Crowder brannte dann natürlich trotzdem die Bude.
- Havlicek stole the Ball! Nach dem ersten Viertel gab es eine besondere Ehrung in der Arena. John Havlicek wurde am 50. Geburtstags seines für immer in der Historie der Celtics bedeutenden Steals geehrt. In den Conference Finals 1965 siegten die C's in Spiel 7 gegen die Philadelphia 76ers dank Havlicek. Nicht nur für diese Aktion wird ihn Boston immer lieben.