Paul Zipser ist tatsächlich beim Draft dabei. Mit einem simplen "ja" beantwortete der 21-Jährige die Frage nach dem Wahrheitsgehalt am Montag aufgetauchter Meldungen, ihn zöge es in die NBA. Zipser meint es ernst. ""Eine Formalie ist es auf keinen Fall", erklärte Bayerns Flügel während eines Pressetermins der Münchner. "Ich melde mich nicht an, um es einfach mal gemacht zu haben. Ich habe ja schon gesagt, dass die NBA eines meiner Ziele ist. Ob das dann in einem Jahr, in ein paar Wochen oder in zwei Jahren klappt, muss man sehen."
Zipser möchte nichts erzwingen, vielmehr möchte er sehen, was bereits diesen Sommer möglich ist. Deshalb sei er sich auch nicht sicher, "ob ich drin bleibe. Aber ich möchte einfach wissen, wo ich stehe." Sollte Zipser seine Anmeldung zurückziehen - bis drei Tage vor dem Draft ist das möglich -, habe er im kommenden Jahr schließlich noch mal die Möglichkeit. "Deshalb ist es auch kein Muss", erklärt er. "Es geht darum, ob Interesse da ist und wie konkret es ist."
Zumal Zipser bereits nach dem Sieg gegen Bamberg erklärt hatte, sich noch nicht auf NBA-Niveau zu sehen. Daran hat sich nichts geändert. "Ich denke nicht, dass ich in der NBA jetzt spielen würde", sagt er. "Ich glaube aber daran, dass ich in Zukunft eine Chance habe." Das müsse nicht zwangsläufig zu Beginn der neuen Saison sein. Bis dahin sei schließlich nicht mehr viel Zeit. "Deshalb weiß ich auch nicht, ob ich mich bis dahin so dramatisch verbessern kann."
"Habe in München gute Voraussetzungen"
Was noch fehlt? Unter anderem Selbstvertrauen. Das bräuchten gerade junge Spieler. Sie müssten wissen, wie sie auf gewisse Situationen zu reagieren haben. Offensiv wie defensiv. "Wenn man viel trainiert und spielt, automatisiert sich das nach einer Zeit", so Zipser. "An diesem Punkt bin ich noch nicht. Das muss besser werden."
Dass der athletische Flügel noch nicht so weit ist, liegt neben seinen 21 Jahren an den Verletzungsproblemen des vergangenen Jahres. Just als er sich in die Rotation der Bayern gespielt und gegen den späteren Champion Maccabi Tel Aviv in der Euroleague ein starkes Spiel gezeigt hatte, verletzte sich Zipser am Knie und kehrte erst Ende November 2014 zurück.
Rund 13 Minuten steht der 21-Jährige seither durchschnittlich auf dem Parkett. Ein ausbaufähiger Wert, weshalb sich Zipser auch gut vorstellen kann, dem Beispiel von Bogdan Bogdanovic und Dario Saric zu folgen und sich weiter in Europa zu entwickeln. Auch für den Fall, dass sein Name am 25. Juni in New York genannt wird.
"Hier in München habe ich gute Voraussetzungen, ein gutes Umfeld und einen super Trainer", sagt er. "Das ist deshalb auf jeden Fall eine gute Option. Momentan habe ich noch nicht das Gefühl, dass ich in der NBA spielen könnte, deshalb ist es eine gute Möglichkeit, in München weiterzuspielen, auch wenn ich gezogen werde."