Insgesamt stand der 26-Jährige ganze 34 Mal an der Freiwurflinie, allein in der ersten Halbzeit fand Jordan - dank der konsequent durchgezogenen Hack-a-Shaq-Taktik der Rockets - 28 Mal den Weg an die Linie. Neuer NBA-Rekord für eine Halbzeit! Zwar traf DeAndre3000 nur insgesamt 14 Freiwürfe, davon ließ sich Jordan aber nicht von seinem Spiel abbringen.
Mit 26 Punkten, 17 Rebounds sowie starker Defense dominierte er an beiden Enden des Courts quasi nach Belieben. Blake Griffin (21 Zähler, 8 Rebounds) lieferte willkommene Unterstützung, ebenso wie J.J. Redick (18 Punkte), der 15 Zähler allein im dritten Spielabschnitt erzielte. Den konnten die Clippers mit 43:25 für sich entscheiden. So legte L.A. den Grundstein für den zweiten Blowout-Sieg in Folge.
Auf Seiten der Rockets wollte in der zweiten Hälfte absolut gar nichts mehr funktionieren. Hero-Ball in der Offense, schlechte Leistung in der Defense sowie ein extrem enttäuschender Auftritt von Dwight Howard (6 Punkte, 7 Rebounds, 6 Fouls) raubten Houston alle Siegchancen. Die Rockets stehen damit vor Spiel 5 in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bereits mit dem Rücken zur Wand. Den Clippers fehlt dagegen nur noch ein Sieg zum Einzug in die Western Conference Finals.
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Die Reaktionen:
DeAndre Jordan (Los Angeles Clippers): "Ich wusste nicht wirklich, wie viele Freiwürfe ich geworfen habe. Ich habe nur versucht, so viele zu treffen wie ich kann. Und am anderen Ende des Courts wollte ich so viele Stops wie möglich holen. Wir wollen jetzt nicht nur Spiel 5 gewinnen. Unser Ziel ist, noch 9 weitere Spiele zu gewinnen."
Dwight Howard (Houston Rockets) über seine Foulprobleme: "Ich werde emotional wenn ich in den Playoffs spiele und ich will unbedingt gewinnen. Manchmal ist es einfach frustrierend, aber ich muss mein Bestes geben, um cool zu bleiben."
James Harden (Houston Rockets) über die Hack-a-Taktik: "Ich persönlich mag es nicht, aber ich denke, dass jeder Coach da eine andere Philosophie hat. Jetzt stehen wir vor der ultimativen Herausforderung."
Doc Rivers (Clippers-Coach): "Haben wir eigentlich einen Rekord für ein Spiel über vier Viertel aufgestellt? Das muss das Längste aller Zeiten gewesen sein."
Kevin McHale (Rockets-Coach): "Sie haben uns verprügelt!"
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen auf beiden Seiten im Vergleich zu Spiel 3. Für die Clippers starten also Chris Paul, J.J. Redick, Matt Barnes, Blake Griffin und DeAndre Jordan. Bei den Gästen aus Houston stehen Jason Terry, James Harden, Trevor Ariza, Terrence Jones und Dwight Howard von Beginn an auf dem Parkett.
4.: Nach einem guten Start kühlen die Rockets ein wenig ab und lassen auch offene Würfe liegen. Außerdem handelt sich D12 sein zweites Foul ein und muss schon früh auf die Bank. Houston führt trotzdem mit 8:5.
9.: Dank des kontinuierlichen Hack-a-Jordan der Rockets ist das erste Viertel ziemlich zäh. Nur kurz nimmt die Partie an Fahrt auf, als Ariza zwei Dreier hintereinander durch die Reuse hämmert und Houston damit eine 25:17-Führung verschafft.
15.: Endlich ist das Publikum da! Mit einem 8:0-Lauf übernehmen die Clippers die Führung - dank der Bank um Jamal Crawford und Austin Rivers. Erstmals seit dem 2:0 im ersten Viertel liegt Los Angeles wieder vorne - 38:37 für die Clippers.
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21.: DeAndre3000 räumt Corey Brewer bei dessen Dunk-Versuch gnadenlos ab. Jordans Defense ist gut wie eh und je - und genauso schlecht seine Leistung von der Linie. Jordan steht bisher bei 10/26 von der Linie. Kein Wunder, dass Rockets-Coach Kevin McHale an seiner Hack-a-Jordan-Taktik festhält. 49:49.
26.: Die Rockets verzichten zum Glück in den ersten Minuten des dritten Viertels auf Hack-a-Jordan. Das nutzen die Clippers sofort mit einem 7:0-Lauf aus. Los Angeles geht also mit 67:54 in Front - die höchste Führung der Partie.
30.: Die Clippers nehmen jetzt Houstons Verteidigung so richtig auseinander! Drei Mal in Folge wird DeAndre 3000 mustergültig in Ringnähe bedient - 3 Mal in Folge packt Jordan einen krachenden Dunk aus. Los Angeles liegt mittlerweile mit 81:58 vorne.
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36.: Zwar läuft es von der Freiwurflinie immer noch nicht für Jordan, dafür dominiert er aber die Zone - sowohl offensiv als auch defensiv! Zu Recht bekommt der 26-Jährige Standing Ovations bei seiner Auswechslung. Die Clippers haben weiterhin alles unter Kontrolle und führen mit 103:79.
40.: Die Clippers lassen einfach nicht locker! CP3, Griffin und Crawford machen zu Beginn des Schlussabschnitts nochmal mächtig Dampf und sorgen für die 117:84-Führung der Clippers.
48.: In der Garbage-Time passiert nicht mehr viel, außer, dass Kostas Papanikolaou noch 2 Punkte zu seinen 4 Fouls und 4 Turnover im Boxscore hinzufügen kann. Am Sieg der Clippers ändert das aber herzlich wenig. Los Angeles gewinnt mit 128:95.
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Der Star des Spiels: DeAndre Jordan. Klar, sein Auftritt an der Linie war nicht unbedingt eine Augenweide (14/34 FT). Aber man muss dem 26-Jährigen zu Gute halten, dass dies seine Leistung insgesamt gesehen nicht wirklich schmälerte. DeAndre3000 dominierte die Zone nach Belieben und kam neben seinen 26 Punkten (6/7 FG) auch noch auf 17 Rebounds. In Verbindung mit seiner starken Defense kann man trotz seiner Probleme von der Freiwurflinie von einer fabelhaften Partie von Jordan sprechen.
Der Flop des Spiels: Dwight Howard. D12 als dominantes Zonen-Monster? Nicht in dieser Partie! Aufgrund von Foulproblemen musste der Center der Rockets jeweils zu Beginn des ersten und des zweiten Viertels relativ früh auf die Bank und stand von daher in der ersten Halbzeit nur ganze 7 Minuten auf dem Parkett. Viel mehr wurde es im weiteren Spielverlauf auch nicht, denn nach 18 Minuten und 6 Fouls wurde Howard vorzeitig zum Duschen geschickt. Dabei war vom 29-Jährigen so gut wie nichts zu sehen (7 Punkte, 6 Rebounds). Einfach eine enttäuschende Leistung von Howard.
Das fiel auf:
- Zu Beginn dieser Serie war noch von einer Art Gentlemen-Agreement zwischen Doc Rivers und Kevin McHale die Rede, dass man weder Howard noch DeAndre Jordan foulen wird. Von wegen! Kaum musste D12 mit mehreren frühen Fouls auf die Bank, fing das Gehacke an. Houston unterband jeden Angriffsversuch der Clippers mit einem sofortigen Foul an DeAndre Jordan, der allein in der ersten Halbzeit 28 Mal (!) den Weg an die Linie fand - neuer NBA-Rekord!
- Wirklich erfolgreich war DeAndre3000 dabei allerdings nicht - na klar, keine Überraschung. Von den 28 Versuchen in Halbzeit eins fanden gerade mal 10 den Weg durch die Reuse, insgesamt traf Jordan nur 14 seiner 34 Freiwürfe. Also zog Rockets-Coach Kevin McHale seine Taktik in der ersten Halbzeit auch gnadenlos durch - zum Leidwesen der Fans. Das Spiel war insgesamt sehr unansehnlich und unglaublich zäh.
- Denn: Durch die insgesamt 93 Freiwürfe (!!!) auf beiden Seiten fand kein Team auch nur in irgendeinen Offensiv-Rhythmus. Auch das Publikum wurde nur selten richtig laut. Das änderte sich allerdings in der zweiten Halbzeit - zumindest auf Seiten der Clippers -, als Houston weitestgehend auf die Hack-a-Jordan-Taktik verzichtete. Los Angeles bewegte den Spalding hervorragend durch die eigenen Reihen. Bei Houston lief es dagegen überhaupt nicht. Zwischenzeitlich gingen 16 von 19 Field Goals nur an den Ring. Eine Vielzahl von Alleingängen in der Rockets-Offense war da auch nicht unbedingt hilfreich.
- Was ist das Allheilmittel gegen fehlenden Rhythmus? Richtig: Instant Offense von der Bank. Die Clippers haben in Jamal Crawford und - wie sich in diesen Playoffs bereits zeigte - Austin Rivers auch zwei Mann im Kader, die sich mit dieser Herangehensweise durchaus identifizieren können. So entschieden die Clippers-Reservisten das Duell der Bänke mit 41:23 für sich. Die Bank-Spieler der Rockets fielen dagegen eher durch ständige Fouls an Jordan auf. Kostas Papanikolaou kam beispielsweise - die Garbage-Time mal außen vor gelassen - in 58 Sekunden Einsatzzeit auf ganze 4 Fouls.
- Wenn es doch mal zu einem geordneten Half-Court-Spiel der Clippers kam, dann fielen die vielen Pick and Rolls am Perimeter auf. Interessanterweise switchten die Rockets so gut wie jedes dieser Pick and Rolls, sodass es zu einigen Mismatches kam. Chris Paul konnte also fast immer einen der Big Men bedienen, der im Duell gegen James Harden oder Jason Terry doch einen gewaltigen Vorteil auf seiner Seite hatte. Dagegen fanden die Rockets einfach kein Mittel.
- Los Angeles verstand es extrem gut, James Harden zu neutralisieren. "The Beard" sah sich zu jeder Zeit extrem enger Bewachung entweder durch J.J. Redick oder Matt Barnes ausgesetzt. Des Weiteren versuchten die Clippers immer wieder durch aggressives Doppeln den Spalding aus Hardens Händen zu zwingen - mit Erfolg. Der 25-Jährige nahm nur 12 Würfe aus dem Feld, fand aber immerhin 10 Mal den Weg an die Freiwurflinie. So kam Harden insgesamt auf 21 Zähler, wobei einige dieser Punkte in der Garbage Time kamen. Das reicht definitiv nicht, um die Rockets zu einem Sieg oder sogar in die Conference Finals zu führen.