NBA

"Kam, um Real gegen Juve zu sehen"

Von Max Marbeiter
Nikola Vucevic kam im Zuge des Howard-Trades zu den Orlando Magic
© getty
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SPOX: Sie sprechen Ihr Team immer wieder an. Mit Ihnen, Victor Oladipo und Elfrid Payton besitzen die Magic einen vielversprechenden jungen Kern. Sehen Sie sich in einigen Jahren auf dem Weg in Richtung Spitze?

Vucevic: Durchaus. Unser Kern mit all den jungen Spielern kann viel erreichen. Haben wir dann noch ein wenig Erfahrung um uns, ist der Erfolg nur eine Frage der Zeit. Andererseits können wir auch nicht einfach nur warten. Wir müssen es durch Arbeit erzwingen. Wir besitzen, was es braucht, um dort hinzukommen, wo wir hinwollen.

SPOX: Ist das der Grund, weshalb Sie immer wieder betonen, sich vorstellen zu können, Ihre gesamte Karriere in Orlando zu spielen?

Vucevic: Richtig. Ich habe wirklich das Gefühl, dass wir in Orlando etwas Besonderes erreichen können. Häufig fragen mich die Leute - gerade in Europa, da sie das System nicht richtig kennen -, weshalb ich nicht einfach gehe. Aber das will ich nicht. Ich möchte dabei helfen, dass aus den Magic wieder ein großes Team wird. Das wird auch passieren. Das wird großartig. Als ich nach Orlando kam und Dwight Howard ging, mussten wir bei Null beginnen. Jetzt möchte ich dabei sein, wenn wir wieder nach oben kommen. Nach all den schweren Saisons würde mir das einfach mehr bedeuten.

SPOX: Das ist auch zufriedenstellender...

Vucevic: Ganz genau. Weil du weißt, was alles nötig war, um diesen Punkt zu erreichen. Allein deshalb schätzt du es mehr. Da möchte ich dabei sein.

SPOX: Wie ist es eigentlich, in einem derart jungen Team zu spielen? Mit gerade 24 sind Sie im Grunde ja einer der Veteranen.

Vucevic: Das ist nicht immer einfach. Wenn du Spiele verlierst, weil du mangels Erfahrung Fehler machst, kann es schon hart sein. Da musst man allerdings positiv bleiben. Immerhin haben das bereits viele großartige Spieler durchgemacht. Es ist einfach Teil des Systems in der NBA. Jedes Team ist für einige Jahre gut, dann geht ein Spieler oder etwas anderes passiert, und es geht wieder von vorne los.

SPOX: Wir sprachen bereits kurz über Payton und Oladipo. Mit den beiden besitzen die Magic einen Backcourt, der mit Vorliebe zum Korb zieht. Wie ist das für Sie als Center? Wie passt man sich da an?

Vucevic: Das Zusammenspiel mit den beiden funktioniert wirklich gut. Die Chemie stimmt. Natürlich wird es aber immer besser, je mehr wir zusammenspielen.

SPOX: Hilft es, dass sie regelmäßig aus der Mitteldistanz treffen? So öffnen Sie schließlich Wege für die Drives der beiden?

Vucevic: Es hilft dem Team im Allgemeinen. Wenn ein Team einen Shooting Big Man besitzt, ist es für den Gegner immer hart, weil viele große Jungs nicht daran gewöhnt sind, Gegenspieler zu verteidigen, die auch werfen können. So verbessert man das Team und gibt ihm einen anderen Look. Für mich persönlich ist es einfach gut, eine zusätzliche Waffe im Arsenal zu haben.

SPOX: Ihr Coach Jacque Vaughn wurde während der Saison entlassen, Scott Skiles wurde erst Ende Mai als neuer Head Coach präsentiert. Ist es schwer, in den Sommer zu gehen, ohne zu wissen, wer der neue Trainer ist, worauf er Wert legt?

Vucevic: Es ist immer etwas komplizierter, wenn du nicht weißt, welche Situation dich erwartet. Das gehört aber dazu. So etwas passiert. Als Spieler bereitest du dich ohnehin erst einmal individuell vor, konzentrierst dich auf dich selbst. Wenn der neue Coach kommt, sprichst du dann mit ihm und passt deine Arbeit eventuell an.

SPOX: Skiles ist nun Ihr dritter Coach binnen eines Jahres. Schadet es gerade einem derart jungen Team ein wenig, wenn der Trainer permanent gewechselt wird?

Vucevic: Es hilft natürlich, wenn eine gewisse Konstanz da ist. Wenn du einen Coach hast, bei dem du ganz genau weißt, was er erwartet, wie er arbeitet. Als Spieler ist es aber wichtiger, dass du über einen langen Zeitraum dieselben Mitspieler hast. Diese Konstanz ist entscheidender, weil du gemeinsam eine Chemie aufbaust, dich aneinander gewöhnst.

SPOX: Die Chemie der Cavs führte Sie vergangene Saison bis in die Finals. Während der Playoffs bereitete Tristan Thompson beim Rebound eigentlich jedem Gegner Probleme. Und das trotz seiner Längennachteile. Sie selbst gelten als guter Rebounder. Was macht die Arbeit am Brett gegen einen wie Thompson so kompliziert?

Vucevic: Er arbeitet einfach wie ein Tier. Das ist hart. Er bewegt sich sehr schnell und sichert sich so gerade die längeren Rebounds. Jungs wie Tristan sind schwer vom Brett fernzuhalten, weil sie sich permanent bewegen. Das erschwert den Boxout deutlich.

SPOX: Bereitet man sich auf ein solches Matchup anders vor?

Vucevic: Im Grunde musst du einfach auf seinem Intensitätslevel spielen. Das ist eigentlich alles. Du musst immer dorthin laufen, wo er sich hinbewegt. Häufig bekommst du dann vielleicht nicht unbedingt den Rebound, weil du ihn zurückhältst. Dafür schnappt ihn sich dann ein Teamkollege.

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Nikola Vucevic im Steckbrief