Kevin Durant ist zurück und beschert gemeinsam mit Russell Westbrook den Oklahoma City Thunder gegen die San Antonio Spurs gleich den ersten Saisonsieg. Die Utah Jazz verlieren gegen die Pistons, wobei Tibor Pleiß nicht eingesetzt wird. Die Houston Rockets und Memphis Grizzlies erleben unerwartete Debakel.
Orlando Magic (0-1) - Washington Wizards (1-0) 87:88 (BOXSCORE)
Gleich das erste Spiel des langen NBA-Abends bot reichlich Nervenkitzel. In einem sehr ausgeglichenen Match war es John Wall, der mit einem Drive und abschließendem Floater über Nikola Vucevic für die Entscheidung sorgte. Doch die Wizards mussten bis zum Schluss zittern. Beim Layupversuch von Tobias Harris zwei Sekunden vor Schluss leistete sich Marcin Gortat das Goaltending, so dass Vucevic die Chance auf den Buzzer-Beater hatte. Doch der Montenegriner vergab aus der Mitteldistanz.
Zuvor hatten die Fans in Florida ein typisches erstes Saisonspiel gesehen. Beide Teams hatten sich viel vorgenommen, produzierten aber auch viele Fehler. Gerade den Wizards war die Systemumstellung anzumerken. Washington drückte enorm aufs Tempo, leistete sich dabei aber auch 18 Turnover und eine Wurfquote von 40 Prozent. Die Magic auf der anderen Seite fanden vorne aber noch seltener den Weg durch die Reuse.
So hing es bei den Wizards am Ende wieder am potenten Backcourt. John Wall beeindruckte mit 22 Punkten, 7 Rebounds, 6 Assists und 5 Blocks. Kollege Bradley Beal bestätigte die gute Preseason und war mit 24 Punkten Top-Scorer des Spiels. Beal war es auch, der nach dem Spiel zugab: "Wir haben ein neues System. Für das erste Spiel lief es gut, aber wir haben noch viel zu tun."
Viel zu tun haben auch die Magic, bei denen Rookie Mario Hezonja mit 11 Punkten (3/5 Dreier) ein gutes Debüt gab und Sophomore Elfrid Payton mit 11 Punkten, 10 Rebounds und 8 Assists am Triple-Double kratzte.
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Boston Celtics (1-0) - Philadelphia 76ers (0-1) 112:95 (BOXSCORE)
Wer vielleicht leise Hoffnung auf einen Überraschungserfolg der Sixers zu Beginn der Saison hatte, der sah sich ziemlich schnell getäuscht. Die Herren in Grün machten da weiter, wo sie in der Preseason aufgehört hatten und zeigten eine souveräne Vorstellung gegen das vermeintlich schwächste Team der Liga, das zu allem Überfluss mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte.
"Mit neuneinhalb Spielern ins Spiel zu gehen ist nicht leicht, aber so ist nun mal unsere Situation", offenbarte 76ers-Coach Brett Brown, der erstmals in seiner Amtszeit als Philly-Coach seinen besten Draft-Pick direkt aufs Feld schicken konnte. Anders als Noel und Embiid in den Vorjahren war Jahlil Okafor sofort fit und machte auch gleich auf sich aufmerksam. Mit tollem Post-Play, 26 Punkten (10/16 FG) und 7 Rebounds war er Philadelphias bester Mann, auch wenn der Rookie 8 Turnover produzierte.
Doch gegen die Vielseitigkeit der Celtics konnten Okafor und die anderen achteinhalb Sixers wenig ausrichten. Gleich drei Bankspieler im Team von Brad Stevens punkteten zweistellig. So überzeugten die Big Men Amir Johnson (15 Punkte, 7 Rebounds) und Jared Sullinger (12 Punkte, 7 Rebounds) in ihrer Bankrolle.
Der überragende Mann auf dem Feld war aber Spielmacher-Floh Isaiah Thomas, der sich als Sixth Man mit 27 Punkten (10/19 FG) zum besten Scorer des Spiels aufschwang und nebenbei noch 7 Vorlagen verteilte. So führte der Point Guard die Celtics zum Pflichtsieg im TD Garden.
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Brooklyn Nets (0-1) - Chicago Bulls (2-0) 100:115 (BOXSCORE)
Zweites Spiel, zweiter Sieg. Der Auftakt für die Bulls unter Neu-Coach Fred Hoiberg ist definitiv geglückt. Chicago wirkte im zweiten Spiel unter dem neuen Übungsleiter bereits so, als würde man das neue System bereits seit einer Ewigkeit spielen. Gerade in der Offensive wirken die Bulls wie befreit. Und so frohlockte Maskenmann Derrick Rose, der sich mit 15 Punkten (5/11 FG) wesentlich effektiver als im ersten Spiel zeigte, auch: "Liebe ich die Art und Weise, wie wir in den ersten Spielen aufgetreten sind? Auf jeden Fall. Aber es sind erst zwei Spiele, wir haben noch viel zu verbessern."
Gegen die Nets wirkte das, was die Bulls machten, jedenfalls schon einmal sehr flüssig. Dank eines starken dritten Viertels setzte sich Chicago letztendlich souverän in Brooklyn durch. Dabei punkteten alle Starter im zweistelligen Bereich. Gerade Jimmy Butler erwischte einen blendenden Abend. Der Shooting Guard verwandelte 9 seiner 11 Wurfversuche für 24 Punkte. Auch Nikola Mirotic bestätigte mit 18 Punkten und 9 Rebounds erneut seine Berufung als Starter.
Insgesamt trafen die Bulls 53,8 Prozent ihrer Feldwürfe und 14 ihrer 28 Dreierversuche. Bei den Nets sah die Lage etwas anders aus. Im ersten Saisonspiel war noch mächtig Sand im Getriebe und nicht ein einziger Dreierversuch fand den Weg in die Maschen.
Neben Brook Lopez, der 26 Punkte (10/17 FG) und 7 Rebounds auflegte, konnte eigentlich nur ein vielmals geschundener Italiener überzeugen: Andrea Bargnani kam von der Bank auf 17 Punkte und 7 Rebounds, womit er zeigte, dass er noch immer Basketball spielen kann. Gerade in der Defensive taten sich die Nets aber schwer und konnten letztlich nicht viel gegen starke Bulls ausrichten.
Detroit Pistons (2-0) - Utah Jazz (0-1) 92:87 (BOXSCORE)
Nichts war es mit den ersten NBA-Minuten für Tibor Pleiß. Der Center verfolgte eine spannende und stets enge Partie gegen die Pistons komplett von der Bank. Coach Kirk Snyder ließ Derrick Favors und Rudy Gobert lange auf dem Feld und baute teilweise auf Small Ball. Außer Rookie Trey Lyles, der acht Minuten ran durfte, wurde kein weiterer Big Man eingesetzt. Dabei beeindruckte vor allen Dingen Derrick Favors mit 26 Punkten (10/15 FG), während Gobert auf 6 Punkte und 12 Rebounds kam. Raul Neto bekam überraschend den Vorzug vor Trey Burke.
Gegen einen erneut glänzend aufgelegten Andre Drummond tat sich aber auch der starke Jazz-Frontcourt schwer. Der Pistons-Center, der einen Tag zuvor bereits beim Sieg gegen Dennis Schröders Atlanta Hawks überragt hatte, war mit 18 Punkten und 10 Rebounds wieder die dominierende Kraft auf dem Feld. Vor allem verwandelte der Big Man mit verbesserter Freiwurftechnik starke 8 seiner 11 Versuche von der Linie.
Trotzdem blieb es bis zum Schluss spannend. Zwei Minuten vor Schluss lag Utah noch mit fünf Punkten zurück. Doch zwei starke Jumper von Alec Burks und ein verwandelter Hayward-Layup innerhalb anderthalb Minuten brachten die Führung. Dann waren es aber Reggie Jackson (19 Punkte, 4 Assists) und Kentavious Caldwell-Pope (16 Punkte), die die Pistons auf die Siegesstraße brachten.
Jackson verwandelte einen schwierigen Layup, Caldwell-Pope traf zwei Freiwürfe und vernichtete mit einem Block gegen Rodney Hood jegliche Siegträume der Jazz. Tibor Pleiß muss derweil noch etwas auf sein NBA-Debüt warten.
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Miami Heat (1-0) - Charlotte Hornets (0-1) 104:94 (BOXSCORE)
Dass die Preseason meistens nur bedingt Aussagen hinsichtlich der Saison zulässt, ist ein offenes Geheimnis. Die Charlotte Hornets durften diese Tatsache in Miami aber am eigenen Leib erfahren. Nach der guten Vorbereitung war das Team von Steve Clifford mit viel Euphorie nach Miami gereist. Dort gelang dann aber nicht mehr viel von dem, was noch in der Preseason gelungen war.
"Was wir in der Preseason noch gut gemacht haben, haben wir heute schlecht gemacht", sprach Clifford selbst die Problematik an und meinte dabei vor allem das fehlende Ball-Movement der Hornets, das letztlich zu einer Wurfquote von nur 39,3 Prozent führte. Spieler wie Nicolas Batum (9 Punkte, 3/12 FG) und Kemba Walker (19 Punkte, 5/16 FG) taten sich plötzlich schwer. So mussten die Hornets ihre erste Pleite einstecken.
In Miami herrschte nach dem Spiel dagegen große Freude. Das lag nicht nur am Sieg, sondern vor allem am sehr erfolgreichen Comeback von Chris Bosh, der erstmals seit seiner Lungenerkrankung im Februar wieder auf dem Court stand und gleich mit 21 Punkten und 10 Rebounds der beste Mann bei Miami war.
Immerhin ein Eindruck aus der Preseason bestätigte sich dann doch: Gerald Green scheint bei den Heat richtig Bock auf Basketball zu haben. Von der Bank kommend schickte er mit 19 Punkten (5/8 Dreier) gleich die erste Bewerbung in Richtung "Sixth Man of the Year". Den Sieg tüteten die Heat letztendlich vor allem im zweiten Viertel ein, das sie mit 31:17 für sich entschieden.
Toronto Raptors (1-0) - Indiana Pacers (0-1) 106:99 (BOXSCORE)
Es war das erwartete Duell auf Augenhöhe zwischen zwei Playoffkandidaten im Osten. Dabei starteten die Pacers stark ins Spiel und setzten sich bereits im ersten Viertel mit zehn Punkten Vorsprung ab. Den knabberten die Raptors nur langsam ab, doch vor Beginn des letzten Viertels führten die Kanadier knapp. Dort machte in einer engen Schlussphase letztendlich DeMar DeRozan mit einem Pull-Up-Jumper alles klar.
Der Shooting Guard der Raptors war sowieso einer der besten Spieler auf dem Feld. Mit 25 Punkten (7/17 FG) war er jedenfalls Top-Scorer des Spiels, während Backcourtkollege Kyle Lowry mit 23 Punkten und 6 Assists ebenfalls zu gefallen wusste. Lowry leistete sich aber auch fünf Ballverluste.
Die Ballverluste waren auch ein Grund dafür, dass die Raptors das Spiel nicht schon früher entschieden. 21 Turnover erlaubte sich Toronto und hielt Indiana so lange im Spiel, auch wenn das Reboundduell dank eines bärenstarken Jonas Valanciunas (21 Punkte, 15 Rebounds) klar nach Kanada ging.
Eine positive Sache können die Pacers jedenfalls aus der Niederlage mitnehmen: Paul George feierte erfolgreich sein Comeback. Zwar wollte der Wurf noch nicht so ganz fallen (4/17 FG), doch PG13 erzielte mit 17 Punkten, 12 Rebounds sowie 8 Assists schon wieder fast ein Triple Double und betonte nach dem Spiel, dass er sich nach seiner schweren Verletzung wieder sehr gut gefühlt habe.
Houston Rockets (0-1) - Denver Nuggets (1-0) 85:105 (BOXSCORE)
Wer vor dem Auftaktspiel der Rockets auf einen 20-Punkte-Sieg der Nuggets gewettet hat, der sollte jetzt eigentlich steinreich sein. Viele Menschen wird es jedenfalls nicht gegeben haben, die den Nuggets zum Start eine derartige Leistungsexplosion zugetraut haben. Doch Denver legte eine beeindruckende zweite Hälfte hin und zeigte sich vor allen Dingen verdammt treffsicher. Mehr als 50 Prozent der Nuggets-Feldwürfe und 13 von 27 Dreiern fanden den Weg in den Korb.
Nuggets-Coach Mike Malone war jedenfalls nicht so überrascht über den Erfolg. "Das sollte eigentlich nicht schockierend sein. Jeder außerhalb unseres Teams kann uns ruhig als Letzter sehen, aber wir wissen, dass wir die Chance haben in dieser Saison etwas ganz Besonderes zu leisten", betonte der Übungsleiter nach dem überraschenden Blowout zum Auftakt. Dabei konnte er sich vor allem über die 23 Punkte und 8 Rebounds seines Top-Scorers Danilo Gallinari freuen.
Rookie Emmanuel Mudiay zeigte zum Auftakt Licht und Schatten. Mit 17 Punkten und 9 Assists gab der Point Guard bereits den Leitwolf, allerdings leistete er sich auch satte 11 Turnover. Das war letztendlich aber nicht weiter schlimm, weil sich Houston noch viel mehr Fehler leistete. Der Wurfrhythmus der Rockets scheint noch in der letzten Saison steckengeblieben zu sein. Weder James Harden (22 Punkte, 6/21 FG), noch Trevor Ariza (6 Punkte, 2/10 FG) oder Ty Lawson (12 Punkte, 3/10 FG) waren treffsicher.
So fasste Rockets-Coach Kevin McHale das Spiel, in dem Dwight Howard wegen einer Suspendierung fehlte, am Ende auch treffend zusammen: "Sie haben einfach viel besser geworfen als wir. Sie haben den Ball besser bewegt und härter gespielt. Es gab heute wirklich keinen Bereich, in dem wir besser waren."
Memphis Grizzlies (0-1) - Cleveland Cavaliers (1-1) 76:106 (BOXSCORE)
Nach der gestrigen Auftaktniederlage gegen die Chicago Bulls schienen LeBron James und Co wohl etwas Wut im Bauch zu haben. Von der ersten Minute an überrollte Cleveland die hilflos erscheinenden Grizzlies, die schon das erste Viertel mit 10:26 abgaben.
"Wir hatten überhaupt kein Timing bei den Würfen und haben sehr uncharakteristische Fehler gemacht", beschrieb ein leicht fassungsloser Dave Joerger nach dem Match die (Nicht)-Leistung seiner Grizzlies, bei denen Marc Gasol und Zach Randolph mit je 12 Punkten schon die besten Punktesammler waren.
Memphis fand das gesamte Spiel über nicht zu seiner defensiven Identität und Intensität, die Cavs ließen den Spalding blendend durch die eigenen Reihen laufen (29 Assists) und dominierten auch das Reboundduell (54:40) ganz deutlich, völlig untypisch gegen die Grizzlies.
So war es auch nicht schlimm, dass LeBron James zur Abwechslung mit 12 Punkten (4/13 FG) und 7 Rebounds ziemlich blass blieb. Für den Forward sprangen Kevin Love (17 Punkte, 13 Rebounds) und die Reservisten ein. James selbst lobte am Ende jedenfalls vor allem die herausragende Defensive seines Teams. "Das ist unsere Identität. Nun müssen wir weiter auf einem derart hohen Level verteidigen", mahnte der King.
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Milwaukee Bucks (0-1) - New York Knicks (1-0) 97:122 (BOXSCORE)
Neuer Court, neues Logo, neue Jerseys. Die Bucks traten mit jeder Menge Schwung im heimischen Bradley Center an, fielen gegen starke New York Knicks aber relativ schnell auf die Nase und mussten sich so deutlich geschlagen geben. Coach Jason Kidd fasste knapp zusammen: "Der einzige Spieler, der heute funktioniert hat, war Greg Monroe. Geholfen hat ihm keiner."
In der Tat konnte sich der Bucks-Coach außer an den 22 Punkten und 14 Rebounds seines neuen Center an relativ wenigen Dingen erfreuen. Milwaukee produzierte mehr Turnover (18) als Assists (17) und hatte in der Defensive relativ wenige Mittel gegen die Knicks, bei denen Carmelo Anthony sogar einen eher durchwachsenen Abend erlebte und auf lediglich 11 Punkte (4/16 FG) kam.
Dafür sprangen aber die Mitspieler ein. Insgesamt sieben Schützlinge von Coach Derek Fisher punkteten zweistellig. Vor allen Dingen die Bank der Knicks brachte mächtig Schwung ins Spiel und war für 73 (!) der 122 Knicks-Punkte zuständig. Allen voran Neuerwerbung Derrick Williams machte mit 24 Punkten (8/17 FG) und 7 Rebounds auf sich aufmerksam.
Rookie Kristaps Porzingis, der an der Seite von Anthony starten durfte, feierte ebenfalls ein ganz ordentliches Debüt. Mit 11 Punkten legte der Lette zweistellige Zahlen auf, auch wenn er lediglich 3 seiner 11 Feldwürfe verwandelte. Letztendlich profitierte New York auch davon, dass den Bucks mit den verletzten O.J. Mayo und Jabari Parker sowie dem gesperrten Giannis Antetokounmpo wichtige Eckpfeiler fehlten.
Oklahoma City Thunder (1-0) - San Antonio Spurs (0-1) 112:106 (BOXSCORE)
Thunder gegen Spurs. Das klang nach einem wahren Leckerbissen zum Auftakt. Und das Spiel hielt letztendlich, was es versprach. Von Beginn an schenkten sich die beiden Teams in einem Spiel auf Playoff-Niveau herzlich wenig. Dabei waren die Spurs nach einem starken zweiten Viertel im gesamten Spiel leicht im Vorteil. So hatte San Antonio im letzten Viertel auch bereits einen Vorsprung von sieben Punkten, ehe das zweiköpfige Monster das Spiel an sich riss.
Kevin Durant und Russell Westbrook zeichneten sich für 16 der letzten 20 Thunder-Punkte verantwortlich und trugen das Team beim Debüt von Coach Billy Donovan so am Ende zum Sieg. Während Durant bei seinem Comeback nach seinen zahlreichen Fußproblemen noch etwas Schwierigkeiten mit seinem Wurf hatte und "nur" auf 22 Punkte (6/19 FG) kam, war Westbrook wieder von Beginn an im Beast-Mode und kam letztlich auf 33 Punkte und 10 Assists.
Beim Stand von 108:106 zwölf Sekunden vor Schluss hatten die Spurs die Chance zum Ausgleich. Popovich ging auf die Führung und kreierte einen Spielzug, der Danny Green die Möglichkeit zum Dreier brachte, allerdings wurde der Shooting Guard beim Wurfversuch mit den Fingerspitzen von Steve Adams geblockt.
Popovich wollte die Niederlage jedenfalls nicht zu hoch hängen und meinte: "Wir haben ein paar Fehler gemacht, die auch mit der Disziplin zu tun hatten. Daran müssen wir einfach noch etwas arbeiten." Immerhin konnte sich der Coach darüber freuen, dass sich Kawhi Leonard wohl viel vorgenommen hat in dieser Saison. Der Forward stellte gleich zum Auftakt mit 32 Punkten (13/22 FG) einen neuen Karriererekord auf. Gebracht hat es am Ende nichts.
Portland Trail Blazers (1-0) - New Orleans Pelicans (0-2) 112:94 (BOXSCORE)
Der Fehlstart der Pelicans ist perfekt. Wie schon am Tag zuvor gegen die Warriors wirkte das Zusammenspiel bei New Orleans noch alles andere als gut und so offenbarten die Pelicans auch gegen die Blazers gerade in der Defensive enorme Probleme. Das erste Viertel schenkte das Team von Alvin Gentry mit 18:43 ab.
Nach dem Horrorstart taten sich Davis und Co. schwer den Rückstand wieder aufzuholen, vor allem weil auf der Gegenseite C.J. McCollum seine neu gewonnenen Freiheiten bestens zu nutzen wusste und den besten Abend seiner noch nicht allzu langen NBA-Karriere erlebte. 37 Punkte (14/22 FG) schenkte der Shooting Guard dem hilflosen Pelicans-Backcourt ein. Selbstverständlich Karriererekord.
McCollum war auch dementsprechend glücklich und offenbarte: "Es fühlt sich großartig an. Wie ein Tier, was nun endlich aus dem Käfig kann. Der Korb wurde heute einfach immer größer und größer für mich." Den Pelicans vermag der Korb dagegen unendlich klein vorgekommen sein.
Während sich Anthony Davis (25 Punkte, 10 Rebounds) und Ryan Anderson (21 Punkte, 9 Rebounds) gegen die Niederlage stemmten, zeigte der Backcourt in der Verteidigung eine ganz schwache Vorstellung. Holiday, Smith und Co konnten weder McCollum noch Damian Lillard, der 21 Punkte und 11 Assists auflegte, stoppen. So stand auch gegen die Trail Blazers, die eigentlich zuvor als schwächer angsehen wurden, die deutliche Niederlage.
Sacramento Kings (0-1) - Los Angeles Clippers (1-0) 104:111 (BOXSCORE)
Als die Clippers Anfang des letzten Viertels im Kalifornien-Duell nach einem Jumper von Jamals Crawford bereits mit 15 Punkten in Vorsprung gingen, konnten sie sich des Sieges eigentlich schon sicher sein, schließlich hatte Los Angeles dank Blake Griffin, der beeindruckende 33 Punkte (14/20 FG) und 8 Rebounds auflegte, das Match zuvor schon dominiert.
Dann allerdings kämpften sich die Kings noch einmal heran. Knapp fünf Minuten vor Schluss gingen sie durch einen Dreier von Rudy Gay sogar in Führung. Dann schlug aber die Stunde des Mannes, der im Sommer speziell für solche Phasen geholt wurde: Paul Pierce verhinderte mit einem Jumper über Rajon Rondo den Kollaps am Ende des Spiels und brachte die Clippers zwei Minuten vor Schlusswieder zurück in die Spur.
Für das entscheidende Play des Spiels gab es ein Sonderlob von Point Guard Chris Paul (18 Punkte, 11 Assists), der nach dem Spiel meinte: "Dafür ist Paul hier. Er gibt uns so viel mehr Möglichkeiten." So konnten die Clippers die Schmach zum Auftakt dank Pierce noch im letzten Moment abwehren.
Bei den Kings herrschte nach dem Spiel Enttäuschung, aber weniger wegen der verpassten Chancen am Ende, sondern wegen der Fehler zu Beginn des Spiels. So meinte DeMarcus Cousins, der das Center-Duell gegen DeAndre Jordan (8 Punkte, 12 Rebounds, 4 Blocks), mit 32 Punkten und 13 Rebounds für sich entschied: "Wir haben am Anfang schrecklich gespielt. Die Turnover, gerade meine Turnover, haben uns den Sieg gekostet. Toll, dass wir trotzdem die Chance auf den Sieg hatten." Boogie überraschte immerhin mit 4 von 5 getroffenen Dreiern.
Los Angeles Lakers (0-1) - Minnesota Timberwolves (1-0) 111:112 (BOXSCORE)
Sollte die NBA ihrem geregeltem Ablauf nachgehen, dürften die Lakers und Timberwolves nicht um die Playoffs mitspielen. Dafür lieferten sich die beiden Teams aber gleich zum Auftakt ein Match, was so umkämpft war wie ein Playoffspiel. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem zwei Dinge: Das Aufeinandertreffen der Top-Rookies Karl-Anthony Towns und DeAngelo Russell sowie das Comeback von Kobe Bryant.
Bevor aber das Spiel begann, gedachten beide Teams in einer Schweigeminute an den kürzlich an Krebs verstorbenen Timberwolves-Coach Flip Saunders. "Es war eine harte Woche. Wir haben wirklich viel durchgemacht. Aber auch wenn Flip nicht mehr hier ist, wird er für immer bei uns sein", betonte Ricky Rubio, der im folgenden Spiel das Ruder bei den Timberwolves übernahm.
Mit 28 Punkten und 14 Vorlagen war der Spanier die treibende Kraft im Spiel der Timberwolves. Dabei stach er Gegenüber DeAngelo Russell deutlich aus. Der Lakers-Rookie spielte verhalten und kam lediglich auf 4 Punkte (2/7 FG) und 2 Assists. So verlor er auch das Duell gegen Towns, der sich mit einem Double-Double (14 Punkte, 12 Rebounds) gleich stark zeigte.
Und die Black Mamba? Die war natürlich, wie immer, Top-Scorer der Lakers. 24 Punkte legte Kobe Bryant bei seinem Comeback auf, bei 8 von 24 verwandelten Feldwürfen. Also alles beim Alten. Die Chance auf den Gamewinner überließ Bryant dann aber Louis Williams, der diese per Jumper vergab. Die Timberwolves feierten den Sieg ausgiebig und schenkten diesen ihrem verstorbenen Trainer.
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