NBA

Super-Duo erledigt die Spurs

SID
Russell Westbrook und Kevin Durant sind endlich wiedervereint
© getty
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Miami Heat (1-0) - Charlotte Hornets (0-1) 104:94 (BOXSCORE)

Dass die Preseason meistens nur bedingt Aussagen hinsichtlich der Saison zulässt, ist ein offenes Geheimnis. Die Charlotte Hornets durften diese Tatsache in Miami aber am eigenen Leib erfahren. Nach der guten Vorbereitung war das Team von Steve Clifford mit viel Euphorie nach Miami gereist. Dort gelang dann aber nicht mehr viel von dem, was noch in der Preseason gelungen war.

"Was wir in der Preseason noch gut gemacht haben, haben wir heute schlecht gemacht", sprach Clifford selbst die Problematik an und meinte dabei vor allem das fehlende Ball-Movement der Hornets, das letztlich zu einer Wurfquote von nur 39,3 Prozent führte. Spieler wie Nicolas Batum (9 Punkte, 3/12 FG) und Kemba Walker (19 Punkte, 5/16 FG) taten sich plötzlich schwer. So mussten die Hornets ihre erste Pleite einstecken.

In Miami herrschte nach dem Spiel dagegen große Freude. Das lag nicht nur am Sieg, sondern vor allem am sehr erfolgreichen Comeback von Chris Bosh, der erstmals seit seiner Lungenerkrankung im Februar wieder auf dem Court stand und gleich mit 21 Punkten und 10 Rebounds der beste Mann bei Miami war.

Immerhin ein Eindruck aus der Preseason bestätigte sich dann doch: Gerald Green scheint bei den Heat richtig Bock auf Basketball zu haben. Von der Bank kommend schickte er mit 19 Punkten (5/8 Dreier) gleich die erste Bewerbung in Richtung "Sixth Man of the Year". Den Sieg tüteten die Heat letztendlich vor allem im zweiten Viertel ein, das sie mit 31:17 für sich entschieden.

Toronto Raptors (1-0) - Indiana Pacers (0-1) 106:99 (BOXSCORE)

Es war das erwartete Duell auf Augenhöhe zwischen zwei Playoffkandidaten im Osten. Dabei starteten die Pacers stark ins Spiel und setzten sich bereits im ersten Viertel mit zehn Punkten Vorsprung ab. Den knabberten die Raptors nur langsam ab, doch vor Beginn des letzten Viertels führten die Kanadier knapp. Dort machte in einer engen Schlussphase letztendlich DeMar DeRozan mit einem Pull-Up-Jumper alles klar.

Der Shooting Guard der Raptors war sowieso einer der besten Spieler auf dem Feld. Mit 25 Punkten (7/17 FG) war er jedenfalls Top-Scorer des Spiels, während Backcourtkollege Kyle Lowry mit 23 Punkten und 6 Assists ebenfalls zu gefallen wusste. Lowry leistete sich aber auch fünf Ballverluste.

Die Ballverluste waren auch ein Grund dafür, dass die Raptors das Spiel nicht schon früher entschieden. 21 Turnover erlaubte sich Toronto und hielt Indiana so lange im Spiel, auch wenn das Reboundduell dank eines bärenstarken Jonas Valanciunas (21 Punkte, 15 Rebounds) klar nach Kanada ging.

Eine positive Sache können die Pacers jedenfalls aus der Niederlage mitnehmen: Paul George feierte erfolgreich sein Comeback. Zwar wollte der Wurf noch nicht so ganz fallen (4/17 FG), doch PG13 erzielte mit 17 Punkten, 12 Rebounds sowie 8 Assists schon wieder fast ein Triple Double und betonte nach dem Spiel, dass er sich nach seiner schweren Verletzung wieder sehr gut gefühlt habe.

Houston Rockets (0-1) - Denver Nuggets (1-0) 85:105 (BOXSCORE)

Wer vor dem Auftaktspiel der Rockets auf einen 20-Punkte-Sieg der Nuggets gewettet hat, der sollte jetzt eigentlich steinreich sein. Viele Menschen wird es jedenfalls nicht gegeben haben, die den Nuggets zum Start eine derartige Leistungsexplosion zugetraut haben. Doch Denver legte eine beeindruckende zweite Hälfte hin und zeigte sich vor allen Dingen verdammt treffsicher. Mehr als 50 Prozent der Nuggets-Feldwürfe und 13 von 27 Dreiern fanden den Weg in den Korb.

Nuggets-Coach Mike Malone war jedenfalls nicht so überrascht über den Erfolg. "Das sollte eigentlich nicht schockierend sein. Jeder außerhalb unseres Teams kann uns ruhig als Letzter sehen, aber wir wissen, dass wir die Chance haben in dieser Saison etwas ganz Besonderes zu leisten", betonte der Übungsleiter nach dem überraschenden Blowout zum Auftakt. Dabei konnte er sich vor allem über die 23 Punkte und 8 Rebounds seines Top-Scorers Danilo Gallinari freuen.

Rookie Emmanuel Mudiay zeigte zum Auftakt Licht und Schatten. Mit 17 Punkten und 9 Assists gab der Point Guard bereits den Leitwolf, allerdings leistete er sich auch satte 11 Turnover. Das war letztendlich aber nicht weiter schlimm, weil sich Houston noch viel mehr Fehler leistete. Der Wurfrhythmus der Rockets scheint noch in der letzten Saison steckengeblieben zu sein. Weder James Harden (22 Punkte, 6/21 FG), noch Trevor Ariza (6 Punkte, 2/10 FG) oder Ty Lawson (12 Punkte, 3/10 FG) waren treffsicher.

So fasste Rockets-Coach Kevin McHale das Spiel, in dem Dwight Howard wegen einer Suspendierung fehlte, am Ende auch treffend zusammen: "Sie haben einfach viel besser geworfen als wir. Sie haben den Ball besser bewegt und härter gespielt. Es gab heute wirklich keinen Bereich, in dem wir besser waren."

Memphis Grizzlies (0-1) - Cleveland Cavaliers (1-1) 76:106 (BOXSCORE)

Nach der gestrigen Auftaktniederlage gegen die Chicago Bulls schienen LeBron James und Co wohl etwas Wut im Bauch zu haben. Von der ersten Minute an überrollte Cleveland die hilflos erscheinenden Grizzlies, die schon das erste Viertel mit 10:26 abgaben.

"Wir hatten überhaupt kein Timing bei den Würfen und haben sehr uncharakteristische Fehler gemacht", beschrieb ein leicht fassungsloser Dave Joerger nach dem Match die (Nicht)-Leistung seiner Grizzlies, bei denen Marc Gasol und Zach Randolph mit je 12 Punkten schon die besten Punktesammler waren.

Memphis fand das gesamte Spiel über nicht zu seiner defensiven Identität und Intensität, die Cavs ließen den Spalding blendend durch die eigenen Reihen laufen (29 Assists) und dominierten auch das Reboundduell (54:40) ganz deutlich, völlig untypisch gegen die Grizzlies.

So war es auch nicht schlimm, dass LeBron James zur Abwechslung mit 12 Punkten (4/13 FG) und 7 Rebounds ziemlich blass blieb. Für den Forward sprangen Kevin Love (17 Punkte, 13 Rebounds) und die Reservisten ein. James selbst lobte am Ende jedenfalls vor allem die herausragende Defensive seines Teams. "Das ist unsere Identität. Nun müssen wir weiter auf einem derart hohen Level verteidigen", mahnte der King.

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