NBA

Super-Duo erledigt die Spurs

SID
Russell Westbrook und Kevin Durant sind endlich wiedervereint
© getty
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Milwaukee Bucks (0-1) - New York Knicks (1-0) 97:122 (BOXSCORE)

Neuer Court, neues Logo, neue Jerseys. Die Bucks traten mit jeder Menge Schwung im heimischen Bradley Center an, fielen gegen starke New York Knicks aber relativ schnell auf die Nase und mussten sich so deutlich geschlagen geben. Coach Jason Kidd fasste knapp zusammen: "Der einzige Spieler, der heute funktioniert hat, war Greg Monroe. Geholfen hat ihm keiner."

In der Tat konnte sich der Bucks-Coach außer an den 22 Punkten und 14 Rebounds seines neuen Center an relativ wenigen Dingen erfreuen. Milwaukee produzierte mehr Turnover (18) als Assists (17) und hatte in der Defensive relativ wenige Mittel gegen die Knicks, bei denen Carmelo Anthony sogar einen eher durchwachsenen Abend erlebte und auf lediglich 11 Punkte (4/16 FG) kam.

Dafür sprangen aber die Mitspieler ein. Insgesamt sieben Schützlinge von Coach Derek Fisher punkteten zweistellig. Vor allen Dingen die Bank der Knicks brachte mächtig Schwung ins Spiel und war für 73 (!) der 122 Knicks-Punkte zuständig. Allen voran Neuerwerbung Derrick Williams machte mit 24 Punkten (8/17 FG) und 7 Rebounds auf sich aufmerksam.

Rookie Kristaps Porzingis, der an der Seite von Anthony starten durfte, feierte ebenfalls ein ganz ordentliches Debüt. Mit 11 Punkten legte der Lette zweistellige Zahlen auf, auch wenn er lediglich 3 seiner 11 Feldwürfe verwandelte. Letztendlich profitierte New York auch davon, dass den Bucks mit den verletzten O.J. Mayo und Jabari Parker sowie dem gesperrten Giannis Antetokounmpo wichtige Eckpfeiler fehlten.

Oklahoma City Thunder (1-0) - San Antonio Spurs (0-1) 112:106 (BOXSCORE)

Thunder gegen Spurs. Das klang nach einem wahren Leckerbissen zum Auftakt. Und das Spiel hielt letztendlich, was es versprach. Von Beginn an schenkten sich die beiden Teams in einem Spiel auf Playoff-Niveau herzlich wenig. Dabei waren die Spurs nach einem starken zweiten Viertel im gesamten Spiel leicht im Vorteil. So hatte San Antonio im letzten Viertel auch bereits einen Vorsprung von sieben Punkten, ehe das zweiköpfige Monster das Spiel an sich riss.

Kevin Durant und Russell Westbrook zeichneten sich für 16 der letzten 20 Thunder-Punkte verantwortlich und trugen das Team beim Debüt von Coach Billy Donovan so am Ende zum Sieg. Während Durant bei seinem Comeback nach seinen zahlreichen Fußproblemen noch etwas Schwierigkeiten mit seinem Wurf hatte und "nur" auf 22 Punkte (6/19 FG) kam, war Westbrook wieder von Beginn an im Beast-Mode und kam letztlich auf 33 Punkte und 10 Assists.

Beim Stand von 108:106 zwölf Sekunden vor Schluss hatten die Spurs die Chance zum Ausgleich. Popovich ging auf die Führung und kreierte einen Spielzug, der Danny Green die Möglichkeit zum Dreier brachte, allerdings wurde der Shooting Guard beim Wurfversuch mit den Fingerspitzen von Steve Adams geblockt.

Popovich wollte die Niederlage jedenfalls nicht zu hoch hängen und meinte: "Wir haben ein paar Fehler gemacht, die auch mit der Disziplin zu tun hatten. Daran müssen wir einfach noch etwas arbeiten." Immerhin konnte sich der Coach darüber freuen, dass sich Kawhi Leonard wohl viel vorgenommen hat in dieser Saison. Der Forward stellte gleich zum Auftakt mit 32 Punkten (13/22 FG) einen neuen Karriererekord auf. Gebracht hat es am Ende nichts.

Portland Trail Blazers (1-0) - New Orleans Pelicans (0-2) 112:94 (BOXSCORE)

Der Fehlstart der Pelicans ist perfekt. Wie schon am Tag zuvor gegen die Warriors wirkte das Zusammenspiel bei New Orleans noch alles andere als gut und so offenbarten die Pelicans auch gegen die Blazers gerade in der Defensive enorme Probleme. Das erste Viertel schenkte das Team von Alvin Gentry mit 18:43 ab.

Nach dem Horrorstart taten sich Davis und Co. schwer den Rückstand wieder aufzuholen, vor allem weil auf der Gegenseite C.J. McCollum seine neu gewonnenen Freiheiten bestens zu nutzen wusste und den besten Abend seiner noch nicht allzu langen NBA-Karriere erlebte. 37 Punkte (14/22 FG) schenkte der Shooting Guard dem hilflosen Pelicans-Backcourt ein. Selbstverständlich Karriererekord.

McCollum war auch dementsprechend glücklich und offenbarte: "Es fühlt sich großartig an. Wie ein Tier, was nun endlich aus dem Käfig kann. Der Korb wurde heute einfach immer größer und größer für mich." Den Pelicans vermag der Korb dagegen unendlich klein vorgekommen sein.

Während sich Anthony Davis (25 Punkte, 10 Rebounds) und Ryan Anderson (21 Punkte, 9 Rebounds) gegen die Niederlage stemmten, zeigte der Backcourt in der Verteidigung eine ganz schwache Vorstellung. Holiday, Smith und Co konnten weder McCollum noch Damian Lillard, der 21 Punkte und 11 Assists auflegte, stoppen. So stand auch gegen die Trail Blazers, die eigentlich zuvor als schwächer angsehen wurden, die deutliche Niederlage.

Sacramento Kings (0-1) - Los Angeles Clippers (1-0) 104:111 (BOXSCORE)

Als die Clippers Anfang des letzten Viertels im Kalifornien-Duell nach einem Jumper von Jamals Crawford bereits mit 15 Punkten in Vorsprung gingen, konnten sie sich des Sieges eigentlich schon sicher sein, schließlich hatte Los Angeles dank Blake Griffin, der beeindruckende 33 Punkte (14/20 FG) und 8 Rebounds auflegte, das Match zuvor schon dominiert.

Dann allerdings kämpften sich die Kings noch einmal heran. Knapp fünf Minuten vor Schluss gingen sie durch einen Dreier von Rudy Gay sogar in Führung. Dann schlug aber die Stunde des Mannes, der im Sommer speziell für solche Phasen geholt wurde: Paul Pierce verhinderte mit einem Jumper über Rajon Rondo den Kollaps am Ende des Spiels und brachte die Clippers zwei Minuten vor Schlusswieder zurück in die Spur.

Für das entscheidende Play des Spiels gab es ein Sonderlob von Point Guard Chris Paul (18 Punkte, 11 Assists), der nach dem Spiel meinte: "Dafür ist Paul hier. Er gibt uns so viel mehr Möglichkeiten." So konnten die Clippers die Schmach zum Auftakt dank Pierce noch im letzten Moment abwehren.

Bei den Kings herrschte nach dem Spiel Enttäuschung, aber weniger wegen der verpassten Chancen am Ende, sondern wegen der Fehler zu Beginn des Spiels. So meinte DeMarcus Cousins, der das Center-Duell gegen DeAndre Jordan (8 Punkte, 12 Rebounds, 4 Blocks), mit 32 Punkten und 13 Rebounds für sich entschied: "Wir haben am Anfang schrecklich gespielt. Die Turnover, gerade meine Turnover, haben uns den Sieg gekostet. Toll, dass wir trotzdem die Chance auf den Sieg hatten." Boogie überraschte immerhin mit 4 von 5 getroffenen Dreiern.

Los Angeles Lakers (0-1) - Minnesota Timberwolves (1-0) 111:112 (BOXSCORE)

Sollte die NBA ihrem geregeltem Ablauf nachgehen, dürften die Lakers und Timberwolves nicht um die Playoffs mitspielen. Dafür lieferten sich die beiden Teams aber gleich zum Auftakt ein Match, was so umkämpft war wie ein Playoffspiel. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem zwei Dinge: Das Aufeinandertreffen der Top-Rookies Karl-Anthony Towns und DeAngelo Russell sowie das Comeback von Kobe Bryant.

Bevor aber das Spiel begann, gedachten beide Teams in einer Schweigeminute an den kürzlich an Krebs verstorbenen Timberwolves-Coach Flip Saunders. "Es war eine harte Woche. Wir haben wirklich viel durchgemacht. Aber auch wenn Flip nicht mehr hier ist, wird er für immer bei uns sein", betonte Ricky Rubio, der im folgenden Spiel das Ruder bei den Timberwolves übernahm.

Mit 28 Punkten und 14 Vorlagen war der Spanier die treibende Kraft im Spiel der Timberwolves. Dabei stach er Gegenüber DeAngelo Russell deutlich aus. Der Lakers-Rookie spielte verhalten und kam lediglich auf 4 Punkte (2/7 FG) und 2 Assists. So verlor er auch das Duell gegen Towns, der sich mit einem Double-Double (14 Punkte, 12 Rebounds) gleich stark zeigte.

Und die Black Mamba? Die war natürlich, wie immer, Top-Scorer der Lakers. 24 Punkte legte Kobe Bryant bei seinem Comeback auf, bei 8 von 24 verwandelten Feldwürfen. Also alles beim Alten. Die Chance auf den Gamewinner überließ Bryant dann aber Louis Williams, der diese per Jumper vergab. Die Timberwolves feierten den Sieg ausgiebig und schenkten diesen ihrem verstorbenen Trainer.

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