Die Golden State Warriors bleiben weiter das Maß aller Dinge in der NBA. LeBron James, Paul George und James Harden führten ihre Teams mit Gala-Vorstellungen zum Sieg. Die Boston Celtics fegten über die Washington Wizards hinweg. Den Los Angeles Lakers und Kobe Bryant gelang ein Befreiungsschlag in Brooklyn.
nbaOrlando Magic (2-4) - Toronto Raptors (5-1) 92:87 (BOXSCORE)
Diesen Sieg hatten die Magic verdient. Nachdem sie trotz schwierigem Startprogramm einige Hochkaräter am Rande einer Niederlage hatten, mussten nun die Raptors dran glauben und büßten damit ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit ein. "Das ist das, was wir tun müssen. Wenn ein Team nicht den besten Abend erwischt und wir einen Weg gefunden haben, dies zu beeinflussen, müssen wir daraus einen Vorteil ziehen", erklärte Coach Scott Skiles.
Und das taten sie. Toronto traf nur 34 Prozent aus dem Feld und fand keinen Ausweg gegen die aggressive Verteidigung Orlandos. Dabei mussten die auf Nik Vucevic verzichten. Der Center saß mit einer Knieprellung draußen.
Und auch die Probleme von Point Guard Elfrid Payton gehen weiter. Der Sophomore blieb ohne Punkte und erzielte nur 2 Assists bei 2 Ballverlusten. "Da muss er sich selbst herausziehen. Ab einem bestimmen Punkt liegt das in der Verantwortung des Spielers. Wie alle jungen Spieler muss er noch viel lernen", gab Skiles seinem Schützling mit.
Torontos Serie ist damit beendet, aber dennoch ist es der beste Saisonstart in der Geschichte der Franchise. DeMar DeRozan war mit 23 Punkten bester Werfer im Team. Jonas Valanciunas setzte zudem mit 11 Rebounds im dritten Viertel einen neuen Franchiserekord. Bei den Magic war Tobias Harris mit 20 Zählern Topscorer.
Boston Celtics (2-3) Washington Wizards (3-2) 118:98 (BOXSCORE)
Die Pleitenserie ist beendet. Nach zuletzt drei Niederlagen gelang dem Rekordmeister ein beeindruckender Sieg gegen die Wizards. Boston legte ein unglaubliches Tempo hin. "Unsere Pace war unfassbar. Genauso wollen wir spielen. Wir sind rauf und runter gerannt, hatten einige Stops und sind wieder losgerannt. Ich glaube, so sieht es aus, wenn wir unser Bestes spielen", staunte selbst Wirbelwind Isaiah Thomas.
Gut möglich, dass Coach Brad Stevens daher weiter seiner Small-Ball-Aufstellung mit Jared Sullinger (21 Punkte) als Center vertrauen wird. So kann er Kelly Olynyk von der Bank bringen. Der Kanadier lieferte 19 Zähler und war brandgefährlich (7/11 aus dem Feld).
Die Celtics erzielten bereits im ersten Viertel 40 Punkte und trafen in der ersten Hälfte 61 Prozent ihrer Würfe. Nach 24 Minuten war das Spiel damit schon fast entschieden. Boston ging mit einer 23-Punkte-Führung in die Kabine. Natürlich war Wizards-Coach Randy Wittman richtig bedient: "Wir haben Boston einfach machen lassen, was es wollte. Sie haben uns geschubst und geschlagen."
Und auch John Wall war sich bewusst, dass die Leistung nicht ruhmreich war. "Sie haben es super verstanden, uns die Bälle abzujagen und aufs Tempo zu drücken. Wir hatten eine Menge Ballverluste und haben unsere Würfe nicht getroffen", analysierte der Superstar. Allein Wall leistete sich 8 Turnover und kam aufgrund von Foulproblemen nie richtig ins Spiel. Bradley Beal war mit 24 Punkten bester Werfer.
Brooklyn Nets (0-6) Los Angeles Lakers (1-4) 98:104 (BOXSCORE)
Lange sah es so aus, als wenn Kobe Bryant den nächsten gebrauchten Abend erwischen sollte. Und auch nach dieser Partie ist längst nicht alles gut, aber es ist Licht am Ende des Tunnels. Der Superstar warf erneut die ersten sechs Würfe daneben, befreite sich aber anschließend etwas aus seinem Loch und steuerte letztlich 18 Punkte (5/16) zum Sieg bei.
Das reichte, um im Barclays Center von den Fans gefeiert zu werden. Ohnehin erlebten die Lakers im Big Apple eine Heimspiel-Atmosphäre. Der größte Teil der Zuschauer drückte dem Team aus Los Angeles die Daumen. Das half auch den Youngstern im Team. Rookie D'Angelo Russell kam ebenso auf 16 Punkte wie Jordan Clarkson.
"Das Dinner wird heute um einiges besser schmecken als nach den letzten vier Partien", frohlockte Coach Byron Scott. "Ich weiß nicht, ob das die Befreiung war, aber ich fühle mich einfach gut, weil wir rausgekommen sind und die Dinge gemacht haben, von denen wir in den letzten 6-8 Wochen geredet haben."
Den sieglosen Nets schmeckte die Auswärts-Erfahrung in der heimischen Halle gar nicht, aber Coach Lionel Hollins hatte ein einfaches Mittel, um die Fans zurückzugewinnen: "Hart spielen, gut spielen und erfolgreich sein". Na denn!
Seite 1: Boston fegt über die Wizards hinweg
Seite 2: Hickory George zerstört die Heat
Seite 3: Denver ertrinkt in Currys Dreierregen
nbaCleveland Cavaliers (5-1) - Philadelphia 76ers (0-5) 108:102 (BOXSCORE)
Es brauchte eine Standpauke von Reservist James Jones, ehe die Cavaliers in die Gänge kamen. Der Veteran nahm sich in der Halbzeitpause seine Teamkollegen zur Brust, schließlich lagen sie gegen die noch sieglosen Sixers mit einem Punkt hinten. "Wir haben nicht gerade inspirierten Basketball gezeigt und JJ hat uns alle gepackt. Ich respektiere ihn wahrscheinlich mehr als jeder andere hier in der Halle, weil wir schon so lange zusammen spielen. Es war daher mein Job, darauf zu antworten", erklärte LeBron James nach dem Spiel.
Die Antwort hatte sich gewaschen. LeBron erzielte allein im dritten Abschnitt 18 Zähler und stand am Ende bei 31 Punkten, 13 Assists und 4 Rebounds. Im Vorbeigehen sammelte er mit seinem 9000. Treffer aus dem Feld noch einen Meilenstein ein. Er ist erst der 20. Spieler, dem dies gelungen ist.
Allerdings könnte James auch eine Pause drohen. Der Superstar verletzte sich bei einem Zug zum Korb am Bein und gab nach Spielende an, dass er Schmerzen hat: "Wahrscheinlich sind sie morgen noch größer und wahrscheinlich bedeutet das Rund-um-die-Uhr-Behandlung, um zu versuchen, bis Sonntag wieder fit zu werden. Ich hoffe, es hält mich nicht davon ab, zu spielen."
Die Verletzungssorgen sind weiter ein Thema in Cleveland. Eventuell kann J.R. Smith am Sonntag wieder spielen. Gegen Philly rückte Ex-Maverick Jared Cunningham in die Starting Five. Kyrie Irving und Iman Shumpert fehlen weiterhin. Bei den Sixers waren die Baby-Twin-Tower Nerlens Noel und Jahlil Okafor mit jeweils 18 Punkten die besten Werfer.
New York Knicks (2-4) - Milwaukee Bucks (3-3) 92:99 (BOXSCORE)
Es war ein enges Höschen im Madison Square Garden. Obwohl die Bucks eigentlich die spielbestimmende Mannschaft waren, gaben sich die Knicks nie auf und kamen immer wieder zurück. "Ich wusste eigentlich nie, ob wir die Führung abgegeben hatten oder nicht. Für mich ging es eigentlich nur darum, weiter zu kämpfen, selbst als wir nicht mehr in Führung lagen. Wir hatten schon einige enge Spiele und profitieren davon", erklärte Jason Kidd.
Am Ende war es Khris Middleton, der den Sack mit einem Dreier und zwei verwandelten Freiwürfen zu machte. Wir haben zusammengehalten. Wir hatten einige schwierige Momente, aber wir haben uns dadurch gekämpft", freute sich John Henson, der mit 22 Punkten bester Werfer war.
Nachdem Kristaps Porzingis am Draftabend noch von den Knicks-Fans ausgebuht wurde, realisieren sie so langsam, welchen Rohdiamanten sie da eigentlich haben. Der Lette zeigte wieder einmal einen spektakulären Putback-Slam und wurde anschließend im Garden gefeiert. Auch seine abendliche Ausbeute kann sich mit 14 Punkten und 13 Rebounds in 28 Minuten sehen lassen.
Zufrieden war er damit aber ganz und gar nicht. "Es gibt einige kleine Dinge, die ich nicht gut gemacht habe und nicht geholfen haben, das Spiel gut für uns zu beenden. Ich habe mehr von mir erwartet. Ich übernehme die Verantwortung für das, was passiert ist."
Indiana Pacers (3-3) - Miami Heat (3-3) 90:87 (BOXSCORE)
Vor 30 Jahren feierte der Film "Hoosiers" Premiere in die Kinos und die Pacers ehrten den Basketball-Streifen mit Gene Hackman und Dennis Hopper, indem sie in den Trikots des Highschool-Teams aufliefen, um das es in dem Film geht. Rotes Trikot und glänzend goldene Hosen. Ein gutes Omen, denn Indiana spielt in den ungewohnten Farben ähnlich erfolgreich wie Hickory auf der Leinwand.
Und vor allem Paul George schien das zu gefallen. Der Forward kommt nach seiner schweren Verletzung im August 2014 seiner All-Star-Form immer näher. Gegen Miami war er mit 36 Punkten und 12 Rebounds der überragende Akteur auf dem Court. Mit 10 Zählern im Schlussviertel sorgte er dafür, dass die Pacers die Partie über die Zeit brachten.
Die Fans im Bankers Life Fieldhouse riss es von den Sitzen, MVP-Sprechchöre hallten durch die Arena. Ohnehin kam die Atmosphäre schon den Playoffs nahe. George und Hassan Whiteside ließen sich anstecken und zu einem kleinen Techtelmechtel hinreißen, das beiden ein technisches Foul einbrachte.
Chris Bosh war mit 21 Punkten und 11 Rebounds der beste Werfer der Heat, Rookie Justise Winslow beendete die Partie mit 13 Zählern und 8 Rebounds.
Seite 1: Boston fegt über die Wizards hinweg
Seite 2: Hickory George zerstört die Heat
Seite 3: Denver ertrinkt in Currys Dreierregen
nbaPhoenix Suns (3-3) - Detroit Pistons (4-1) 92:100 (BOXSCORE)
Es war die mit Spannung erwartete Rückkehr des verlorenen Bruders. In der Offseason jagten die Suns Marcus Morris mehr oder weniger vom Hof, um Platz für eine eventuelle Verpflichtung von LaMarcus Aldridge zu machen. Der Plan ging nicht auf und Morris spielte zusammen mit seinem Zwillingsbruder Markieff die beleidigte Leberwurst.
Jetzt folgte das erste Aufeinandertreffen der Brüder und Marcus wurde bei seiner Rückkehr bei jeder Ballberührung von den Suns-Fans mit Buhrufen bedacht. Da war den Anhängern wohl ein wenig zu viel Porzellan zu Bruch gegangen. "Sie wissen überhaupt nicht, was sie tun. Sie wissen nicht einmal, warum sie eigentlich buhen. Sie buhen einfach. Ich hatte gedacht, dass es ein bisschen besser laufen würde", beklagte sich Marcus.
Seine. Leistung beeinträchtigte das aber nicht. Ganz im Gegenteil, es beflügelte den Forward sogar. Morris erzielte 20 Punkte und war damit ein wichtiger Bestandteil des Sieges. Morris und Morris begegneten sich erst zum zweiten Mal als Gegner auf dem Feld. Beim ersten Mal trug Marcus noch das Trikot der Rockets.
Für Detroit geht es traumhaft weiter. Einen 4:1-Start hatten dem Team von Stan van Gundy nicht so viele Experten zugetraut. "Das ist wirklich befriedigend. Ich glaube, unsere Defense war heute richtig, richtig gut.", freute sich der Coach. Auch gut war Reggie Jackson, der 14 seiner 23 Punkte im Schlussabschnitt markierte. Eric Bledsoe und Brandon Knight erzielten jeweils 22 Zähler für Phoenix.
Golden State Warriors (6-0) - Denver Nuggets (2-4) 119:104 (BOXSCORE)
Die Warriors blieben ihrem Motto einfach treu und verprügelten die Nuggets gleich mal im ersten Viertel so heftig, dass sich das Team aus der Mile High City davon nicht mehr erholen konnte. Die Anzeige in der Oracle Arena zeigte nach 12 gespielten Minuten geschmeidige 40 Zähler auf Seiten des Meisters an, Denver hatte 17 Zähler weniger auf dem Konto.
Golden State ließ es zwar nach der Pause etwas ruhiger angehen, aber der Vorsprung war zu groß, um da noch ernsthaft etwas anbrennen zu lassen. Natürlich war wieder Stephen Curry der Topscorer der Partie. Der amtierende MVP nagelte 8 seiner 16 Dreierversuche durch den Ring und hatte am Ende 34 Punkte, 10 Assists und 7 Rebounds auf dem Konto. Festus Ezeli, der erneut Andrew Bogut in der Starting Five vertrat, erzielte mit 16 Zählern ein Career High.
Der 6:0-Start ist übrigens der beste Warriors-Auftakt seit sie an der Westküste beheimatet sind. Zur Einstellung des Franchise-Startrekord fehlen ihnen noch drei Siege. Das gelang den Philadelphia Warriors 1960. Ganz nebenbei sind sie zuhause nun schon seit 22 Spielen ungeschlagen.
Das wiederum gelang weder den Oakland Raiders, den San Francisco 49ers noch den Oakland Athletics, den San Francisco Giants oder den San Jose Sharks. Für Denver geht es jetzt darum, die Packung schnell abzuhaken und sich wieder den machbaren Aufgaben zu widmen.
Sacramento Kings (1-5) - Houston Rockets (3-3) 110:116 (BOXSCORE)
Vor der Partie stand James Harden bei einer Trefferquote von nur 29,4 Prozent, aber die Kings luden ihn ein, daran zu arbeiten. Da ließ sich Harden nicht zwei Mal bitten und streute Sacramento gleich mal 43 Zähler ein. Ganz nebenbei haute er auch noch 13 Assists raus.
Nach den drei Niederlagen zum Start haben die Texaner ihre Bilanz nun wieder ausgeglichen und das liegt eben vor allem an "The Beard", der in den letzten drei Spielen auf durchschnittlich 36 Punkte kommt. Trotz der Dominanz des Superstars machten die Rockets es aber unnötig spannend. Mit 15 Punkten führte Houston bereits, aber Rudy Gay brachte Sacramento kurz vor dem Ende auf 6 Punkte ran. Das war es dann aber auch.
Beide Teams mussten auf ihre etatmäßigen Center verzichten. Dwight Howard bekam von Coach Kevin McHale eine Pause verordnet und Kings-Center DeMarcus Cousins hat weiter Probleme an seiner Achillessehne. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Rookie Willie Cauley-Stein am Knöchel und wäre das nicht alles schon genug, kommen am Wochenende die Warriors zu Besuch.
Seite 1: Boston fegt über die Wizards hinweg
Seite 2: Hickory George zerstört die Heat