Doppelte OT! Bucks ärgern den König

SPOX
15. November 201510:09
Auch ein starkes LeBron James konnte die Niederlage nicht verhinderngetty
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In einem nervenaufreibenden Spiel samt Playoff-Atmosphäre schlagen die Milwaukee Bucks die Cleveland Cavaliers trotz eines überragenden LeBron James. Die Golden State Warriors müssen sich strecken, Kris Humphries erfindet sich neu und hilft den Wizards. Außerdem: Überforderte Nuggets in Phoenix, ein starkes Duo bei den Clippers und entspannte Spurs.

Los Angeles Clippers (6-4) - Detroit Pistons (5-4) 101:96 (BOXSCORE)

Ohne ihren etatmäßigen Backcourt mit Chris Paul und J.J. Reddick haben die Clippers ihre Niederlagen gegen Dallas und die Suns abgehakt. Garant für den Sieg waren vor allem Blake Griffin, der seinen starken Saisonstart mit 34 Punkten (14/25 FG), 8 Rebounds und 9 Assists fortsetzte, und der sonst von der Bank kommende Jamal Crawford. Der rückte neben Austin Rivers (13 Punkte) in die Starting Five und brannte mit 37 Punkten, 8 Assists und 6 Rebounds ein Feuerwerk ab.

Das dezimierte Team zahlte dafür allerdings einen Preis: Gerade einmal vier Punkte steuerten die übrigen Bankspieler bei, und so führten die Pistons im zweiten Viertel bereits mit 15 Punkten. Für die Gäste machten Reggie Jackson und Ersan Ilyasova jeweils 20 Punkte.

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Und wie ging das Duell der dominanten Big Men aus? Unentschieden. Andre Drummond steuerte für seine Verhältnisse fast schon gewöhnliche 18 Punkte und 19 Rebounds bei, er dominierte unter den Körben verpasste ein 20/20-Spiel nur knapp. Aber: DeAndre Jordan musste sich mit 16 Rebounds und 10 Punkten nicht verstecken - und im Gegensatz zu Drummond ließ er diesmal keine Punkte an der Linie liegen (Drummond: 6/14 FT). So ging das Rebound-Duell der Teams dann auch remis aus (je 11 Offensiv-Boards und insgesamt 42 Rebounds).

Das Spiel blieb bis zum Ende spannend, ehe Blake Griffin mit 17 verbleibenden Sekunden einen 20-Fuß-Jumper zum 97:94 versenkte. Crawford brachte das Spiel dann mit vier Freiwürfen nach Hause.

Washington Wizards (4-4) - Orlando Magic (5-6) 108:99 (BOXSCORE)

Kris Humphries? Kris Humphries! Der Forward erfindet sich derzeit bei den Washington Wizards neu und ist unter die Shooter gegangen. Gegen die Magic streute er 5 Treffer von Downtown ein und hatte mit 23 Punkten einen großen Anteil daran, dass die Hauptstadt ihre Saison-Bilanz wieder ausgleichen konnte.

"Man erwartet das nicht wirklich, dass es so gut für einen läuft - doch wenn es das tut, dann genießt man es umso mehr", so Washingtons Mann der Stunde. Das Duell gegen die Magic verlief derweil über weite Strecken auf Augenhöhe, kein Team führte jemals höher als mit 10 Punkten. Dass es offensiv so gut lief, lag aber auch daran, dass beide Seiten es zuweilen an Intensität vermissen ließen.

Das änderte sich erst in der Schlussphase, in der die Hausherren den Schalter umlegten und im letzten Viertel nur einen Dreier zuließen, sehr zur Freude von Head Coach Randy Wittman: "Ich möchte nicht, dass meine Jungs die Spiele von einem offensiven, sondern immer von einem defensiven Standpunkt aus betrachten. Das hat im letzten Viertel gut geklappt".

Neben Humphries überzeugte John Wall mit einem Double-Double, bestehend aus 15 Punkten und 11 Assists. Garrett Temple, der den verletzten Bradley Beal vertrat, kam auf 18 Zähler. Bei den Magic, die nach wie vor auf Victor Oladipo verzichten mussten, stachen Nikola Vucevic (19 Punkte, 13 Rebounds) und Evan Fournier heraus (18 Punkte, 6 Assists).

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Milwaukee Bucks (5-5) - Cleveland Cavaliers (8-2) 108:105 (BOXSCORE)

Ein Drama mit Playoff-Atmosphäre! Die Bucks haben durch eine starke Verteidigungsleistung den König mit seinem Gefolge geärgert, brauchten dafür aber eine doppelte Verlängerung. Am Ende brachte ein Offensiv-Rebound die Entscheidung.

Beide Teams nahmen das Spiel von Beginn an ernst und verteidigten auf hohem Niveau. Besonders anfangs schafften es die Bucks, LeBron James mit Erfolg vom Dominieren abzuhalten - er erzielte im ersten Durchgang nur ein Pünktchen.

Aber der Auserwählte wäre nicht der Auserwählte, wenn er nicht immer eine Schippe drauflegen könnte. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr Lücken machte er im Defensiv-Konzept Milwaukees aus und sorgte damit dafür, dass es für die Cavs überhaupt in die Extra-Zeit ging. James hatte die letzten 6 Punkte der regulären Spielzeit seines Teams im Alleingang erzielt, ehe Jarred Bayless die Chance auf den Gamewinner liegen ließ.

Auch in der ersten Verlängerung verhinderte James in der Schlussminute durch einen Dreier und einen Layup den vorzeitigen K.O. und blockte auch noch den zweiten Gamewinner-Versuch von Bayless. Also mussten weitere fünf Minuten her, in denen die Power von James dann nicht mehr reichte. Bei den Bucks versenkten Greivis Vasquez und Khris Middleton jeweils einen Dreier, während Michael Carter-Williams von der Linie cool blieb.

J.R. Smith machte es durch einen Dreier seinerseits zwar noch einmal spannend, allerdings verhinderte ein dominanter Greg Monroe (16 Punkte, 17 Rebounds) mit einem Offensiv-Rebound einen letzten Angriff der Cavs. Für die Bucks punkteten wohlbemerkt sieben Akteure zweistellig, während auf der anderen Seite LeBron (37 Punkte, 12 Rebounds, 5 Assists) den Alleinunterhalter gab.

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San Antonio Spurs (7-2) - Philadelphia 76ers (0-10) 92:83 (BOXSCORE)

Wenn ein nach neun Spielen siegloses Team im Tanking-Modus nach Texas, San Antonio reist, dann könnten die Vorzeichen klarer nicht sein. Immerhin: Die Sixers konnten den Meisterschaftsanwärter immerhin etwas ärgern, indem sie dank solider Wurfquoten (Ausnahme: erstes Viertel!) lange in Schlagdistanz blieben und die Spurs so ständig auf Trab hielten. Diese wiederum hatten Probleme damit, ihren Rhythmus zu finden, was in einem recht dünnen 20:12-Vorsprung nach den ersten 12 Minuten mündete.

Große Unterhaltung sieht anders aus, aber die Spurs taten einfach nicht viel mehr, als sie mussten. Eine kurze Phase der Normalität reichte, um einen vorentscheidenden 19-Punkte-Vorsprung im dritten Viertel herauszuspielen - auch ohne die geschonten Manu Ginobili und Kawhi Leonard.

Einen Großteil der offensiven Verantwortung übernahm LaMarcus Aldridge mit 17 Punkten und starken 19 Rebounds, sodass sich Tim Duncan in Sachen Aufräumarbeit zurückhalten konnte und seine Energie lieber für 15 Punkte nutzte. Bei den Sixers lieferte erneut Rookie Jahlil Okafor (21 Punkte, 12 Rebounds) ein Statement ab, der Rest blieb unauffällig.

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Phoenix Suns (5-4) - Denver Nuggets (5-5) 105:81 (BOXSCORE)

Die Nuggets gelten zurzeit ein wenig als das Überraschungsteam der Stunde und hätten ihren dritten Sieg in Folge einfahren können - scheiterten an diesem "positiven Druck" (Head Coach Michael Malone)aber grandios.

Die Gäste trafen im ersten Viertel ganze 5 Feldwürfe, bei 25 Versuchen wohlgemerkt. Die Suns mussten dafür gar nicht so viel tun, sondern spielten einfach ihr gewohntes Spiel herunter, sodass die Angelegenheit nach den ersten 12 Minuten (27:13) im Prinzip schon entschieden war.

Als das zweite Viertel dann in dieselbe Richtung verlief, war die Messe endgültig gelesen. Die Jungs aus Arizona führten zwischendurch mit 37 Punkten, Spannung herrschte zu keinem Zeitpunkt. Eric Bledsoe hatte mit 30 Punkten (11/16 FG) am meisten Spaß, auf der anderen Seite rettete Will Barton die Ehre der Gäste (19 Punkte, 12 Rebounds).

Golden State Warriors (11-0) - Brooklyn Nets (1-9) 107:99 OT (BOXSCORE)

Jarrett Jack scheint immer besonders motiviert zu sein, wenn es gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber geht. Der Guard setzte den Dubs ordentlich zu und kam am Ende auf 28 Punkte. Dabei hätte ihn sein starker Schlussspurt fast zum Matchwinner qualifiziert.

Perfekt von der Freiwurflinie trug Jack einiges dazu bei, dass die Nets bis in die letzten Sekunden der regulären Spielzeit von einem Sieg in Oakland träumen durften - beim Stand von 94:97 mit 9 Sekunden auf der Uhr. Jedoch präsentierte sich Golden State gerade in dieser Drucksituation wie ein wahrer Champion. Während Lionel Hollins lautstark gegen die laute Zuschauermenge anschrie und wild die letzten Plays ansagte, kam die Warriors-Bank, die weiterhin ohne ihren Head Coach auskommen muss, entspannt zusammen - mit dem unausgesprochenen Gewissen, dass ohnehin alles gut wird.

Da Stephen Curry mit 32 Punkten (am Ende 34 Punkte) seinen Beitrag bereits geleistet hatte und vehement gedoppelt wurde, stand Andre Iguodala (18 Punkte) bereit, der den Ball mit 5 Sekunden vor Spielende für drei in die Reuse drückte.

Im letzten verzweifelten Versuch verlegte Brook Lopez (18 Punkte) einen Aussichtsreichen Korbleger gegen Andrew Bogut (10 Punkte, 18 Rebounds), sodass es mit 97:97 in die Overtime ging. In den finalen 5 Minuten machte Golden State dann kurzen Prozess und lieferte 10 Punkte am Stück.

So sicherte sich Draymond Green noch sein starkes Triple Double (16 Punkte, 10 Rebounds, 12 Assists). Auf Seiten von der New Yorker trug sich Thaddeus Young mit einem beachtlichen Double-Double (24 Punkte, 10 Rebounds) in das Scoresheet ein, der auch dafür sorgte, dass Brooklyn zunächst mit einem Blitzstart in die Partie ging (Q1: 21:36 aus Sicht der Gastgeber).

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