Dennis Schröder erwischt einen schwachen Tag und kann seinen Hawks bei den Timberwolves nicht helfen. Die Hornets verteidigen auf historischem Niveau, Porzingis kühlt bei der Knicks-Niederlage ab. OKC siegt locker, LeBron und die Cavaliers verlieren - und auch die Clippers suchen nach ihrer Form.
nbaCharlotte Hornets (9-6) - Washington Wizards (6-6) 101:87 (BOXSCORE)
Wer in die Playoffs will, der muss seine Heimspiele gewinnen - das haben auch die Charlotte Hornets begriffen und vor heimischer Kulisse zum siebten Mal in Folge triumphiert. Woran das lag? Am vierten Viertel. In dieses starteten die Hornissen mit einem 74:81-Rückstand, spielten sich dann aber in einen Rausch.
Durch einen 25:0-Lauf wurde die Angelegenheit in Windeseile gedreht, vor allem Jeremy Lamb wachte mit 9 Zählern in Abschnitt vier auf. Bei den Wizards lief derweil gar nichts mehr zusammen. Die komplette Starting Five blieb in den letzten 12 Minuten ohne Punkte, insgesamt kamen die Gäste auf mickrige 6 Zähler bei einem (!) Treffer aus dem Feld (Quote: 5 Prozent).
"Unsere Defense im vierten Viertel war die beste, die ich seit Jahren von meinem Team gesehen habe", zeigte sich auch Head Coach Steve Clifford erfreut.
Die Hornets dürfte es freuen, denn neben dem Sieg bedeutete die Leistung im letzten Viertel einen neuen Franchise-Rekord bei den zugelassenen Punkten. Darüber hinaus glänzten sie mit einer geschlossenen Teamleistung. Sieben Spieler scorten zweistellig, wobei besagter Lamb (18 Punkte, 7 Rebounds) sowie Nicolas Batum (16 Punkte, 11 Assists, 7 Rebounds) herausstachen.
Bei den Hauptstädtern erreichte Marcin Gortat mit einem Double-Double (17 Punkte, 12 Rebounds) seine Normalform, während vor allem John Wall mit 14 Punkten, 6 von 18 Treffern aus dem Feld und 5 Ballverlusten einen schwachen Tag erwischte.
Orlando Magic (7-8) - New York Knicks (8-7) 100:91 (BOXSCORE)
Kristaps Porzingis gut, Knicks gut - Kristaps Porzingis nicht so gut, Knicks auch nicht so gut? Könnte man so sagen. Denn obwohl der Lette sechs Würfe blockte (vor allem Victor Oladipo musste dran glauben), war ihm ausnahmsweise anzusehen, dass er noch ein Rookie ist.
Er hatte mit der extrem physischen Verteidigung der Magic zu kämpfen, wodurch er nur 3 seiner 13 Feldwürfe für 10 Punkte traf. Orlando glänzte zwar auch nicht gerade mit gnadenloser Effizienz (39,5 Prozent FG), traf in den entscheidenden Phasen aber die besseren Entscheidungen, so auch beim 13-4-Run im Schlussabschnitt, der das Spiel entschied.
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Besonders Victor Oladipo (24 Punkte, 4 Rebounds) trieb sein Team in dieser Phase vorbildlich an und kam allein auf 10 Zähler in den letzten 12 Minuten. Unterstützt wurde er vor allem von Center Nikola Vucevic, der auf 22 Punkte und 12 Boards kam.
Auf der anderen Seite kurbelten Carmelo Anthony (28 Punkte, 9/17 FG, 13 Rebounds) und Jose Calderon (23 Punkte, 4/8 3FG) immer wieder die Knicks-Offensive an, konnten die Niederlage aber nicht mehr abwenden.
Boston Celtics (8-7) - Philadelphia 76ers (0-16) 84:80 (BOXSCORE)
16 Niederlagen zum Start der neuen Spielzeit, 26 Niederlagen in Folge saisonübergreifend - die Stadt der brüderlichen Liebe vergisst langsam komplett, wie sich ein "W" anfühlt. Besonders bitter: Einmal mehr waren die jungen Sixers nah dran an der Überraschung, führten 7 Minuten vor Schluss mit 8, sowie knapp 3 Minuten vor Schluss noch mit 5 Punkten. Dann kam der Einbruch.
"Die wievielte Losing Streak ist das jetzt mit mir als Head Coach? Ich verliere langsam die Übersicht", erklärte ein resignierte Brett Brown nach dem Spiel. Auch Nerlens Noel konnte es kaum fassen: "Wir waren so nah dran am Sieg, haben dann aber eine Handvoll Plays komplett verschlafen. Das darf einfach nicht passieren".
Der Hauptschuldige des Malheurs war an diesem Abend Isaiah Thomas, der einen schwachen Auftritt der Celtics mit 30 Punkten (11 davon im letzten Viertel) und 6 Assists rettete. Evan Turner streute 16 Zähler und 9 Rebounds von der Bank ein, während die Sixers erneut Hoffnung aus dem Auftritt von Jahlil Okafor schöpfen dürfen. Der Rookie scorte aus unterschiedlichsten Ausgangslagen und kam am Ende auf 19 Punkte bei 9 Boards.
Detroit Pistons (8-7) - Miami Heat (9-5) 104:81 (BOXSCORE)
"I've just sucked tonight", erklärte ein niedergeschlagener Dwyane Wade nach dem Spiel und hätte damit auch den kompletten Auftritt seiner Miami Heat zusammenfassen können. Denn die Jungs vom South Beach rannten in Detroit von Anfang an einem Rückstand hinterher und ließen es obendrein an defensiver Intensität vermissen.
Ganz anders die Pistons. Nach einem schwachen Auftritt in Milwaukee machten sie ihren Gästen das Leben schwer und genehmigten kaum offene Würfe. Zudem griffen sie beherzt an den Brettern zu, besonders - Überraschung - Andre Drummond war in der Zone eine Macht. Der Überflieger angelte sich 20 Abpraller und wurde mit 18 Zählern Co-Topscorer seines Teams (Reggie Jackson kam ebenfalls auf 18).
Der selbstkritische Wade erwischte in der Tat einen rabenschwarzen Tag - "The Flash" traf nur einen einzigen Feldwurf für 2 Pünktchen. Dafür knüpfte immerhin Hassan Whiteside an seine guten Leistungen an und kam auf 15 Punkte, 13 Rebounds sowie 3 Blocks.
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nbaToronto Raptors (10-6) - Cleveland Cavaliers (11-4) 103:99 (BOXSCORE)
Fünf Spiele lang trieben sich die Raptors für einen Roadtrip im Westen herum, nun durften sie wieder zu Hause ran und fühlten sich pudelwohl vor heimischer Kulisse. "Immer, wenn man von solch einem Auswärtstrip nach Hause kommt, ist es eigentlich schwer, wieder fokussiert zu sein - wir haben das geschafft", erklärte Kyle Lowry.
Die Teams begegneten sich über 48 Minuten auf Augenhöhe, die Fans im Air Canada Centre durften 16 Führungswechsel bestaunen. Allerdings: Das knappe Endergebnis täuscht darüber hinweg, dass die Entscheidung schon 1:20 Minute vor dem Ende fiel, als Bismack Biyombo (11 Punkte, 10 Rebounds) per Dunk zum 101:91 traf. Die anschließenden, wilden Dreier von J.R. Smith (15 Punkte) kamen zu spät.
Überragender Mann bei den Kanadiern war Point Guard Lowry, der 27 Punkte (11/17 FG) und 6 Assists verbuchte. Bei den verletzungsgebeutelten Cavs kam LeBron James auf 24 Punkte, 6 Rebounds und 8 Vorlagen, auch Kevin Love (21 Punkte, 13 Rebounds) spielte ordentlich.
Head Coach David Blatt wollte seinen Spielern derweil keinen Vorwurf machen, er machte die Müdigkeit als ausschlaggebenden Faktor für die Niederlage aus. Der King wollte davon allerdings nichts wissen: "Das ist keine Entschuldigung, wir müssen uns selber einfach mehr in die Verantwortung nehmen. Dann spielen wir auch besser"
Houston Rockets (5-10) - Memphis Grizzlies (9-7) 93:102 (BOXSCORE)
So richtig gefruchtet hat die Entlassung von Ex-Head-Coach Kevin McHale irgendwie noch nicht - ein wiedererstarkter James Harden hin oder her. Gegen Memphis setzte es die dritte Niederlage in Folge und obendrein die siebte Pleite im zehnten Heimspiel.
Gegen die Grizzlies lag das vor allem an der fahrigen Verteidigung. Bei den meisten Abschlüssen der Gäste war weit und breit keine Rakete im Anflug, eine fast 50-prozentige Trefferquote aus dem Feld die Folge. So konnte die komplette Starting Five der Grizzlies zweistellig punkten, wobei Jeff Green mit 20 Zählern zum Topscorer wurde.
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Die Punkteverteilung auf der anderen Seite stellte das komplette Gegenteil dar. Die Texaner verließen sich zu sehr auf die One-Man-Show des Bartes, der mit 40 Punkten (12/19 FG, 5/9 3FG, 11/11 FT) zwar ordentlich was ablieferte, aber kaum Unterstützung erhielt. Vor allem Dwight Howard (12 Punkte, 5 Rebounds) blieb in 39 Minuten Spielzeit nahezu unsichtbar, Ty Lawson stand nur zwei Minuten auf dem Parkett.
Milwaukee Bucks (6-9) - Sacramento Kings (6-10) 118:129 (BOXSCORE)
"Offense gewinnt Spiele, Defense gewinnt Meisterschaften", lautet eine uralte Binsenweisheit des Sports. Da wir uns aber in der Regular Season und nicht in den Finals befinden, einigten sich die Bucks und Kings zur Freude des neutralen Zuschauers auf die erste Variante.
Rund-and-Gun-Guru George Karl dürfte vor allem nach dem ersten Viertel vor Stolz nah am Platzen gewesen sein - denn seine Kings rannten, was das Zeug hielt und legten im besagten Spielabschnitt mal eben 40 Punkte auf, wobei sie sensationelle 77 Prozent (!) ihrer Feldwürfe trafen. Die Bucks ließen sich aber auch nicht lumpen und hielten mit 33 Zählern und 50 Prozent ordentlich dagegen.
Nur: Während sich die eigene Wurfquote im Laufe des Spiels normalisierte, warf Sacramento weiterhin munter drauf los und konnte die Ausbeute bei knapp 60 Prozent halten. Und das, obwohl Alphatier DeMarcus Cousins mit einer Rückenverletzung fehlte und die Kings-Rotation auch an diesem Abend aus nur acht Spielern bestand.
Von diesen acht erwischte Rudy Gay einen Sahne-Tag, er kam auf 36 Punkte (13/21 FG) und 5 Rebounds. Rajon Rondo untermauerte mit 13 Assists seinen Status als derzeit bester Passgeber der Liga - was auf der anderen Seite Head Coach Jason Kidd anscheinend zur Weißglut trieb. Denn knapp zwei Minuten vor Schluss verlor er die Nerven und schlug einem der Referees den Ball aus der Hand, danach musste er von seinen Spielern beruhigt werden.
Einer dieser Spieler war auch Khris Middleton (21 Punkte, 6 Assists), der zusammen mit Giannis Antetokounmpo Topscorer der Hausherren wurde.
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nbaMinnesota Timberwolves (7-8) - Atlanta Hawks (10-7) 99:95 (BOXSCORE)
Nachdem die Wolves ihre ersten sechs Heimspiele allesamt abgegeben hatten, scheinen sie nach dem befreienden Sieg über Philadelphia erkannt zu haben, dass es zu Hause eigentlich einfacher ist als in der Fremde. Dieser Erkenntnisgewinnung fielen nun die Atlanta Hawks zum Opfer.
"Wenn wir sie schlagen können, dann können wir alle schlagen", gab sich Andrew Wiggins nach dem Spiel selbstbewusst - und hatte auch allen Grund dazu. Denn in einem engen Spiel machte das junge Team am Ende vieles richtig. Beim Stand von 94:94 verwandelte erst Damjan Rudez (13 Punkte) zwei Freiwürfe, ehe Wiggins (15 Punkte, 4 Rebounds) persönlich einen Drive zur Vorentscheidung abschloss.
Besonders erfreulich aus Sicht der Wolves war der Auftritt der Second Unit, die insgesamt auf 58 Punkte kam und die zweite Garde der Hawks (18 Punkte) alt aussehen ließ. Zu dieser gehörte auch Dennis Schröder, der 14 Minuten ran durfte, aber nicht über 2 Punkte (1/8 FG) hinaus kam. Dafür erreichten Jeff Teague (22 Punkte, 5 Assists) sowie Paul Millsap (22 Punkte, 10 Rebounds) ihre Normalform.
Oklahoma City Thunder (10-6) - Brooklyn Nets (3-12) 110:99 (BOXSCORE)
Als noch gut acht Minuten zu spielen waren und die Partie mit 85:85 ausgeglichen war, dachte sich Kevin Durant: Das geht so nicht. Deshalb netzte er kurzerhand zwei Dreier persönlich ein und bereitete einen weitere für Dion Waiters vor - 9:0-Run, die Sache war gegessen.
"Er lässt das alles so leicht aussehen", staunte auch sein Teamkollege Russell Westbrook im Nachhinein nicht schlecht. Auch Brooklyns Head Coach Lionel Hollins gab sich geschlagen: "Sie haben einen Westbrook, der in die Zone penetriert und einen Durant, der dir nach Belieben Dreier einschenkt. Egal was du machst, sie haben die Antwort - damit muss man erstmal klarkommen".
In der Tat zeigte sich das besagte Duo bestens aufgelegt. Westbrook kam auf 27 Zähler (10/16 FG) sowie 13 Assists, Durant streute lockere 30 Punkte (11/18 FG, 5/8 3FG), 6 Rebounds und 5 Assists ein. Somit blieb bei den Nets die starke Vorstellung von Brook Lopez (26 Punkte, 8 Rebounds) wertlos.
Phoenix Suns (7-8) - New Orleans Pelicans (4-11) 114:120 (BOXSCORE)
Eines wissen die Phoenix Suns nach diesem Auftritt ganz sicher: Von einem starken ersten Viertel kann man sich nichts kaufen. Die Gastgeber dominierten den besagten Spielabschnitt mit 39:25, allein Brandon Knight startete mit 20 Zählern (8/10 FG) in die Partie.
Das Problem: Bei Knight kamen nur noch 9 weitere dazu, womit er das perfekte Abbild der nachlassenden Suns darstellte. Diese mussten nämlich mit ansehen, wie die eigene Wurfquote und die Führung immer geringer wurden, während die Treffgenauigkeit auf der anderen Seite zunahm. Die Pelikane versenkten in der zweiten Halbzeit knapp 54 Prozent ihrer Abschlüsse aus dem Feld.
So wurde das Spiel zum Ende hin eng, es gab insgesamt 17 Führungswechsel zu bestaunen. Für die Entscheidung sorgte letztendlich Anthony Davis 20 Sekunden vor dem Ende, als er einem eigenen Fehlwurf hinterher ging und das Leder zum 120:114-Endstand durch die Reuse tippte. Damit kam er am Ende auf 26 Punkte (11/14 FG) und 17 Rebounds, wobei ihm unter anderem Eric Gordon (23 Punkte, 4/9 3FG) zur Seite sprang.
Auf der anderen Seite fiel neben Knight auch Jon Leuer auf, der von der Bank kommend mit 20 Punkten und 12 Rebounds auf sich aufmerksam machte.
Los Angeles Clippers (7-8) - Utah Jazz (7-7) 91:102 (BOXSCORE)
13 Spiele sind genug, dachten sich die Utah Jazz und fügten den Clippers schon die vierte Heimniederlage zu. 13 Spiele in Folge waren es zuvor, die die Franchise vom Salzsee gegen die Clips verloren hatte.
Dass diese Serie ein Ende hatte, lag vor allem an der zweiten Halbzeit. In dieser trafen die Jazz 20 ihrer 32 Feldwürfe praktisch ohne Gegenwehr - die Defense der Clippers war phasenweise nicht als solche zu bezeichnen. Darüber hinaus verlor L.A. allein in der zweiten Halbzeit 13 Mal den Ball, mit Ausnahme von Chris Paul (24 Punkte, 8 Assists) kamen am Ende alle Akteure der Starting Five auf 3 Turnovers.
Utah dagegen ging die Sache deutlich konzentrierter an und hatte in Gordon Hayward zudem einen überragenden Scorer. Der Flügelspieler kam auf 33 Punkte und traf 5 seiner 7 Dreier. Auf der anderen Seite erwischte Blake Griffin (40 Punkte, 18/23 FG) zwar einen bärenstarken Tag, wurde aber in vielen Situationen von seinen Mitspielern im Stich gelassen.
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