Steve Kerr kehrt an die Seitenlinie der Golden State Warriors zurück und erhält ein besonderes Geschenk von seinem MVP. Josh Smith gibt ein erfolgreiches Comeback bei den Houston Rockets, während die Spurs auch über die Lakers hinwegrollen. Die beiden New Yorker Teams gehen derweil unter und die Celtics gewinnen den Ost-Klassiker.
nbaOrlando Magic (20-22) - Charlotte Hornets (20-23) 116:120 OT (BOXSCORE)
Dieses Duell durfte zurecht als Krisenduell bezeichnet werden. Nach einem guten Saisonstart geht es für beide Teams derzeit rapide bergab. Auf diesen Trend hatten die Hornets anscheinend aber keine Lust mehr und fuhren ihren fünften Auswärtssieg der Saison ein.
Zu diesem Entschluss gelangten sie bei den Magic allerdings erst recht spät. Denn die Hornissen lagen im dritten Viertel noch mit 15 Punkten hinten, ehe ein kleiner Mann namens Kemba Walker eine große Show ablieferte - und dabei nicht mal eine Pause brauchte. Der Guard stand das komplette vierte Viertel auf dem Parkett und riss auch die volle Verlängerung ab, was er für insgesamt 40 Punkte, (14/28 FG),7 Rebounds und 9 Assists nutzte.
"Er kam zu mir rüber und sagte nur: lass mich drauf. Dass ich auf ihn gehört habe, war die beste Entscheidung des Abends", erklärte nach dem Spektakel Head Coach Steve Clifford. Auch Walker selber hatte nach dem Spiel noch Luft für ein Statement: "In dieser Liga hast du immer noch eine Chance, zurückzukommen. Wir brauchten diesen Sieg so dringend und wir haben ihn uns geholt."
Scott Skiles, Chef-Übungsleiter auf der anderen Seite, zeigte sich standesgemäß eher weniger euphorisch: "Wir haben in den letzten 20 Possessions nur schlechte Würfe genommen oder Turnover produziert. Und Kemba hat uns eine Lektion in Sachen Siegeswillen erteilt."
Boston Celtics (23-21) - Chicago Bulls (24-18) 110:101 (BOXSCORE)
Auch wenn dieser Endstand etwas anderes vermuten lässt: Die Celtics haben dieses Spiel in der Defensive gewonnen. Zwar drehten die Gäste aus Chicago beinahe einen 15-Punkte-Rückstand und kamen noch einmal auf einen Zähler heran, doch dann schlug die Verteidigung der Grünen zu.
"Wir haben am Ende endlich verteidigt, das hat man gesehen. Und wenn man defensiv fokussiert und erfolgreich ist, dann verhilft einem das auch zu einem besseren Rhythmus in der Offense", analysierte Head Coach Brad Stevens die Schlussphase. Auch sein Point Guard Isaiah Thomas zeigte sich mit dieser zufrieden: "Wir haben uns zwischenzeitlich zu sehr auf lässige Distanzwürfe beschränkt, die wir nicht getroffen haben. Doch in den letzten zwei, drei Minuten haben wir uns wieder auf das Wesentliche konzentriert."
Thomas steuerte 22 Punkte und 5 Assists zum Sieg bei und war damit einer von 5 Celtics-Spielern, der zweistellig punktete. Darunter befand sich auch Avery Bradley mit 21 Zählern (8/14 FG), während Jared Sullinger ein Double-Double auflegte (18 Punkte, 12 Rebounds).
Auf der anderen Seite startete Derrick Rose schwach in die Partie, hatte mit 16 Punkten allein im dritten Viertel aber großen Anteil am Beinahe-Comebeack seines Teams. Am Ende kam er auf 27 Zähler (10/21 FG), wurde darin aber von Jimmy Butler (28 Punkte, 14 Rebounds) getoppt.
Brooklyn Nets (11-33) - Utah Jazz (19-24) 86:108 (BOXSCORE)
Rodney Hood brauchte einen Satz, um den Spielverlauf zusammenzufassen: "Wir haben nicht wirklich stark begonnen, sie danach aber an die Wand gespielt." Auch die Analyse von Quin Snyder geht in eine ähnliche Richtung: "Mir hat überhaupt nicht gefallen, wie wir angefangen haben. Wir hatten keinen defensiven Fokus, haben uns dann aber gesteigert", so der Jazz-Head-Coach.
Die Steigerung sah in etwa so aus: Nach einer halbwegs ausgeglichenen ersten Halbzeit kamen die Jazz wie ausgewechsekt aus der Kabine und dominierten das dritte Viertel mit 37:17. In diesem versenkten die Gäste überirdische 72,7 Prozent ihrer Feldwürfe, während auf der anderen Seite nicht mehr viel zusammenlief (36 Prozent FG).
Topscorer des Abends wurde Gordon Hayward mit 21 Zählern (8/12 FG) und 9 Assists, Hood kam auf 16 Punkte und 6 Rebounds. Tibor Pleiss durfte zwei Minuten ran und erzielte dabei 2 Punkte. Für die überforderten New Yorker legte Bojan Bogdanovic 14 Punkte von der Bank auf und war damit der einzige Spieler seines Teams, der seine Normalform erreichte.
New York Knicks (22-23) - Los Angeles Clippers (28-15) 88:116 (BOXSCORE)
Apropos überforderte New Yorker. Solche gab es auch auf der anderen Flussseite im Madison Square Garden zu bestaunen, wo die Knicks absolut kein Land gegen furiose Clippers sahen. Diese wiederum legten über die vollen 48 Minuten mal eben eine Wurfquote von 56,6 Prozent auf und ließen einen Alley-oop nach dem anderen fliegen.
Besonders DeAndre Jordan zeigte sich diesbezüglich engagiert und leistete sich bei 20 Punkten keinen einzigen Fehlwurf aus dem Feld. Auch seine Freiwurfquote (6/12 FT) sah schonmal deutlich schlimmer aus. Chris Paul hatte derweil die Spendierhosen an und verteilte neben seinen 16 Punkten auch 13 Assists.
Derek Fisher, bekanntermaßen Head Coach der Knicks, hatte nach dem Desaster schon eine Erklärung parat: "Sie haben letzte Nacht deutlich verloren und haben gegen uns ihre Wut rausgelassen. Wenn sie dann auch noch so einen Kader haben, kann man nicht viel machen", erklärte er.
Ein bisschen was machen konnten immerhin Carmelo Anthony und Kristaps Porzingis. Ersterer kam auf 16 Punkte, 4 Rebounds und 6 Assists, Zweiterer legte 13 Zähler und 8 Boards auf.
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nbaToronto Raptors (28-15) - Miami Heat (23-21) 101:81 (BOXSCORE)
Mit Kyle Lowry auf der einen und Dwyane Wade auf der anderen Seite duellierte sich der frisch gewählte All-Star-Backcourt der Eastern Conference. Spannend wurde es allerdings nicht: Denn Lowrys Raptors fuhren einen locker-flockigen Start-Ziel-Sieg ein.
Damit haben die Kanadier nun 7 Siege in Folge auf dem Konto - was ihnen zuletzt 2002 gelang. In diesem Jahr wurde auch der Franchiserekord von 9 Erfolgen hintereinander aufgestellt - ob die Jungs von Dwane Casey daran rütteln? Sollte DeMar DeRozan so weiter punkten wie derzeit, dann stehen die Chancen gar nicht mal so schlecht.
Der Guard legte 33 Punkte (4/5 3FG) nebst 6 Rebounds und 4 Assists auf, Lowry kam am Ende auf 15 Zähler und 6 Assists. Auf der anderen Seite lieferten Chris Bosh (26 Punkte, 7 Rebounds) und Wade (22 Punkte) zwar ebenfalls starke Zahlen ab, wurden vom Rest des Teams allerdings alleine gelassen.
Houston Rockets (23-22) - Milwaukee Bucks (19-26) 102:98 (BOXSCORE)
Er ist wieder da - und war auch gar nicht mal so lange weg. Josh Smith hat eine erfolgreiche Rückkehr an alter Wirkungsstätte gefeiert und den Texanern damit wieder eine positive Bilanz beschert. Dazu leistete er zwar nur einen Beitrag von 2 Punkten, doch Übergangs-Coach J.B. Bickerstaff freut sich sowieso über andere Fähigkeiten.
"Was uns wirklich weiterhilft, ist Joshs Fähigkeit, den Ball zu passen. Es ist ansteckend, wenn man sieht, wie er einen Extra-Pass nach dem anderen spielt und wir alle davon profitieren." Smith verteilte in 21 Minuten Spielzeit 6 Vorlagen, wodurch man über seine Feldwurfquote von 10 Prozent (!) gerne hinwegsah.
"Ich wollte endlich wieder spielen, denn das habe ich seit einem Monat nicht. Wenn man dann wieder das Parkett betritt, dann fühlt sich das einfach nur großartig an", freute sich Smith auch höchstselbst. Den Job als Scorer übernahm indes standesgemäß James Harden, der 30 Punkte (9/15 FG) und 8 Assists auflegte. Auf der anderen Seite legte Khris Middleton und Greg Monroe jeweils 21 Zähler auf.
Golden State Warriors (40-4)- Indiana Pacers (23-20) 122:110 (BOXSCORE)
Der Meistercoach ist wieder in Aktion! Steve Kerr hat seine Reha überstanden und kehrte an die Seitenlinie der Golden State Warriors zurück. In der Zwischenzeit war er ja durchaus erfolgreich von Luke Walton vertreten worden, der sich nun wieder vornehm in die zweite Reihe zurück zog.
Und die Mannen von Kerr hatten sich einiges vorgenommen, um ihrem Chef ein erfolgreiches Comeback zu verschaffen. Die Dubs gaben ein - auch für ihre Verhältnisse - hohes Tempo vor und führten vor frenetischer Kulisse nach dem ersten Viertel schon mit 32:18.
Zwar hielten die Pacers in der Folgezeit gut mit, ernsthaft gefährden konnten sie die Gastgeber jedoch nicht. Das lag vor allem am MVP höchstpersönlich, der erneut alle Lichter ausschoss und mit 39 Punkten (11/19 FG, 8/15 3FG), 10 Rebounds und 12 Assists ein Triple-Double aufs Parkett zauberte. Dieses Kunststück gelang dem Chefkoch bereits zum siebten Mal in seiner Karriere und zum zweiten Mal in dieser Saison.
Unterstützung erhielt er von seinem Splash Brother Klay Thompson (18 Punkte, 5 Assists) sowie von Draymond Green (22 Punkte, 11 Rebounds), während auf der anderen Seite Rookie Myles Turner sein ganzes Potential aufblitzen ließ und 31 Zähler markierte.
Los Angeles Lakers (9-36) - San Antonio Spurs (38-6) 95:108 (BOXSCORE)
Dass die Lakers in dieser Partie nicht viel mehr als das zehnte Jubiläum von Kobe Bryants 81-Punkte-Spiel zu feiern haben würden, dürfte niemanden so wirklich überrascht haben. Schließlich waren die Spurs zu Gast, die sich das Verlieren abgewöhnt haben und auch mit den Kaliforniern kurzen Prozess machten.
Die Hausherren konnten nur die Anfangsminuten ausgeglichen gestalten, ehe ein 23:10-Run der Texaner die Weichen auf Sieg stellte. Dem Team von Gregg Popovich machte es auch überhaupt nichts aus, dass LaMarcus Aldridge aufgrund einer Verletzung fehlte- denn sie haben ja noch ein paar andere Jungs, die ganz gut mit einem Basketball umgehen können.
Zum Beispiel Manu Ginobili, der zwischenzeitlich sein Alter vergaß und 20 Punkte und 4 Assists auflegte. Oder Kawhi Leonard, der jüngst ins All-Star Game gewählt wurde und im Schongang 18 Zähler erzielte. Oder Patty Mills, der 15 Punkte (3/3 FG) von der Bank einstreute...
Für die Lakers glänzte derweil D'Angelo Russell, der auf beachtliche 18 Punkte (8/10 FG) und 3 Assists kam, während Kobe einen schwachen Tag erwischte (5 Punkte, 6 Assists, 2/9 FG).
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