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Als plötzlich alles möglich war...

Kobe Bryants Abschied überlagte spektakuläre Leistungen von Gordon, LaVine, Westbrook und Co.
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All-Star Game: Rekorde, Rekorde, Rekorde

Das All-Star Game hatte es in sich. Lassen wir einfach mal Zahlen sprechen.

0: Alles war möglich. Außer Defense.

01:06: Die verbleibende Zeit auf der Uhr, als Kobe Bryant zum letzten Mal ein All-Star Game verließ. Sein 18., 15 davon als Starter - Rekord. Es gab Umarmungen der Spieler, dann Umarmungen der Coaches, dann Standing Ovations der Zuschauer, die im ersten Viertel sogar einen "M-V-P"-Gesang angestimmt hatten. "Es war ein bittersüßer Moment, mit ihm da draußen auf dem Court zu sein und zu wissen, dass die Duelle zwischen uns beiden bald zu einem Ende kommen werden", sagte LeBron James.

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Kobe machte zehn unauffällige Punkte, dann trat er schließlich ab - im Reinen mit sich und der Basketball-Welt. Er hinterlässt eine Generation, die mit ihm aufgewachsen ist, die ihn vergöttert hat und teilweise immer noch vergöttert. "Als wir in die Liga kamen, meinten die Alteingesessenen, dass die jüngere Generation nicht weiß, was sie tut und das Spiel kaputtmachen wird", erinnerte er sich anschließend. "Wir waren jung und wollten einfach nur spielen. Es war eine neue Generation, eine neue Kultur, aber ich glaube das Spiel ist an einem wunderbaren Punkt angelangt."

Da kann man ihm nicht widersprechen. Auch wenn ohne ihn ein ganz kleines bisschen von dem Zauber verloren gehen wird.

2: Anzahl der All-Star MVP-Awards von Russell Westbrook. Irgendwie bezeichnend dass in einem doch recht laxen Auftritt der beiden Teams, in dem sie sich bei Dreiern und Dunks in Höflichkeit überboten, der eine Spieler schon wieder die Trophäe des wertvollsten Spielers abstaubte, der diesen Aus-Schalter einfach nicht kennt. Nur 50 Prozent? Nicht mit Russell Westbrook! Der Thunder-Guard attackierte den Ring mal wieder, als hätte der ihm in seiner Kindheit mal das Pausenbrot geklaut. Wenn irgendjemand das Ding demnächst mal wieder herunterreißt - es wird Westbrook sein. 31 Punkte, 8 Rebounds, 5 Assists, 5 Steals, 17 genommene Dreier in 22 Minuten. Das reicht zum Award.

"Ich war ehrlich überrascht, dass ich ihn wieder gewonnen habe", sagte der 27-Jährige. "Sehr überrascht, als mein Name genannt wurde. Ich bin einfach nur sehr dankbar dafür, wieder dabei gewesen zu sein." Sechs von zwölf möglichen Stimmen vereinte Westbrook, er ist der erste Spieler überhaupt, der den Award zweimal in Serie gewinnt, ohne ihn sich mit einem anderen Spieler zu teilen.

9: Dreier von Paul George. Neuer Rekord in einem All-Star-Game. Wir sagen einfach mal voraus, dass der nicht sonderlich lange stehen wird. Aber wenn wir schon dabei sind: Der Rekord für die meisten Dreier in einem NBA-Game steht seit bei zwölf - und das seit 2003. Seit über einem Jahrzehnt! Steph Curry, übernehmen Sie.

12: Verwandelte Field-Goal-Versuche von Anthony Davis bei 13 Versuchen. Niemand mit zehn oder mehr Treffern aus dem Feld hat eine bessere Quote (92 Prozent) vorzuweisen.

30: Paar Schuhe für Kobe Bryant. Michael Jordan überraschte die Mamba mit einem ganz besonderen Geschenk: 30 Ausgaben der legendären Jordan Sneakers gibt es mittlerweile - und die hat Bryant jetzt alle brandneu und blütenweiß im heimischen Schrank stehen. "Die Marke Jordan steht für mehr als Basketball. Es geht darum, ein Vermächtnis zu hinterlassen und die zu ehren, die das auch tun", so Jordan-Präsident Larry Miller. "Heute konnten wir einen der ganz Großen und das Vermächtnis, das er hinterlässt, gebührend würdigen."

Analyse Rekordnacht bei Kobes letztem Akt

41: Punkte für Paul George. So lange ist es noch gar nicht her, da brach sich PG-13 in einem schrecklichen Unfall bei der Nationalmannschaft das Bein. Am 1. August 2014 war das. Mittlerweile ist der Small Forward wieder so gut, dass LeBron scherzhaft mit Verschwörungstheorien aufwartete: "Ich glaube nicht, dass er operiert wurde, ganz ehrlich."

Nur ein Punkt fehlte zum Rekord von Wilt Chamberlain - aber man braucht ja auch noch Ziele im Leben. "Hier wieder als All-Star dabei zu sein war ein besonderer Moment", sagte George. "Ich hatte einen harten Sommer, ein hartes Jahr mit der Reha, und davon brauchte ich jeden Tag. Es gab viele Tage, da dachte ich, dass es nichts mehr wird, aber ich bin drangeblieben." Anthony Davis beschrieb es treffend: "Er ist wieder der Alte. Wie er wirft, wie er den Ring attackiert, er hat eine sehr spezielle Art. Er hat einfach gezeigt, dass er wieder voll da ist."

92: Punkte für den Westen in Halbzeit eins. Natürlich ein neuer Rekord. Zuvor waren es 89 - die knackte der Osten mit 90 ebenfalls.

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173: Punkte des Ostens. Das hätte bisher immer zum Sieg gereicht. Diesmal wurde es ein Kantersieg für den großen Bruder aus dem Westen. Seien wir froh, dass uns so in der Schlussphase immerhin ein Hack-a-Drummond erspart geblieben ist...

182: Punkte in der ersten Halbzeit. Natürlich Rekord.

196: Punkte für den Westen. Die Zahl dürfte jedem Defensiv-Fanatiker die Tränen in die Augen treiben. 55 Prozent aus dem Feld, 31/80 von der Dreierlinie, ein verwandelter Freiwurf. 163 Punkte waren bislang All-Star-Rekord, und auch die NBA-Bestmarke von 184 Punkten (Triple-Overtime der Pistons und Nuggets 1983) fiel.

369: Punkte in diesem Spiel. 48 mehr als noch im letzten Jahr, und das war bereits ein Rekord. Knacken wir 2017 in Charlotte die 200-Punkte-Marke für ein Team - oder bewirkt dieses astronomische Zahl, dass das Pendel in die andere Richtung ausschlägt und vielleicht doch wieder ein bisschen Defense gespielt wird?

19.02.2017: Wir sehen uns in Charlotte!

Der Spielplan im Überblick

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