Die Dallas Mavericks (28-22) haben ohne Dirk Nowitzki mit 91:78 gegen die Phoenix Suns (14-35) gewonnen (BOXSCORE). Dabei sah es lange danach aus, als könnte den Gästen eine Überraschung gelingen - doch eine starke Leistung von Deron Williams und eine Änderung von Rick Carlisle in der Schlussphase sorgten für die erwarteten Verhältnisse.
nbaDas Duell fand drei Viertel lang auf Augenhöhe statt, ohne dass sich eines der Teams absetzen konnte. Es gab insgesamt 17 Führungswechsel zu bestaunen, was etwas über die mangelnde Attraktivität des Spiels hinwegtröstete.
Denn beide Mannschaften fanden nie ihren Wurfrhythmus und machten viele Fehler. Phoenix traf 36,5 Prozent aus dem Feld und leistete sich 20 Turnovers, während die Mavs nur 8 ihrer 29 Dreier versenkten. In der Schlussphase trafen die Hausherren dann die klügeren Entscheidungen und legten - auch dank verbesserter Defense - einen 14:5-Run hin, der das Spiel entschied.
Topscorer des Abends wurde Deron Williams, der 27 Punkte und 4 Assists auflegte. Auch Chandler Parsons setzte mit 15 Zählern vereinzelt Akzente, während Zaza Pachulia (9 Punkte) mit 15 Rebounds gute Basis-Arbeit leistete. Dirk Nowitzki wurde derweil geschont, da die Texaner bereits in der kommenden Nacht bei den Atlanta Hawks ran müssen.
Für die Suns zeigte sich Devin Booker (19 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assists) am treffsichersten, während Markieff Morris 13 Punkte von der Bank erzielte. Beide konnten die 19. Niederlage aus den letzten 21 Spielen aber nicht abwenden.
Die Reaktionen
Deron Williams (Mavericks): "Wir wissen alle, dass jeder von uns, wenn Dirk nicht spielt, offensiv eine Schippe drauflegen muss. Zumindest am Ende hat das geklappt."
Raymond Felton (Mavericks): "Das war heute eines dieser Spiele, bei denen nichts so richtig reinfällt, man aber trotzdem irgendwie gewinnen muss."
Devin Booker (Suns): "Die wichtigen Momente am Ende eines engen Spiels sind ein Problem für uns. Andere Teams können sich dann nochmal steigern und das Spiel entscheiden, aber wir machen einfach zu viele Fehler."
Der SPOX-Spielfilm
Vor dem Tip-Off: Ohne Dirk greifen die Mavs auf ihr Three-Guard-Lineup zurück mit D-Will, Matthews, Felton, Parsons und Pachulia. Die verletzungsgebeutelten Suns probieren es mit Booker, Goodwin, Tucker, Teletovic und Chandler. Vor allem Knight und Bledsoe werden schmerzlich vermisst. Die Storm Trooper stehen derweil Spalier, schließlich ist Star Wars Night im American Airlines Center!
5.: Beide Teams starten mit Licht und Schatten. Williams schneidet Backdoor zum Korb und täuscht gegen Goodwin den Layup an. Dieser hebt ab und stürzt übel über D-Wills Rücken, doch zum Glück passiert ihm nichts. Der "Übeltäter" gibt sich unbeeindruckt und versenkt eine Sequenz später den Jumper zum 13:10.
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9.: Nach wie vor will hier kein Spielfluss aufkommen. Barea stolpert im Spielaufbau, hat aber Glück, dass sein Team einen Einwurf zugesprochen bekommt. Diesen befördert er aber direkt zum Gegner, der das zu einer 17:16-Führung nutzt.
16.: Jetzt kommt Leben in die Bude! Felton arbeitet sich bis zum Brett durch und bekommt den einfachen Leger, ehe Barea im Pick-and-Roll McGee mit einem Alley-oop bedient. 30:29 für Dallas, Jeff Hornacek hat Gesprächsbedarf.
21.: Dieses Zwischenhoch ist allerdings nur von temporärer Natur. Wieder durchlebt Dallas eine Durststrecke, bis D-Will mal wieder einen Dreier versenkt. Auf der anderen Seite antwortet Chandler mit dem Putback Dunk zum 38:37 für die Gäste.
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27.: Auch nach der Pause dauert es lange, bis die Teams ihren Rhythmus finden. Felton jagt einen Dreier meilenweit am Ring vorbei - noch keine Punkte für Dallas nach knapp drei Minuten. Dann attackiert Parsons mal den Korb und zieht das Foul. 52:49.
32.: Ball Movement ist zwar eine feine Sache, doch Dallas übertreibt es ein wenig. Der Ball wandert zwei Mal um die komplette Dreierlinie herum, während einfache Würfe verschmäht werden und am Ende der Shotclock ein schwieriger herausspringt. Im Gegenzug macht es Booker besser und fackelt nicht lange von Downtown - 60:60.
39.: Dallas hat weiterhin mächtig Probleme und rennt einem 5-Punkte-Rückstand hinterher. Dann fasst sich Matthews ein Herz, postet gegen Goodwin auf und zieht mit einem klugen Fake das Foul. Beide Freiwürfe sitzen.
spox44.: Klasse Zusammenspiel zwischen Felton und Powell! Der Big Men schneidet zwei Mal konsequent zum Korb und wird beide Male mustergültig von Felton bedient, einmal davon per Alley-oop. Kurze Zeit später trifft er auch noch 2 Freiwürfe. Das bedeutet: 6 Punkte in Folge für den jungen Mann zur 80:75-Führung. Die Wende?
47.: So sieht's aus! Phoenix bekommt hier kaum noch gute Abschlüsse, die Mavs-Defense sieht jetzt ganz anders aus. Auf der anderen Seite schreitet D-Will zur Tat und versenkt einen wilden Dreier zur Vorentscheidung.
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Der Star des Spiels: Deron Williams. Wenn er auf dem Feld stand, war er der Mittelpunkt der Mavs-Offensive. Mit dem Ball in der Hand riss er Löcher in die Suns-Defense und kreierte so für sich und seine Kollegen Würfe - wobei seine Trefferquote deutlich besser ausfiel als die vom Rest (10/19 FG). Er war darüber hinaus auch abseits vom Ball stets eine Gefahr, da er immer wieder Backdoor zum Korb cuttete und für Alarm sorgte. Auch der Todesstoß von Dowtown zum 87:76 ging auf seine Kappe.
Der Flop des Spiels:Archie Goodwin. Der Guard ließ zuletzt immer wieder sein Talent aufblitzen, erwischte in dieser Partie allerdings eine Off-Night, wie sie im Buche steht. In 36 Minuten traf er 1 von 11 aus dem Feld, verteile keinen einzigen Assist und leistete sich 3 Turnovers.
Das fiel auf:
- Bei Dallas lief zu Beginn nicht viel zusammen. Besonders im Setplay hakte es gewaltig, da es an Pick-and-Roll-Optionen fehlte (Pachulia bekam früh seine Pause, Powell und McGee schauten noch zu). So wirkte die Offense recht ideenlos, doch zum Glück gibt es ja den Fastbreak: 9 der ersten 17 Punkte resultierten aus einem Schnellangriff.
- Phoenix' Offense dagegen suchte ihr Glück in der Zone - und zwar durchaus mit Erfolg. Zur Halbzeit führten sie in dieser Kategorie mit 26:18. Das hatte zwei Gründe: Erstens kamen durch das kleine Lineup der Mavs immer wieder Mismatches im Lowpost zu Stande und zweitens verschlief Dallas' Defense viele Helpside-Rotationen. So brauchten die Gäste oftmals nur einen Spieler zu schlagen, um zu einfachen Abschlüssen zu kommen.
- Auch nach dem Pausentee fand Dallas keinen Rhythmus von Downtown: 5 von 20 Dreier standen kurz vor Ende des dritten Viertels im Boxscore. Auffällig: Viele offene Würfe wurden zu Gunsten eines unnötigen Extra-Passes abgegeben, sodass Phoenix leichtes Spiel hatte, den Schützen das Leben schwer zu machen. Erst J.J. Barea brach den Bann und hielt sein Team im Spiel.
- In der entscheidenden Phase der Partie lief Dallas durchgehend mit zwei Big Men auf, was besonders defensiv große Auswirkungen hatte. Durch die dazugewonnene Präsenz in der Zone konnten es sich die Guards und Wings erlauben, den Suns-Backcourt aggressiver unter Druck zu setzen. Die Folge: Jede Menge Turnovers und erzwungene Würfe bei den Gästen, die im letzten Viertel mickrige 9 Punkte erzielten.