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Abgezockte Hawks erledigen Utah

Von Thorben Rybarczik
Dennis Schröder zeigte gegen die Jazz Licht und Schatten
© getty

Die Atlanta Hawks (36-28) bleiben nach einem 91:84-Sieg bei den Utah Jazz (29-34) in der Erfolgsspur. Nach einem schwachen ersten Viertel reichte eine minimale Leistungssteigerung aus, um den Gastgeber dauerhaft auf Distanz zu halten. Dennis Schröder zeigte Licht und Schatten, während sein Konkurrent auf der Eins aufblühte.

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Nach den beiden Siegen in Los Angeles haben die Hawks nun den dritten Sieg in Folge während ihres Roadtrips an der Westküste eingefahren. Das lag vor allem an einer starken Defense, die den Jazz im zweiten und dritten Viertel jeweils nur 15 Punkte erlaubte. Die daraus resultierende Führung schrumpfte zwar noch einmal auf 3 Punkte zusammen, doch am Ende machte Jeff Teague (24 Punkte, 9/18 FG, 6 Assists) alles klar.

Auch Dennis Schröder traf in der Schlussphase einen sehr wichtigen Dreier, erwischte mit 7 Punkten (3/11 FG), 4 Assists und 2 Turnovers ansonsten aber einen durchwachsenen Tag. Paul Millsap schrammte mit 18 Punkten (8/12 FG) und 9 Rebounds nur knapp am Double-Double vorbei.

Auf der anderen Seite kam die Offensive nur sehr selten ins Laufen, was auch an zahlreichen Ballverlusten der Jazz lag (20 Stück). Gordon Hayward kam auf 22 Punkte und 6 Rebounds, Derrick Favors und Rodney Hood legten jeweils 16 Zähler auf.

Utah Jazz vs. Atlanta Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE

Die Reaktionen:

Mike Budenholzer (Coach Hawks): "Jeff [Teague] war heute in allen Bereichen stark. Er hat Lücken in der Defense gesehen und sich selber und den anderen dadurch Würfe ermöglicht. Wenn er viel attackiert, läuft es bei den anderen auch besser."

Quin Snyder (Coach Jazz): "Wir haben im ersten Viertel wirklich gut gespielt, aber dann hat Atlanta ein paar Dinge anders gemacht und uns vor Probleme gestellt. Wir haben angefangen, den Ball zu verlieren. Wir schaffen es nicht, zu antworten, wenn andere Teams die Intensität erhöhen."

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Vor dem Tip-Off: Bei den Jazz zieht in der Starting Five Shelvin Mack die Fäden auf der Eins, der erst kürzlich von Atlanta an den Salzsee verfrachtet wurde. Dazu: Hood, Hayward, Favors und Gobert. Auf der anderen Seite geht Coach Bundeholzer - wie gewohnt - keine Experimente ein und schickt Teague, Bazemore, Korver, Millsap und Horford aufs Parkett.

4.: Budenholzer nimmt die frühe Auszeit, da seine Jungs vor allem defensiv noch nicht auf der Höhe sind. Die Jazz-Guards kommen viel zu einfach zum Brett - lassen dort aber ein paar Chancen liegen. Trotzdem reicht es für eine 10:4-Führung für die Gastgeber.

9.: Bei den Hawks steht jetzt die komplette zweite Garde auf dem Feld, zu der auch Dennis Schröder gehört. Nach zwei eher unglücklichen Aktionen spielt er den Assist auf Humphries, der aus der Halbdistanz auf 12:19 verkürzt.

15.: Erste Regel in der Defense: Foule nicht den Sprungwerfer. Hardaway Jr. ist anscheinend anderer Meinung und trifft Ingles bei dessen Dreier am Arm. Dieser bedankt sich mit einem Vierpunktspiel - was bezeichnend ist für die unglückliche Hawks-Defense zu diesem Zeitpunkt. 35:22.

21.: Und dann werfen die Hawks ihren Turbo an! Erst tritt Teague mehrfach als Scorer und Vorbereiter in Aktion, ehe Schröder ihn ersetzt und nahtlos daran anknüpft. Erst bedient er Bazemore in der Ecke, dann klaut er Mack den Ball und spielt den punktgenauen Alley-oop auf Horford, der einen 11:0-Run zur 41:38-Führung vollendet.

28.: Der Start ins dritte Viertel gehört den Hawks, die vor allem aus dem Pick-and-Roll gute Abschlüsse generieren. Auf der anderen Seite setzt Gobert per Dunk ein Ausrufezeichen, doch die Gäste aus Atlanta sind jetzt mit 52:46 vorne.

33.: Bei den Jazz ist jetzt komplett der Wurm drin. Obwohl die Hawks ihnen vier Abschlüsse in Folge erlauben, fällt einfach nichts rein. Da es auf der anderen Seite aber auch wieder Missverständnisse gibt, ist hier beim Stand von 60:53 für die Gäste noch alles drin.

42.: Die Halle wird nochmal wach, da Hood zwei schnelle Dreier in Folge zum 66:72 trifft. Ein Mann ist davon aber weniger beeindruckt: Dennis Schröder. Der Deutsche sorgt mit einem wichtigen Dreier seinerseits wieder für Ruhe.

45.: Ach, der spielt auch noch mit? Hayward übernimmt Verantwortung und trifft per Dreier und Korbleger, wodurch er zwischenzeitlich auf 3 Punkte verkürzt. Die Hawks bleiben aber cool und haben in Person von Millsap und Horford die Antwort. Die Schlussphase verspricht also doch nochmal Spannung.

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48.: Allerdings hat Teague mit Abstand den längsten Atem und macht die Kiste mit zwei unwiderstehlichen Drives zu. Die Jazz nehmen zwar noch ein paar wilde Dreier - was aber nichts bringt. Am Ende ein verdienter Erfolg, da Atlanta immer die passende Antwort auf die Zwischenhochs der Gastgeber hatte.

Der Star des Spiels: Jeff Teague. Genau das wollen die Hawks von ihm sehen: Kluger Spielaufbau, Gefahr von draußen (3/5 Dreier) sowie ein unwiderstehlicher Drive zum Korb, der am Ende - mehrfach angewendet - für die Entscheidung sorgte. Zudem schaffte er es immer wieder, sein Team in unruhigen Phasen mit simplen und erfolgreichen Pick-and-Rolls in strukturiertere Bahnen zu lenken.

Der Flop des Spiels: Gordon Hayward. Nach einer mehr als unauffälligen ersten Halbzeit versuchte der Franchise-Spieler der Jazz in der Schlussphase zwar, Verantwortung zu übernehmen - doch meist sah er gegen seinen Kettenhund Thabo Sefolosha kein Land (6/18 FG, 4 TO). Auch wenn er am Ende mit 22 Zählern Topscorer seines Teams wurde: In kritischen Momenten muss mehr von ihm kommen.

Das fiel auf:

  • Die Jazz spielen den langsamsten Ball der Liga, während die Hawks auch gerne mal schneller unterwegs sind. Besonders in der Anfangsphase zeigte sich aber ein gegenteiliges Bild: Während die Gastgeber auf die Tube drückten und sich dank einfacher Punkte eine frühe Führung erarbeiteten, wirkte Atlantas Offensive im Setplay sehr behäbig. Eine Erklärung: Schröder und Co. befinden sich auf der Zielgeraden eines Fünf-Spiele-Roadtrips, während der Kontrahent eine dreitägige Pause hinter sich hatte.
  • Ein basketballerischer Leckerbissen war das in der ersten Halbzeit nicht. Beide Teams leisteten sich zahlreiche Fehler und Fahrlässigkeiten. Merkwürdige Wurfentscheidungen, die zu Airballs führten, unbedrängte Pässe ins Publikum oder Ballverluste aus dem Dribbling: An Turnover-Varianten mangelte es nicht. Zur Halbzeit hatten sich bereits 21 Stück davon angesammelt.
  • Bei den Hawks kam die Offensive nur phasenweise in den Rhythmus, und zwar immer dann, wenn das Pick-and-Roll funktionierte. Dieses verteidigten die Jazz eher schwach, da sie nicht die Balance in der Rotation zum Ball fanden. Mal fand diese überhaupt nicht statt, sodass Ballführer Teague in Ruhe abschließen konnte - und mal zog sich die Verteidigung so sehr zusammen, dass Leute wie Korver/Hardaway von der Dreierlinie oder Millsap/Horford aus der Halbdistanz ohne Gegenspieler Maß nehmen konnten.
  • Mit 34,9 Prozent aus dem Feld und 26,9 Prozent von der Dreierlinie litten die Jazz unter einer katastrophalen Trefferquote. Dass es trotz des Qualitätsunterschieds zu den Hawks (47,5 Prozent FG, 32 Prozent Dreier) lange Zeit eng blieb, lag an den Vorteilen beim Rebound-Duell, dass Gobert (15 Stück) und Co. mit 54:41 für sich entschieden. Besonders am offensiven Brett griffen die Jungs von Quin Snyder beherzt zu und verschafften sich insgesamt 15 zusätzlich Ballbesitze (Hawks: 2).

Der Spielplan im Überblick

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