NBA

Chronik: So wurden die Warriors zum Superteam

Die Golden State Warriors dominierten die Finals
© getty
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2013 und 2014: Wieder in den Playoffs - mit Iggy, ohne Love

Im Sommer 2013 fädelte die Franchise aus Oakland einen Deal ein, der ebenfalls vollen Erfolg brachte. In einem Drei-Team-Trade mit den Denver Nuggets und Utah Jazz kam Andre Iguodala per Sign-and-Trade in die Bay Area, um dem jungen - und vor allem eher offensivstarken Team - die nötige Erfahrung zu bieten und die Defense zu verstärken.

Iggy unterschrieb für vier Jahre und 48 Millionen Dollar. Abgeben mussten die Dubs Biedrins, Jefferson, Rush und einige Picks - hatten unter dem Strich also Cap Space geschaffen und Iggy gewonnen.

Während sich die Splash Brothers einen Namen als Scharfschützen machten und Curry gegen Ende der Saison mit einem vorläufigen Karrierebestwert von 54 Punkten den Madison Square Garden verzauberte, entwickelte sich der nimmermüde Green derweil trotz unauffälliger Statistiken relativ schnell zum Motor des Teams. Defensiv stopfte er etliche Lücken und vorne deutete er bereits seine Spielmacherfähigkeiten an. Iggy wurde ebenfalls zum Leistungsträger auf dem Flügel - in seiner ersten Saison bei GSW zunächst noch als Starter.

Mit ihrem jungen Grundgerüst um Curry, Thompson, Barnes und Green zogen die Warriors erstmals seit dem Mavericks-Coup in die Playoffs ein, wo sie erst in der zweiten Runde an den Spurs scheiterten. Das spektakuläre und schnelle Spielstil des Teams bescherte ihnen einige neue Symphatien.

Love? Thompson!

Im darauffolgenden Sommer stellte sich das Front Office die Frage, wie der Kader durch die Akquise eines Stars verstärkt werden könne. Angeblich war Kevin Love ein Kandidat, um für Thompson getradet zu werden. Der harmonierte zwar prächtig mit Curry, war aber noch nicht der Shooter, der er heute ist. Seinen Ruf als Lockdown-Verteidiger hatte er sich ebenfalls noch nicht erarbeitet.

Love hingegen galt bei den Minnesota Timberwolves als Star in einem Team, das zu schwach ist, um von seinen Stärken zu profitieren. Ein Trade zu den Dubs war ein realistisches Szenario - das aber doch nicht zustande kam. Der größte Gegner des Deals, der die Zukunft der NBA komplett verändert hätte (man weiß ja, wo Love später stattdessen landete), war angeblich Warriors-Berater Jerry West, der mit der Kündigung gedroht haben soll, wenn man nicht an Thompson festhalte.

So blieb das Team also zusammen und kam noch besser ins Laufen. Curry schoss sich erstmals ins All-Star-Team und knackte etliche Dreier-Rekorde. Erst zum vierten Mal in der Franchise-Geschichte holte man mehr als 50 Siege.

In den Playoffs 2014 war ohne den verletzten Bogut bereits in der ersten Runde Schluss, als man sich in einer packenden Serie nach sieben Spielen den Clippers geschlagen geben musste. Trotzdem waren die runderneuerten Warriors nach vielen Jahren des Leids und des Misserfolgs endgültig im NBA-Oberhaus angekommen.