Ein Flash aus dem Nichts?
Damit konnte bis vor wenigen Tagen niemand rechnen, doch Dwyane Wade hat sich mit den Heat noch immer nicht auf einen Vertrag geeinigt. Laut ESPN-Informationen hat sein Lager die Mavs und Spurs darüber informiert, dass er sich vorstellen könnte, bei ihnen zu spielen.
Das wäre natürlich ein echter Hammer, wenn der große Rivale, der Nowitzki 2006 den Titel verwehrte, nach Big D kommen würde. Seine starke Saison hat gezeigt, dass er trotz seiner 34 Jahre noch immer in der Lage ist, ein Team zu tragen.
Allerdings ist fraglich, ob die Personalie Whiteside mit Wade zu vereinbaren ist. Der Grund für die stockenden Verhandlungen am South Beach ist die Zukunftsplanung der Franchise und es ist nicht klar, ob Wade weiterhin mit seinem Center zusammenspielen möchte.
Falls ja, könnte Dallas aber gleich zwei Spieler aus Miami stehlen und wäre auf einen Schlag ein echter Anwärter auf die Championship. Es ist jedoch äußerst schwer vorstellbar, dass Flash und die Heat das Tischtuch bei ihren Verhandlungen derart zerschneiden, dass The Flash seine Franchise wirklich verlässt.
Lösungen auf der Eins
Sollte dieser Fall wirklich eintreten, wäre kein Geld mehr für Conley da. Dann - und natürlich auch, wenn Mavs ihn einfach nicht von den Grizzlies loseisen können - sollte Cuban Deron Williams halten. Nach seiner soliden Saison ist er trotz seiner Verletzungsanfälligkeit und seines steigenden Gehalts Dallas' beste Option auf der Eins.
Eine Alternative oder Ergänzung für die Bank könnten Jarrett Jack oder Trey Burke sein, die von den Brooklyn Nets bzw. Utah Jazz gerade überall angeboten werden wie einst Luke Ridnour.
Flügelspieler gesucht
Aus dem restlichen Kader der Mavs werden David Lee, Charlie Villanueva und Raymond Felton ebenfalls Free Agents - von diesem Dreigespann ist einzig Felton ein Kandidat für die Rotation. Doch stattdessen sollte Cuban seine hart verdienten Dollar lieber in einen Shooter oder Three-and-D-Spieler investieren.
Courtney Lee (Charlotte Hornets) wird vermutlich für die Second Unit zu teuer sein, Jared Dudley (Washington Wizards) oder Allen Crabbe (Portland Trail Blazers, Restricted) wären da schon eher erschwinglich und eine gute Ergänzung zu den bisher feststehenden Reservisten J.J. Barea und Devin Harris.
Auch über den gealterten Ex-Maverick Jason Terry sollte Cubes nachdenken, schließlich würde er sofort auch für kleines Geld zurückkommen und weiß, wie der Hase in Dallas läuft. Und offene Würfe von der Bank treffen kann der Jet immer noch.
Bitte nicht Crawford!
Matt Barnes ist ein Spieler, gegen den man ganz und gar nicht spielen möchte - auf dem eigenen Flügel stellt er aber durchaus eine spannende Alternative dar. Neben dem jungen Justin Anderson ist er ein möglicher Backup-Kandidat.
Jamal Crawford hat zwar ein Treffen mit Dallas in seinen Kalender geschrieben, doch Mr. Crossover und seine Isolation-Plays passen nicht wirklich zur Mentalität in Dallas. Es stimmt, die Produktivität der Bank ist im vergangenen Jahr etwas gesunken, doch der dreifache und eindimensionale Sixth Man ist gerade defensiv sein Geld nicht wert. Und gerade in der Nähe des eigenen Korbes müssen sich die Mavs verbessern.
Auf den großen Positionen fehlte vergangene Saison die Tiefe, hier herrscht Handlungsbedarf. Dwight Powell ist Restricted Free Agent und wird aufgrund seiner Entwicklung und der geringen Kosten vermutlich gehalten werden, dazu könnte ein weiterer Backup für den Frontcourt nicht schaden. Trevor Booker (Utah Jazz) und Darrell Arthur (Denver Nuggets) scheinen hier günstige, defensiv solide und vielseitige Optionen.
Kartentricks für Fortgeschrittene
Wie so oft fallen in der Free Agency mit dem ersten Dominostein weitere an ihren Platz. Da sich Kevin Durant mit seiner Entscheidung vermutlich einige Tage Zeit lassen wird, könnte die gute Ausgangsposition der Mavericks gegenüber manchem Konkurrenten wirklich einen Vorteil bedeuten. Dazu müssen sie ihre Karten aber auch clever ausspielen.
Einen Doppelschlag mit Whiteside und Conley zu landen, wäre der Traum von Mark Cuban. Chandler Parsons würde dann wohl kaum jemand nachtrauern. Doch die erneute Jagd nach den dicken Fischen birgt auch das Risiko, am Ende gänzlich ohne Unterstützung für Nowitzki dazustehen. Aber wie immer gilt in jeder Free Agency: Die Hoffnung der Mavs-Fans stirbt zuletzt.