NBA

Ein Ösi und viel Rohmaterial

Jakob Pöltl könnte ein Top-10-Pick werden
© getty

Jakob Pöltl gilt als einer der talentiertesten Center in der Draft - sein zusätzliches Jahr am College hat sich ausgezahlt. Auch Skal Labissiere wird hoch gehandelt, braucht aber noch jede Menge Feinschliff. Das gilt auch für Monster-Athlet Cheick Diallo sowie für den Kroaten Ivica Zubac. Damian Jones erholt sich derweil von einer OP. Den Draft 2016 gibt es im LIVESTREAM FOR FREE (Freitag, 2 Uhr).

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Jakob Pöltl

Position: Center

Statistiken: 17,2 Punkte, 9,1 Rebounds

College: Utah

Alter: 20

Größe: 2,15 Meter

Gewicht: 107 Kilo

Im Idealfall ein Typ wie: Marc Gasol

Stärken:

- beweglich für seine Größe

- effektiv im Pick-and-Roll

- tauglich als Ringbeschützer

- guter Rebounder

Schwächen:

- eindimensional im Post

- kaum Gefahr von außerhalb der Zone

- muss Masse zulegen

Das österreichische Center-Talent wäre wohl schon letztes Jahr reif für die NBA gewesen. Doch Pöltl entschied sich dafür, noch ein Jahr am College dranzuhängen. Eine nicht unumstrittene Entscheidung, die sich jedoch ausgezahlt hat. Vor allem der zuvor rohen Offense tat das Extra-Jahr gut - Pöltl ist als Sophomore zum Fixpunkt des Utes-Angriffs gereift.

Er besticht durch seine - für diese Länge ungewöhnliche - Mobilität und Beweglichkeit. Das macht ihn im Pick-and-Roll brandgefährlich, da er in der Lage ist, auch schwierige Pässe zu kontrollieren und anschließend aus engen Situationen heraus abzuschließen. Zwar strahlt er noch keine große Gefahr als Werfer aus dem Pick-and-Pop aus, doch sein ansonsten weiches Handgelenk und seine verbesserte Freiwurfquote (66,8 Prozent) machen Hoffnung, dass diesbezüglich noch viel möglich ist.

Im Post-Spiel ist sein Repertoire an Moves noch recht klein. Vor allem ein Fadeaway täte seinem Spiel sicherlich gut, denn er ist zu sehr auf seinen rechtsausgelegten Hookshot angewiesen. Wird ihm dieser genommen, bleiben nicht viele Optionen. Allerdings besitzt Pöltl eine gute Übersicht und neigt auch nicht dazu, schwache Abschlüsse zu erzwingen. Dass er trotzdem auf 17,2 Punkte pro Spiel kam (64 Prozent FG), spricht für seinen hohen Basketball-IQ.

In der Verteidigung ist Pöltl zwar keine Blockmaschine (1,6 Blocks pro Spiel), doch bei seiner Größe reicht es, wenn er den gegnerischen Wurf erschwert. Er hat ein gutes Gespür dafür, wann seine Helpside benötigt wird. Auch dabei spielt ihm seine gute Beinarbeit in die Karten, dank der er nur selten zu Fouls greifen muss (2,3 pro Spiel).

Sollten die Toronto Raptors Bismack Biyombo ziehen lassen, könnten sie an neunter Stelle über Pöltl nachdenken. Wenn die Scouts der Liga jedoch davon überzeugt sind, dass er seine Offensive stetig verbessern kann, könnte er auch schon früher über die Ladentheke gehen.

Prognose: Top-10-Pick

Mögliche Teams: Nuggets, Raptors, Bucks, Kings