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Mavs-Comeback schockt Spurs im Texas-Derby

Dirk Nowitzki erzielte gegen die Spurs insgesamt 15 Punkte
© getty

Upset in San Antonio! Zum ersten Mal seit 2010 siegen die Dallas Mavericks (17-30) bei den San Antonio Spurs (36-11). Zur Halbzeit schien alles den gewohnten Gang zu gehen gegen den texanischen Rivalen. Dann aber drehten die Mavs das Spiel und siegten mit 105:101, wobei Seth Curry Erinnerungen an seinen Bruder weckte.

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Was für eine positive Überraschung für die Dallas Mavericks, die zum ersten Mal seit dem 26. November 2010 in einem Regular-Season-Spiel im AT&T-Center siegen. Beim Comeback-Sieg trotz Zehn-Punkte-Rückstand zur Pause überzeugte vor allem die Starting Five, zu der auch Neuzugang Yogi Ferrell (9 Punkte, 7 Assists, 2 Steals) direkt gehörte.

Der überragende Mann auf Seiten der Mavs: Seth Curry, der mit 24 Punkten (10/20 FG), 10 Rebounds und 5 Assists glänzte. Doch nicht nur der Guard spielte stark auf, auch Dirk Nowitzki erzielte mit 15 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double, zu dem er 4 (!) Blocks beisteuerte. Harrison Barnes (19 Punkte, 8/20 FG) und Wes Matthews (17 Punkte, 6/10 FG) punkteten ebenfalls zweistellig.

Bei den Spurs, die in der ersten Hälfte noch knapp 60 Prozent ihrer Feldwürfe verwandelt hatten, war Kawhi Leonard mit 24 Punkten (7/17 FG) Topscorer, während Tony Parker und LaMarcus Aldridge je 16 Zähler beisteuerten. David Lee kam bei der zweiten Spurs-Pleite in Folge auf 14 Punkte (7/9 FG).

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Die Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Mavericks): "Ich kann mich schon gar nicht mehr an einen Sieg in der Regular Season hier erinnern. Es war definitiv eine zu lange Zeit. Aber es ist wie mit jeder Serie: Irgendwann endet sie mal."

Gregg Popovich (Trainer Spurs): "Das Spiel haben wir wegen unserer Defense verloren. Wir waren undiszipliniert und haben keinen guten Job gemacht. Gerade die Weakside war immer offen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei Dallas feierte der erst gestern verpflichtete Yogi Ferrell aufgrund von Verletzungsproblemen im Backcourt gleich sein Startdebüt an der Seite von Curry, Matthews, Barnes und Nowitzki. Bei den Spurs ebenfalls eine Änderung. Rookie Davis Bertans ersetzte Lee an der Seite von Parker, Green, Leonard und Aldridge.

1. Viertel: Die Spurs kamen besser aus den Startlöchern und gingen schnell mit 6:0 in Front. Die Gäste kamen mit der Zeit stärker auf. Ferrell sorgte per Dreier zum 13:12 für die erste Mavs-Führung. In der Folge entwickelte sich ein offensiver Schlagabtausch, in dem Anderson eine Minute vor Schluss nach Ferrell-Pass aus der Ecke einen Vier-Punkte-Vorsprung besorgte. Doch die Hausherren kamen wieder zurück und Ginobili sorgte aus der Distanz für das 28:27 zur ersten Pause.

2. Viertel: Wieder verschliefen die Mavs den Start. Bertans stellte per Dreier plus Foul auf 36:27, erst Nowitzki sorgte nach knapp drei Minuten per Midrange Jumper für Dallas' erste Punkte im Viertel. Dieses Mal taten sich die Mavs schwerer, wieder heranzukommen. Ein Leonard-Dreier und ein Three-Point-Play von Parker brachten den Hausherren den komfortablen 13-Punkte-Vorsprung. Mit einem Nowitzki-Airball beim Dreier und einer 59:49-Führung der Spurs ging es in die Kabine.

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3. Viertel: Dieses Mal waren es die Mavs, die deutlich besser starteten und angeführt von Nowitzki zurückkamen. Ein Eckendreier von Matthews ließ Dallas wieder auf 65:66 herankommen, Harris stellte schließlich mit einem Jumper vier Minuten vor dem Ende des Viertels auf eine Mavs-Führung. Plötzlich war es wieder ein offenes Spiel, in dem es wieder Ginobili war, der das Heimteam mit einem glücklichen Dreier vor dem Schlussviertel mit 81:77 in Front brachte.

4. Viertel: Dirk ließ direkt alte Magie aufblitzen. Per Fadeaway und Dreier stellte er auf 85:83. Sechs Minuten vor Schluss jagte Curry den Dreier zur Sieben-Punkte-Führung rein. Als Green und Leonard mit Distanzwürfen zum erneuten Comeback bliesen, übernahm Barnes bei Dallas Verantwortung. Doch gegen Ende erlaubten sich die Mavs offensiv Fehler, folglich kamen die Spurs zurück und waren eine Minute vor Schluss auf zwei Punkte dran. Mit 17 Sekunden auf der Uhr sorgte brachte ein Curry-Layup die Mavs mit fünf in Front, doch ein Ginobili-Dreier brachte San Antonio zurück. Ferrell wurde gefoult, verwandelte aber beide Freiwürfe. Den Spurs blieben Sekunden für vier Punkte. Leonard vergab den Dreier und so siegte Dallas mit 105:101.

Spurs vs. Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Seth Curry. 24 Punkte (4/9 Dreier), 10 Rebounds, 5 Assists. Solche Zahlen legt zumeist eigentlich sein Bruder auf. Doch Seth war von Beginn an heiß und schon in der ersten Hälfte der einzige Maverick, der hochprozentig traf. Gemeinsam mit Neuzugang Ferrell ordnete Curry das Spiel, warf sich in jeden Abpraller und machte so vielleicht sein bestes Spiel im Dress der Mavs.

Der Flop des Spiels: LaMarcus Aldridge. Unglücklicher Auftritt des Big Man, der gerade in der zweiten Hälfte nur Backsteine warf (5/14 FG) und auch defensiv in einigen Szenen zu spät kam. Aldridge wollte zwar am Ende Verantwortung übernehmen, das klappte aber nicht.

Das fiel auf:

  • Yogi Ferrell wurde einen Tag nach seiner Vertragsunterschrift gleich ins kalte Wasser geworfen, machte seine Sache aber ziemlich ordentlich. Er übernahm offensiv schon relativ viel Verantwortung, hielt häufig den Ball und traute sich einiges zu. Auffällig dabei seine Schnelligkeit, seine gute Übersicht für den besser postierten Kollegen sowie die geringe Fehleranfälligkeit (0 Turnover). Defensiv kam er zwar auf 2 Steals, war allerdings mit seiner geringen Größe in einigen Szenen unterlegen und mitverantwortlich dafür, dass Parker in der ersten Hälfte aufdrehte.
  • Wenig überraschend bekamen die verletzungsgeplagten Mavs vor allem dann Probleme, wenn ihre Second Unit das Feld betrat. Auf der Bank der Spurs sitzt schlichtweg mehr Qualität, was schnell deutlich wurde. Lee machte dabei als Sixth Man ein bärenstarkes Spiel, Ginobili machte vor allem am Ende des ersten und dritten Viertels wichtige Punkte.
  • Carlisle schaffte es, laufend Mismatches in der Offensive zu kreieren. Nowitzki fand sich oft gegen Green oder Mills wieder, die Guards wurden häufiger ins Duell mit den Bigs der Spurs geschickt, wo sie ihre Geschwindigkeitsvorteile ausspielen konnten. Das verschaffte den Gästen einige vermeintlich leichte Punkte.
  • Die Spurs verwandelten in der ersten Hälfte noch 57,5 Prozent ihrer Feldwürfe und hielten die Mavs bei 34 Prozent aus dem Feld. Das änderte sich aber mit Beginn der zweiten Halbzeit, wo die Hausherren ihren Touch verloren und Dallas in der Defense wesentlich besseren Zugriff bekam.

Der Spielplan im Überblick

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