Was haben Jim Buss und Mitch Kupchak falsch gemacht?
Auch wenn es im Roster inzwischen vielversprechendes Talent gibt und das Duo bis zum Retirement von Kobe in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt war: Dass sich die Lakers seit dem Titel 2010 auf einer sportlichen Talfahrt befinden, ist mehr als offensichtlich.
Der Grund dafür waren viele überhastet getroffene Entscheidungen. Eine davon war, den Small-Ball- und Tempobasketball-König Mike D'Antoni anzuheuern, der auf ein großes und langsames Team traf, das überhaupt nicht seinen Vorstellungen entsprach. Gerade mit der Personalie Dwight Howard war dieses Experiment, das der erste Fingerzeig für die miese Zukunft war, zum Scheitern verurteilt.
Darüber hinaus haben sie es nicht geschafft, in den zahlreichen, mit Stars besetzten Free Agencies hockkarätige Spieler zu verpflichten. LaMarcus Aldridge ist ein gutes Beispiel dafür. Und auch die Draft-Entscheidungen waren nicht immer glücklich: 2016 verpflichteten sie D'Angelo Russell statt Kristaps Porzingis.
Der Umgang mit jungen Spielern war ohnehin nicht optimal. Luke Waltons Vorgänger Byron Scott versetzte beispielsweise Russell auf die Bank und ließ stattdessen Veteranen wie Lou Williams oder Marcelo Huertas spielen. Außerdem wurden zuletzt immer wieder Verträge abgeschlossen, die die finanzielle Flexibilität gefährden: Die Arbeitspapiere von Timofey Mozgov (4 Jahre, 64 Millionen) und Luol Deng (4 Jahre, 72 Millionen) sind legendär schlecht und passen nicht in das Konzept eines Rebuilds.
Nimmt man Jim Buss beim Wort, kam ihm seine Schwester mit seiner Enthebung lediglich zuvor. Dass sie anschließend in einem Statement betonte, dass sie schon viel früher hätte handeln müssen, ist ein Indiz dafür, wie schlecht es tatsächlich um das (geschäftliche) Verhältnis der Geschwister bestellt ist.