In der ersten Halbzeit hielt Dirk Nowitzki (17 Punkte, 7 Rebounds) sein Team noch recht gut im Spiel, bereits vor der Pause erreichte der Deutsche dabei bereits den nächsten Meilenstein und zog in der ewigen Bestenliste der Dreierschützen an seinem alten Teamkollegen Peja Stojakovic vorbei - Nowitzki belegt nun Platz 14. An der Niederlage änderte dies allerdings auch nichts, zumal die Mavs eine absolut fürchterliche zweite Hälfte hinlegten (nur 32 Punkte!).
Neben Nowitzki erreichte bei den Mavs kein Starter Normalform, Harrison Barnes mit 18 Punkten und Dwight Powell waren die einzigen anderen Mavericks mit zweistelliger Punktzahl (10 Punkte, 10 Rebounds). Zu allem Überfluss verletzte sich vor der Pause auch noch Wesley Matthews und kehrte nicht mehr zurück. Noch ist nicht bekannt, ob Iron Man deswegen längerfristig pausieren muss.
Ohne Matthews hatten die Mavs derweil nach der Pause überhaupt kein Mittel mehr, um den starken DeMar DeRozan zu stoppen (25 Punkte, 10/17 FG). Der Raptors-All-Star führte sein Team gemeinsam mit Jonas Valanciunas (14 Punkte, 12 Rebounds) und Norman Powell (19) zu einem letztlich ungefährdeten Sieg. Obwohl er noch am Morgen in der D-League im Einsatz war, sah auch Rookie Jakob Pöltl bei den Raptors einige Spielzeit. In 12 Minuten kam er auf 4 Punkte, 2 Rebounds und 2 Steals.
Die Playoff-Chancen der Mavs haben durch die Niederlage einen empfindlichen Dämpfer bekommen. In der Nacht auf Donnerstag hat das Spiel bei Washington beinahe schon Do-or-Die-Charakter, will man den Anschluss an die achtplatzierten Nuggets halten.
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Die Reaktionen:
DeMar DeRozan (Raptors): "Man muss sich die ersten vier im Osten nur ansehen. Einer kann eine gute Woche haben, ein anderer eine schlechte, und schon ändert sich die Reihenfolge wieder. Wir haben noch viele Spiele und wir müssen jedes davon so angehen, als wäre es unser letztes."
Dirk Nowitzki (Mavericks): "Wir haben es auf beiden Seiten nicht gut hinbekommen. Wir haben nicht gut geworfen, nur 36 Prozent aus dem Feld und 28 Prozent von der Dreierlinie - da wird es immer schwer. Es setzt die Defense unter Druck, und unsere Defense war heute einfach nicht gut genug."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die erwartete Starting Five bei den Raptors: Joseph statt Kyle Lowry, dazu DeRozan, Powell, Ibaka und Valanciunas. Bei den Mavs begannen Ferrell, Curry, Matthews, Barnes und Nowitzki, Nerlens Noel musste erneut passen.
1. Viertel: Dank Dirk und Barnes erwischte Dallas den besseren Start - Toronto stagnierte zu Beginn und traf nur drei der ersten zehn Würfe, was den Mavs eine 10:6-Führung verschaffte. Auf den Schultern von Valanciunas (9 Punkte im ersten Viertel) schlugen die Raptors jedoch schnell zurück, Freiwürfe von DeRozan verschafften ihnen die erste Führung. Nach einem And-1 von Dwight Powell ging Dallas jedoch mit 26:25 in die Viertelpause.
2. Viertel: Den Raps gelang ein schneller 8:2-Run, bevor die Mavs ihrerseits auf Zonenverteidigung umstellen und dies in einen 9:0-Run ummünzten. Diesen beantworteten DeRozan und Powell derweil mit ihrem eigenen 10:0-Run - es ging hin und her. Kurz vor der Pause knickte dann Matthews um und musste in die Kabine humpeln. Dank Nowitzki (bei 14 Punkten) ging es für die Mavs mit einem 46:50-Rückstand in die Halbzeit.
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3. Viertel: Matthews kehrte nicht mehr zurück, stattdessen eröffnete Finney-Smith das dritte Viertel. Auch er konnte aber nicht verhindern, dass die Raptors dank DeRozan brandheiß starteten und sich eine 65:54-Führung erarbeiteten. Dallas kämpfte zwar, um sich im Spiel zu halten, aber DeRozan war ohne Top-Verteidiger Matthews nicht in den Griff zu kriegen. 79:66 Toronto vor dem letzten Viertel.
4. Viertel: In den ersten fünf Minuten des Viertels erlaubten die Mavs zwar nur 5 Punkte - sie selbst erzielten allerdings keinen einzigen. Toronto verwaltete die Führung im Anschluss gekonnt und ließ nichts mehr anbrennen. Drei Minuten vor Schluss leerten dann beide Coaches ihre Bank.
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Der Star des Spiels: DeMar DeRozan. Kontrolliert, überlegt, effektiv - diese Attribute verbindet man nicht immer mit DeRozans Spiel, doch in dieser Partie dirigierte er die Partie sehr gut. Zwar hatte er am Ende nur 2 Assists, dazu kamen aber etliche Eishockey-Assists, bei dem seine Penetration erst die Lücken gerissen hatte. Als Scorer war er von den Mavs ohnehin nicht zu halten.
Der Flop des Spiels: Seth Curry. Ganz unglücklicher Auftritt des Shooting Guards. Der Wurf wollte nicht fallen (2/8, 5 Punkte) und auch sonst konnte Curry das Spiel nicht positiv beeinflussen, gerade defensiv wirkte er häufig überfordert. Nebenmann Yogi Ferrell erging es auch nicht viel besser.
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Das fiel auf:
- Die Strategie der Raps wurde zu Beginn schnell ersichtlich: Valanciunas sollte im Post gesucht werden und Nowitzki schnelle Fouls anhängen. Dirk machte seinen Job in der Defense zunächst gut, JV traf nur einen seiner ersten vier Würfe - und die restliche Offense kam etwas zum Erliegen. Ironischerweise wurde der Litauer deutlich effektiver, als statt Nowitzki Mejri gegen ihn verteidigte.
- Die Aufstellung mit Barnes und Nowitzki auf den großen Positionen hat offensiv klar ersichtliche Vorteile für Dallas, gegen ein Team wie Toronto opfern sie dadurch allerdings einiges. Die Größennachteile waren von Beginn an ersichtlich, gerade Ibaka und Valanciunas sammelten einen Offensivrebound nach dem anderen ein. Insgesamt ging das Rebound-Duell mit 55:34 an Toronto.
- Ein Nebeneffekt der Lowry-Verletzung: Die Raptors sind offensiv fast komplett von DeRozan und Valanciunas abhängig, Lineups ohne das Duo hatten massive Probleme, überhaupt Punkte zu generieren. Gerade DeRozan sorgt mit der Aufmerksamkeit, die er auf sich zieht, immer wieder für Freiräume für beispielsweise Joseph und Powell. Etwas überraschend daher, dass Dwane Casey die Minuten von DeRozan und Valanciunas nicht staggert, um immer zumindest einen der beiden auf dem Court zu haben.
- Die Mavs haben derweil bekanntlich eine Spielanlage, die sehr stark auf den Dreier ausgerichtet ist. Toronto achtete jedoch sehr darauf, Nowitzki keinen Platz an der Dreierlinie zu geben, und weder Curry noch Matthews konnten von draußen großen Schaden anrichten. Mit 7/25 Dreiern (verglichen mit 9/25 für Toronto) konnten sie sich nicht den Vorteil von Downtown erarbeiten, den sie für den Sieg gebraucht hätten. Im Gegenteil.