Das beste Triple-Double aller Zeiten?

SPOX
30. März 201710:18
Russell Westbrook stellte mit 57 Punkten bei einem Triple-Double einen neuen NBA-Rekord aufgetty
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Russell Westbrook überstrahlte alles andere mit einer unglaublichen Aufholjagd, inklusive Triple-Double-Rekord. Boston musste den Spitzenplatz im Osten direkt wieder abgeben, Dirk Nowitzki sich knapp geschlagen geben und Dennis Schröders Off-Night ging im Sieg unter.

Philadelphia 76ers (28-47) - Atlanta Hawks (39-36) 92:99 (BOXSCORE)

Dank eines starken Dwight Howard holten die Atlanta Hawks einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoff-Plätze. Nach der Niederlagenserie drohten die Hawks immer weiter nach unten durchzurutschen, der Sieg gegen die Philadelphia 76ers war nun aber der zweite in Folge.

"Wir haben sieben Spiele weggeschenkt", sagte Matchwinner Howard nach dem Spiel: "Wir brauchen diese Spiele jetzt für die Playoffs. Ich finde, dass unser Spielniveau in de letzten beiden Partien ganz ordentlich war." Der Center der Hawks war mit 22 Punkten und 20 Rebounds hauptverantwortlich für den Aufwärtstrend.

Atlanta hielt Philadelphia lange im Spiel. Richaun Holmes konnte mit 25 Punkten (11/16 FG) einen neuen Karriere-Bestwert erzielen, ROTY-Kandidat Dario Saric unterstütze mit 15 Punkten, traf aber nur 5 seiner 18 Wurfversuche.

Dennis Schröder musste sich aufgrund des Sieges nicht allzu sehr über seine Leistung ärgern. Mit 14 Punkten (6/16 FG) und 9 Ballverlusten bei 5 Assists war es für den Deustchen eher ein Abend zum Vergessen.

Orlando Magic (27-48) - Oklahoma City Thunder (43-31) 106:114 OT (BOXSCORE)

Er hat es schon wieder getan! Mit einer erneuten heroischen Leistung im vierten Viertel (und Overtime) sicherte Russell Westbrook seinen Thunder den Sieg. 79:93 lag OKC bereits hinten, bevor der Unglaubliche im Schlussviertel seinen Lauf startete. 19 seiner 57 Punkte erzielte er dort und sorgte mit einem unnachahmlichen Dreier für den Ausgleich. In der Verlängerung legte Russ dann nochmal 7 Punkte drauf.

Bereits im letzten Spiel gegen die Mavericks konnte das "Westbeast" einen großen Rückstand mit einer unglaublichen Individualleistung aufholen. "Das sage ich schon die ganze Zeit über ihn - er glaubt nie, dass wir außer Reichweite sind", sagte Coach Billy Donovan über seinen Schützling: "Er spielt mit einem unglaublichen Willen. Er hat ein unglaublich großes Herz, ist ein großer Kämpfer und findet immer einen Weg, Dinge geschehen zu lassen. 13 Rebounds und 11 Assists waren übrigens auch noch dabei, was Triple-Double Nummer 38 in dieser Saison für Westbrook bedeutet. Mit dem 57-Punkte-Triple-Double stellte er außerdem einen neuen NBA-Rekord auf: Nie erzielte ein Spieler mehr Punkte bei einem Triple-Double.

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Neben Westbrook punkteten nur Victor Oladipo (13) und Enes Kanter (17) zweistellig. Orlando wurde lange Zeit von Evan Fournier (24 Punkte, 9/22 FG) und Terrence Ross (23 Punkte, 9/17 FG) getragen. Nikola Vucevic erzielte ein Double-Double (11 Punkte, 3/14 FG, 16 Rebounds), ärgerte sich aber nach dem Spiel über die vergebenen Möglichkeiten: "Das ist hart. Wir hatten so viele Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden, haben es aber nicht getan. Ich habe nicht geliefert. Ich habe am Ende ein paar wichtige Würfe und auch Freiwürfe vergeben."

Obwohl es ein Auswärtsspiel war, hallten in den letzten Minuten MVP-Rufe durch die Arena. Backcourt-Kollege Victor Oladipo war nach dem Spiel kurzzeitig sprachlos: "Worte können das nicht wirklich beschreiben. Es ist einfach eine Ehre, an seiner Seite spielen zu dürfen."

Boston Celtics (48-27) - Milwaukee Bucks (39-36) 100:103 (BOXSCORE)

Kurz, aber intensiv war die Zeit an der Spitze für die Boston Celtics. Nach der Niederlage gegen die Milwaukee Bucks muss Boston den ersten Platz wieder zurück nach Cleveland geben. "Es ist einfach nur eine Niederlage", kommentierte Al Horford den Verlust der Spitzenposition und nahm damit ein wenig die Brisanz aus der Thematik. "Sie haben uns am Anfang überrumpelt, wir haben uns zurückgekämpft und haben am Ende dann einfach nichts mehr hinbekommen."

Großen Anteil an der Celtics-Niederlage hatte Malcolm Brogdon. Der Herausforderer von Dario Saric auf den ROTY-Titel erzielte 16 Punke (7/12 FG) und 9 Assists, war aber vor allem in der Schlussphase der entscheidende Mann. Brogdon bedankte sich danach für das Vertrauen seiner Mitspieler: "Es benötigt eine Menge Charakter und den Willen, mehr als alles gewinnen zu wollen, um einem Rookie in der Situation den Ball zu überlassen."

Damit bezog er sich vor allem auf Giannis Antetokounmpo (22 Punkte, 8/17 FG), Kris Middleton (19 Punkte, 8/14 FG) und Greg Monroe (16 Punkte, 6/9 FG), die davor die Hauptlast der Offensive getragen hatten.

Boston hatte nach einer Aufholjagd noch die Chance auf den Sieg, hatten beim letzten Spielzug aber Probleme mit dem Einwurf, was in einen Verzweiflungswurf von Marcus Smart endete. Isaiah Thomas war mit 32 Punkten (9/17 FG) Topscorer der Partie.

Toronto Raptors (45-30) - Charlotte Hornets (34-41) 106:110 (BOXSCORE)

Unterschiedlicher können zwei Viertel nicht sein. Nachdem die Toronto Raptors die Hornets bei lediglich 16 Punkten im dritten Viertel hielten und dementsprechend verdient führten, ließen sie im Schlussviertel satte 44 Punkte zu und mussten sich in einer spannenden Schlussphase geschlagen geben.

Kemba Walker (19 Punkte, 7/25 FG) trotzte dort seinen schwachen ersten drei Vierteln, in denen er nur 3 seiner 18 Würfe traf, und erzielte 11 Punkte in den letzten 5 Minuten des Spiels - darunter auch der ganz wichtige Dreier zum 104:101 mit noch 37 Sekunden zu spielen. Danach zeigten sie erneut starke Defense und Marvin Williams (18 Punkte, 12 Rebounds) machte mit noch einem Dreier den Deckel auf die Partie.

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"Sie waren brandheiß im vierten Viertel", fasste Raptors-Trainer Dwane Casey das Spiel ganz simpel zusammen. DeMar DeRozan, der mit 28 Punkten Topscorer der Partie war, zeigte sich noch ein wenig kritischer: "Das Spiel ist nicht vorbei, bis es vorbei ist und wir können nicht zufrieden damit sein, ein gutes drittes Viertel gespielt zu haben. Man muss ihnen aber lassen, dass sie am Ende wichtige Würfe getroffen haben."

Marco Belinelli war einer der Protagonisten und prägte mit 21 Punkten (7/11 FG) die insgesamt gute Leistung der Hornets-Bank. Dieser Support fehlte bei den Raptors ein wenig. DeRozan konnte aber zumindest auf die Unterstützung von Jonas Valanciunas (14 Punkte, 15 Rebounds, 3 Blocks) und Cory Joseph (18 Punkte, 8/14 FG) zählen.

New York Knicks (28-47) - Miami Heat (37-38) 88:105 (BOXSCORE)

Einen ungefährdeten Pflichtsieg im Kampf um die Playoffs fuhren die Miami Heat gegen die Knicks ein. Bis Mitte des zweiten Viertels blieb das Spiel noch ausgeglichen, doch dann setzten sich die Heat ganz deutlich ab. Die Heat, die erneut auf gute Leistungen von Goran Dragic (20 Punkte, 9 Assists, 7 Rebounds) und Hassan Whiteside (11 Punkte, 9 Rebounds, 4 Blocks) bauen konnten, zogen damit mit den Pacers auf Platz 7 gleich.

Kristaps Porzingis war mit 20 Punkten (6/13 FG) der erfolgreichste Punktesammler seiner Mannschaft, zeigte sich aber - rückblickend auf die Saison - enttäuscht: "Ich dachte wir würden irgendwo im Playoff-Rennen sein. Sechster, siebter, achter Platz, irgendwo da. Aber es ist nicht so gelaufen wie wir das wollten."

Für Kontroverse sorgten nach dem Spiel die Aussagen von Carmelo Anthony (9 Punkte, 4/12 FG), der in der ersten Halbzeit nur zwei Würfe nahm. Melo kommentierte, dass er seine Rolle aktuell nicht kennen würde: "Ich bin einfach hier, um den Jungs zu helfen und sie positiv und motiviert zu halten. Ich glaube nicht, dass es hilft, wenn ich jeden Abend rausgehe und versuche, zu diesem Zeitpunkt 30 oder 40 Punkte zu scoren."

Memphis Grizzlies (41-34) - Indiana Pacers (37-38) 110:97 (BOXSCORE)

"Es war ein Must-Win für uns", sagte ein fokussierter Mike Conley nach dem Sieg gegen die Pacers: "Ich wollte ein Statement setzten, nicht nur für mein Team, sondern für die Coaches und die Stadt, dass wir momentan nicht den Basketball spielen, den wir spielen müssen und wir eigentlich besser sind." Das Statement manifestierte sich in 36 Punkten (13/21 FG), was seinen Karriere-Bestewert einstellte.

Ohne Marc Gasol sprang dazu auch mal wieder Vince Carter (21 Punkte, 5/8 FG, 8 Rebounds) in die Bresche, der mit seinen 40 Jahren hier erneut seine starke Form bestätigte und in der All-Time Scoring List Ray Allen von Platz 22 verdrängte. Mit Zach Randolph (17 Punkte, 8/15 FG) half ein weiterer Veteran der Grizzlies.

Das Spiel war tatsächlich noch deutlicher, als das Ergebnis es ausdrückt, da die Pacers in der Garbage-Time nochmal ein wenig nachbesserten, aber das komplette Spiel mehr als deutlich zurücklagen. Paul George war mit 22 Punkten (8/17 FG) Topscorer seiner Mannschaft, konnte aber auch keine entscheidenden Akzente setzten.

Nach dem Spiel zeigte sich George dementsprechend unzufrieden: "Wir sollten hier eigentlich rausgehen und das Spiel für sie schwer machen. Aber direkt am Anfang haben die mit uns gemacht, was sie wollten und das hat man gesehen."

New Orleans Pelicans (32-43) - Dallas Mavericks (31-43) 121:118 (BOXSCORE)

"Sie sind eine starke Kombination. Wenn sie ein gesamtes Training Camp zusammen bestritten haben und gesund bleiben, wird es schwer, sie zu stoppen." Die Worte von Dirk Nowitzki (23 Punkte, 7 Rebounds) über DeMarcus Cousins und Anthony Davis haben einen hohen Wahrheitsgehalt.

Die beiden Big Men der Pels kontrollierten gegen die Mavs die Zone und kamen gemeinsam auf 59 Punkte. Dallas traf zwar stark von Downtown (51 Prozent), doch am Ende fehlte ein wenig das Glück. Die Mavs führten nur wenige Sekunden zu Beginn, liefen dann lange einem Rückstand hinterher und erst rund 8 Minuten vor dem Ende brachte Yogi Ferrell (15 Punkte) den Gast erneut in Front.

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Doch New Orleans hatte noch Körner und übernahm ein letztes Mal das Spiel. Der Dreier von Wes Matthews zum Ausgleich verfehlte sein Ziel. Früh im zweiten Viertel musste Devin Harris unter die Dusche, nachdem er sich zwei aufeinanderfolgende Technicals abgeholt hatte.

Für Davis ist es das vierte Spiel mit mindestens 30 Punkten und 13 Rebounds in Serie. Das gelang zuletzt Shaquille O'Neal im Jahr 2000.

Los Angeles Clippers (45-31) - Washington Wizards (46-29) 133:124 (BOXSCORE)

Die Clippers hatten nach der peinlichen Niederlage gegen Sacramento etwas wiedergutzumachen - und jeder der Big Four lieferte ab. Erstmals in ihrer gemeinsamen Historie kamen Chris Paul, Blake Griffin, DeAndre Jordan und J.J. Redick jeweils auf mehr als 20 Punkte. Somit entschieden sie das High-Scoring-Duell gegen Washington für sich.

Redick kam dabei mit sieben getroffenen Dreiern und 31 Punkten auf ein neues Career High und beendete die Wizards-Serie von vier Siegen in Folge. Für das Team aus der Hauptstadt schulterten wie gewohnt John Wall (41 Punkte, 16/23 FG, 7 Rebounds, 8 Assists, 3 Steals) und Bradley Beal (27 Punkte, 5/11 Dreier) die Last im Angriff.

19 Punkte betrug die Führung von L.A. zwischenzeitlich, nachdem die Clippers den Wizards 74 Punkte zur Halbzeit eingeschenkt hatten. Doch Washington kam noch einmal zurück und bis auf 5 Punkte heran, zum Sieg reichte es aber nicht. Markieff Morris musste mit zwei Technischen Fouls im dritten Viertel vorzeitig in die Kabine.

Sacramento Kings (29-46) - Utah Jazz (46-29) 82:112 (BOXSCORE)

Wie ein entspannter Sonntags-Spaziergang fühlte sich der Sieg der Jazz gegen die Sacramento Kings an. Gegen die Startaufstellung der Jazz hatten die Kings schon Probleme, bei den Bank-Lineups wurde der Qualitätsunterschied in der Tiefe nur noch viel offensichtlicher. Ben McLemore (22 Punkte, 9/12 FG) und Ty Lawson (11 Punkte, 4/5 FG) zeigten dabei sogar noch ansprechende Leistungen von der Bank, waren im Gesamtkonstrukt jedoch hilflos unterlegen.

Bei den Startern von Sacramento erwischte Buddy Hield einen Abend zum Vergessen (2 Punkte, 1/7 FG) und nur Darren Collison (12 Punkte, 4/8 FG) konnte überhaupt zweistellig punkten. Utah riss sich gegen limitierte Kings kein Bein aus, konnte jedoch auf ihre Eckpfeiler verlassen. Rudy Gobert verbuchte mit 16 Punkten un 15 Rebounds ein Double-Double, bei Gordon Hayward reichte es für 20 Punkte, 7 Rebounds und 4 Assists. Rodney Hood steuerte ebenfalls effiziente 18 Punkte bei (6/8 FG).

Jazz-Trainer Quin Snyer war es aber besonders wichtig, das Lob an seine Bankspieler zu verteilen: "Shelvin Mack kam rein und hatte fünf Deflections, das ist genau das, was wir von unseren Bankspielern erwarten. Sie kommen rein und machen das, die Offensive kommt dann meistens von ganz allein."

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