Was bedeutet der Deal für die Jazz?
Wo wir schon bei Social Media sind: Rudy Gobert reagierte mit einem Instagram-Video, in dem er bei einem nicht gerade zweideutigen Lied mitsang, wenig später gab es bereits die ersten Videos von frustrierten Jazz-Fans, die Hayward-Trikots verbrannten. Deutlich mehr Klasse zeigte da die Organisation, gerade General Manager Dennis Lindsey: "Wir sind stolz darauf, wie sich Gordon bei uns entwickelt hat, und wünschen ihm und seiner Familie das größtmögliche Glück."
Lindsey fuhr in seinem Statement fort, man habe immer noch einen "sehr guten jungen Kern" an Spielern, und auch Starks sprach davon, dass man weiter das Ziel einer Championship im Sinne habe. Natürlich trifft der Abgang Haywards die Jazz aber extrem hart.
Hayward war der einzige All-Star des Teams (wenngleich Gobert auch einer hätte sein MÜSSEN) und hat gerade seine beste Saison hinter sich. Zum ersten Mal seit 2010 führte Hayward die Jazz soeben erst in die zweite Playoff-Runde. Gerade offensiv war Hayward unverzichtbar und es dürfte relativ unmöglich sein, einen Spieler von ähnlichem Format nach Utah zu lotsen. Zumal die Jazz erst einige Moves tätigen beziehungsweise Optionen verstreichen lassen müssten, um Cap Space zu schaffen.
Natürlich hat Utah immer noch einen ordentlichen Kader: Gobert dürfte durch Neuzugang Ricky Rubio noch besser in Szene gesetzt werden, Derrick Favors steht vor einem Contract Year, Joe Ingles wurde erst gehalten, Dante Exum, Rodney Hood und auch Alec Burks haben immer noch viel unausgeschöpftes Potenzial und Rookie Donovan Mitchell sah zumindest bei seinem Summer League-Debüt sehr vielversprechend aus.
Das Problem: Die Jazz spielen im Westen. Während ihr Team im Osten wohl Playoff-Format hätte, ist das in der nahezu lächerlich aufgeplusterten Western Conference äußerst unwahrscheinlich. Defensiv werden sie auch nächste Saison extrem unangenehm für jeden Gegner sein - unklar ist aber, wo die Punkte herkommen sollen. Kann Hood ein 20-Punkte-Scorer werden? Oder sonst jemand?
Für die Vakanz auf Small Forward schaut man sich Berichten zufolge bereits nach einigen Spielern um, wobei unter anderem die Namen James Johnson, Rudy Gay und Otto Porter (mit Brooklyn einig, RFA) genannt wurden. Zu einem Contender würden sie freilich mit keinem noch verfügbaren Spieler werden.
Lindsey und das restliche Front Office der Jazz muss nun abwägen, wie es weitergeht - mit dem nicht garantierten Vertag von Boris Diaw und vielen jungen Spielern hätte man die Assets, um einen Win-Now-Trade für beispielsweise Carmelo Anthony einzufädeln (dem dieser allerdings zustimmen müsste). Eigentlich wäre das aber kein Move, der zu den Jazz passen würde.
Wahrscheinlicher ist: Man wächst weiter mit seinen jungen Spielern, versucht, vielleicht noch ein oder zwei Talente für die alternden Joe Johnson oder Diaw zu bekommen und fängt zwar nicht ganz von vorne, aber eben ein Stück weiter vorne wieder neu an. Mund abputzen, weitermachen - das mag frustrieren, es gibt aber keine andere Option. So läuft die Free Agency.