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Alle Infos zum MVP-Award der NBA

Von SPOX
Russell Westbrook wurde zum MVP 2017 gewählt
© getty

Der MVP-Award ist die wichtigste individuelle Auszeichnung der NBA. Der Most Valuable Player wird jährlich von Medienvertretern gewählt. Hier gibt es alle Infos zur Wahl, der Geschichte des Awards, bisherigen Siegern, Rekorden und zur Trophäe für den wertvollsten Spieler der Regular Season in der NBA.

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Was ist der MVP-Award der NBA?

Mit dem MVP-Award wird der "Most Valuable Player" (also der wertvollste Spieler) der NBA-Saison ausgezeichnet. Für die individuelle Auszeichnung werden nur die Leistungen der Regular Season, nicht die der Playoffs, bewertet.

Wann wurde die MVP-Auszeichnung eingeführt?

Die MVP-Trophäe blickt auf eine über 60-jährige Geschichte zurück.

Zum ersten Mal vergeben wurde die Auszeichnung nach der Saison 1955-56. In den ersten neun Jahren der NBA/BAA-Existenz gab es keinen MVP-Award.

Wer war der erste MVP der NBA-Historie?

Die erste MVP-Saison der Geschichte lieferte Bob Pettit von den St. Louis Hawks ab. Der damals 23-Jährige legte im Schnitt über 25 Punkte und 16 Rebounds auf - beim Voting verwies er damit Paul Arizin und Bob Cousy auf die Ränge zwei und drei.

Wie wird der MVP gewählt?

Bei der Einführung des Awards bis hin zum Jahr 1980 durften die Spieler selbst über den MVP bestimmen. Nur sich selbst durften sie nicht wählen.

Danach wurde der Wahlmodus umgestellt und heute entscheiden rund 120 Sportjournalisten über die Vergabe. Die ausgewählten Pressevertreter besitzen je fünf Stimmen, die folgendermaßen gewichtet sind:

  1. Stimme = 10 Punkte
  2. Stimme = 7 Punkte
  3. Stimme = 5 Punkte
  4. Stimme = 3 Punkte
  5. Stimme = 1 Punkt

Der Spieler mit den insgesamt meisten Punkten gewinnt die Wahl.

Welche Kriterien gelten für die MVP-Wahl?

Für die MVP-Abstimmung zählen nicht nur die reinen Zahlen, die ein Spieler auflegt, es geht zu einem großen Teil auch um die persönliche Definition. Auch die gängige Aussage, dass LeBron James seit Jahren der beste Spieler der Liga ist, verhalf ihm zuletzt 2012-13 zum MVP-Titel.

In der vergangenen Saison waren die Argumente für die vier MVP-Kandidaten ziemlich unterschiedlich:

Russell Westbrook - RW0 legte ein Triple-Double im Schnitt auf und führte die Oklahoma City Thunder quasi im Alleingang bis in die Playoffs.

James Harden - Auch Harden lieferte Monster-Statistiken auf einer neuen Position und seine Houston Rockets beendeten die Regular Season mit der drittbesten Bilanz (vor OKC).

Kawhi Leonard - Der Flügel der San Antonio Spurs führte sein Team unspektakulär, doch äußerst effizient in die Playoffs. Außerdem: Er spielte die mit Abstand beste Defense der Kandidaten.

LeBron James - Erneut führte der beste Spieler seiner Ära die Cleveland Cavaliers souverän von Sieg zu Sieg. Ohne James würden die Cavs im Mittelfeld dümpeln.

An der großen Varianz der Begründungen kann erkannt werden, dass es kein klares Kriterium wie die Sieges-Bilanz oder eigene Stats gibt. Die Journalisten stellen sich vielmehr die Frage, welcher Spieler für sein respektives Team die wichtigste Rolle eingenommen hat.

Wer erhielt die MVP-Auszeichnung in der vergangenen Saison?

Die MVP-Trophäe 2016-17 ging an Russell Westbrook von den Oklahoma City Thunder.

Das Voting ergab folgendes Ergebnis:

Spieler (Team)

1st Votes

2nd VotesPunkte insgesamt
Russell Westbrook (OKC)6919888
James Harden (Houston Rockets)2269753
Kawhi Leonard (San Antonio Spurs)99500
LeBron James (Cleveland Cavaliers)14333
Isaiah Thomas (Boston Celtics)----81

Wann und wie wird der MVP ausgezeichnet?

In der abgelaufenen Saison gab es eine Neuerung bei der Vergabe der Liga-Awards: Erstmals wurden die Trophäen in einer eigenen Show nach dem Ende der Playoffs verteilt. Moderator war der Rapper Drake. Die Verleihung 2017 fand im "Pier 36" statt - einem Teil der "Basketball City" am New Yorker East River.

Zuvor waren die Awards jeweils einzeln und während der Playoffs an die jeweiligen Spieler verteilt worden.

Wer sind die Rekordsieger der MVP-Wahl?

Die meisten MVP-Trophäen nennt Los-Angeles-Lakers- und Milwaukee-Bucks-Legende Kareem Abdul-Jabbar sein Eigen: Insgesamt sechs Mal stand der Center bei der Wahl ganz oben (70-71; 71-72; 73-74; 75-76; 79-80).

Bill Russell und Michael Jordan kommen auf je fünf Titel, während Wilt Chamberlain und LeBron James jeweils vier Pokale zuhause stehen haben.

Alle MVPs der NBA-Geschichte

SaisonMVPTeam

1955-56

Bob Pettit

St. Louis Hawks

1956-57

Bob Cousy

Boston Celtics

1957-58

Bill Russell

Boston Celtics

1958-59

Bob Pettit

St. Louis Hawks

1959-60

Wilt Chamberlain

Philadelphia Warriors

1960-61

Bill Russell

Boston Celtics

1961-62

Bill Russell

Boston Celtics

1962-63

Bill Russell

Boston Celtics

1963-64

Oscar Robertson

Cincinnati Royals

1964-65

Bill Russell

Boston Celtics

1965-66

Wilt Chamberlain

Philadelphia 76ers

1966-67

Wilt Chamberlain

Philadelphia 76ers

1967-68

Wilt Chamberlain

Philadelphia 76ers

1968-69

Wes Unseld

Baltimore Bullets

1969-70

Willis Reed

New York Knicks

1970-71

Kareem Abdul-Jabbar

Milwaukee Bucks

1971-72

Kareem Abdul-Jabbar

Milwaukee Bucks

1972-73

Dave Cowens

Boston Celtics

1973-74

Kareem Abdul-Jabbar

Milwaukee Bucks

1974-75

Bob McAdoo

Buffalo Braves

1975-76

Kareem Abdul-Jabbar

Los Angeles Lakers

1976-77

Kareem Abdul-Jabbar

Los Angeles Lakers

1977-78

Bill Walton

Portland Trail Blazers

1978-79

Moses Malone

Houston Rockets

1979-80

Kareem Abdul-Jabbar

Los Angeles Lakers

1980-81

Julius Erving

Philadelphia 76ers

1981-82

Moses Malone

Houston Rockets

1982-83

Moses Malone

Philadelphia 76ers

1983-84

Larry Bird

Boston Celtics

1984-85

Larry Bird

Boston Celtics

1985-86

Larry Bird

Boston Celtics

1986-87

Magic Johnson

Los Angeles Lakers

1987-88

Michael Jordan

Chicago Bulls

1988-89

Magic Johnson

Los Angeles Lakers

1989-90

Magic Johnson

Los Angeles Lakers

1990-91

Michael Jordan

Chicago Bulls

1991-92

Michael Jordan

Chicago Bulls

1992-93

Charles Barkley

Phoenix Suns

1993-94

Hakeem Olajuwon

Houston Rockets

1994-95

David Robinson

San Antonio Spurs

1995-96

Michael Jordan

Chicago Bulls

1996-97

Karl Malone

Utah Jazz

1997-98

Michael Jordan

Chicago Bulls

1998-99

Karl Malone

Utah Jazz

1999-00

Shaquille O'Neal

Los Angeles Lakers

2000-01

Allen Iverson

Philadelphia 76ers

2001-02

Tim Duncan

San Antonio Spurs

2002-03

Tim Duncan

San Antonio Spurs

2003-04

Kevin Garnett

Minnesota Timberwolves

2004-05

Steve Nash

Phoenix Suns

2005-06

Steve Nash

Phoenix Suns

2006-07

Dirk Nowitzki

Dallas Mavericks

2007-08

Kobe Bryant

Los Angeles Lakers

2008-09

LeBron James

Cleveland Cavaliers

2009-10

LeBron James

Cleveland Cavaliers

2010-11

Derrick Rose

Chicago Bulls

2011-12

LeBron James

Miami Heat

2012-13

LeBron James

Miami Heat

2013-14

Kevin Durant

Oklahoma City Thunder

2014-15

Stephen Curry

Golden State Warriors

2015-16

Stephen Curry

Golden State Warriors

2016-17

Russell Westbrook

Oklahoma City Thunder

Warum gibt es einen zusätzlichen Finals-MVP?

Da für den Liga-MVP-Award nur die Regular Season berücksichtigt wird, entschied sich die NBA 1969 zur Einführung eines zusätzlichen Finals-MVP-Titels und benannte diesen nach Bill Russell, der in den dreizehn vorangegangenen Jahren elf Meisterschaften gewonnen hatte.

Der Award geht an den besten/wertvollsten Spieler der Finalserie - in der Regel wird er aus den Reihen des NBA-Champions gewählt. Einzig Jerry West gewann den Award 1969 als Spieler des unterliegenden Teams.

Die NBA Finals-MVPs der letzten fünf Jahre im Überblick

JahrSpielerTeam
2017Kevin DurantGolden State Warriors
2016LeBron JamesCleveland Cavaliers
2015Andre IguodalaGolden State Warriors
2014Kawhi LeonardSan Antonio Spurs
2013LeBron JamesMiami Heat

Deutsche und europäische NBA-MVPs: Nur Dirk Nowitzki

In der Geschichte der NBA ging der MVP-Award vorwiegend an US-amerikanische Spieler. Dirk Nowitzki wurde 2007 zum ersten und bisher einzigen Europäer der Geschichte als MVP ausgezeichnet. 2011 sicherte er sich zudem noch den Finals-MVP.

DPOY, ROTY, MIP & Co.: Welche anderen Awards vergibt die NBA?

Die NBA vergibt zahlreiche weitere Auszeichnungen (Gewinner 2017 in Klammern)

  • All-Star Game MVP (Anthony Davis)
  • Bill Russell Finals-MVP (Kevin Durant)
  • Coach of the Year (Mike D'Antoni)
  • Defensive Player of the Year (Draymond Green)
  • Executive of the Year (Bob Myers)
  • J. Walter Kennedy Citizenship (LeBron James)
  • Community Assist Award (Isaiah Thomas)
  • Most Improved Player (Giannis Antetokounmpo)
  • Rookie of the Year (Malcolm Brogdon)
  • Sixth Man of the Year (Eric Gordon)
  • Sportsmanship Award (Kemba Walker)
  • Twyman-Stokes Teammate of the Year (Dirk Nowitzki)
  • Lifetime Achievement Award (Bill Russell)
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