Wolves schlagen den Champ in China

SPOX
05. Oktober 201710:26
Karl-Anthony Towns war mit Jimmy Butler der Topscorer der Wolvesgetty
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Die Dallas Mavericks haben mit Dirk Nowitzki und Maxi Kleber die Chicago Bulls mit Paul Zipser aus der Halle geschossen. Dabei zeigte auch Dennis Smith Jr. sein erstes gutes Spiel. Dennis Schröder bestätigte seine gute Verfassung und schlug mit den Atlanta Hawks die Cleveland Cavaliers ohne LeBron James. Zudem knackten die Minnesota Timberwolves in China die Golden State Warriors.

Philadelphia 76ers (0-1) - Memphis Grizzlies (2-0) 89:110 (BOXSCORE)

"Wir haben noch jede Menge Arbeit vor uns", stöhnte Sixers-Coach Brett Brown nach dem misslungenen ersten Preseason-Spiel. Ohne Joel Embiid brach Philly nach ausgeglichener erster Halbzeit im zweiten Durchgang auseinander. Nur 34 Prozent schossen die Sixers aus dem Feld. Große Probleme hatten vor allem No.1-Pick Markelle Fultz (4 Punkte, 3 Assists, 2/13 FG) und Ben Simmons (6 Zähler, 2/8 FG), der aber immerhin noch 7 Rebounds und 9 Assists auflegte.

Doch es gab auch weitere Lichtblicke. J.J. Redick versenkte seine beiden Dreier für insgesamt 11 Punkte und auch Jahlil Okafor zeigte von der Bank kommend mit 13 Zählern (5/6 FG) und 6 Rebounds eine ansprechende Leistung. Er war zusammen mit Robert Covington Topscorer der Sixers. Nicht dabei waren neben Embiid auch Dario Saric (geschont), Timothe Luwawu-Cabarrot (Knie) und Amir Johnson (Knöchel).

Doch auch die Grizzlies traten nicht in Bestbesetzung an. Mike Conley, Marc Gasol, Tyreke Evans und Ben McLemore fehlten, sodass Rollenspieler wie Brandan Wright mit 16 Punkten und 8 Rebounds glänzen konnten. Mario Chalmers konnte sein gutes Shooting nicht fortsetzen und kam auf 8 Zähler (2/7 FG).

Stattdessen überzeugte mit Andrew Harrison (14 Punkte, 5 Assists) ein anderer Guard von der Bank. Chandler Parsons bekam wieder 17 Minuten Einsatzzeit als Starter, blieb aber mit 5 Punkten und 3 Rebounds eher unauffällig. Der junge Kobi Simmons empfahl sich dagegen in zehn Minuten mit 9 Punkten bei perfekter Ausbeute (4/4 FG, 1/1 FT).

Cleveland Cavaliers (0-1) - Atlanta Hawks (1-1) 93:109 (BOXSCORE)

Kein LeBron James (Knöchel) im ersten Spiel der Cavs, dafür jede Menge neue Gesichter. Derrick Rose, Jae Crowder und Dwyane Wade starteten allesamt und machten zunächst auch einen guten Eindruck. Mit 28:20 ging das erste Viertel an den Ost-Champion. Entsprechend zufrieden war auch Coach Ty Lue. "Wir hatten glaube ich 15 Assists bei unseren ersten 17 Field Goals. Die Starter haben die Plays gut durchgespielt."

Alle fünf Starter sahen 15 Minuten Spielzeit, danach war Feierabend. Love verbuchte als neuer Center 12 Punkte und 5 Rebounds, Wade steuerte 7 Zähler und 4 Assists zu. Rose nahm nur drei Würfe und kam ebenfalls auf 7 Punkte. Die Reservisten fielen dagegen ab und verspielten den frühen Vorsprung. Topscorer der Cavs war Guard Kay Felder mit 13 Zählern (5/11 FG).

Atlanta war da breiter aufgestellt. Dennis Schröder streute in 25 Minuten 18 Punkte (7/15 FG) ein und leistete sich wieder nur einen Turnover bei 4 Assists. Allgemein funktionierte die Offense deutlich besser. Nach nur 81 Punkten gegen die Miami Heat legte das Team von Coach Budenholzer diesmal 109 auf. Taurean Prince kam auf 15 Punkte und 8 Rebounds.

Auch der Wurf von draußen nahm diesmal eine größere Rolle ein. 37 Versuche feuerten die Hawks auf den Korb, zwölf fanden ihr Ziel. Luke Babbitt versenkte deren drei. Erstaunlich auch, dass Center Dewayne Dedmon (13 Punkte, 4 Rebounds) es zweimal versuchte und einmal auch traf.

Detroit Pistons (0-1) - Charlotte Hornets (1-1) 106:108 (BOXSCORE)

Die Detroit Pistons haben nun auch offiziell eine neue Heimat in Downtown Detroit, die Little Ceasars Arena. Die Pistons hatten auch 10 Sekunden vor dem Ende die Chance auf die Führung, doch Tobias Harris (13 Punkte, 9 Rebounds) verlor den Spalding und Cody Zeller machte von der Linie alles klar.

Dabei ließ Stan van Gundy seine Starter lange auf dem Feld. Spielmacher Ish Smith spielt 31 Minuten und kam auf 10 Punkte und 7 Assists. Reggie Jackson fehlte noch wegen einer Leistenverletzung. Andre Drummond legte auch in der Preseason ein stattliches Double-Double auf (16 Punkte, 15 Rebounds). Der neue Shooting Guard Avery Bradley steuerte 14 Zähler bei, Stanley Johnson kam auf 8.

Bei den Hornets taute nach einem schwachen ersten Spiel Rookie Malik Monk auf. Zwar war seine Wurfauswahl nicht immer ideal, doch am Ende standen 19 Punkte (5/14 FG) und vier versenkte Dreier bei zehn Versuchen. Jeremy Lamb konnte seine gute Verfassung bestätigen und steuerte 18 Zähler bei (5/9 FG, 8/11 FT).

Auch Dwight Howard zeigte sich mit 12 Punkten und 11 Rebounds verbessert und machte seine Versprechung wahr. Der Center versuchte sich zweimal von Downtown, blieb aber glücklos. Ähnlich erging es Frank Kaminsky, der zwar 13 Punkte auflegte, aber auch nur einen seiner acht Dreier durch die Reuse brachte.

Milwaukee Bucks (0-2) - Indiana Pacers (1-0) 86:104 (BOXSCORE)

Coach Jason Kidd musste erneut auf Giannis Antetokounmpo verzichten, dazu fehlten Matthew Dellavedova oder auch Thon Maker. Auch sonst gab es für die Bucks wenig zu lachen. 20 Turnover, nur 39 Prozent aus dem Feld, das war nicht viel. "Wir können nicht einfach nur auf Giannis warten. Diese Jungs haben einen Job und den haben sie heute nicht gemacht", zeigte sich Kidd nach der Partie verärgert.

Positives gab es dann aber doch. Gary Payton II lieferte ein gutes Spiel ab und kam auf 15 Punkte, 7 Rebounds und 5 Assists. Rashad Vaughn zielte erneut fleißig auf den Korb und steuerte 14 Zähler bei. Lob gab es aber vor allem für Payton. "Er kämpft gerade um sein Leben, seinen Job. Er hat das heute richtig gut gemacht", so Kidd. Weniger gut lief es bei Khris Middleton, der sich 4 Ballverluste erlaubte und nur 8 Punkte (3/7 FG) erzielte.

Besser lief es dagegen bei den Gästen. Lance Stephenson (17 Punkte, 6 Assists, 6 Rebounds) präsentierte sich in guter Frühform und auch Victor Oladipo fügte sich gut mit 15 Punkten (6/15 FG) ein. "Er will sich beweisen. Er will zeigen, dass er einer der besten jungen Spieler in der Liga ist", konstatierte Coach Nate McMillan.

Dazu darf auch Center Myles Turner gezählt werden, der gute 17 Zähler und 9 Rebounds auflegte. Darren Collison lieferte 10 Punkte und satte 7 Steals. Rookie T.J. Leaf stand 17 Minuten auf dem Court, war aber mit 4 Punkten (2/3 FG) kaum ein Faktor.

Dallas Mavericks (2-0) - Chicago Bulls (1-1) 118:71 (BOXSCORE)

Drei Deutsche in einem NBA-Spiel? Das gab es noch nie und alle drei zeigten ansprechende Spiele. Auf Seiten der Mavs spielte Dirk Nowitzki diesmal schon 17 Minuten auf der Center-Position und kam auf 8 Punkte (3/6 FG), 9 Rebounds und 3 Assists. Maxi Kleber durfte dagegen nur rund 9 Minuten ran, konnte dabei aber zwei Dreier versenken (6 Punkte, 3 Rebounds) und verbuchte ein bockstarkes Plus-Minus von 27.

Dennis Smith Jr. zeigte sich ebenfalls verbessert nach dem holprigen ersten Spiel. 14 Punkte (5/9 FG) sowie 3 Assists, aber eben auch vier Turnover. Topscorer der Mavs war Harrison Barnes, der 17 Zähler (6/10 FG) verbuchte. Nerlens Noel kam erneut von der Bank, blieb aber wieder eher unauffällig (6 Punkte, 3 Rebounds).

Die Bulls holten sich dagegen im Schlussabschnitt eine ordentliche Rutsche ab. Mit 11:44 ging der Schlussabschnitt verloren. Paul Zipser stand da schon lange nicht mehr auf dem Feld. Der deutsche Nationalspieler startete erneut und verbuchte in 20 Minuten 12 Punkte (4/8 FG). Besonders erfreulich: Sein Dreier war wie schon gegen die Pelicans da. Drei der sechs Versuche gingen durch die Reuse.

No.7-Pick Lauri Markkanen setzte derweil erneut aus. Für ihn durfte Nikola Mirotic ran, der aber keinen Touch hatte und das Spiel mit 7 Zählern (2/8 FG) beendete. Auch Kris Dunn konnte dem Spiel nie seinen Stempel aufdrücken. Als Sixth Man enttäuschte der Guard mit lediglich 2 Punkten (1/9 FG) und immerhin 6 Assists.

Utah Jazz (2-0) - Maccabi Haifa (0-1) 117:78 (BOXSCORE)

Erst die Sydney Kings, nun Maccabi Haifa. Die Jazz schießen sich munter ein und verbuchten den nächsten Blowout-Sieg. Erneut verteilte Coach Quin Snyder die Minuten brüderlich, jeder bekam also seine Chance. Diese nutzen konnte unter anderen auch Dante Exum, der 9 Punkte und 6 Assists auflegte. Zum Vergleich: Ricky Rubio kam auf 2 Punkte, 5 Assists und 6 Turnover.

Auch Alec Burks zeigte sich in guter Verfassung mit 16 Punkten und 8 Rebounds. Allerdings hatte Maccabi auch wenig entgegenzusetzen. Die Jazz schossen 56 Prozent aus dem Feld, dazu kamen zahlreiche offene Dreier, die Utah sicher netzte (14/26 Dreier). Neben Burke versenkte auch der Ex-Luwigsburger Royce O'Neale jeden seiner drei Versuche von Downtown.

Und die Israelis? Wer sich gefragt hatte, was Josh Smith denn nun so treibt, hat eine Antwort. Der Ex-NBA-Star trägt nun das Trikot von Maccabi und spielte wie man es von ihm kennt. In knapp 24 Minuten kam J-Smooth auf 18 Punkte (7/21 FG), setzte aber sieben seiner neun Dreier daneben. Bester Scorer der Europäer war Brandon Bowman mit 28 Zählern (10/16 FG).

Los Angeles Lakers (0-3) - Denver Nuggets (3-0) 107:128 (BOXSCORE)

Die Nuggets pflügen weiter durch die Preseason und schlugen nun bereits zum zweiten Mal die Lakers, diesmal umso deutlicher. Dabei setzten mit Nikola Jokic, Gary Harris und Paul Millsap gleich drei potenzielle Starter aus. Stattdessen konnte Mason Plumlee als Center glänzen. Mit 13 Punkten, 14 Rebounds und 7 Assists kratzte der Jokic-Ersatz an einem Triple-Double.

Auch Kenneth Faried machte mit 25 Punkten (11/13 FG) auf sich aufmerksam. Jamal Murray versenkte fünf seiner sechs Dreier für 20 Punkte. Allgemein zeigte sich Denver erneut in Ballerlaune. 19 der 38 Dreier fanden den Weg in den Korb. Aus dem Feld fielen 54,4 Prozent der Würfe. Emmanuel Mudiay zeigte sich ebenfalls verbessert und kam auf 13 Zähler, 5 Rebounds und 6 Assists.

Und bei den Lakers? Da fehlten diesmal Lonzo Ball, Brandon Ingram, Andrew Bogut und auch Brook Lopez. Dafür war aber wieder Rookie Kyle Kuzma mit von der Partie. Der No.27-Pick machte erneut auf sich aufmerksam und verbuchte erneut 21 Punkte (7/9 FG, 3/4 Dreier). Damit war er auch mit Abstand Topscorer von Purple & Gold.

Kentavious Caldwell-Pope steuerte weitere 9 Punkte (3/12 FG) bei. Tyler Ennis durfte sich derweil als Ball-Ersatz versuchen und machte seinen Job nicht schlecht. Mehr als solide war es mit 8 Punkten (2/4 FG) und 3 Assists aber nicht. Von der Bank kommend streute zudem Jordan Clarkson weitere 13 Zähler (4/8 FG) ein.

Golden State Warriors (0-2) - Minnesota Timberwolves (2-0) 97:111 (BOXSCORE)

Gute Stimmung herrschte in Shenzhen bei den Global China Games. Das hatte auch seinen Grund, denn beide Teams zeigten ein gutes und lange enges Spiel. Dabei konnten die Starter der Wolves in denen des Champions mithalten. Keine Lösungen fand das Team von Coach Tom Thibodeau gegen Kevin Durant (20 Punkte, 8/13 FG), der vor allem gegen Andrew Wiggins teils nach Belieben scorte.

Stephen Curry traf früh im ersten Viertel zwei Dreier, hielt sich aber in der Folge merklich zurück. Am Ende standen 11 Zähler (4/8 FG), 6 Rebounds und 4 Assists im Boxscore. Klay Thompson steuerte weitere 13 Punkte bei. In der Schlussphase mussten die Reservisten der Warriors aber abreißen lassen. Unter anderen marschierte Nick Young fünfmal an die Linie und brachte das Kunststück fertig, alle zu verwerfen.

Bei den Wolves punkteten alle Starter mit Ausnahme von Jeff Teague (8) zweistellig. Jimmy Butler nahm nur sechs Würfe, marschierte aber gleich neunmal an die Linie (8/9 FT) und kam so auf 16 Punkte. Die gleiche Ausbeute hatte Karl-Anthony Towns, dem aber der Touch abging (5/15 FG).

Insgesamt setzte Thibs auf eine deutlich kürzere Rotation und lediglich zehn Spieler. Backup-Guard Tyus Jones führte sehr ansehnlich Regie und kam auf 10 Punkte (3/5 FG) und 6 Assists. Nemanja Bjelica steuerte ebenfalls 11 Punkte bei. Shabazz Muhammad präsentierte sich ebenfalls wieder in guter Verfassung und verbuchte 10 Zähler und war auch einer der Gründe, dass die Wolves-Reservisten die Warriors deutlich in die Schranken wiesen.