In ihren ersten gemeinsamen Minuten deuten Paul George, Russell Westbrook und Carmelo Anthony ihr enormes Potenzial an, während ein Jazz-Sieg von einer Verletzung überstrahlt wird. Dennis Schröder pausiert, während Daniel Theis und Paul Zipser bei Siegen relativ unauffällig agieren.
Philadelphia 76ers (0-2) - Boston Celtics (2-0) 102:110 (BOXSCORE)
Durch ihren Trade vor dem Draft sind die Sixers und Celtics gewissermaßen miteinander verbunden, vor allem Markelle Fultz und Jayson Tatum, die effektiv ja füreinander getauscht wurden. In dieser Partie war No.1-Pick Fultz krankheitsbedingt allerdings nicht am Start, ebenso wenig wie Joel Embiid, Dario Saric und Timothe Luwawu-Cabarrot. Dementsprechend traten die Sixers etwas ungewohnt mit Jerryd Bayless in der Starting Five auf, der mit 15 Zählern auch prompt zu ihrem Topscorer avancierte.
Topscorer in einer durchaus sehenswerten Partie war allerdings der Point Guard auf der anderen Seite: Kyrie Irving legte in 25 Minuten 21 Punkte auf, wobei er unter anderem fünf seiner sieben Dreier traf. Unterstützung erhielt Uncle Drew vor allem durch die gute Bank, bei der Terry Rozier (13), Aron Baynes (12) und Marcus Smart (11) jeweils zweistellig punkteten. Aus der Starting Five gelang dies nur noch Jaylen Brown (10) - die Celtics spielten mit einem interessanten Smallball-Lineup aus Irving, Brown, Gordon Hayward, Tatum und Al Horford. Daniel Theis war diesmal nicht so dominant wie bei seinem Debüt, in 13 Minuten kam er aber immerhin auf 4 Punkte (2/7 FG), 6 Rebounds und 2 Blocks.
Bei den Sixers fielen neben Bayless vor allem Amir Johnson, J.J. Redick (beide 12), Jahlil Okafor (11) und Justin Anderson (10) als Scorer auf. Ben Simmons kam auf 8 Punkte, 3 Rebounds, 5 Assists und 3 Steals, er leistete sich allerdings auch fünf Ballverluste.
Washington Wizards (2-0) - New York Knicks (0-2) 104:100 (BOXSCORE)
Wer hätte das gedacht? Obwohl bei den Knicks mit Kristaps Porzingis und Frank Ntilikina die wohl "interessantesten" Spieler fehlten, verkauften sich die Gäste in der Hauptstadt durchaus gut und lieferten dien Wizards eine für Preseason-Verhältnisse beinahe packende Partie. Bis in die Schlussminuten blieben sie immer in Schlagdistanz, bevor ein Dreier von Sheldon Mac rund zweieinhalb Minuten vor Schluss dann doch die Entscheidung brachte.
Wizards-Topscorer John Wall (19 Punkte) saß da bereits auf der Bank, der Point Guard hatte seinen Dienst aber auch bereits getan und die Fans unter anderem mit einem Driving Dunk über Michael Beasley verzaubert. Backcourt-Partner Bradley Beal kam auf 13 Zähler, während Kelly Oubre (14) und Mike Scott (12) von der Bank für Unterstützung sorgten.
Bei den Knicks waren offensiv Neuzugang Enes Kanter (16) und Rückkehrer Tim Hardaway (15) die stärksten Spieler, Courtney Lee kam auf 12 Zähler und Jarrett Jack markierte 11.
Detroit Pistons (1-1) - Atlanta Hawks (1-2) 108:87 (BOXSCORE)
Bei den Hawks fehlte nicht nur Dennis Schröder, es pausierten mit Marco Belinelli und Kent Bazemore auch noch zwei weitere Leistungsträger - und so hatten die Gäste den Pistons nicht wahnsinnig viel entgegenzusetzen. Während die Vertreter in Halbzeit eins noch recht gut mithielten, wurden sie im dritten Viertel völlig abgeschossen (37:21) und fuhren so letztendlich mit einer ziemlichen Packung wieder nach Hause.
Topscorer bei den Hawks war Schröder-Ersatz Malcolm Delaney mit 15 Punkten und Assists, dazu kamen Taurean Prince und John Collins jeweils auf 10 Punkte. Gerade physisch waren die Hawks aber überhaupt nicht anwesend: Obwohl bei den Pistons weder Andre Drummond noch Boban Marjanovic dabei waren, dominierten sie das Rebound-Duell mit 57:37!
Topscorer bei den Pistons war Ex-Celtic Avery Bradley mit 18 Zählern, zudem punkteten Tobias Harris (17), Henry Ellenson (16), Ish Smith (15, dazu 8 Assists) und Anthony Tolliver (10) stark. Eric Moreland (13 Rebounds) und Jon Leuer (11) räumten unter den Brettern auf.
Cleveland Cavaliers (0-2)- Indiana Pacers (2-0) 102:106 (BOXSCORE)
Auch wenn LeBron James pausierte und die Cavs am Ende auch ihr zweites Preseason-Spiel verloren (trotz langer Führung), dürften Cavs-Fans nach dieser Partie trotzdem recht zufrieden sein - dank zweier Neuzugänge. Denn was Dwyane Wade und Derrick Rose in limitierter Spielzeit fabrizierten, war aller Ehren wert. Während Flash in 22 Minuten auf 20 Punkte kam (10/14 FG) und sogar zu einem spektakulären Reverse-Dunk ansetzte, brauchte D-Rose für seine 15 Zähler (5/8, 2/2 3FG) sogar bloß 14 Minuten. In dieser Zeit "gewannen" die Cavs mit +18, es war die Bank, die das Spiel am Ende dann doch noch herschenkte.
Die Leistungen der "wichtigen" Cavs-Spieler war dennoch gefällig, auch Jae Crowder zeigte mit 17 Punkten (3/6 3FG) eine sehr gute Partie. Kevin Love (9 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists, 3 Steals) machte von allem etwas, auch wenn der Wurf nicht wirklich fallen wollte (4/12 FG).
Das sah insbesondere bei T.J. Leaf auf der anderen Seite ganz anders aus. Der No.18-Pick hatte von der Bank kommend ein ganz heißes Händchen (18 Punkte, 4/5 3FG) und traf am Ende dann auch noch den entscheidenden Layup zum Sieg - nicht schlecht. Unterstützt wurde der Rookie durch Domantas Sabonis (17 Punkte), Victor Oladipo (14), Lance Stephenson (13) und Myles Turner (12).
Chicago Bulls (2-1) - Milwaukee Bucks (0-3) 114:101 (BOXSCORE)
Der Sieg über die Bucks war für die Bulls mit einer bitteren Nachricht verbunden - Kris Dunn, der zuvor stark gespielt hatte (11 Punkte in 16 Minuten), verletzte sich während des Spiels am Zeigefinger, als er einen Dunk von Bucks-Guard Sterling Brown blocken wollte. Laut Coach Fred Hoiberg wird Dunn Chicago damit mindestens zwei Wochen fehlen, ein Spezialist soll am Samstag weitere Erkenntnisse liefern.
Diese brachte das Spiel an sich nur bedingt. Top-Rookie Lauri Markannen fehlte, wurde durch Nikola Mirotic (15 Punkte) und Bobby Portis (15, dazu 10 Rebounds) allerdings sehr gut vertreten. Topscorer des Teams war allerdings Justin Holiday mit 21 Zählern, während Denzel Valentine von der Bank ebenfalls auf 15 Zähler kam. Paul Zipser startete erneut, blieb mit 4 Punkten (2/7 FG) und 6 Rebounds diesmal allerdings ziemlich unauffällig.
Der Deutsche hatte als bester Flügelverteidiger seines Teams aber auch viel zu tun, da die Bucks dort mit Giannis Antetokounmpo und Khris Middleton bekanntlich nicht ganz schlecht besetzt sind. Der Greek Freak (24 Punkte) und Middleton (14) traten auch beide recht stark auf, allerdings fehlte es ihnen abgesehen von Greg Monroe (10) fast komplett an Unterstützung, sodass Chicago die Partie diesmal ziemlich problemlos dominieren konnte.
Oklahoma City Thunder (1-1) - New Orleans Pelicans (0-2) 102:91 (BOXSCORE)
Es waren gerade einmal 10 Minuten, die das neue Star-Trio der Thunder gemeinsam auf dem Court verbrachte. Russell Westbrook sollte nach einer Knie-Injektion noch nicht überbelastet werden, daher spielte er bei seinem Debüt nur im ersten Viertel. In dieser kurzen Zeit deuteten der MVP und seine beiden neuen Co-Stars Paul George und Carmelo Anthony allerdings an, was sie zusammen erreichen können, wenn sie sich erst eingespielt haben.
"Er ist so schnell, dass man dafür nicht wirklich scouten oder planen kann", sagte George über Westbrook. "Es ist definitiv ein Luxus, so jemanden neben dir auf dem Court zu haben. Er wird für mich und Carmelo so viele Möglichkeiten kreieren. Es war sehr gut, einen Eindruck davon zu bekommen." Insbesondere für PG-13: Mit 25 Punkten war der frühere Pacer mit Abstand Topscorer und auch der einzige Spieler in Double Figures bei OKC. Melo und Westbrook kamen jeweils auf 9 Punkte.
Das reichte gegen ein Pelicans-Team, bei dem offensiv nicht wahnsinnig viel zusammenlief, gerade von Downtown (10/32 3FG). Topscorer der Gäste waren Anthony Davis (14) und DeMarcus Cousins (13), die beiden Twin Towers spielten aber auch lediglich 17 beziehungsweise 14 Minuten.
San Antonio Spurs (1-1) - Sacramento Kings (1-1) 113:93 (BOXSCORE)
Komischer Spielverlauf in San Antonio: Ein Viertel lang dominierten die Gäste, aber nach dem ersten Viertel spielten im Prinzip nur noch die Spurs. Während die Starter der Kings allesamt recht gut auftraten, kam von der Bank fast gar nichts, zumal gleich sechs Spieler, darunter Zach Randolph, George Hill und Vince Carter, geschont wurden. Bei den Spurs verhielt es sich fast genau anders herum.
Starter Danny Green war mit 20 Zählern zwar Topscorer der Partie, das neue Lineup um ihn, Dejounte Murray, LaMarcus Aldridge (10 Punkte), Pau Gasol und Rückkehrer Rudy Gay harmonierte aber noch nicht wirklich. Es wurde deutlich besser, als von der Bank nach und nach Patty Mills (15 Zähler), Joffrey Lauvergne (7, dazu 10 Rebounds) oder auch Bryn Forbes (9) hereinkamen.
Topscorer der Kings war Willie Cauley-Stein mit 14 Punkten, Skal Labissiere kam auf 13. Rookie-Guard De'Aaron Fox gefiel mit 12 Zählern und 6 Assists bei nur zwei Ballverlusten.
Utah Jazz (3-0) - Phoenix Suns (1-1) 112:101 (BOXSCORE)
Dante Exum ist und bleibt ein riesengroßer Pechvogel. Der Australier hatte in seiner dreijährigen Karriere regelmäßig mit Verletzungen zu kämpfen, die Saison 2015/16 setzte er bekanntlich komplett aus. Nun fiel er nach bloß drei Minuten gegen die Suns böse auf die Schulter und musste sofort in die Kabine. "Es sah nicht gut aus", sagte ein sichtlich bedienter Coach Quin Snyder im Anschluss. Er sei "am Boden zerstört" für Exum, schrieb Rudy Gobert später bei Twitter. Noch ist nichts bekannt, wie lange Exum ausfallen wird.
Das Spiel verkam dadurch zur Nebensache, auch wenn die Jazz sich beim dritten Sieg in Folge erneut richtig gut präsentierten. Insbesondere Rodney Hood und Alec Burks zeigten mit je 19 Punkten, dass sie durchaus in der Lage sein könnten, den Abgang von Gordon Hayward vergessen zu machen.
Bei den Gästen kamen die drei besten Scorer allesamt von der Bank: Troy Daniels und Alex Len machten jeweils 18 Punkte, Tyler Ulis kam auf 14.