AD überragt bei schwachem Markkanen-Debüt

SPOX
09. Oktober 201710:59
Anthony Davis überragte mit 37 Punkten gegen die Bullsgetty
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Stephen Curry ist in China in bester Spiellaune - und schenkt den Timberwolves 40 Punkte in bloß drei Vierteln ein. Die Clippers und die Knicks kassieren deftige Klatschen, während Lauri Markkanen sein Bulls-Debüt gibt. Es endet schwach, während Anthony Davis eine Gala zeigt.

Golden State Warriors (1-2) - Minnesota Timberwolves (2-1) 142:110 (BOXSCORE)

Die Warriors scheinen bereit zu sein für die neue Saison! Zumindest Stephen Curry. Denn während sein Team in Halbzeit eins des zweiten China-Matchups gegen die Wolves noch eher mäßig agierte, war es der zweifache MVP, der von Anfang an brandheiß war. Und das übertrug sich nach und nach auch auf die anderen, sodass spätestens im dritten Viertel alle Dämme brachen.

Im Schlussabschnitt war Curry dann schon nicht mehr auf dem Court, sein Boxscore las sich trotzdem imposant: 40 Punkte, 8 Assists, 6 Rebounds. Ganz in Ordnung für die Preseason!

Auch die anderen Dubs-Stars waren aber angetreten. Klay Thompson legte 28 Punkte auf (8 Dreier!), bei Kevin Durant waren es 22. Dagegen hatten die Wolves am Ende nicht viel anzurichten, stellenweise wirkten die Dubs wirklich schon wieder wie der haushohe Titelfavorit, der sie nun mal sind. Zwar spielten sie eindeutig auch, um den chinesischen Fans eine schöne Show zu bieten, in einigen Sequenzen erstickten sie die Wolves aber auch förmlich mit ihrer Defense.

Bei Minnesota war Andrew Wiggins mit 19 Punkten der beste Punktesammler, Karl-Anthony Towns kam auf 16 und Jimmy Butler auf 15 Zähler. Für beide Teams ist der China-Trip damit nun beendet.

"Steph hat den Fans heute eine tolle Show geliefert", freute sich Dubs-Coach Steve Kerr. Dem war nicht viel hinzuzufügen.

OKC Thunder (2-1) - Melbourne United (0-1) 86:85 (BOXSCORE)

Das ging gerade noch einmal gut für die Thunder. Josh Huestis (4 Rejections in 11 Minuten) blockte in der Crunchtime gleich zweimal den möglichen Gamewinner und verhinderte so eine Blamage. Dennoch waren die Außenseiter aus Down Under mächtig stolz auf ihre Performance. "Wir hatten das Schlimmste überstanden und sie mussten dann ihre besten Spieler zurück auf das Feld bringen, um den Sieg einzutüten", erklärte Melbourne-Coach Dean Vickerman.

Und in der Tat: Paul George (22 Punkte, 5/17 FG) spielte satte 39 Minuten, Carmelo Anthony (19 Zähler, 6/19 FG) immerhin 31. Dennoch wurde es verdammt eng, auch weil OKC katastrophal aus dem Feld traf (34,6 Prozent). Da machte auch der MVP keine Ausnahme. Westbrook legte in 28 Minuten 9 Punkte (3/10 FG), 5 Rebounds und 7 Assists auf.

So konnte Coach Billy Donovan nicht wirklich zufrieden sein. Zumindest in der Verteidigung lief es. Auch die Australier schossen nur 34,6 Prozent aus dem Feld. "Wir müssen Defense spielen. Wir haben die Größe und intelligente Jungs, die verschiedene Dinger machen können", so Donovan.

Doch die Offense? Das funktionierte überhaupt nicht, wie auch Anthony zugab. "Wir werden einige schlechte Shooting Nights haben. Darum machen wir uns keine Sorgen, aber in der Defense dürfen wir keinen schlechten Tag haben, wenn wir ein großartiges Team sein wollen."

Washington Wizards (3-0) - Cleveland Cavaliers (0-3) 102:94 (BOXSCORE)

Die Liste der fehlenden Spieler bei den Cavs war deutlich prominenter, als die Spieler, die bei überhaupt auf dem Parkett standen. LeBron James, Derrick Rose, Jae Crowder, Kevin Love, J.R. Smith, Dwyane Wade. Sie alle machten den Trip in die Hauptstadt überhaupt nicht mit.

Bei den Wizards waren dagegen mit Ausnahme von Markieff Morris alle Starter dabei, wenn auch nur maximal 15 Minuten. Interessantes gab es dennoch zu sehen. Otto Porter Jr. spielte auf Power Forward und Kelly Oubre Jr. bekleidete die Position des Small Forwards, eine Formation, die es auch in den ersten Spielen der Regular Season so geben könnte. "Dieses Lineup wird schwer zu stoppen sein", freute sich Coach Scott Brooks. "Wir haben dann viele Spieler, die auf das Scoreboard kommen können."

Dennoch gab es noch einen Schock zu verdauen. Swingman Sheldon McClellan verletzte sich schwer an der Achillessehne und muss demnächst untersucht werden. Eine lange Verletzungspause droht. Topscorer der Wizards waren Carrick Felix und Jodie Meeks mit je 13 Zählern, Bradley Beal kam auf 12 Punkte (3/5 FG) in nur 9 Minuten.

Bei den Cavs machte Jeff Green (8/14 FG) mit 19 Punkten auf sich aufmerksam, Cedi Osman machte ein ordentliches All-Around-Spiel mit 6 Zählern, 5 Rebounds und 6 Assists. Kay Felder verbuchte mit 12 Punkten und 11 Assists ein Double-Double.

L.A. Clippers (1-2) - Portland Trail Blazers (2-1) 106:134 (BOXSCORE)

Kein guter Tag für die Clippers. Erst meldeten sich Danilo Gallinari (verstauchter Fuß) und Austin Rivers (Gesäßmuskelzerrung) ab, dann setzte es gegen Portland eine deftige Klatsche. Beide Akteure sind auch für den Saisonstart fraglich. Entsprechend besorgt zeigte sich Coach Doc Rivers. "Ich hätte sie gerne dabei gehabt, um einen Rhythmus zu bekommen. Sie brauchen Minuten in Spielen und im Training."

So bekamen andere Minuten. Milos Teodosic suchte diesmal aggressiver seinen Wurf und kam auf 15 Punkte (5/12 FG, 4/7 Dreier) und 3 Assists. DeAndre Jordan machte ein Double-Double mit 12 Zählern und 14 Rebounds, Blake Griffin kam auf 15 Zähler. Griffin zeigte sich aber mit der Verteidigung unzufrieden. "Unsere Defense im Setplay muss besser werden. Wir müssen da noch vieles verbessern."

So erlaubten die Clips den Blazers satte 134 Punkte. Alleine Damian Lillard scorte 35 Zähler (9/17 FG, 13/13 FT) in nur 26 Minuten. Partner C.J. McCollum steuerte weitere 20 Zähler bei und Jusuf Nurkic verbuchte 13 Zähler und 9 Rebounds. Evan Turner entlastete das Backcourt-Duo als Sixth Man mit 8 Assists.

No.10-Pick Zach Collins absolvierte sein bisher bestes Spiel in der Offensive und und kam auf 12 Punkte (4/6 FG). Caleb Swanigan startete und erhielt 13 Minuten, in denen er 5 Punkte und 4 Rebounds beisteuerte.

San Antonio Spurs (2-1) - Denver Nuggets (3-1) (22 Uhr) 122:100 (BOXSCORE)

Der Siegeszug der Nuggets in der Preseason ist gestoppt. Gegen die Spurs setzte es die erste Pleite. Coach Mike Malone zählte sein Team entsprechend an. "Die Jungs, die auf dem Feld waren, haben aufgegeben und sich überrollen lassen." Damit waren die Spieler im Schlussviertel gemeint, die dieses mit 18:39 abgaben. "Das hat mir überhaupt nicht geschmeckt", fügte Malone weiter aus.

Nicht mehr auf dem Feld waren da die Starter. Ohne den geschonten Jamal Murray bekam Jameer Nelson wieder eine Chance, konnte sie aber kaum nutzen. Stark war dagegen wieder Nikola Jokic mit 19 Punkten und 7 Rebounds. Paul Millsap hatte es dagegen schwer (2/10 FG), blieb aber an der Freiwurflinie ohne Fehl und Tadel (9/9 FT) und verbuchte 13 Zähler. Gary Harris, der zeitnah seine Verlängerung unterschreiben wird, kam auf 15 Punkte.

Die Spurs verzichteten derweil auf Pau Gasol, Kyle Anderson Patty Mills und die länger verletzten Kawhi Leonard und Tony Parker. So lief die Offense in großen Teilen über LaMarcus Aldridge, der 21 Punkte (9/16 FG), 8 Rebounds und 6 Assists verbuchte. Rudy Gay kam auf 11 Zähler.

Auch der dominierende Spieler der Summer League, Bryn Forbes, machte auf sich aufmerksam. Der Guard versenkte vier seiner fünf Dreier für insgesamt 20 Punkte in 17 Minuten. Backup-Center Matt Costello schnappte sich insgesamt 12 Rebounds.

Chicago Bulls (2-2) - New Orleans Pelicans (1-2) 95:108 (BOXSCORE)

Endlich war es soweit. No.7-Pick Lauri Markkanen gab sein Debüt im Bulls-Jersey, das Resultat war aber eher ernüchternd. Von der Bank kommend machte der Finne in 15 Minuten 4 Punkte (1/9 FG, 0/6 Dreier) und 3 Rebounds. Coach Fred Hoiberg mahnte darum weiter zur Geduld. "Wir wollen, dass er aggressiv ist. Wenn er offen ist, soll er den Ball werfen." Und das tat er. Bereits nach 11 Sekunden auf dem Feld, ließ er den ersten Dreier fliegen.

"Es lief nicht so, wie ich wollte, aber es hat sich gut angefühlt", sagte Markkanen nach dem Spiel. Auch für Paul Zipser lief wenig zusammen. In 19 Minuten machte der Deutsche nur 2 Punkte (0/3 FG) und holte sich obendrein noch 5 Fouls ab. Besser machte es Denzel Valentine als Topscorer mit 15 Punkten (6/11 FG), dazu kamen Nikola Mirotic, Robin Lopez und Justin Holiday auf je 13 Zähler.

Sie alle standen aber im Schatten von den Twin Towers der Pelicans. Während DeMarcus Cousins starke 22 Punkte und 9 Rebounds auflegte, kam Partner Anthony Davis auf monströse 37 Punkte (7/19 FG, 22/23 FT) und 15 Rebounds. Jrue Holiday steuerte weitere 19 Punkte bei.

Einer fehlte jedoch: Rajon Rondo. Der Point Guard hat Leistenprobleme, es Rückkehr ist ungewiss. "Ich bin kein Arzt. Wir werden sehen, was passiert, wenn es sich ein Spezialist angeschaut hat."

Brooklyn Nets (3-0) - New York Knicks (0-3) 117:83 (BOXSCORE)

Ein weiterer bescheidener Abend für die Knickerbockers. Eine Klatsche gegen den Stadtrivalen, dazu konnte Kristaps Porzingis in der zweiten Halbzeit wegen Problemen an der Hüfte nicht mehr eingreifen. "Ich mache mir keine Sorgen. Ich habe meine Hüfte ein wenig gespürt", sagte der Lette nach der Partie.

Geschont wurden stattdessen Enes Kanter und Michael Beasley. So legte Willy Hernangomez auf 17 Punkte und 12 Rebounds, doch Coach Jeff Hornacek zählte die Defense des Spaniers an. "Wir haben keine Center, die einen Wurf blocken können. Dann muss er wenigstens seine Beweglichkeit nutzen." Zweitbester Scorer nach dem Iberer war Tim Hardaway Jr. mit 13 Zählern (6/9 FG). Dazu gesellten sich jedoch 5 Turnover. Rookie Frank Ntilikina (Knie) fehlte weiter.

Die Nets konnten dagegen aus dem Vollen schöpfen und nutzten dies zu ihrem Gunsten. D'Angelo Russell machte erneut einen guten Eindruck mit 16 Punkten (7/14 FG) und 7 Assists. Neben dem Ex-Laker scorten gleich fünf weitere Spieler zweistellig, darunter auch Allen Crabbe mit 14 Zählern und drei von vier verwandelten Dreiern. Auch als Team lief es von Downtown. 42,3 Prozent der Versuche (14/33 Dreier) saßen.

L.A. Lakers (1-3) - Sacramento Kings (1-2) 75:69 (BOXSCORE)

Wieder konnte Lonzo Ball nicht für die Lakers mitwirken. Es folgte ein äußerst zähes Spiel von beiden Mannschaften. Mit 75 Punkten wird in der heutigen NBA wohl kaum ein Team mehr gewinnen, die Lakers taten es dennoch, da die Kings traurige 31,3 Prozent aus dem Feld (25/80 FG) warfen. No.5-Pick De'Aaron Fox, der wieder nicht sein Duell mit Ball bekam, hatte große Probleme und kam in 9 Minuten auf 3 Zähler (1/6 FG).

Bester Kings-Scorer war Zach Randolph mit 16 Punkten (7/15 FG) und 6 Rebounds. Neben ihm punktete nur noch Garrett Temple (12) zweistellig. Buddy Hield schoss wie das gesamte Team fleißig Fahrkarten (2/11 FG), am Ende standen 7 Zähler. Die Rookies Justin Jackson und Frank Mason wurden nicht eingesetzt.

Bei den Lakers überzeugte dagegen einmal mehr ein Frischling, der nicht den Namen Ball trägt: Kyle Kuzma. Der No.30-Pick ist schon ein Publikumsliebling bei den Fans und enttäuschte wieder nicht. 15 Punkte (6/12 FG) und 8 Rebounds waren diesmal sein Arbeitsnachweis. Julius Randle kam diesmal nur von der Bank, war aber in 27 Minuten Topscorer (17 Punkte, 10 Rebounds).

Sein Debüt für die Glamourfranchise gab derweil Brook Lopez, der in 14 Minuten auf solide 12 Punkte (5/9 FG) kam. Brandon Ingram (5 Punkte, 5 Rebounds, 1/6 FG, 4 Turnover) hatte einmal mehr Probleme.