Bulls schlagen Cavs bei LeBron-Debüt

SPOX
11. Oktober 201710:45
Paul Zipser, LeBron Jamesgetty
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LeBron James gibt endlich sein Preseason-Debüt, der King wirkt dabei allerdings noch etwas rostig und verliert gegen die Chicago Bulls. Auch für San Antonio setzt es eine Pleite, während die Big 3 der OKC Thunder sich in Spiellaune präsentiert.

Toronto Raptors (2-2) - Detroit Pistons (2-2) 116:94 (BOXSCORE)

Das war mal ganz schön deutlich! Während die Bank der Raptors in der letzten Saison noch relativ häufig als Schwachstelle ausgemacht wurde, zeigte sie sich in dieser Partie in ziemlich überragender Verfassung. Insbesondere Neuzugang C.J. Miles sorgte für Firepower von Downtown (19 Punkte, 5/8 3FG), doch auch Jakob Pöltl zeigte als Mr. 100 Prozent groß auf. Der Center bekam 24:07 Minuten Spielzeit, in denen er 12 Punkte - mit hundertprozentiger Trefferquote (5/5, 2/2 FG) - und 6 Rebounds verbuchte. Fred VanVleet und Delon Wright unterstützten die Starting Five noch mit jeweils 10 Punkten.

Da fiel es kaum ins Gewicht, dass Kyle Lowry sich noch nicht in Topform zeigte (2/7 FG), zumal Jonas Valanciunas (18 Punkte, 10 Rebounds), Serge Ibaka (14 Punkte) und DeMar DeRozan (13) schon eher bereit für den Saisonstart wirkten. Gerade im dritten Viertel übernahmen die Kanadier endgültig die Kontrolle.

Dazu sei allerdings gesagt, dass bei den Pistons einige Spieler geschont wurden, darunter Starting Shooting Guard Avery Bradley. Detroit spielte mit einer Starting Five, die man so während der Saison wohl nicht allzu häufig sehen dürfte. Von den Startern war Andre Drummond mit dem obligatorischen Double-Double (14 Punkte, 11 Rebounds) noch der beste. Gefreut haben dürfte Coach Stan Van Gundy vor allem, dass Dre all seine 6 Freiwürfe traf. Topscorer der Gäste war derweil Ish Smith mit 22 Punkten (und 8 Assists) von der Bank.

Indiana Pacers (3-1) - Maccabi Haifa 108:89 (BOXSCORE)

Allzu lange mussten die Fans der Pacers nicht "zittern". Bereits das erste Viertel wurde gegen die israelischen Gäste mit 36:16 gewonnen und im Anschluss war ziemlich klar, in welche Richtung es in dieser Partie gehen würde. Zwar verkaufte sich Haifa im Anschluss respektabel, es brannte aber natürlich nie wirklich etwas an.

Indiana konnte sich dabei über eine ausgeglichene Leistung der Starting Five freuen, sämtliche Starter punkteten in Double Figures, wobei vor allem Victor Oladipo gefiel (18 Punkte, 4/5 3FG, 5 Rebounds, 4 Assists, 5 Steals). Thaddeus Young (11 Punkte, 10 Rebounds) sowie Domantas Sabonis von der Bank (12 und 13) legten jeweils Double-Doubles auf. Bei den Gästen war NBA-Veteran Josh Smith mit 16 Punkten der Topscorer.

Cleveland Cavaliers (0-4) - Chicago Bulls (3-2) 94:108 (BOXSCORE)

LeBron James hatte sich sein Preseason-Debüt wohl etwas anders vorgestellt. 30 Minuten lang stand der King auf dem Court, wobei er immerhin auf 17 Punkte (8/13) kam und sein Team damit klar beim Scoring anführte. Gleichzeitig leistete er sich aber auch gleich 8 Turnover und war damit nicht ganz unbeteiligt daran, dass seine Cavs gegen die nicht gerade hochkarätigen Bulls recht deutlich verloren. "Ich habe das Timing von allen durcheinander gebracht", sagte James im Anschluss selbstkritisch.

Natürlich ist damit zu rechnen, dass James diese Probleme relativ schnell lösen wird. Problematisch könnte dagegen Kevin Love sein: Der neue Starting Center (3 Punkte) ließ sich während der Partie auswechseln und am linken Bein behandeln, im Anschluss spielte er die Bedeutung aber herunter. In jedem Fall fehlte es den Cavs an Punch. Neben James punkteten nur Derrick Rose (13) und Iman Shumpert (12) zweistellig, während Dwyane Wade einen miesen Tag erwischte (4 Punkte, 1/7 FG).

Das sah bei den Bulls schon anders aus, insbesondere bei Justin Holiday, der die Cavs mit seinen Würfen und Drives entnervte (28 Punkte, 4/7 3FG, 8/8 FT, 11 Rebounds). Auch Top-Pick Lauri Markkanen präsentierte sich von der Bank wieder deutlich stärker (18 Punkte, 4/7 3FG), ebenso wie Denzel Valentine (14). Paul Zipser stand wie gehabt in der Starting Five und steuerte 5 Punkte (2/5 FG) zum Sieg bei.

San Antonio Spurs (2-2) - Orlando Magic (3-2) 98:103 (BOXSCORE)

Sind die Magic in der kommenden Saison etwa doch etwas konkurrenzfähiger als angenommen? In dieser Partie erreichte Orlando zumindest ziemlich genau das Potenzial, das man sich von der jungen Truppe erhofft. Denn während viele Spieler, darunter Vucevic, Fournier und Ross, nicht dabei waren, spielte die eingesetzte Starting Five schon echte "Regular Season"-Minuten (zwischen 27 und 38) - und überzeugte dabei beinahe durch die Bank.

Das galt vor allem für die beiden Forwards. Aaron Gordon schrieb sich 27 Punkte und 11 Rebounds in den Boxscore, Jonathon Simmons legte gegen sein Ex-Team ebenfalls ein Double-Double auf (20 Punkte, 10 Assists). Es lief bei den Magic aber auch alles zusammen: Auch Bismack Biyombo präsentierte sich ausnahmsweise als effizienter Scorer (18 Punkte, 8/11 FG). So gaben die Spurs die Partie in der Schlussphase noch her, obwohl sie das vierte Viertel vorher eigentlich kontrolliert hatten.

Für die Gastgeber waren in Abwesenheit von Leonard und Parker LaMarcus Aldridge (16) und Dejounte Murray (15) die Topscorer, Rudy Gay und Patty Mills legten von der Bank jeweils 13 Zähler auf.

Denver Nuggets (3-2) - Oklahoma City Thunder (3-1) 86:96 (BOXSCORE)

Im Duell zweier wiedererstarkter Teams aus der Northwest Division kratzte nur das eine an seinem immensen Potenzial. Zwar agierten auch die Thunder offensiv nicht unbedingt herausragend, es gelang ihnen aber sehr gut, die so gefährliche Offense der Nuggets komplett aus dem Rhythmus zu nehmen. Denver schoss lediglich 34 Prozent aus dem Feld, ihr gefährlichster Playmaker Nikola Jokic hatte ebenso viele Assists wie Turnover (3).

Nur Will Barton erwischte von der Bank einen richtig guten Tag (28 Punkte, 9/18 FG), während Jokic (12, 5/16) und Gary Harris (11, 3/10) alles andere als effektiv agierten. So konnte Denver einfach nicht genug Offense generieren, um mit dem "dreiköpfigen Monster" der Thunder mitzuhalten.

Denn die gesamte Big 3 von OKC zeigte sich in Spiellaune. Russell Westbrook kam auf 20 Punkte und 7 Assists, Carmelo Anthony nutzte seine lediglich 23 Minuten Einsatzzeit für 16 Punkte und 9 Rebounds. Der beste Mann auf dem Court war allerdings Paul George, der mit 19 Punkten, 11 Rebounds, 4 Assists und 5 Steals von allem etwas zeigte. In Abwesenheit von Felton, Patterson, Singler und einigen anderen lieferte Josh Huestis zudem gern gesehene Unterstützung von der Bank (15 Punkte, 4/9 3FG).

Los Angeles Lakers (1-4) - Utah Jazz (5-0) 99:105 (BOXSCORE)

Nach dem Abgang von Gordon Hayward wurde eigentlich ja damit gerechnet, dass Rodney Hood einen größeren Teil der Scoringlast übernehmen soll. Das dürfte auch weiterhin der Plan sein, gegen die Lakers ließ sich der Swingman aber schon nach 4 Minuten auswechseln. Er hatte mit dem Nacken zu kämpfen und kehrte nicht mehr zurück. An Offensiv-Power fehlte es den Jazz in der Folge trotzdem nicht.

Zum einen hatten sie ja Rudy Gobert - der Center wirkt nach dem Sommer motiviert wie nie zuvor. 29 Punkte (10/12 FG) und 13 Rebounds legte er gegen die Lakers auf, seine Gegenspieler Brook Lopez und Ivica Zubac waren nicht gerade zu beneiden. Der Franzose war aber nicht auf sich allein gestellt. Auch Ricky Rubio kam auf 22 Punkte - und dann war da noch der Rookie. Donovan Mitchell durfte angesichts der Hood-Verletzung 33 Minuten ran und nutzte diese eindrucksvoll. Stolze 26 Punkte zimmerte der No.13-Pick den Lakers in den Korb.

Bei denen wiederum fehlte bekanntlich der Top-Pick Lonzo Ball, den Playmaker gab stattdessen Alex Caruso (10 Assists). Für das Scoring zeichneten Jordan Clarkson und Kyle Kuzma (je 18) sowie Brandon Ingram und Julius Randle (je 13) verantwortlich.