Bei den Dallas Mavericks kehrt Dirk Nowitzki als Center in die Starting Five zurück. Die Cleveland Cavaliers und Golden State Warriors fahren selbst ohne den einen oder anderen Star souveräne Siege ein. Und die Memphis Grizzlies zeigen ein unerwartetes Offensivfeuerwerk.
Charlotte Hornets (4-2) - Dallas Mavericks (2-3) 111:96 (BOXSCORE)
Nur einen Tag nach dem starken Auftritt von Maxi Kleber schlug bei den Dallas Mavericks im letzten Test vor Beginn der regulären Saison die Stunde der designierten Starter. Während Kleber das Spiel von der Bank aus verfolgen musste, begann Jubilar Dirk Nowitzki als nomineller Center und lieferte mit 14 Punkten (4/11 FG), 9 Rebounds, 3 Assists, 2 Blocks und 2 Steals in 26 Minuten eine rundherum ansprechende Leistung.
Die Führungsrolle bei den Texanern übernahm allerdings ein anderer: Harrison Barnes nahm stattliche 19 Würfe aus dem Feld und krönte sich mit 24 Punkten zum Topscorer der Partie. Auch Hoffnungsträger Dennis Smith Jr. erhielt das Vertrauen von Coach Rick Carlisle und schrammte als Starter nur hauchdünn an einem Double Double vorbei (10 Punkte, 9 Assists).
Für einen Sieg reichte es zum Abschluss der Preseason dennoch nicht. Die Charlotte Hornets überzeugten mit einer ausgeglichenen Teamleistung, gleich sieben Spieler punkteten zweistellig. Bis in die Mitte des letzten Viertels blieb das Spiel eng, bevor Johnny O'Bryant III die Gastgeber mit elf Punkten in vier Minuten zu einem letztlich klaren Sieg führte.
Orlando Magic (1-4) - Cleveland Cavaliers (3-3) 106:113 (BOXSCORE)
Beim amtierenden Eastern Conference Champion bekam im letzten Auftritt vor dem Saisonstart noch einmal die zweite und dritte Garde die Gelegenheit, sich für die Rotation zu empfehlen. Coach Ty Lue gönnte LeBron James und Kevin Love eine Pause, auch Derrick Rose und Tristan Thompson spielten nur wenige Minuten.
In Abwesenheit von Rose und des verletzten Isaiah Thomas übernahm Routinier Jose Calderon offensiv die Verantwortung, traf sieben seiner zehn Würfe (18 Punkte) und verteilte dazu noch fünf Assists. Auch Neuzugang Dwyane Wade zeigte mit 15 Punkten in nur zwölf Minuten eine starke Leistung. Daneben konnte sich auch der junge Big Man Ante Zizic (10 Punkte, 4/4 FG) für einen Platz in der Rotation empfehlen.
So reichte es selbst gegen ein nahezu in Bestbesetzung angetretenes Team aus Orlando letztlich zum Sieg. In seiner neuen Rolle als Vollzeit-Power-Forward konnte bei den Magic aber zumindest Aaron Gordon überzeugen. Der 22-Jährige traf drei seiner fünf Distanzwürfe (insgesamt 9/15 FG) und war mit 21 Punkten der Topscorer der Partie.
New York Knicks (0-5) - Washington Wizards (4-1) 103:110 (BOXSCORE)
Die New York Knicks beenden die Preseason ohne ein einziges Erfolgserlebnis. Ohne den angeschlagenen Kristaps Porzingis offenbarte das Team aus dem Big Apple - wenig überraschend - vor allem defensiv Schwächen und erlaubte den Washington Wizards eine WUrfquote von 53 Prozent aus dem Feld.
Zumindest offensiv lieferten jedoch gerade die Neuzugänge einige Lichtblicke. Enes Kanter kam auf 15 Punkte (6/8 FG) und sieben Rebounds, Tim Hardaway Jr. (23 Punkte, 4/8 3FG) und Doug McDermott (21 Punkte, 4/6 3FG) zeigten sich treffsicher aus der Distanz. Wichtiger ist jedoch, dass der 22-jährige Porzingis nach seinen Hüftproblemen zum Start der Regular Season wohl einsatzbereit sein soll.
Gleiches gilt für Wizards-Star John Wall, der gegen die Knicks erneut eine Verschnaufpause erhielt. In seiner Abwesenheit führten Bradley Beal (24 Punkte, 7/13 FG) und Kelly Oubre Jr. (21 Punkte, 9/13 FG) Washington zum vierten Sieg im fünften Preseason-Spiel.
Chicago Bulls (3-3) - Toronto Raptors (3-2) 104:125 (BOXSCORE)
Paul Zipser verpasste den letzten Test gegen die Toronto Raptors aufgrund von Rückenproblemen, soll laut Bulls-Coach Fred Hoiberg jedoch zum Saisonstart wieder zur Verfügung stehen. Ohne den Deutschen, der in der Starting Five durch Rookie Laurie Markkanen (13 Punkte, 3/5 3FG) ersetzt wurde, setzte es für Chicago eine deutliche Niederlage.
Neben Markkanen scorten vier weitere Bulls zweistellig, doch mit der Offensivkraft der Toronto Raptors konnten die Gastgeber letztlich nicht Schritt halten. Trotz eines schwachen DeMar DeRozan (7 Punkte, 3/7 FG in 25 Minuten) trafen die Gäste aus Kanada über 50 Prozent aus dem Feld und verbuchten vor allem deutlich weniger Ballverluste (15:26 Turnover).
Ganz besonders Neuzugang C.J. Miles lief von der Bank unglaublich heiß. Der Flügelspieler versenkte sechs seiner elf Dreierversuche und kam in nur 20 Minuten von der Bank auf starke 27 Punkte.
Houston Rockets (4-1) - San Antonio Spurs (3-2) 97:106 (BOXSCORE)
Gegen die in der Preseason noch ungeschlagenen Houston Rockets musste San Antonio neben Tony Parker auch auf den angeschlagenen Kawhi Leonard verzichten. Doch die Spurs wären nicht die Spurs, wnn sie sich davon aus dem Konzept bringen ließen.
Angeführt von einem bärenstarken LaMarcus Aldridge (26 Punkte, 10 Rebounds, 12/21 FG) überzeugte San Antonio mit gewohnt starkem Teambasketball (30 Assists). Auch Neuzugang Rudy Gay wusste durchaus zu gefallen und steuerte von der Bank 14 Punkte, 7 Rebounds und 3 Assists bei.
Bei den Rockets musste James Harden ohne seinen neuen Backcourt-Partner Chris Paul auskommen, der angeschlagen aussetzen musste. Während der Superstar mit seinem Wurf haderte (5/17 FG, 1/8 3FG) sprang Eric Gordon als Starter auf beeindruckende Weise in die Bresche. Der 28-Jährige traf sechs seiner zwölf Distanzwürfe und führte das Team mit 27 Punkten an - für einen Sieg zum Abschluss der Preseason reichte es dennoch nicht.
Memphis Grizzlies (3-2) - New Orleans Pelicans (1-3) 142:101 (BOXSCORE)
Was war denn da los? Unglaubliche 142 Punkte schenkten die Memphis Grizzlies, ehemals bekannt für Grit'n'Grind anstelle offensiver Feuerkraft, den New Orleans Pelicans ein. Dabei waren diese mit ihren Stars angetreten - doch Anthony Davis und DeMarcus Cousins blieben weitgehend blass und durften angesichts des Blowouts bereits früh wieder auf der Bank Platz nehmen.
Nach dem ersten Viertel führte Memphis bereits mit zehn, zur Halbzeit mit 24 und zu Beginn des Schlussabschnitts mit 44 Punkten. Angeführt von Marc Gasol und Mike Conley (jeweils 19 Punkte) fuhren die Grizzlies so einen nie gefährdeten Sieg ein. Die einzigen Lichtblicke bei den Pelicans waren Point Guard Jrue Holiday (14 Punkte in 15 Minuten) und Jordan Crawford, der von der Bank 19 Zähler (7/13 FG) beisteuerte.
Philadelphia 76ers (2-3) - Miami Heat (3-3) 119:95 (BOXSCORE)
Bahnt sich da im Osten eine Center-Rivalität der besonderen Art an? Nach der deutlichen Niederlage gegen die Philadelphia 76ers ließ sich Heat-Center Hassan Whiteside auf eine Twitter-Fehde mit Joel Embiid ein.
Sportlich hatte zuvor jedoch keiner der beiden überzeugt. Während Whiteside in nur elf Minuten vier Foul einsammelte und den Großteil des Spiels auf der Bank verbrachte, hatte Embiid auf Seiten der Sixers große Probleme mit seinem Wurf (1/7 FG, 5 Punkte). Für den letztlich deutlichen Sieg der Sixers mussten diesmal also andere sorgen.
Vor allem Ben Simmons zeigte wenige Tage vor seinem ersten "echten" NBA-Spiel eine bärenstarke Leistung und legte in nur 18 Minuten 19 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists und einen Block auf. Daneben zeigte sich Routinier J.J. Redick weiter enorm treffsicher und versenkte fünf seiner sechs Dreierversuche.
Bei den schwachen Heat, die ohne Goran Dragic unterirdische 39,8 Prozent aus dem Feld trafen, konnte immerhin Rookie Bam Adebayo auf sich aufmerksam machen. Der Big Man durfte 24 Minuten aufs Parkett und nutzte diese für 13 Punkte, 9 Rebounds, 2 Assists und einen Block.
Milwaukee Bucks (1-3) - Detroit Pistons (2-3) 107:103 (BOXSCORE)
Beide Teams ließen zum Abschluss der Preseason ihre komplette Starting Five auflaufen. Dabei zeigte besonders Giannis Antetokounmpo wieder einmal, warum er einer der aufregendsten jungen Spieler der Liga ist. 17 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists und starke 5 Blocks standen nach 27 Minuten für ihn zu Buche.
Außerdem scheint bei den Milwaukee Bucks Mirza Teletovic endlich seinen Wurf gefunden zu haben. Nachdem der Forward in der vergangenen Saison enttäuschende 34 Prozent von jenseits der Dreierlinie getroffen hatte, versenkte er gegen die Pistons vier seiner sechs Versuche aus der Distanz (14 Punkte in neun Minuten).
Für Detroit reichte es trotz einer bärenstarken Leistung von Avery Bradley (26 Punkte, 3 Assists, 3 Steals, 11/17 FG) nicht zum Sieg. Besonders Point Guard Reggie Jackson haderte mit seinem Wurf (4/12 FG) und sammelte in 28 Minuten auch noch sechs Fouls.
Portland Trail Blazers (5-1) - Maccabi Haifa 129:81 (BOXSCORE)
Für die Portland Trail Blazers war das Duell mit Maccabi Haifa kaum mehr als ein lockerer Aufgalopp vor dem Start der regulären Saison. Auch ohne Damian Lillard, C.J. McCollum und einige andere Starter schossen sie die Gäste mit einem 48-Punkte-Blowout aus der Halle.
Besonders Rookie Zach Collins (17 Punkte, 8 Rebounds), Forward Jake Layman (24 Punkte, 4/7 3FG) sowie die Shooting Guards Pat Connaughton (18 Punkte, 6 Assists, 2 Blocks) und Archie Goodwin (23 Punkte, 7/11 FG) konnten im Kampf um einen Platz in der Rotation noch einmal auf sich aufmerksam machen.
Phoenix Suns (2-3) - Brisbane Bullets 114:93 (BOXSCORE)
Devin Booker nutzte den letzten Test der Phoenix Suns gegen die Brisbane Bullets, um sich schon einmal für den Saisonstart warmzuschießen. Der junge Guard versenkte zehn seiner 19 Würfe für 31 Punkte, verteilte nebenbei noch sechs Assists und schnappte sich fünf Rebounds.
Auch Center Alex Len, der erst Ende September seine Qualifying Offer in Phoenix unterschrieben hatte, empfahl sich mit 20 Punkten (8/11 FG) und sieben Blocks für die Minuten hinter Routinier Tyson Chandler.
Rookie Josh Jackson kam in 24 Minuten auf 9 Punkte, 7 Rebounds und 3 Assists, leistete sich aber auch vier Ballverluste. Topscorer der Gäste aus Australien war Forward Travis Trice mit 20 Punkten.
L.A. Clippers (2-3) - L.A. Lakers (2-4) 104:111 (BOXSCORE)
In Los Angeles kam es zum Abschluss der Preseason zum Duell der Stadtrivalen, dass die jungen Lakers auch ohne den angeschlagenen Lonzo Ball in der Overtime für sich entscheiden konnten. Allerdings konnte keiner der anderen Point Guards wirklich überzeugen. Tyler Ennis kam als Starter auf 2 Punkte, 0 Assits und 3 Turnover, Briante Weber verbuchte 4 Punkte und blieb ebenfalls ohne Vorlage.
Während Kyle Kuzmas Wurf diesmal überhaupt nicht fallen wollte (1/8 FG, 8 Punkte), übernahm neben Brook Lopez (16 Punkte) auch Brandon Ingram offensiv Verantwortung. Der Sophomore erzielte in 21 Minuten 15 Punkte (6/10 FG) und verteilte darüber hinaus noch fünf Assists.
Die Clippers verzichteten allerdings auch auf beinahe ihre gesamte Rotation. So bekam Zweitrundenpick Jawun Evans eine Chance als Starter und zeigte eine starke Leistung. Seine 22 Punkte garnierte der junge Point Guard mit acht Assists und blieb dabei ohne einen einzigen Ballverlust.
Golden State Warriors (2-2) - Sacramento Kings (1-5) 117:106 (BOXSCORE)
Offenbar als reine Vorsichtsmaßnahme verzichtete der amtierende Champion auf einen Einsatz von Dramond Green und Kevin Durant. Auch Stephen Curry und Klay Thompson hatten ihren Arbeitstag bereits nach jeweils 19 Minuten überstanden und konnten sich von der Seitenlinie anschauen, wie die zweite und dritte Garde den Sieg der Warriors im vierten Viertel eintütete.
Dabei zeigten die jungen Patrick McCaw (17 Punkte) und Georges Niang (10 Punkte (3/5 FG) ansprechende Leistungen. Ganz besonder wusste aber Rookie Jordan Bell zu gefallen. Mit 10 Punkten, 11 Rebounds, 4 Assists, 2 Steals und 2 Blocks zeigte der diesjährige Zweitrundenpick seine enorme Vielseitigkeit.
Bei den Sacramento Kings fehlte mit DeAaron Fox, George Hill und Bogdan Bogdanovic nahezu der gesamte Backcourt verletzt, auch Zach Randolph durfte sich vor dem Saisonstart noch einmal ausruhen. David Stockton - Sohn des Hall-of-Famers John Stockton - nutzte die Gelegenheit und erzielte in 29 Minuten Spielzeit 23 Punkte (9/12 FG) und acht Assits.