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Statement! Die Boston Celtics fegen müde Cleveland Cavaliers aus der Halle

Kyrie Irving, LeBron James
© getty

Die Boston Celtics (31-10) haben gegen die Cleveland Cavaliers (25-13) das erhoffte Statement gesetzt und mit 102:88 gewonnen. Bei der Neuauflage der Eastern Conference Finals hatten die Gastgeber aber auch einen klaren Vorteil.

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Die Cavaliers traten ohne Isaiah Thomas an, der nach seiner Hüftverletzung noch keine Back-to-Backs spielen soll, der frühere Celtic war aber in der Halle und wurde vom Bostoner Publikum dementsprechend emotional begrüßt. Stehende Ovationen erhielt auch Jae Crowder, der ja im gleichen Trade das Team gewechselt hatte. Ab dem Tip-Off war es aber vorbei mit den freundlichen Gesten.

Dabei taten sich zunächst beide Teams etwas schwer damit, ihre Würfe zu treffen, die Celtics waren dann aber die ersten, die etwas besser ins Laufen kamen und sich eine 9-Punkte-Führung erspielten. Nur LeBron James (8 Punkte im ersten Viertel) brachte zunächst etwas zustande, bevor Tristan Thompson einen kleinen Spark von der Bank brachte. Terry Rozier konterte aber umgehend mit 7 Punkten in Serie und bescherte den Celtics die 32:21-Führung nach zwölf Minuten.

Im zweiten Durchgang tauten die Cavs zunächst ein wenig auf, vor allem dank vier Dreiern von Kyle Korver. Dass der Rückstand aber nicht schmolz, lag auch an Daniel Theis, der in seinen ersten zwei Minuten auf dem Court ebenfalls zwei Dreier netzte. Kurz vor der Pause sorgte dann Al Horford mit einem krachenden Dunk für das Highlight der ersten Hälfte. Nach einem J.R.-Smith-Dreier kurz vor der Sirene ging es mit 55:47 Boston in die Pause.

Back-to-Back-Dreier von Horford und Jayson Tatum brachten den Celtics schnell eine 14-Punkte-Führung, Mitte des dritten Viertels waren es dann auf einmal 20 - bei den Cavs wollte minutenlang einfach nichts funktionieren. Dann begannen allerdings auch die Celtics mit einer Reihe von Fahrkarten und ließen die Tür für die Cavs so doch noch offen. 81:68 stand es nach drei Vierteln.

Wieder verpennten die Cavs nunmehr den Start und lagen nach gut zwei Minuten erneut mit 19 Punkten hinten. Im Zuge dessen gab Cleveland dann auch bekannt, dass Kevin Love aufgrund von Knöchelproblemen nicht mehr zurückkehren würde, der Big Man hatte schon das ganze Spiel über zu kämpfen gehabt (2 Punkte, 1/11 FG). Die Cavs versuchten es zwar nochmal, zwei Rozier-Dreier bei 5:33 Minuten auf der Uhr erhöhten dann aber auf 98:77.Danach war der Wille der Cavaliers, die am Vortag noch gegen Portland gespielt hatten, endgültig gebrochen. Dass die Celtics zuvor drei Tage ohne Spiel hatten, erwies sich letztlich also als klarer Vorteil.

Topscorer Bostons war am Ende Rozier mit 20 Punkten, fünf weitere Celtics landeten in Double Figures, wobei Jayson Tatum und Marcus Smart jeweils 15 Punkte erzielten. Theis blieb in knapp viereinhalb Minuten bei 6 Punkten. James war Topscorer der Cavs, allerdings waren 16 seiner 19 Punkte in Halbzeit eins erfolgt. Dazu kam der King auf 7 Rebounds und 6 Assists. Korver beendete die Partie mit 15 Punkten.

Die Celtics bleiben nach dem Sieg auf Platz eins der Eastern Conference, Cleveland bleibt hinter den Raptors auf Platz drei.

Boston Celtics vs. Cleveland Cavaliers: Die wichtigsten Statistiken

  • Vier seiner fünf Würfe traf LeBron im ersten Viertel für 8 Punkte. Das war insofern erwähnenswert, weil die restlichen Cavs kombiniert 3/19 trafen - insbesondere Kevin Love war dafür mit 7 Fahrkarten in Serie verantwortlich. Viele Looks waren dabei gar nicht einmal schlecht, die Cavs hatten jedoch überhaupt keinen Rhythmus. Im zweiten Viertel brach Korver kurz den Bann, die Cavs trafen am Ende insgesamt trotzdem bloß 34,8 Prozent aus dem Feld.
  • Die relativ geringe Pausenführung von nur 8 Punkten aus Sicht der Celtics hatte dabei viel damit zu tun, dass Cleveland immerhin eine ungewöhnlich gute Transition Defense zeigte. In der ersten Hälfte kam Boston lediglich auf 4 Fastbreak-Punkte (Cleveland: 13), auch weil Cleveland viel mit hyperathletischen Lineups ohne Point Guard agierte und sich so kaum überrennen ließ. Allerdings agierten die Celtics im Break teilweise auch zu inkonsequent und ließen einige gute Möglichkeiten zum Rennen liegen.
  • Das Duell dieser beiden Teams bedeutete auch, dass zwei der tieferen Bench-Mobs der Liga aufeinander trafen - und die Bankspieler waren auch in dieser Partie entscheidend. In Halbzeit eins ging dieses Duell mit 30:25 an die Celtics, im dritten Viertel waren dann aber Green und Korver die Hauptgründe dafür, dass die Celtics sich nicht komplett absetzen konnten. Das vierte Viertel gehörte dann aber doch wieder Smart und Rozier.
  • Boston war in den letzten Jahren notorisch schwach beim Rebound, das zeigte sich auch in diversen Duellen gegen die Cavaliers. Mit ihrer neuen Besetzung gibt es dieses Problem aber nicht mehr und auch in dieser Partie ging das Rebound-Duell mit 43:39 an Boston.

Celtics vs. Cavs: Hier geht's zum BOXSCORE!

Boston Celtics vs. Cleveland Cavaliers: Die Stimmen zum Spiel

Brad Stevens (Coach Celtics) über seine Defensivstrategie gegen LeBron James: "Es gibt niemanden, der LeBron das ganze Spiel über verteidigen kann. Also probiert man so viele Leute wie möglich gegen ihn aus. Und dann betet man."

LeBron James (Cavaliers): "Ich weiß nicht, wer wir sind oder wer wir sein können, solange wir IT nicht dauerhaft in unserer Rotation haben. Aber es wird uns schon gut gehen."

Der Star des Spiels

Terry Rozier. An einem schwachen Scoring-Tag von Irving brauchten die Celtics Punkte aus anderen Quellen und die produktivste davon war der Backup-Guard - in 19:39 Minuten scorte Rozier hocheffizient (8/12 FG) und spielte gute Defense. Seine beiden Dreier im letzten Viertel sorgten zudem endgültig für die Entscheidung.

Der Flop des Spiels

Jae Crowder. Die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte hatte sich Crowder sicherlich anders vorgestellt. Der Forward traf lediglich zwei seiner zwölf Würfe, immerhin schnappte er sich 9 Rebounds. Dass er mit -15 das schlechteste Plus/Minus-Rating bei den Cavs hatte, war indes kein Zufall. Auch defensiv hatte er mit der Länge von Tatum große Probleme.

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Coaching Move des Spiels

Aufgrund des kleinen Starting Lineups der Cavs passte auch Brad Stevens seine Starting Five an und ließ Marcus Morris statt Aron Baynes starten, damit dieser sich um Reserve-Center Tristan Thompson kümmern könnte. Minuten für Theis waren wohl - wie schon beim ersten Duell gegen die Cavs - eigentlich nicht vorgesehen. Als Baynes im zweiten Viertel umknickte, kam Theis doch an ein paar Minuten, trotz zweier Dreier musste er dann aber sofort wieder auf die Bank, als Baynes sein OK gab. Man konnte es Stevens aber nicht verübeln: Der Australier beackerte Thompson so gut, dass dieser seine übliche Rebound-Dominanz gegen die Celtics nicht wie so oft entfalten konnte.

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